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Jemand vermutet einen Fehler.

Die Zuständigen gehen der Sache nach.

Sie finden tatsächlich Fehler.

Sie berichtigen das Ergebnis.

Sie geben die gesamte Vorgangsweise bekannt.

Genau das hat die Wahlkommission der SPÖ nach dem Parteitag am Samstag gemacht.

Ja, schaut blöd aus, wenn man es nicht schafft, gute 600 Stimmen richtig auszuzählen.

Ich finde es absolut wesentlich und bemerkenswert – im positiven Sinn! -, den Fehler für MÖGLICH zu halten, ihn zu verifizieren und ZUZUGEBEN und zu BERICHTIGEN.

Ich stelle mir vor, wie lästig es gewesen sein muss, sich für diesen Weg der Fehlerberichtigung zu entscheiden.

Die Vorgangsweise ist christlich im besten Sinn. Umkehr und es danach besser machen.

Nicht nur, weil gerade Pfingsten war: Ruach JHWH weht, wo sie will … und landet, wo Menschen dies zulassen…

Genau das wünsche ich mir von ehrlichen bemühten Menschen und erst recht von denen, die politische Verantwortung tragen.

Hut ab!

und mein Wort an die SPÖ: Nur weiter so!

Ihr seid in der Achtung aller Anständigen gestiegen.

Ich bin gut.

Wenn Sie katholisch sozialisiert sind und älter als 60, haben Sie wohl noch die traditionelle Buß- und Beichterziehung über sich ergehen lassen müssen, und es reißt Sie, wenn Sie diesen Satz so hören oder laut aussprechen.

Der Mensch als Sünder, der ständig der göttlichen Vergebung und Reinwaschung bedarf, damit er Gott unter die Augen treten kann… wo man ständig noch nachforschen soll, ob man nur ja keinen Fehler, keine Sünde übersehen hat …

Ja, wir alle sind auf ständige Vergebung, oder besser: Barmherzigkeit angewiesen – als Menschen untereinander. Es ist heilsam, wenn wir 5 gerade sein lassen und mitunter ein Auge zudrücken können. Mit den Augen der Liebe schauen …

Weil eben Fehler passieren, und umso mehr, je krampfhafter man sie vermeiden möchte.

Fehler sind normal – wie oft fällt ein Kind hin, wenn es gehen lernt – oder radfahren …?

Mein Großvater hatte in seinem Büro in der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten folgenden Spruch hängen, der mich im Volksschulalter bereits fasziniert hat:

Wer arbeitet, macht Fehler.

Wer viel arbeitet, macht viele Fehler.

Wer wenig arbeitet, macht wenig Fehler.

Wer keine Fehler macht,

ist ein fauler Hund.

Gott schaut uns mit diesen Augen der Liebe in jedem Moment an.

Wir können nichts falsch machen.

Wir können uns nicht einmal falsch entscheiden, weil Umwege ebenso zum Ziel führen – vielleicht sogar sicherer oder rascher oder in schönerer Art und Weise…

Vor lauter Fehler- und Sündenbekämpfung wurde das Wesentliche vergessen:

Menschen sind nach Gottes Ebenbilder geschaffen mit einem eigenen Schöpfungspotential, mit Fähigkeiten, mit Kreativität, Humor, Gerechtigkeitssinn, Liebesfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Klugheit, usw. usf.

Wir sind Gottes gute Schöpfung mit einem je einzigartigen persönlichen Auftrag in dieser Welt.

Tempel der Heiligen Geistin.

Es kommt darauf an, voll Freude, Schaffenskraft und Begeisterung am Tun, sinnerfüllt, zu leben.

Sie kennen bestimmt das Sprichwort: Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es wieder heraus.

Menschen, denen man viel Gutes zutraut, werden sich entsprechend verhalten.

Und umgekehrt.

Gott erwartet das Beste von uns. Jederzeit und unter allen Umständen.

Darüber lohnt es sich, 20 Minuten zu meditieren.

Predigt                                                                     So., 6. 9. 2020

Liebe Brüder und Schwestern!

Da stehen mehrere Leute herum – in der Kaffeepause in der Firma – nach dem Gottesdienst – oder beim gemütlichen Teil nach einem Sportereignis im Verein – und ziehen über eine/n her, der gerade gar nicht da ist – der dann aber nie erfährt, dass irgendetwas stört, das er macht oder nicht macht… meistens sind es auch nur Vermutungen, und keiner fragt den Hauptbeteiligten, was jetzt wirklich los ist.

Oder: 2 arbeiten am gleichen Arbeitsplatz – Büro oder zusammen an einer Maschine. Der eine macht immer den gleichen Fehler, täglich, wöchentlich, der Fehler gehört praktisch zu ihm dazu – oder ein Ehepaar, und eins von beiden vergisst immer wieder mal, den Müll zu trennen.

Der andere Teil sagt monatelang, vielleicht jahrelang, nichts. Man will ja die Stimmung nicht verderben. Aber dann, eines Tages, früher oder später, platzt ihm/ihr der Kragen, und er tobt herum und sagt dem anderen einmal so richtig gründlich die Meinung. Das Arbeits- oder Eheklima können wir uns dann vorstellen.

Oder: einer von einem Arbeitsteam tut offenbar nicht, was er soll. Sofort beschwert sich einer oder die ganze Gruppe beim Chef.

Oder – in unserem Land tatsächlich so passiert: Der Vorgesetzte schiebt dem Mitarbeiter, den er täglich mehrmals sieht und wöchentlich mehrmals zu einem Gespräch trifft, die Kündigung unter der Tür durch. Kardinal Schönborn und Generalvikar Schüller.

Oder: Besonders strenggläubige Katholiken in einer Diözese beobachten mit Akribie, was Mitchristen, die ihnen wegen der von der eigenen Meinung abweichenden Einstellung suspekt und womöglich zuwider sind, alles machen – und hoffen inständig, bei denen irgendeinen Fehler zu entdecken – der dann umgehend nach Rom gemeldet wird – ist auch passiert, aber seit Papst Franziskus gottseidank weitgehend verschwunden.

Ein paar Beispiele, über die wir uns „begeistert freuen„ …

Ok., so nicht.

Wir wissen, wie es besser gehen könnte. Dass es anders ablaufen muss.

Und jetzt schauen wir uns noch einmal an, was Jesus im Evangelium sagt. Liebe Brüder und Schwestern: Ist das nicht hochmodern? Genau das, was Psychologen, Mediatoren und KommunikationsexpertInnen heutzutage weltweit einfordern?

Was rät uns der Herr?

  1. Sofort etwas unternehmen, nicht erst nach Wochen, Monaten oder Jahrzehnten.
  2. Auf freundschaftlicher Basis, von Angesicht zu Angesicht direkt mit dem Menschen, mit dem es offenbar Schwierigkeiten gibt, Kontakt aufnehmen – mit dem/der sprechen über das, was man verkehrt empfindet. Fragen, Ich beobachte, dass du – dass Sie – was beabsichtigen sie damit? Warum handeln sie so und nicht anders? Vieles wird sich in diesem wertschätzenden Umgang klären – entweder ich verstehe, warum der das macht, woran ich Anstoß nehme – ich kann ja auch dazulernen – oder der andere versteht, dass es falsch ist, dass es mich stört und ändert das Verhalten.
  3. Wenn so ein Gespräch keinen Erfolg hat: Im kleinen Kreis es noch mal versuchen. Unter Kollegen, in der Familie … in der Nachbarschaft … vielleicht habe ich mich in was verrannt, und die anderen sehen das Verhalten des anderen mit anderen Augen …
  4. Wenn das auch nichts fruchtet, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den Vorgesetzten oder ev. die Behörde einzuschalten.

Ist es nicht bewundernswert, wie topmodern Jesus denkt? Das sind die neuesten Erkenntnisse der Konfliktbewältigung.

Ignatius von Loyola vertritt die Meinung: Egal, was der/die andere tut oder sagt, wie komisch oder grundverkehrt es uns auch vorkommen mag, immer haben wir als Christen zuerst das Beste vom anderen anzunehmen – bis zum Beweis des Gegenteils. So entsteht ein Klima des Vertrauens. Dies sollen wir schaffen und bewahren – es ist das genaue Gegenteil vom Klima des Denunziantentums und Misstrauens jedem gegenüber, der auch nur in einer Kleinigkeit von einer Norm abweicht, die außerdem sowieso nur eingebildet ist.

Jesus will aber noch mehr. Jede/r soll zum Heil finden. Wir können am Vorbild Jesu sehen, wie sich Jünger/innen Zöllnern oder Heiden – Menschen, die eine andere Religion oder gar keinen Glauebn haben –  gegenüber zu verhalten haben. Freundschaftlicher Umgang und helfen, wo es geht. Selber Vorbild sein und vorleben, was andere offenbar nicht schaffen.

Was wir auf keinen Fall tun sollen, steht auch an vielen Stellen im Matthäusevangelium: richten und verurteilen. Leider entsteht manchmal so eine Verurteilungskultur, wo es nur mehr um die Fehler geht … Jesus bemüht sich aber gerade um die, wo Hopfen und Malz verloren ist, um die sogenannten hoffnungslosen Fälle.

Und noch etwas ist zu tun: Im kleinen Kreis für den anderen beten. Nicht im großen Kreis, um ihn oder sie nicht bloßzustellen. Zu 2., zu dritt – die, die mit ihm geredet haben, ohne Erfolg zuvor – die sind aufgerufen – so ein Gebet wird immer erhört, da ist Jesus dabei.

Versuchen wir es!

In der stillgelegten Telefonzelle neben der ehemaligen Konditorei in Lunz am See gibt es Bücher “zur freien eEntnahme”.

Neugierig, wie ichbin, habe ich mich drinnen umgeschaut und bin fündig geworden.

Olivia Goldsmith:Der Club der Gaunerinnen, Üs. München 2003.

Wenn ihr dieses Buch irgendwo auftreiben könnt: LESEN!

Selten tiefgründig, politisch, humorvoll, witzig, anrührend, motovierend …

Ganz groß!

Umschlagtext:

Jede Frau macht Fehler – und nur zu oft für einen Mann.

Jennifer Spencer zum Beispiel lässt sich zu einer Lüge überreden, die sie ins Gefängnis bringt.

Zum Glück aber sind Frauen auch einfallsreich, witzig und stark. Vor allem, wenn sie Freundinnen haben. Deswegen schlägt Jennifer noch aus dem Gefängnis heraus ihrem Schicksal -und ihrem betrügerischen Ex-Verlobten – ein gekonntes Schnippchen …