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Heute ist Barbaratag.

Vielleicht ist es bei euch so, dass Kirschzweige abgeschnitten und in eine Vase gestellt werden. Bis Weihnachten sollen sie dann aufgeblüht sein.

Woher kommt dieser Brauch?

Die heilige Barbara war bereits Christin, ohne dass ihr (heidnischer) Vater das wusste. Als er sie mit einem vornehmen jungen Mann, der ebenfalls Heide war, verheiraten wollte, weigerte sie sich, v. a., weil sie befürchtete, ihr Chriostsein dann nicht leben zu können. Ihr Vater sperrte sie in einen Turm – quasi als letzte Frist, damit sie es sich anders überlege. Da sie bei ihrer Haltung blieb, ließ er sie enthaupten.

Vor dem Turmfenster stand ein großer Kirschbaum; da gibt es nun 2 Erzählvarianten: 1. Der Baum begann mitten im Winter zu blühen und schenkte Barbara so Freude.

2. Barbara erklärte, sie werde sich entschließen, die vom Vater arrangierte Ehe einzugehen, sobald die Kirschblüte vorbei sei – worauf der Baum immerfort weiterblühte.

Dieses Blühen zur falschen Jahreszeit bzw. trotz widriger äußerer Bedingungen (Winterkälte oder Sommerhitze) ist auch Symbol für großes Durchhaltevermögen, für Widerstandsgeist – Eigenschaften, die Barbara offenbar besessen hat.

Hole dir einen Barbarazweig aus dem Garten (es geht auch Weichsel, Ringlotte, Marille, Zwetschke …) und stell ihn auf deinen Feierplatz.

Wo brauchst du Durchhaltevermögen? Wobei sind Widerstand oder entschlossenes energisches Auftreten gefragt und sinnvoll?

PS.: Du kannst auch darum bitten. Es handelt sich um eine Gabe des Heiligen Geistes („Stärke“); Gott schenkt sie dir gern, wenn du in seinem Sinne unterwegs bist …

Eine Legende

In der Stadt Myra (in der heutigen Türkei), wo Nikolaus (ca, 280- ca. 350 n. Chr.) Bischof war, verstarben plötzlich die Eltern von drei halbwüchsigen Schwestern, sodass diese zu Waisen wurden. Die Familie war arm gewesen, nun drohte den Mädchen ein furchtbares Schicksal: Sie sollten in die Sklaverei verkauft werden, um die unbezahlten Schulden der Eltern zu begleichen. Sklaverei, das hieß: Prostitution.

Der Bischof hörte davon.

Er soll der Legende nach drei goldene Äpfel auf das Fensterbrett des Hauses gelegt haben. Daher stammt der Brauch, Kindern am Nikolaustag etwas zu schenken bzw. aufs Fensterbrett zu legen.

Tatsächlich wird er dafür gesorgt haben, dass alle drei Mädchen eine Mitgift erhielten, umso heiraten zu können und ein ehrbares Leben zu führen.

ANREGUNG

Wo kann ich mich gegen Prostitution einsetzen oder gegen Kinderarbeit?

Konsumiere ich kritisch (Kleidung …)?