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So gehalten und Projekt durchgeführt in der Pfarre Braunau – St. Franziskus bis Weihnachten 2014. Die Gewinnerin erwirtschaftete 200 Euro.

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Eine Anleitung, möglichst viel Geld zu verdienen, im Evangelium? Ein „Talent“ ist eine Währungseinheit und bezeichnet 25 kg Silber. Es geht nicht um Kleinigkeiten, sondern heute würden wir sagen, um das Ausmaß einer Investition. Ausgehend vom derzeitigen Silberpreis handelt es sich bei einem Talent um über 10 000 Euro.

Und wer das nicht schafft, ist selber schuld und nicht einmal Gott mag den?

Es gibt tatsächlich Glaubensrichtungen, christliche Gruppierungen, die diesen Standpunkt vertreten.

Jetzt haben wir heute/morgen Caritassonntag.

Da passt ja das nun wirklich überhaupt nicht dazu. Da geht es ja gerade darum: Armut und Not zu lindern – und nicht wegzuschauen oder sich vor der Verantwortung für den Nächsten zu drücken, weil der/die ja sowieso selber schuld ist – oder sein kann.

Jesus kann das so nicht gemeint haben. Wie aber dann?

Jesus vertraut uns als seiner Kirche seinen Reichtum an. Begabungen und Charismen. Natürlich auch die materiellen Güter, die uns zur Verfügung stehen, unseren Besitz.

Er wird uns einmal fragen, was wir daraus gemacht haben.

Wenn wir drauf „sitzen“, kann daraus nichts werden.

Wir wissen, dass eine Begabung, die nicht entfaltet wird, nicht etwa irgendwo „ruht“ und später aktiviert werden kann, sondern verkümmert. Genauso wird Geld, das im Sparstrumpf im Kasten liegt, mit der Zeit weniger wert – Inflation …

Es geht um Einsatz, um Hergeben – ich muss ein Talent von mir geben, herzeigen, anderen aussetzen, was ich kann, damit es in Umlauf kommt, damit es sich entfaltet.

Ich muss etwas riskieren. Genauso beim Geld: Zuerst einmal loslassen, hergeben, es einsetzen, etwas damit machen, damit es mehr werden kann.

Damit es „lebt“.

Vermögen jeder Art – auch geistiges und geistliches – ist dazu da, dass es möglichst vielen zugute kommt.

Die heilige Elisabeth von Thüringen hat ihr Vermögen nach dem Tod ihres Mannes dazu verwendet, ein Krankenhaus für arme Menschen zu errichten.

Von uns hat diese Möglichkeiten nicht so bald jemand.

Aber wir haben uns gedacht, wir könnten in unserer Pfarre klein anfangen – dieses Evangelium heute soll der Anlass dazu sein.

Wir vergeben an 10 Personen oder Familien je 10 Euro. Bis zum 4. Adventsonntag haben diese Personen Zeit, das anvertraute Kleinvermögen zu vermehren und eben die 10 Euro mit Gewinn wieder der Pfarrcaritaskasse zurückzugeben. Für den/die, der das meiste erwirtschaftet hat, gibt es einen Preis.

Der größere preis ist aber, dass durch diese Aktion erstens möglicherweise verborgene Talente zum Vorschein kommen – und zweitens mehr armen Menschen der Pfarre geholfen werden kann als sonst. Gerade vor Weihnachten kommen auch mehr Bitten als zu anderen Zeiten.

Was kann man tun: Z. B. Zutaten für Torte/Weihnachtskekse kaufen um 10 Euro und die Kekse oder die Torte/n dann gewinnbringend verkaufen.

Oder Samen, Blumenzwiebeln besorgen und die Blumenstöcke verkaufen.

Oder Suppe machen, ein Gericht, das gegessen und bezahlt wird.

Oder etwas nähen, basteln, stricken … ein Bild malen usw. usf.

Wer einen Platz braucht, wo er/sie die hergestellten Produkte verkaufen kann, geht das bei der Hobbyausstellung –oder jeden Sonntag nach der Kirche.

Überlegen sie bitte bis zum Ende des Gottesdienstes, ob Sie das versuchen möchten.