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Hatte seit gestern die Absicht, in der Nähe des Europaklosters Gut Aich Waldmeister zu pflücken.

Es gab reichlich.

Für den morgigen Frauengenussabend habe ich Waldmeisterbowle angesetzt:

 

1,5 l Weißwein (2 Flaschen)

15 dkg Zucker, diesen darin auflösen

eine gute Handvoll Waldmeister (er war noch relativ klein, Sträußchen binden ging schlecht) hineingeben, eine halbe Stunde im Kühlschrank ziehen lassen.

Waldmeister herausnehmen, filtern, Flüssigkeit in Flaschen füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Morgen gieße ich das ganze mit einer Flasche Sekt auf und gebe Orangenscheiben als Deko und Geschmacksverfeinerung dazu.

Achtung: Ein Glas Bowle genügt!

Das im Waldmeister enthaltene und durch den Alkohol herausgelöste Cumarin wirkt in geringer Dosis beruhigend, schlaffördernd, schmerzstillend, keimtötend und menstruationsregulierend.

Hab gerade im Fernsehen die Sendung über den Mangel an Nachwuchs bei Hausärzten mitverfolgt.

Zuerst waren es die Pfarrer.

Jetzt sind es die Ärzte.

Die nächsten, die fehlen werden, werden die LehrerInnen sein.

 

Meiner Meinung nach (allerdings bin ich mit dieser Meinung nicht die einzige) hängt das mit dem schwindenden Respekt zusammen.

Priester, Arzt, Lehrer – das waren vor 100 Jahren die drei angesehensten Menschen im Dorf.

Alle drei Berufsgruppen wurden öffentlich jahrzehntelang demontiert. Nicht von der 68er-Bewegung, sondern im Zuge des aufsteigenden Neoliberalismus im Lauf der Achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

Geldverdienen, Perfektionismus, der einklagbar wurde.

In diesem Denkschema ist es logisch, dass ärztliche, spirituelle und Bildungsleistungen immer mehr eine Frage des Geldes,der Bezahlbarkeit wurden und werden.

IdealistInnen, die einen der genannten Berufe ergreifen, wollen dafür lieber nichts mit Verwaltung, Buchhaltung, Kalkulation usw. zu tun haben.

 

Können wir aus diesem Dilemma, aus dieser Entwicklung wieder herauskommen?

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