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Der Gedenktag der Heiligen Katharina von Alexandrien als internationaler Aktionstag gegen Gewalt an Frauen – eine sensationell gelungene Verbindung.

Ich weiß nicht, ob der Zusammenfall beider Termine mit Absicht so geplant worden ist – aber er ist schlichtweg genial.

Ein Einfall der Heiligen Geistin, wenn wir im christlichen Bezugssystem bleiben.

Katharina von Alexandrien war eine gelehrte Frau vornehmer Abstammung, die an der Universität von Alexandrien lehrte – und Christin wurde.

Der Statthalter des römischen Kaisers – oder er selber – hielt um ihre Hand an. Sie schlug das Angebot der Überlieferung zufolge aus, “weil ihr als Frau des vornehmen Gatten die Zeit fehlen würde, ihre
Studien weiter zu betreiben.”

Das war dem vornehmen Herrn zuviel. Er wurde aufmerksam, was die Begehrte denn so trieb – und entdeckte, dass sie, verbotenerweise, Christin war.

Zuerst soll er ihr 500 heidnische Gelehrte (Männer) geschickt haben, um sie zu überzeugen.

Katharina diskutierte diese nicht nur in Grund und Boden; der Legende zufolge ließen sie sich anschließend allesamt taufen.

Nun ließ sie der verschmähte vornehme Herr verhaften. Katharina wurde auf das Rad gespannt, eine grausame Foltermethode, die zum Tod führt. Das Rad zerbrach, so wurde sie enthauptet.

Katharina ist die Patronin, Schutzheilige der TheologInnen. Eine der 14 Nothelfer/innen.

Kommt Ihnen da erwas bekannt vor?

Wieviele Frauen sterben täglich weltweit oder nur in Österreich, weil sie einen Mann abweisen, verlassen, nicht tun, was er verlangt, anderes glauben, denken, sagen, widersprechen, … und und und …?

Der Termin ist gut gewählt.

Ich wünsche uns allen den Mut und die Tatkraft Katharinas – und ihren fürsprechenden und geistlichen Beistand – im Engagement für Gewaltfreiheit, für Freiheit und Sicherheit sämtlicher Frauen auf dieser Erde.

Heute möchte ich auf eine wichtige informative, vernetzende und hilfreiche Veranstaltung aufmerksam machen:

Das Barbara- Prammer – Symposium gegen Gewalt an Frauen der SPÖ- Frauen.

Melden Sie sich an, wenn Sie Zeit haben!

Ich bin dabei.

Montag, 24. Jänner 2022 • 10:00 Uhr • online

Leben frei von Gewalt.

Die Istanbul Konvention und ihre Perspektiven.

Anmeldung erforderlich: SPÖ-Parlamentsklub, per eMail: veranstaltung@spoe.at
Die Nennung eines Workshops ist im Zuge der Anmeldung bekanntzugeben.

“Gewalt gegen Frauen einschließlich häuslicher Gewalt stellt in Europa eine der schwersten geschlechtsspezifischen Menschenrechtsverletzungen dar, die immer noch in den

Mantel des Schweigens gehüllt wird.” (Europarat 2011)

Die Istanbul Konvention ist das weitreichendste international rechtsverbindliche Instrument, mit dem Frauen vor geschlechtsspezifischer Gewalt geschützt werden sollen.
War Österreich in der Erstellung des Regelwerks vor 11 Jahren mit seinen Gewaltschutzgesetzen, dem Recht auf Prozessbegleitung oder den Anti-Stalking-Maßnahmen Vorbild, scheint unser Land in Sachen Gewaltschutz wieder zurückzufallen. Die Situation in anderen europäischen Staaten stellt sich noch dramatischer dar. So ist die Türkei bereits aus der Istanbul Konvention ausgetreten, andere Staaten wie Polen, Slowenien und die Slowakei bereiten einen Austritt vor. Fundamentalistische, autoritäre Organisationen versuchen zunehmend, internationales Recht zu unterlaufen. Welche Strategien, Aufgaben und Instrumente benötigen wir, um diesen rückwärtsgewandten und patriarchalen Entwicklungen Einhalt zu gebieten und ein Leben ohne Gewalt zu sichern?

Programm

10.00 Eröffnung
PAMELA RENDI-WAGNER, SPÖ-Klubvorsitzende und Bundesparteivorsitzende

Begrüßung
DORIS BURES, Zweite Präsidentin des Nationalrats, Präsidentin des Karl-Renner-Instituts

Eröffnungstalk
EVA-MARIA HOLZLEITNER, SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende
MARIA MALTSCHNIG, Direktorin des Karl-Renner-Instituts
LÁSZLÓ ANDOR, Generalsekretär der FEPS

Keynotes
ROSA LOGAR, Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie &Vorstandsfrau des Vereins AÖF, GREVIO-Mitglied
JOHANNA NELLES, Leiterin des Sekretariats im Europarat zum Monitoring der Umsetzung der Istanbul Konvention

11.45 Mittagspause

12.15 Workshops

WORKSHOP 1 ÖSTERREICH UND DIE ISTANBUL KONVENTION. WELCHE RELEVANZ HAT DIE ISTANBUL KONVENTION AKTUELL IN DER ÖSTERREICHISCHEN

POLITIK?
EVA-MARIA HOLZLEITNER, SPÖ-Frauenvorsitzende und Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschusses im Nationalrat & MARIA RÖSSLHUMER, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser

WORKSHOP 2 WODURCH IST DIE ISTANBUL KONVENTION BEDROHT? ANALYSEN UND STRATEGIEN FÜR EINE NACHHALTIGE UND WIRKSAME UMSETZUNG.
EVELYN REGNER, Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschusses im Europäischen Parlament & ROSA LOGAR, Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle, GREVIO-Mitglied

WORKSHOP 3 THE NEW EU LEGISLATIVE PROPOSALS ON VIOLENCE AGAINST WOMEN. (ENGLISH)
DR. LOURDES PERONI, PHD (TBC), Senior Lecturer in Human Rights, Helena Kennedy Centre for International Just

ice, Sheffield Hallam University; VALENTINE BERTHET (TBC), PhD candidate, Tampere University and EUGenDem Project & LAETICIA THISSEN, Policy Analyst Foundation for European Progressive Studies

WORKSHOP 4 FRAUENNETZWERKE GEGEN GEWALT AN FRAUEN UND MÄDCHEN. OFFENER AUSTAUSCH ÜBER GELUNGENE UND WIRKSAME PROJEKTE, KAMPAGNEN & AKTIONEN GEGEN GEWALT AN FRAUEN UND MÄDCHEN
KLAUDIA FRIEBEN, Vorsitzende Österreichischer Frauenring, stv. Bundesvorsitzende und Bundesfrauenvorsitzende der PROGE & ROMANA GREINER, Frauensprecherin der SJ

13.45 Präsentation der Ergebnisse und Resümee

14.15 Ende