Übung für Montag, 21. 10.

UNVEREINBAR  Tag 3

Geschlechterzuschreibungen

Wenn du eine Frau bist, hast du vermutliche immer wieder einmal Sätze gesagt bekommen wie:

  • Dräng dich nicht so in den Vordergrund
  • Lach nicht so laut
  • Sei zurückhaltend, bescheiden
  • Eigenlob stinkt
  • Die Klügere gibt nach
  • Deine Familie, Kinder, Ehemann … haben Vorrang
  • Du bist nicht die Hauptperson
  • Wer glaubst du, dass du bist?
  • Pass nur auf, dass du nie mehr verdienst als dein Mann
  • Als Mädchen/Frau gehört essich nicht, zornig u werden
  • Männer vertragen keine Chefin
  • Du musst beim Sex unerfahren sein/tun
  • Als Jungfrau in die Ehe gehen
  • Du solltest in der Nacht (im Dunkeln) nicht allein unterwegs sein
  • Bloß nicht u hoch hinaus wollen …
  • Während der Periode keine besonderen Gerichte kochen (weil sie misslingen)
  • Deine Periode dürfen Außenstehende nicht mitbekommen

Wenn du ein Mann bist, sind dir ziemlich sicher ebenfalls Zuschreibungen um die Ohren geflogen – allerdings andere und zumeist solche, die deinen Selbstwert nicht erheblich gestört haben … dennoch ist es nicht ok, wenn Menschen derartiges ernst nehmen:

  • Ein Mann weint nicht
  • Indianer kennen keinen Schmerz
  • Nur ja keine Gefühle zeigen
  • Du musst dich durchsetzen, das  Sagen haben
  • Oberstes Ziel: Karriere machen

Vielleicht durftest du dich im Fasching nicht als weibliche Figur verkleiden (da haben es Mädchen umgekehrt tatsächlich leichter), wurdest ausgelacht, als du mit den Puppen deiner Schwester spieltest usw.

Die Übung für den heutigen Tag:

Denke eine Zeitlang nach, wie es dir mit den Geschlechtertabus ergangen ist bisher. Und dann:

Mach etwas, das dir immer ausgeredet wurde, als Frau etwas, das „eine Frau sicher nicht macht“, und als Mann etwas, das für „echte Kerle“ verpönt ist, absolut undenkbar…

2. Seminartag

Als kleine Kinder sind wir völlig von unserer nächsten Umgebung abhängig. Im Normalfall sind es die Eltern, die uns beibringen, wie das Leben funktioniert – und zwar ganz einfach durch ihr Da-Sein, durch ihr Tun, durch ihr Vorbild. Sie brauchen uns nicht viel zu erklären. Wir bekommen automatisch mit, was erwünscht ist und was nicht – und was auf gar keinen Fall geht…

Bis ca. um Alter von 7 Jahren halten wir Erwachsene für unfehlbar; was sie sagen und tun, gilt uns als unumstößliches Gesetz.

Wir lernen aber ununterbrochen dazu, wir lernen stets neue Menschen kennen und werden mit anderen Werten, Vorstellungen, Lebenshaltungen … konfrontiert. Manche gefallen uns besser als die, die wir in der eigenen Familie vorfinden.

Spätestens in der Pubertät stellen wir sowieso alles in Frage, was Autoritäten so von sich geben… Dies ist die gesunde und normale Entwicklung, denn: Wir sind auf der Suche nach unserer eigenen Ordnung, nach unseren eigenen Werten, wir werden erwachsen.

Und das ist gut so – unsere Eltern sind ja wie alle Menschen in keiner Weise unfehlbar – und wir tun gut daran, immer wieder zu überprüfen, was Sinn macht und was eventuell über Bord geworfen gehört.

Jetzt kann es aber sein, dass wir gar nicht mitbekommen, dass eine Werthaltung die wir gelernt haben, nicht wirklich ok ist. Auch wenn das Beispiel übertrieben erscheint: Denken wir an einen Mafiaclan, in dem Kinder von klein auf lernen, dass es normal ist, wenn Stärkere die anderen mit Schutzgeldzahlungen erpressen, dass man Rache üben darf, …und dass Widerspruch dem Boss gegenüber absolut tabu ist, will man am Leben bleiben…

Es kann auch sein, dass Familienrituale ewig unverrückbar beibehalten werden, obwohl im Grunde niemand glücklich damit ist.

2 Beispiele:

Eine Familie in einer der Pfarren, die ich geleitet habe, fuhr jeden Sonntag zur Oma, die ca. 25 km entfernt wohnte; pünktlich um 11.30 mussten die Kinder mit PartnerInnen und Kindern antreten zum gemeinsamen Mittagessen plus anschließendem Kaffee und Kuchen… so ca. ab 15.00 Uhr war es möglich, den Heimweg anzutreten. UNMÖGLICH schien es, dieses Ritual auch nur an einem einzigen Sonntag auszulassen.

Man kann sich vorstellen, wie blockiert die jungen Familien in ihrer eigenen Sonntagsgestaltung gewesen sind … Sportveranstaltungen oder Erstkommunionvorstellgottesdienst mit Pfarrcafé usw. oder ein gemeinsamer Ausflug, wandern, schwimmen gehen … waren UNVEREINBAR mit dem Altgewohnten. „Das können wir der Oma/Schwiegermutter nicht antun …“ lautete der resignierte Kommentar.

Weder Außenstehende fragt sofort: „Warum nicht?“ …

Weites Beispiel:

Das gemeinsame Weihnachtsfest. Der Abend beginnt um 17.00 – seit mehr als 20 Jahren. Damals war diese Uhrzeit sinnvoll wegen der kleinen Kinder, die nach der Bescherung und dem gemeinsamen Essen spätestens um 20.00 todmüde ins Bett fielen…

Die Kinder spielen inzwischen bei einer Musikkapelle – und können UNMÖGLICH bei der Kindermette musizieren, weil sie dann nicht rechtzeitig um 17.00 zu Hause aufkreuzen … UNDENKBAR, dass die Beginnzeit z. B. auf 18.30 verschoben wird…

Ihr seht schon: Es gibt so manches, das unverrückbar erscheint. Eine Änderung würde allen Beteiligten entgegenkommen, sie froh und glücklich machen…

Die heutige Übung:

Welche Gewohnheit, welches Muster behalte ich immer noch bei, obwohl es weder einem Zweck dient noch irgendjemanden glücklich macht?

Was möchte ich ändern?

Gestern und vielleicht auch vorgestern seid ihr immer wieder mit Gedankenmustern konfrontiert worden, die euch davon abhielten, eure Wünsche u verwirklichen.

Das, WAS NICHT GEHT (angeblich; aber als Kind konntest du das nicht wissen, du hast deinen wichtigsten Bezugspersonen blind vertraut), starre Traditionen, fixe Vorstellungen, Mindset … , all das wird in der Regel in frühester Kindheit zugrundegelegt. Noch dazu mit der besten Absicht der Eltern oder sonstiger Erziehender.

Heute lade ich dich zu folgender Übung ein:

Forsche nach der ersten, frühesten Erinnerung in deinem Leben, als dir etwas verboten wurde. Wir sprechen hier nicht über Themen der Hygiene oder des guten Benehmens bzw. Verträglichen Verhaltens anderen Menschen gegenüber. Vielmehr geht es um Sinnloses, über gesellschaftlich gewachsene oder traditionell gedankenlos weitergegebene Zwänge, wie z. B.:

  • Mädchen dürfen nicht pfeifen
  • Buben spielen nicht mit Puppen
  • Buben weinen nicht
  • Mädchen werden nicht zornig
  • Lautes Lachen ist verpönt
  • Der Einschaltknopf an Radio oder Fernseher oder das Telefon waren tabu
  • Man berührt sich nicht „da unten“
  • Man oder eher: frau trägt keine bunten, schon gar keine roten Schuhe
  • (zu) auffällige Kleidung ist unerwünscht
  •  … oder du wurdest angehalten, mit bestimmten Personen nicht zu sprechen, keinen Umgang zu haben
  • … oder
  • … oder

Du wirst etwas finden, vermutlich sogar zwei oder mehr Dinge.

Es kann gut sein, dass du erst während deiner Jugendjahre oder noch später, z. B. in der Familie der Ehepartnerin/des Ehepartners auf vergleichbare Vorstellungen gestoßen bist. Dass von dir stillschweigend oder vehement gefordert wurde, mitzuspielen im Reigen der engstirnigen Verhaltensweisen … 

Schreib alles auf, was dir einfällt.

Wenn Tränen kommen oder Zorn dich packt: gut so! Lass es nur zu!

Nimm dir Zeit für deine Gefühle.

Und: Versuche, so ehrlich und vollständig wie möglich zu sein.

Für diese Übung am ersten wirklichen Tag der Reihe wünsche ich dir Kraft und Mut.

Wie lang ist deine Liste gestern geworden?

Gleich, ob du zwei oder 20 Dinge aufgeschrieben hast, die du immer schon in die Tat umsetzen wolltest: Heute darfst du dranbleiben.

Nimm die Liste deiner Herzenswünsche zur Hand.

Lies sie aufmerksam durch, wenn möglich laut.

Schritt 1:

Mach ein Häkchen überall da, wo du dir den betreffenden Wunsch bereits erfüllt hast – oder der Wunsch durch andere oder „zufällig“ in Erfüllung gegangen ist.

Genieße kur das Gefühl, erinnere dich zumindest, wie es war, als du z. B. dir die Reitstunden gegönnt hast, die Reise unternommen hast, das Hobby begonnen oder ein Lokal aufgesucht hast …

Wie war es damals?7

Schritt 2:

Schreib eine neue Liste mit den Vorhaben, die noch auf ihre Verwirklichung warten.

Schreib bei jedem unverwirklichten Vorhaben dazu, warum du es noch nicht getan hast. – z. B. ich habe zwischenzeitlich das Interesse verloren, jemand hat es mir ausgeredet, ich hatte keine Zeit, kein Geld dafür, ich habs für einen verbotenen Wunsch gehalten, finde, das sollte ich nicht tun … … ……

Was immer es ist.

Bewahre beide Listen auf.

Möglicherweise gehörst du zu den glücklichen Menschen, die mehrere Vorhaben aus der Jugendzeit („Was ich unbedingt irgendwann im Leben machen will …“) in die Tat umgesetzt haben.

Ok., vielleicht hat dich die Verwirklichung deiner Wünsche nicht in jedem einzelnen Fall wirklich glücklich gemacht …

Doch ich gratuliere dir: Du hast es versucht – und es ist auch einiges gelungen und HAT dich glücklich gemacht …

Es kann aber auch sein, dass du dir ganz viele Wünsche gar nicht zu denken getraut hast. Schnell wieder beiseitegewischt, als sie auf der Bildfläche erschienen – aus welchen Gründen immer.

Heute lade ich dich zu folgender Übung ein:

Was wolltest du in deinem Leben immer schon tun (lernen, erreichen, erleben, sagen, sehen, kosten, lesen, anziehen, ausprobieren …

…)

Setz dich hin mit einem Blatt Papier und einem Stift und schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt.

Ungefiltert.

Ungebremst.

Unbeeinflusst von was oder wem auch immer.

Schalte deinen inneren Kontrollmechanismus aus und schreib einfach.

So lange, bis dir nichts mehr einfällt.

Warte dann ein paar Minuten.

Zuletzt lies dir deine Liste aufmerksam durch.

Bewahre sie wie die Kostbarkeit, die sie in Wahrheit ist, an einem besonderen Ort auf. Du wirst sie noch brauchen.

Unvereinbar – vereinbar …?

  1. Tag der Vorbereitung

Um die nächsten 13 Tage gut mitmachen und die Zeit des Kurses genießen zu können, ein paar Empfehlungen:

Reserviere dir eine bestimmte Zeit für das Lesen des Textes und die Übungen. Ich empfehle dir eine gute halbe Stunde. Bewährt hat es sich, 2x am Tag eine gewissen Zeitspanne freizuhalten – z. B. 20 min in der Früh und 20 min am Abend. Trag dir einfach deinen Termin im Kalender ein!

Natürlich steht es dir frei, die Beiträge an einem Tag zu lesen, am nächsten vielleicht nicht, dann 2 Tage hintereinander auch die Übungen zu absolvieren und dann wieder drei Tage zu „vergessen“ … Sinnvoll und zielführend ist es allerdings, wenn du jeden Tag dranbleibst. Wahrscheinlich wirst du bereits nach 2-5 Tagen eine ungeahnte Freiheit spüren und auf ganz neue Gedanken kommen, wie du Probleme angehen kannst, was du ausprobieren könntest … usw….

Die heutige Aufgabe:

Nimm deinen Terminkalender zur Hand und wähle für jeden Tag eine Zeitspanne, in der du dich mit dem Thema beschäftigen wirst. Trag den Termin fix ein.

Ja – und wenn du ein bisschen Aufregung und Vorfreude spürst auf das, was dich erwartet in den nächsten Tagen, lass dich ein auf das Gefühl!

Zu Allerheiligen – Halloween – Samhain … lade ich herzlich zum Onlineritual ein:

Donnerstag, 31. 10. 2024, 19.00 – ca. 20.30

Die Teilnahme ist gratis.

Anmeldung per Mail an: dagmar.ruhm@kostbarleben.jetzt

Oder die Landingpage öffnen und auf den Anmeldebutton klicken!

https://humorspiritualitaetcoach.my.canva.site/allerheiligen-hallow-een-samhain

Ich bereite die nächste Serie für euch vor: UNVEREINBAR?
Immer wieder stoßen wir an Grenzen, die wir selbst gezogen haben. Imaginäre Denkverbote, Verhaltensregeln aus dem Jahre Schnee, Kommunikationsmuster aus dem Kindergartenalter oder der Pubertät … dazu kommen mitunter religiöse Tabus, die uns irgendwann eingetrichtert wurden oder Familienstreitigkeiten (so nach dem Motto: mit denen kann man nicht reden … die laden wir aber besser nicht ein zur Geburtstagsfeier … wenn die kommt, müssen wir die Bilder von Onkel X bzw. die Zeitung XY wegräumen, weil sonst Unfrieden entsteht …) und überhaupt: was sollen DIE bloß von mir/uns denken, wenn…
Also: Humor und tiefe Spiritualität helfen garantiert, solche “Zustände” zu überwinden, oder einfach alles zu vereinfachen…
Das Leben darf genossen werden!
An den nächsten drei Tagen findet ihr vorbereitende Übungen zum Weiten eurer Perspektive, zum Vertiefen des Humors und zum wirklichen Wesen der frohen Botschaft, die Jesus gebracht hat.

zu Mk 10, 35-45

Liebe Kinder, liebe Brüder und Schwestern!

„Bei euch aber soll es nicht so sein.“ Erstaunlich, dass fast sämtliche Christen in der Geschichte der letzten 2000 Jahre offenbar diesen Satz überlesen, überhört haben.

Klar haben Kirchenfürsten genauso wie weltliche Herrscher ihre Untertanen unterdrückt, Sklaven und Leibeigene gehabt und ihre Macht nicht immer zum Wohl der Menschen eingesetzt, sondern auch missbraucht.

Die Menschenrechte sind innerhalb der Katholischen Kirche noch immer nicht rechtlich verankert. Wer eine „Hierarchie“ für normal hält, für den sind eben nicht alle Menschen gleichberechtigt.

Auch bei den Armen ist es so, auch auf den Philippinen, in Lateinamerika und Afrika – in Madagaskar, dem heurigen Beispielland – sobald irgendwer eine gewisse Macht über andere spürt, nützt er sie aus.

Bei uns ist es auch nicht anders. Schauen wir uns Firmenchefs an oder manche Politiker, die, wenns nach ihnen ginge, keiner mehr kontrollieren darf, auch nicht bei Millionenprojekten, weil die dann … ja, was eigentlich? Böse werden, zu schreien anfangen – tut nicht weh. Oder weil man sich für sich selber einen Machtverlust, einen Einkommensnachteil befürchtet, wenn man nicht „brav“ ist und ja und amen dazu sagt, was der macht?

 Woher kommt das?

Vielleicht werden wir schlauer, wenn wir uns die beiden Jünger ansehen, mit denen die Geschichte beginnt. Jakobus und Johannes möchten im Reich Gottes links und rechts neben Jesus sitzen, d. h., sie wollen die besten Plätze neben dem Herrscher. Dies deutet darauf hin, dass sie in keiner Weise verstanden haben, worum es im „Reich Gottes“ geht. Sie halten es fälschlich für ein Königreich als Fortsetzung der real existierenden, und sie übertragen die herrschenden Regeln auf dieses Gottesreich. Die Freunde des Königs haben den meisten Einfluss, haben das Sagen.

Es wird aber noch ärger. Ihre Antwort auf Jesu Frage, ob sie den Kelch trinken können, den er trinkt – damit ist die Kreuzigung gemeint -, antworten sie frischfröhlich mit „Ja, wir können es“. Sie haben von Gott nichts verstanden …

Im Reich Gottes gelten die Regeln Gottes, nicht die der Menschen.

Gott interessiert, wer sich für das Wohl der Mitmenschen bemüht. Goethe hat das begriffen, der betont, wer der erste einer Gruppe ist (und er war mehrmals Minister), hat am meisten zu tun: Schauen, dass alle zu ihrem Recht kommen, dass es allen möglichst gut geht, Streit schlichten, Meinungsverschiedenheiten ausgleichen, Interessen verknüpfen …

Fragen sie einmal den Chef, die Chefin/Inhaberin eines kleineren Betriebes. Wenn es da nicht allen Beteiligten, Angestellten und Arbeitern, gut geht, ist bald einmal Schluss.

In der Mission hat die Kirche lange Zeit die alten Fehler gemacht. Wenn Christen in anderen Kontinenten als Herren auftreten und die dort Einheimischen zu Sklaven degradieren, kann man sich ausrechnen, wie viel Erfolg die Glaubensverkündígung hat.

Indianische Bevölkerung hat sich umgebracht, um nicht in den Himmel der Europäer zu kommen.

Australien – Protestanten haben die Aborigines weit ärger unterdrückt, sie wollten die gesamte Kultur auslöschen.

Mission muss Dienst sein: Fragen: Was braucht ihr? Was habt ihr schon, das ausbaufähig ist? Sich in die andere Kultur einfühlen. Mitleben.

Krankenhaus eröffnen, für Gerechtigkeit sorgen…  Gott kommt früher als der Missionar.

Inzwischen gibt es unzählige Priester und Ordensleute, die im Geiste Jesu auf der Seite der Armen und Unterdrückten sind, ihnen wieder Zugang verschaffen zu Selbstachtung, zu ihren Rechten, zu Bildung und Gesundheit und den Gütern des Lebens. Nicht selten unter Einsatz des eigenen Lebens.

Weil jede Frau, jedes Kind, jeder Mann dieser Erde ist unserem Gott heilig ist…

Diese Art der Mission ist es wert, dass wir sie unterstützen.

Predigt      6. 10. 2024

Ich gebe zu, für mich ist die Botschaft auch schockierend. Denn: Wer möchte nicht gern reich sein? Klar freut es uns, wenn wir ein großes Vermögen besitzen.

Ich habe aber nun einmal beschlossen, dass das, was Jesus sagt, unbedingt eine frohmachende Botschaft darstellt – auch wenn es nicht immer gleich einsichtig ist, wieso.

Schauen wir uns an, worum es geht:

Da will einer Jesus nachfolgen.

Heute würden wir es so ausdrücken: Ein Mensch fühlt sich berufen und will dieser Berufung folgen, einen geistlichen Beruf ergreifen. Ordenschrist, Theologin, Pfarrer, Religionslehrerin … zum Beispiel.

Oder eventuell Politikerin, Arzt, Künstlerin, Lehrer, Medienfrau oder ähnliches.

Und da kommen wir, denke ich, der Sache schon näher.

Vor einer Woche erst waren Wahlen bei uns in Österreich. Immer wieder, davor und danach, kommen diese Klagen: Die Politiker, die Parteien schauen nur auf das eigene Wohlergehen und nicht auf das Wohl Österreichs.

So krass ist es zum Glück nicht. Aber es ist etwas Wahres dran: Das große Geld, der eigene Machtbereich, Einfluss , Bekanntheit, Beliebtheit … werden für Menschen derart bedeutend, dass sie das Eigentliche aus dem Blick verlieren.

Und es fallen uns Beispiele aus der Kirchengeschichte ein, wo theologische, kirchliche Entscheidungen gefällt wurden aufgrund von egoistischen Machtinteressen, im Bann von unguten Traditionen, von patriarchaler Verblendung, von Prägungen durch Erziehung oder Kultur oder was immer – nicht zuletzt hat auch die Frage des Geldes immer wieder eine Rolle gespielt, und keine positive.

Wir Menschen sind, auch wenn wir uns darum bemühen, keine idealtypischen Wesen. Wir sind subjektiv, beeinflussbar, egoistisch, durch unser Milieu und die Erziehung  mehr geprägt als uns lieb sein kann, genusssüchtig und bequem …

AUCH. Natürlich sind wir auch voller Ideale, kreativ, begeistert, bemüht, engagiert, mutig und vernünftig… lernfähig.

Und aus all diesen Gründen ist es bedeutsam, ja, wie ich finde, unverzichtbar, dass wir uns regelmäßig vor das Angesicht Jesu begeben, uns seinem Blick aussetzen – und bereit sind, uns von ihm liebevoll korrigieren – in die richtige Richtung bringen – zu lassen.

Jeden Sonntag einmal, lebenslang – zumindest einmal pro Woche, und nachdenklich in die neue Arbeitswoche zu starten, vielleicht mit neu zurechtgerückten Prioritäten, weil es gut für uns ist.

Er liebt uns. Vertrauen wir ihm.