Pioneers of Change Newsletter   Niemand von uns kann so viel bewirken, wie wir alle miteinander. Elie Wiesel  
  Hallo Dagmar,   während du diese Zeilen liest, ist die österreichische Nationalratswahl gerade voll im Gang – oder vielleicht auch schon gelaufen. Dass wir überhaupt zu einer Wahl gehen können – dafür haben Menschen früherer Generationen ihr Leben gegeben. Sie sind echte Vorbilder, für die wir dankbar sind! Was würden diese Menschen wohl heute tun? Vermutlich würden sie sich für die Weiterentwicklung unserer Demokratie einsetzen.  Denn  …unabhängig davon, wer konkret diese Wahl gewinnt oder verliert, bewegt uns schon seit langem ein Unbehagen: Warum ist das eigentlich ein Wahlkampf?  Warum geht’s ums Siegen, das immer auch Verlierer:innen hervorbringt? Warum geben wir unsere Stimme ab, statt sie zu erheben?Warum gestalten wir eine Art von Demokratie, wo uns Menschen versprechen: wir lösen das für euch! – statt die Lösungen gemeinsam mit den Menschen zu finden? Nicht nur in der Politik, auch in Teams und Organisationen erleben wir, dass sich die Lauteren Gehör verschaffen und die Entscheidungsmacht haben. Die meisten aber werden nicht wahrgenommen. Ihre Perspektive, ihr Beitrag findet kaum Platz. Oder wir verlieren uns in endlosen Debatten, in denen wieder die „gewinnen“, die das beste Sitzfleisch haben.  Aber … Könnte das nicht auch ganz anders gehen? Wie wäre es, wenn wir eine Kultur des Miteinanders entwickeln, wo wir alle zur Problemlösung beitragen können?  Bei den Pioneers beschäftigen wir uns schon seit vielen Jahren damit, was es braucht, damit so eine Kultur des Miteinanders wachsen kann. Was wir jedenfalls wissen: Es braucht Zeit, Geduld, und auch Know-how und innovative Methoden.  Die gute Nachricht ist: All das können wir lernen! Zum Beispiel im Onlinekurs Hosting für Kulturwandel (Start am 9. Oktober). Oder auch im Regionallabor der Mitmach-Regionen. Wir erleben gerade heute so viel mehr Gegeneinander als Miteinander – und Kräfte die das bewusst schüren. Das wirkt zerstörerisch auf unsere Gesellschaft. Deshalb brauchen wir weniger Menschen, die allein vorangehen. Wir brauchen mehr Menschen, die Menschen zusammenbringen, damit wir gemeinsam vorwärts kommen! Und das ganz unabhängig davon, woher der (partei-)politische Wind gerade weht …    Martin und Hemma Von Herzen,
Hemma und Martin   PS: Besonders freue ich (Martin) mich auf ein Online-Gespräch mit Gerald Koller, wo wir nicht nur über die Wahlen reflektieren, sondern auch über Wege in eine Demokratie für alle – exklusiv für Pioneers.Members.   Highlight   Kurs Hosting für Kulturwandel » Für eine Kulturveränderung im Arbeitskontext braucht es mutige Menschen wie dich « Hosting bedeutet viel mehr als Moderation. Hosting ist eine Schlüsselkompetenz für nachhaltigen Kulturwandel. In diesem Online-Kurs (Start: 9 Oktober) tauchst du in eines Kultur der Verbundenheit ein und lernst Methoden des Art of Hostings kennen, mit denen du bedeutungsvolle Begegnungsräume selbst gestalten kannst. Du hast noch Fragen zum Kurs? Dann komm am Montag, 30. September um 19:00 Uhr zu unserem Hosting Schnupper-Call. Rechteck: abgerundete Ecken: Mehr erfahren   Pioneers.Members Special     Talk: Demokratie für alle Am Do, 3. Oktober um 19 Uhr gibt’s eine Gelegenheit für alle Pioneers Members dem Gespräch zwischen Martin Kirchner und Gerald Koller über gesellschaftliche Spannungen nach der Wahl, Vielfalt und das Konzept einer planetaren Demokratie zu lauschen.  » Info & Zoom-Link für Members Telegram
Diese Nachricht habe ich heute von den Pioneers o Change erhalten – da ich seit 2017 Mitglied bin, leite ich sie gern an euch weiter!

Predigt zu Mk 9, 38-41

So wie die Jünger da reagieren – das kommt uns bekannt vor. Oder?

Selbsternannte oder staatlich organisierte Religionspolizei tut das von jeher: Abweichlertum suchen und melden – und nach Möglichkeit zum Verschwinden bringen.

„Der hat sich uns nicht angeschlossen – und heilt und predigt trotzdem, indem er sich auf dich beruft, Jesus: wirklich unerhört!!

Bewundernswert, wie gelassen Jesus antwortet: Wer nicht gegen uns ist, ist für uns!

Ich habe in meiner Zeit in Braunau religiöse Fanatiker/innen kennengelernt, die ähnlich wie die Apostel im heutigen Evangelium eingestellt waren – und, wie ich stark vermute, auch jetzt noch immer sind …

Es wurden regelmäßig Prediger (ohne „-innen“ – es waren in der Tat ausschließlich Männer) eingeladen, die Thesen vertraten wie:

  • Die gesamte Naturmedizin, angefangen bei Heilkräutern, Bachblüten, Homöopathie, erst recht, wenn jemand Hände auflegt, Reiki usw. … das ist vom Bösen …(!)
  • Überhaupt samt und sonders alles, was sie (nämlich die Prediger selbst) unter Esoterik einstuften – ich würde eher meinen: Was sie nicht verstanden haben …😊 Schamanismus, Astrologie…
  • Traumreisen u. a. Methoden der psychotherapeutischen Arbeit …
  • Bücher, die phantastische Literatur sind – z. B. Harry Potter oder „Tintenherz! oder die „Unendliche Geschichte“ von Michael Ende … weil da Magie thematisiert wird bzw. Hexen und Zauberer vorkommen
  • Formulierungen, die sie als der Evangelischen Kirche oder einer nichtchristlichen Religion zugehörig einstuften …
  • Usw. usf. …

Egal, wie vorteilhaft sich etwas auf die Gesundheit von Menschen auswirkt; es darf nicht sein, weil es der Papst nicht erfunden hat …

Wie so oft, wenn kleine Geister sich ein Urteil über andere anmaßen: Was in der Bibel wirklich steht und gemeint ist, was Jesus tut und sagt, wird vernachlässigt, vergessen oder gleich verschwiegen (oder möglicherweise wissen sie es gar nicht – was bezeichnend ist für die Qualität dieser Art von Theologie.

Was sagt Jesus: Hindert ihn nicht, Gutes zu tun. Wer nicht gegen mich ist, ist für mich.

Möge uns diese Haltung auch bei der heutigen Wahlentscheidung helfen. Es ist ja nicht schwer festzustellen, welche Fraktionen im Sinne Jesu und des Evangeliums handeln – und welche nur lautstark christlich klingende Phrasen im Munde führen.

Am Sonntag, 22. 9., fand mein Online – Ritual zum Erntedank statt – alternativ, unerhört neu, humorvoll, aus der Sicht von und für Frauen.

Aufgrund der überwältigend positiven Rückmeldungen habe ich mich entschlossen, zu den alten Festen des Jahreskreises – alle 6 Wochen – jeweils wieder zu einem Onlineritual einzuladen.

Der nächste Termin ist Allerheiligen – Samhain – Halloween und wird am Mittwoch, 30. 10. ab 19.00 Uhr stattfinden.

Weitere Termine:

Wintersonnenwende/Weihnachten: Sonntag, 22. 12.

Imbolc/Lichtmess: ca. 2. Februar 2025

Frühlings-Tagundnachtgleiche/Ostern: ca. 22. März

Walpurgis/1. Mai – ca. 30. 4./ 1. 5.

Sommersonnenwende ca. 21. 6.

Schnitterin/ Hoher Frauentag: um den 10. – 15. August

Die Einladung in Form einer Landingpage wird jeweils ca. 3-4 Wochen vor dem Termin veröffentlicht bzw. an alle, deren Mailadresse ich zu diesem Zweck erhalten habe und erhalten werde, ausgeschickt.

Ich freue mich auf euch!

Heute war ich bei einer Veranstaltung der SPÖ, wo die große Wahlkampfrede von Andreas Babler live aus Wien von der Kaiserwiese übertragen wurde.

Wie kann mich als Theologin die Politik interessieren, fragen manche.

Ja, wie kann sie das NICHT, frage ich zurück…

Die Verantwortung für die Schöpfung, für die Umgebung, für die Mitmenschen: Sie erfordert Einsatz, und zwar den größtmöglichen. Ist es wirklich im höchsten Sinne, dass Österreich ein fremdenfeindlicher, fortschrittsfeindlicher, abgeschotteter, wissenschaftsabholder, rückwärtsgewandter Staat wird – wo die Obrigkeit Andersdenkende auflistet (zu welchem Zweck!??!), Kunst reglementieren will, Gesetze zu erlassen beabsichtigt – nicht nur ohne Rücksicht auf das Recht, sondern auch ohne merkbare Beimengung von Verstand und Empathie für die Menschen?

Wo die christlichen Grundwerte: Gleiche Würde und Gleichberechtigung aller Menschen – nicht nur egal sind, sondern absichtlich verdreht und abgeschafft werden sollen?

Gerade Frauen sollten sich informieren, und vor allem: wählen gehen!

Hört euch die Rede an, wenn ihr die Gelegenheit bekommt.

Ich werde mich bemühen, sie für euch zugänglich zu machen.

Liebe Brüder und Schwestern!

So eine Lesung – und nun dieses Evangelium! Wie passt denn das zusammen?

Prallen da 2 christliche Grundhaltungen aufeinander, die sich normalerweise aus dem Weg gehen – das Sozialkritische, gesellschaftlich engagierte Christentum – und das fromme, private, innerlich mystische, mit Jesus, dem Heiland, wo Heilung, Gebet… ihren Platz haben?

Ich habe so das Gefühl, dass die Trennung irgendwie seltsam und nicht optimal ist. Dass da etwas getrennt wird oder wurde, was doch unbedingt zusammengehört.

Geht es Ihnen nicht manchmal so wie mir auch – es kommt mir vor, als ob der Glaube, das Christentum irgendwie kraftlos, schwach wäre, ohne wirkliche Wirkung?

Könnte es nicht sein, dass ein Aspekt für sich einfach nicht reicht?

Im Evangelium hören wir: Jesus heilt einen, der taubstumm ist.

Heilungen geschehen auch heute.

Es gibt große charismatische Heilungsgottesdienste, wo Menschen immer wieder berichten, dass und wie sie geheilt worden sind.

Aber warum sind das so wenige?

Bei Jesus im Evangelium heißt es immer, er heilte viele oder sogar alle, die man zu ihm brachte.

Ist Gottes Gnade begrenzt?

Ich glaube ganz ernst, Gott will alle und immer heilen.

Aber ich bin auch davon überzeugt, dass Gott oder der Heilige Geist den Menschen dort zuerst heilt, wo der die Heilung am nötigsten hat.

Der Mann im Evangelium ist „taubstumm“. Schrecklich genug, und Grund genug, dass er geheilt werden möchte.

Das griechische Wort, eigentlich sind es zwei, bedeutet nicht nur taub, sondern auch verschlossen, dumm.

Es gibt Menschen, die sind „zu“. Sie haben sich zugemacht, abgeschottet vom Leben, von der Umgebung, von der Umwelt, von den Mitmenschen … sie wollen unbeteiligt sein, unberührt vom Schicksal der anderen, unbehelligt, nur nichts anderes und Neues bitte…

Dicht gemacht. Keine Chance, kein Einfallstor für die Gnade Gottes. Da kommt und dringt nichts durch. Abgeschirmt. Teilnahmslos. Für diese Trennung von Gott und den Menschen gibt es ein Wort: Sünde.

Bei der Feier der Taufe gibt es den Effataritus. Gott möge dem Täufling Ohren und Mund öffnen, so habe ich selbst 25 Jahre bei Taufen gebetet, damit das Kind lernt, auf Gott zu hören und die frohe Botschaft zu bekennen vor den Menschen. Das kind soll mit offenen Sinnen durch die Welt gehen, gscheit werden.

Ich glaube, wir spüren schon den Zusammenhang mit dem Text und Anliegen der Lesung.

Vor lauter Tradition und Verhaltensregeln und Angelerntem und Altgewohntem können Menschen so verblendet sein, dass sie die extremsten und furchtbarsten Zustände für normal, ja gottgewollt halten.

Sklavenhaltung. Unterdrückung der Frau. Heiliger Krieg. Verfolgung, Folter, Mord im Auftrag Gottes?! Intoleranz.

Oder auch nur eine Gesellschaftsordnung, die so alt und gewohnt ist, dass die Botschaft Jesu dagegen nicht ankommt, nichts ausrichten kann, keine Chance hat.

Reiche, vornehme vorne auf den guten Plätzen, Arme hinten. Klar, wie auch sonst… Wer zahlt, hat recht … In den USA ist es so bei den Freikirchen, kein Kirchenbeitrag – da ist die Gefahr sehr groß – der Großspender setzt sich durch – Fundamentalismus.

Jakobus in der Lesung meint: So nicht.

Das, was ihr da treibt, hat mit Christentum nichts zu tun.

Wo war denn Jesus immer? Wen rückte er ins Zentrum? Wo nahm er seine Apostel her, fand er Freunde?

Also bitte.

Gott ist groß und menschenfreundlich genug, um alle und alles zu heilen und in Ordnung bringen zu wollen.

Nicht nur die körperlichen Gebrechen. Es gibt schließlich was, das ärger ist. Störender im Heilsplan Gottes.

Die sozialen Sünden, der Dünkel, der falsche Stolz, der Irrglaube, als Mensch mehr zu zählen, weil man reicher, vornehmer, schöner, erfolgreicher, gesünder und fitter ist, mehr Kinder hat oder zu einer bestimmten Nation, gehört … alles, was einer offenen Gesellschaft entgegensteht.

Die Äußerlichkeiten können so stark sein, dass Menschen tatsächlich und wirklich „zu“ sind für den Anruf des Heiligen Geistes.

Es ist nicht so, dass Gott uns nicht erhören würde, wenn wir beten. Davon kann keine Rede sein.

Aber, liebe Mitglaubende. Ist es nicht angebracht, dass auch wir immer besser auf Gott hören – es zumindest versuchen? Unsere Wünsche sind immer wieder einmal kurzsichtig und allzumenschlich. Was uns unfähig macht, auf das Ganze zu sehen, die Zwischentöne zu hören, das Offensichtliche mutig an- und auszusprechen, das möchte Jesus heilen. Unsere Verletzungen, schlechten Erfahrungen – halten wir sie ihm hin, lassen wir uns berühren – jede Begegnung – Gebet, Schrift, Sakrament, Reden, Lesen über den Glauben – mit dem Herrn wirkt heilsam auf uns..

Wir sind eingeladen: Machen wir uns auf, Ohren, Herz … für die Wirklichkeit.

Zum Onlineritual am 22. 9. 2024 lade ich euch herzlich ein: 19.00 – ca. 20.30

Anmeldung per Mail: dagmar.ruhm@kostbarleben.jetzt

oder ihr klickt auf den Button!

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Predigt 25. 8. 2024

Liebe Brüder und Schwestern!

„Was er sagt, ist unerträglich.“

Einmal ehrlich: Wer von uns denkt sich das nicht des öfteren angesichts mancher Jesusworte, mancher Bibelstellen?

Gerade bei dem Abschnitt aus dem Brief an die Epheser, den wir zur Lesung gehört haben, einige sind, wie auch ich innerlich, zusammengezuckt, als es hieß: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter…“. Noch dazu wie Christus, dem Herrn. Nirgendwo in der ganzen Bibel verlangt Jesus, dass sich irgendjemand ihm unterordnet. Das ist ja gerade die frohe Botschaft des Evangeliums, dass alles aus Liebe, freiwillig geschieht… Nachfolge oder nicht. Niemand wird gezwungen.

Und wenn schon, dann gilt ganz genau dasselbe natürlich umgekehrt genauso für die Männer, und im ersten Satz, der Einleitung dieses Abschnitts, formuliert es Paulus auch so: „Einer ordne sich dem anderen unter…“  Eine Grund- und Kernaussage des Christlichen – in jedem anderen Menschen tritt mir ja Christus entgegen, gerade eben auch im Geringsten, mit dem sich Christus identifiziert, sich als real präsent darstellt, wenn er als Weltenrichter kommt, wie wir aus dem Matthäusevangelium wissen.

Also repräsentiert ebenso die Ehefrau für ihren Mann Christus – wie umgekehrt.

Der Autor dieser Zeilen im Epheserbrief hat sich ganz einfach außer dem damals üblichen patriarchalen Familienmodell nichts vorstellen können. Es ist direkt rührend, wie er sich innerhalb der vorgefundenen Gesellschaftsordnung vorstellt, dass die frohe Botschaft Jesu in die Tat umgesetzt, heilbringend gelebt werden kann. – Nämlich insofern die Männer sich für ihre Frauen so einsetzen – mit Leib und Leben und unter Umständen bis zur Selbstaufgabe -, wie es Christus für die Kirche, für die Welt und die Menschheit tut.

Es handelt sich um biblischen Text, vom Heiligen Geist inspirierte Schrift.

Gottes Geist kann jedoch nur so und so weit wirken, wie es die Vorbedingungen des betreffenden Menschen erlauben. „Die Gnade baut auf der Natur auf“, so hat es der große Theologe Thomas von Aquin ausgedrückt. Es ist durchaus abhängig von Erziehung und Bildung, ebenso von den Zeitumständen, vom persönlichen Werdegang und vom kulturellen Umfeld, was und wieviel ich vom Anruf Gottes, von der Ausgießung des Geistes über mich, mitbekomme, aufnehmen kann.

Es gibt einen Fortschritt in der Erkenntnis, und glücklicherweise kann jeder einzelne und die Menschheit insgesamt, dazulernen. Wir heute wissen, dass es nie gut gehen kann, wenn einer gezwungen wird, sich unter den anderen unterzuordnen – dass da immer schwelendes Unrechtspotential bleibt, dass Unfrieden stiftet… und dass gerade viele Kriege und die meiste Not vermeidbar gewesen wäre, wenn Frauen sich gerade nicht unter den männlichen Herrschaftswahn untergeordnet sondern ihre Vorstellungen durchgesetzt hätten. Ein christliches Muster aus unseren Tagen: Ich habe vor mehreren Jahren die Autobiographie von Hillary Clinton gelesen, die an Intelligenz, Ausbildung, Status und politischem Ansehen ihrem Ehemann, dem ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, in keiner Beziehung nachstand. Als die Betrugsaffäre ihres Mannes mit der Büroangestellten in der Weltöffentlichkeit breitgetreten wurde, da ist sie trotz Verletztheit öffentlich immer zu ihrem Mann gestanden,  oft als einzige, und beide haben wieder einen Weg zueinander gefunden, die Ehe hat nach einer Phase des Verzeihens und Ordnens neu aufgelebt und besteht glücklich weiter bis heute. So großherzig und freundlich geht eine Frau im Akutfall mit ihrem Mann um, wenn sie sich vorher nie unterordnen und zurückstecken musste.

Jesu revolutionäre Art, mit Frauen genauso gleichwertigen Umgang zu pflegen wie mit Männern, das erschien der 2. Generation von Christen bereits als zu viel, und einige Generationen weiter erschien es vielen als unzumutbar. Oder es wurde gar nicht mehr nachvollzogen – das griechische Wort adelphos heißt z. B. Bruder, adelphe Schwester. In der Mehrzahl gibt es nur eine einzige Form, egal ob nur Männer oder Männer und Frauen zusammen bezeichnet werden sollen. Bei der Übersetzung des griechischen Urtextes des Neuen Testaments ins Lateinische wurde von den übersetzenden Männern, die bezeichnenderweise gar nicht weiter dachten, immer nur die Mehrzahl von frater verwendet, obwohl es in der lateinischen Sprache so wie in unserer, zwei vollkommen verschiedene Wörter gibt, nämlich auch soror, Schwester. Die Anrede in der Heiligen Schrift, die sich selbstverständlich an alle wendet, Christen und Christinnen, Frauen und Männer, lautet daher exakt „Brüder und Schwestern, oder, da wir ja über ein entsprechendes Vokabel verfügen, „Geschwister“.

Denken wir nur daran, wie lang es gedauert hat, bis Frauen und Nichtgeweihte überhaupt – wieder Verkündigerinnen sein, Theologie studieren, Gemeinden leiten durften…

Es gibt aber noch einiges mehr, nicht nur das rechte Verhältnis zwischen Frauen und Männern, was Jesus in den Evangelien sagt oder tut oder was sonst in der Bibel steht, das Anstoß erregt, was vielen Generationen von Christen unzumutbar, ja undurchführbar erschien, gerade Menschen, die überzeugte Christen und besonders rechtgläubig sein wollten. Immer wieder, und manchmal zum Schaden, manchmal zum Nutzen des Evangeliums – im Sinn von Erkenntnisfortschritt, da können Sie sich selber ein Urteil bilden…

Zum Beispiel: Schwört nicht. Nennt niemand Vater. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Oder zu den Jüngern: Nehmt keinen Geldbeutel mit und kein zweites Hemd. Schon Paulus macht es anders: Er ernährt sich von seiner Hände Arbeit, um niemandem zur Last zu fallen. Oder das 5. Gebot: Du sollst nicht töten. Wie war das mit den heiligen Kriegen…?… Das Erlassen der Schulden und Freilassen der Sklaven alle sieben Jahre. Oder im Brief an Titus: Der Bischof sei ein guter Familienvater mit gläubigen Kindern, nur einmal verheiratet, unbescholten, angesehen…

Das große Thema, das sich durch die Evangeliumsstellen der letzten Sonntage gezogen hat: Dass Jesus sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken gibt, da konnten schon damals viele nicht mehr mit. Jesus hat da damit gerechnet, er hat genau gewusst, wie unerhört dies klingt.

Er hat, das Evangelium berichtet das so, niemanden in die Pflicht und in die Mangel genommen: das musst du jetzt glauben und basta… Nein, er lässt jedem einzelnen die Freiheit und die Wahl, sich abzuwenden und wegzugehen…

Ich bin mir sicher, auch Petrus und die, die bei Jesus geblieben sind, haben sich schwer getan mit diesen Worten. Sie sind aber nicht gegangen, sie sind dageblieben.

Und genau da drin könnte heute die Frohe Botschaft für uns liegen: Das Rezept: Bei Jesus bleiben, ihm weiterhin vertrauen, und in diesem Vertrauen, dass ers gut meint, das, was uns unzumutbar erscheint, schwer lebbar und verwirklichbar, einmal ruhen und wirken lassen, vielleicht auch weiterdenken… und offen bleiben für die Möglichkeit, dass wir das, was uns schräg und quer vorkommt, eines Tages verstehen werden.

Heute lade ich Sie und mich ein, kurz zu überlegen – jetzt und zuhause: Welcher Satz Jesu oder aus der Bibel erregt bei mir Anstoß, erscheint mir unzumutbar, packe ich nicht? Wo würde ich am liebsten davonlaufen? Halten wir Gott, Jesus, diesen Satz, diese Schwierigkeit hin, reden wir mit Jesus wie mit einem Freund über das, was uns beschäftigt.

Ich nehme an der Heilerausbildung der Ecole San Espritschaut selbst: https://www.ecole-san-esprit.de/ ) teil und habe das 4. von insgesamt 7 Modulen abgeschlossen.

Nun suche ich noch Esperenten/Esperentinnen (auf Heilung Hoffende), an denen ich die verschiedenen bisher gelernten Methoden des geistigen Heilens anwenden darf.

In Frage kommen körperliche Beschwerden aller Art, aber auch mentale Festlegungen u. dergl.

Die Heilsitzungen funktionieren über die Entfernung (online oder gedanklich mit Terminvereinbarung) oder natürlich bei mir vor Ort, wenn Sie/ihr in der Nähe zu Hause sind/seid.

Sie unterstützen schulmedizinische Maßnahmen, sind jedoch kein Ersatz dafür – allerdings mitunter Hilfe bei sonst unlösbaren Fällen.

Da dies für mich eine hilfreiche Übung darstellt, natürlich zum Mini-Sonderpreis.

Info und Terminvereinbarung: Tel.: 0043 650 2814707

Mail: dagmar.ruhm@kostbarleben.jetzt

NICHT über Messenger oder div. Social-Media-Kanäle

Ich freue mich, euch helfen zu können!

Predigt 17. + 18. 8. 2024                                                      Lunz

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Wir begehen heute den Sonntag mit der Caritas – Augustsammlung.

283 Millionen Menschen auf unserer Erde wissen oft nicht, wann sie das nächste Mal etwas essen können. Ein knappes Drittel der Weltbevölkerung macht immer wieder Tage oder Zeiten des Hungers, der Mangelernährung durch.

Während die Lage in Lateinamerika und Asien langsam besser wird, verschlimmert sie sich auf dem afrikanischen Kontinent immer mehr.

Woran liegt das?

Ich denke mir schon öfter, und Ihnen geht es vermutlich genauso: Seit ich ein Kind war, kann ich mich zurückerinnern, wird regelmäßig in der Kirche für die Armen in den Ländern Afrikas gesammelt.

Und doch: Ich werde den Eindruck nicht los, dass die Lage insgesamt nicht besser, sondern immer schlimmer geworden ist.

Mehr notleidende Menschen, mehr Hunger als je zuvor.

Und obwohl ständig durch Initiative von Hilfsorganisationen wie Caritas, Diakonie und vielen anderen vielversprechende Projekte entstehen, die auch wirklich nachhaltig helfen – Pflanzen von Wäldern, Mikrokredite, Geld für ein paar Hühner oder eine Nähmaschine, oder Solarkocher oder Saatgut oder Schulungen in Landwirtschaft und Gartenbau …

Dass vielerorts die Not größer statt geringer wird, liegt an menschlichem Fehlverhalten.

Gerade in Afrika Stammeskriege, Völkermord, Vertreibung, Machtgier einzelner , Bestechung, man will sich beliebt machen in ungeordneten politischen Systemen, mangelnde Bildung, etabliertes unhinterfragtes Unrecht, Frauen leisten in den Ländern des Südens 70% der Arbeit die Nahrungsmittel produziert – Landwirtschaft und Gartenbau – und 90% der Arbeit überhaupt, habe aber wenig Mitspracherecht – und sind die ersten, die nichtausreichend zu essen bekommen, wenn Mangel herrscht.

Dazu werden militärische und wirtschaftliche Interessen über das Wohl der Menschen gestellt.

Irgendwie wird uns klar, wieso da nicht viel weitergeht.

Und was können wir da tun – außer noch einmal und immer wieder zu spenden, um die ärgste Not zu lindern?

Jetzt sagt Jesus im heutigen Evangelium: Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben – und: wir sollen sein Fleisch essen.

Und das soll helfen? Milliarden sind in den letzten 2000 Jahren zur Kommunion gegangen und gestorben … genau wie davor auch.

Dass wir da schnell an die Kommunion, an das Sakrament der Eucharistie denken … das ist nicht unbedingt verkehrt, aber eine katholische Engführung. Jesus meint noch viel mehr damit, es steckt mehr hinter seinen Worten.

Des Rätsels Lösung liegt in der Lesung aus dem Buch der Sprichwörter. Die Weisheit hat ihren
Tisch bereitet und lädt zum Mahl ein – was gibt es da: Weisheit, Wissen, Durchhaltevermögen, Einsicht, Rat, Mut zu guten Entscheidungen, Gerechtigkeit … zum Beispiel.

Wir sind oft durch unsere katholische Prägung so sehr verblendet, dass wir das Naheliegende nicht mehr erkennen.

Jesus spricht über sich, seine lebendige Person und Persönlichkeit. Er selbst, das meint er damit, ist für uns Nahrung, die wir dringend brauchen, lebendnotwendig.

Alles, was ihn ausmacht. Wie er lebt, denkt und redet, wie er sich verhält, handelt: das sollen wir essen; aufnehmen, uns zu Gemüte führen. Inhalieren.

Ich habe im Gymnasium einen wunderbaren Klassenvorstand gehabt, Frau Prof. Zechmeister, wir hatten sie auch in Mathematik und Physik. Wenn sich die eine oder andere von uns sagen wir eine Woche vor der Schularbeit noch immer nicht wirklich bei einer Rechenart ausgekannt hat, hat sie regelmäßig gesagt: Haiderer, Wagner, Ruhm, … hörst, du kennst dich ja gar nicht aus – das solltest du vor der Schularbeit auf jeden Fall noch einmal inhalieren …

Jesus möchte, dass wir uns auskennen mit ihm, dass wir immer vertrauter werden, bis wir ganz vertraut sind mit ihm, mit Gott selber …

Das heilige Brot, die Eucharistie, ist eine sicht- und greifbare Hilfe dazu, ein Sakrament, wirkkräftiges heiliges Zeichen, Zeichen für das, was eigentlich geschieht. In der nächsten Dimension, wo wir hingehen, wenn wir die Erde verlassen, gibt es keine Sakramente mehr, weil wir Jesus live und echt selber erleben können…

Menschen, die Jesus quasi inhaliert haben – denken wir kurz nach: So jemand macht, was sich gehört, was gut und richtig ist und gibt niemals auf – glauben an die Macht der Veränderung durch kleine und kleinste Anfänge, geben dem neuen Projekt wieder eine Chance. So jemand ist immun gegen unchristliche, antichristliche Meinungen und Machenschaften…

Sie haben sich die Denkweise Jesu zu eigen gemacht. Und: Würde Jesus aufgeben? Menschen, die von seinem Geist erfüllt sind, denen dringt diese lebensbejahende und menschenfreundliche heilstiftende Seinsweise Gottes buchstäblich aus allen Poren und durchdringt die sie umgebende Welt, um diese zu verändern …

Und wir, Sie und ich, können solche Menschen sein …

Heute habe ich in Göstling an der Ybbs wunderbar eingekauft. Direkt gegenüber von Kirche und Konditorei Schneßl befindet sich ein Bauernladen in einer Hüttenkonstruktion. Wurst, Fleisch, Fisch, Butter, Schmalz, viele Sorten Käse, Marmeladen, Honig, Säfte, Backwaren … Was das Herz begehrt, ist hier zu finden.

Wenn ihr im Urlaub sowieso in diese Gegend kommt (ich habs leicht, weil ich öfter in meinem Haus in Lunz am See bin), schaut doch einfach dort vorbei!