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Predigt                                                            29. 8. 2021

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Jesus meint, es ist wuscht, ob wir uns die Hände waschen? Kann das sein Ernst sein?

Eher nicht, oder?

Wir haben in den vergangenen eineinhalb Jahren gelernt, wie wichtig es ist, sich die Hände zu waschen – ja zu desinfizieren… wir sitzen mit einem Mundnasenschutz in der Kirche, weil wir niemand unwissentlich anstecken und gefährden wollen.

Wir haben aber leider auch erlebt, wie sich manche Menschen als Kontrollore aufspielen, und zwar nicht, weil sie um die Gesundheit der Menschen besorgt sind, sondern weil sie andere kontrollieren, sekkieren, schikanieren wollen. Das ist nicht ok. Jesus möchte, dass wir lieb und gut miteinander umgehen.

Die Bibelgelehrten damals haben sich enorm bemüht, sämtliche Gesetze, Reinheitsgebote der Heiligen Schrift bis ins Kleinste auswendig zu kennen – und sie haben bei ihren Mitbürgern peinlich genau darauf geachtet, ob die sich an alles halten. Ursprünglich wollten sie vermutlich Gott eine Freude damit machen. Aber zur Zeit von Jesus war es schon lange so, dass sie ihr Wissen und ihre Macht ausgespielt haben, missbraucht, dazu benutzt, die anderen zu sekkieren und zu schikanieren.

Und genau das möchte Jesus nicht.

Erinnert euch, dass es zuerst darum gehen muss, wie ihr im Herzen vor Gott dasteht, will er sagen – dass ihr lieb und gut seid zueinander, verständnisvoll und hilfsbereit… natürlich ist es vorteilhaft, sich die Hände zu waschen und alles sauber zu halten, Geschirr, Kleidung, Sachen … aber es gibt etwas, was noch wichtiger ist.

Wer erinnert sich an die Geschichte von den Geschenken für Tante Gusti?

Es waren doch drei gleiche Geschenke. War da vielleicht doch ein Unterschied dabei?

Ja, genau: Ein Kind wollte der Tante echt eine Freude machen mit der Karte.

Dem 2. Kind ist nichts Besseres eingefallen, es hat sich gedacht gute Idee, und es nachgemacht. Und das dritte Kind wollte sich nicht anstrengen und hat einfach irgendwas gemacht…und gedacht, es fällt bestimmt nicht auf.

Jesus möchte uns ermutigen, im Herzen ganz echt zu sein. Reden und Tun sollen zusammenstimmen.

Menschen können so schief und verbogen sein  – durch ihre Erfahrungen, Erziehung oder Gewohnheit …, dass ihnen das selber nicht mehr auffällt. Sie nennen sich christlich und sozial und treten gleichzeitig das Evangelium mit Füßen. In 9 von 10 Fällen …

Gott möchte es so – nicht wegen sich, sondern unseretwegen. Wir werden nicht glücklich, wenn wir halbherzig oder ein bisschen verkehrt herum irgendwas machen nur damit es nach außen für andere gut ausschaut.

Das wichtigste ist, dass uns Gott total wichtig ist, dass wir viel mit Gott reden, an ihn denken –  und wir unsere Mitmenschen so liebhaben wie uns selbst, dass sie uns so wichtig sind wie wir uns selber wichtig sind.

Gott interessieren Äußerlichkeiten nicht, wie beliebt und angesehen wir sind, wie reich wir werden, … unser Image – das Bild, das wir gern von uns vermitteln würden. Es zählt einzig, dass wir es ehrlich meinen mit dem Gutsein, und dass wir das Richtige tun.

Predigt zum Ostermontag (Kindergottesdienst)

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Manchmal kommt es anders als vermutet …

Die Raupen in der Geschichte glauben, die eine Raupe spinnt, sie ist jetzt verrückt geworden…

Die Jünger, die im Evangelium unterwegs sind, haben wie die Apostel anfangs geglaubt, befürchtet: Weil Jesus am Kreuz gestorben ist, ist es auch mit dem, was er wollte und verkündete, aus und vorbei.

Die drei Frauen glauben, Jesus ist tot. Sie erwarten, eine Leiche im Grab zu finden.

Auch die Römer und die Hohenpriester glauben, Jesus ist jetzt tot, es wird wieder Ruhe einkehren …

Die römischen Kaiser bis 304 n. Chr. haben geglaubt, das Christentum ist eine Sekte, die leicht mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden kann – indem sie einfach alle Christen umbringen. Dann wird wieder Ruhe einkehren …

Auch die Kirche selbst hat geglaubt, die modernen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Menschenrechte, ja vieles, das Jesus selbst gesagt hat, kann getrost ausgeblendet werden – man kann ganz einfach verbieten über manches nachzudenken oder zu diskutieren … – weil es die Bequemlichkeit, die Ruhe, die Macht usw. stört …

Viele Menschen in der heutigen Welt glauben, Christentum und Kirche haben nichts mehr zu sagen und nichts mehr zu bieten. Sie halten das, was in der Bibel steht, sich in Pfarren z. B. tut, für uninteressant.

Die Jüngerinnen und Jünger Jesu hatten erst dann keine Zweifel mehr, dass Jesus auferstanden war, dass seine Sache weitergeht – ja, wann?

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  • als er ihnen begegnete – immer wieder. Die ganze Osterzeit in den nächsten Wochen hören wir davon.

Es war immer eine persönlich einzigartige Begegnung. So wie diese heute.

Vielleicht ist das der einzige oder beste Weg, wie Jesu Botschaft bei den Menschen Wurzeln schlagen – geglaubt werden – kann: Wenn es viele persönliche Begegnungen gibt, immer wieder.

Unter Menschen, die einander ernst nehmen mit ihrem Namen und ihrer Geschichte.

Und: die eigenen Erfahrungen, die man mit Gott gemacht hat, anderen weitererzählen. Zeugnis ablegen über den Glauben.

Weiter mit anderen im Gespräch bleiben …

Das Christentum hat sich auf diese Weise ausgebreitet – und wird nur auf diese Weise überleben.

Übrigens: Das Evangelium steht klar auf dem Standpunkt, dass das geht: dem Auferstandenen begegnen, mit ihm in Kontakt treten… Wir sind eingeladen, die gleichen Erfahrungen zu machen wie die beiden Emmausjünger. Mit Jesus reden, ihm zuhören.

Wir brauchen es nur zu versuchen.