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Predigt    25. 12. 2024                           am Weihnachtstag

Liebe Brüder und Schwestern!

Hat Gott eigentlich Ziele?

He, wieso diese Frage gerade zu Weihnachten …? Was soll das?

Im heutigen Evangeliumstext, der Johannesprolog (Joh 1) geht es – dichterisch, poetisch formuliert – genau darum.

Gott möchte, dass es uns Menschen gut geht – und ebenso allen Wesen, der ganzen Schöpfung. Dass er/sie uns liebt. Jesus ist genau deshalb gekommen, dies aufzuzeigen, immer und immer wieder – und auch das folgende:

Viele Religionen, ja im Grunde alle, stören diese Absicht JHWHs; sie arbeiten mit Begrenzungen, Einschränkungen … kurz: sie machen Menschen das Leben schwer, nennen sie Sünder/innen, die die religiösen Machthaber benötigen, um „rein“, „gottgefällig“ usw. zu werden, erfinden Normen und Gebote – statt die Frohe Botschaft zu verkünden: dass Göttin alle liebt, dass es immer einen Ausweg gibt und eine Hoffnung, dass tatkräftige Hilfe organisiert werden kann – und muss.

Ich habe zum Diakon in meiner Gemeinde Pucking einmal gesagt: Wir (Pfarre, Kirche ,,,) sind dazu da, Probleme zu lösen – und nicht dazu, sie zu erzeugen …“

Ja, warum machen das Kleriker aller Religionen und Konfessionen dann, um Gottes willen?

Es ist bequem und gut fürs Ego, Untertanen zu haben. Menschen, die von einem abhängig sind. Andere klein halten, um selbst möglichst groß dazustehen …

Herrschsucht, religiös verbrämt.

Genau das gälte es abzulegen.

Aber wer verzichtet schon gern auf Macht? Vor allem, wenn ich so leicht der Menschheit einreden kann, Not und Unglück fraglos hinzunehmen …

Freie selbstbewusste eigenverantwortliche Menschen würden sich dafür einsetzen, Unglück zu wenden – oder in Zukunft zu verhindern…

ReligionspolizistInnen – wieso sollte irgendjemand auf sie hören, wo doch ihr Tun nichts anderes als Ausdruck schlechter Charaktereigenschaften (Rechthaberei, Engstirnigkeit, Herrschsucht, Sadismus …) ist?

Im Evangelium steht: „Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.“ (Joh 1,5)

Es besteht Hoffnung, dass alles anders wird.

Heute, zu Weihnachten 2024, lautet die Gute Nachricht für uns: Jedes neugeborene Kind bringt die Chance mit sich, jeder Mensch trägt die Möglichkeit ins sich, alles zu verändern.

Jede und jeder von uns hat als Tochter und Sohn JHWHs den göttlichen Kern und kann jederzeit alles wenden – kann die Welt um Guten verändern.

Warum also nicht heute sofort damit anfangen, am Weihnachtstag 2024?

Hier die versprochene Begebenheit:

Gott verwöhnt uns

Beispiel 2

Man braucht nur aus dem Haus zu gehen und trifft den Menschen, den man dringend gerade angerufen hat, und der nicht zu Hause war…

Gott, Jesus und der Heilige Geist oder das zärtlich liebende Universum, JHWH oder wie immer wir es nennen wollen, ist wirklich unglaublich menschenfreundlich. Ich kann mich erinnern, eines schönen Junitages in Braunau ca.2011 habe ich am Nachmittag mehrere Personen anrufen wollen zwecks Terminvereinbarung, verschiedener Fragen usw. Einige Kinder wegen des Jungscharlagers, eine Dame wegen des Pfarrcafés zum Kuchentauschen, eine wegen Jugendtreff und wegen eines Fachausschusstreffens. Keine/r war zu Hause. Dann wars mir zu blöd, ich hab gedacht, so ein schöner Tag, geh ich ins Freibad schwimmen. In der Stunde, die ich dort war, hab ich alle getroffen und alles ausmachen können.

Geistliches Leben: in allem die Gegenwart, das Wirken Gottes erkennen, mit seinem Segen rechnen… sich darüber freuen.

Frieden schließen – das haben wir auch in Bezug auf Gott nötig.

Immer wieder einmal ist unser Vertrauen in Gott gestört. Die antrainierten oder althergebrachten Gottesvorstellungen sind stärker als die Vernunft, stärker als die Erinnerung an geglückte Momente der Meditation, der Gebetserfahrung, der verspürten Nähe … so scheint es zumindest.

Ihr wisst es alle, dass Gott sich nicht wie ein Polizist verhält, wie ein Kontrollor, wie ein orientalischer Despot (Gewaltherrscher) der schlimmsten Sorte … aber wir tun so, als ob es so wäre … Wir sagen Gott nicht alles, wir vertrauen uns ihm/ihr nicht offen an. Wir halten etwas zurück.

Manchmal hilft es (ein bisschen zumindest), wenn wir darüber nachdenken, wie Gott ist, sein könnte – und in der Bibel lesen…

Am besten ist es, direkt mit JHWH ins Gespräch zu kommen.

Sag ihm/ihr (Gott ist reiner Geist, weder männlich noch weiblich), was dich beschäftigt, wovor du Angst hast, was du nicht glauben kannst, was du erhoffst und was du dir wünschst.

Wir kommen uns normalerweise von Gott getrennt vor, so als ob wir extra etwas unternehmen müssten, uns bemerkbar machen…

Dabei handelt es sich um einen gewaltigen Irrtum.

Jahwe heißt „Ich bin da“.

Einfach still hinsetzen, durchatmen, aufmerksam werden.