Wenn es finster wird, meistens um 16.00, beginnen die Kindermetten.
Hier meine Predigt für diejenige in Haid in der Autobahnkirche
Das Weihnachtsspiel, das aufgeführt wird/wurde, heißt: “Es geht nicht ohne Angelo” und stammt von Gerlinde Moder.
Predigt Kindermette
Wir haben ein
wunderbares Spiel der Kinder gesehen. Wo gerade der kleinste, der gar nicht
darf, das Wichtige und Richtige macht.
Wo das, was gar nicht
geplant und vorgesehen ist, zum guten Ende den Ausschlag gibt.
Neues Leben.
Zu Weihnachten macht
das Gott selber.
Ein Kind wird
geboren, an sich schon Zeichen neuen Lebens genug.
Aber was für ein
Kind!
Es ist ein Kind, das
es eigentlich gar nicht geben kann nach menschlichem Ermessen. Es ist eine
Familie, die es gar nicht geben würde, hätte Gott nicht seine Hand im spiel
gehabt.
Und dann kommt Gott
in einer ganz anderen, völlig unerwarteten Weise.
Gott in
Menschengestalt ist das – wir stellen uns Gott vor mit Allmacht, der die Macht
auch in Anspruch nimmt, recht schafft, eine neue Ordnung herstellt auf dieser
Erde …
Dieses hilflose Baby,
das auf andere angewiesen ist, und zwar total, wie jedes Neugeborene, das kann
das doch nie und nimmer – wie soll denn da Gottes guter neuer Anfang entstehen?
Große Theologen,
Päpste, haben bemerkt: Gottes Niedrigkeit ist noch viel wunderbarer und
bemerkenswerter als seine Macht.
Wie das?
Schauen wir noch
einmal genau, wie das Reich Gottes entstehen, anfangen kann:
Jesus sagt einmal im
Evangelium: wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das
Himmelreich kommen.
Nicht auf dem hohen
Ross sitzen, alles im Griff haben, alles beherrschen und bestimmen können,
eröffnet wahres und neues Leben. Es ist nicht das Höchste und
Erstrebenswerteste im Leben, unabhängig zu sein und niemanden zu brauchen. Ein
solches Leben endet in Einsamkeit und Kälte.
Erst weil wir
angewiesen sind aufeinander, bedürftig, werden wir genießbar für andere, offen
und menschlich, entsteht Leben.
Gott greift in unser
Leben ein, wenn wir das wollen und ihn darum bitten. Weil wir wissen, wir
brauchen was, sind bedürftig.
Gott braucht uns
Menschen, hat sich auferlegt, uns zu brauchen, um auf die Welt zu kommen.
So kann eine neue
Welt entstehen, in der einer auf den anderen schaut, wo es gut ist zu leben.