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Predigt 3.Fastensonntag, PGR-Wahl und Erstkommunionvorstellgottesdienst Haid

Liebe Kinder! Liebe Brüder und Schwestern!

Gott straft Sünder durch Katastrophen. Das haben Menschen damals geglaubt. Heute gibt es diese Befürchtung auch immer noch, heute vielleicht sogar wieder stärker als vor einigen Jahrzehnten.

Im heutigen Evangelium räumt Jesus mit dieser Vorstellung auf.

Jesus redet nicht davon, dass Menschen aufgrund ihrer Sünde von Unglücksfällen getroffen werden – ganz im Gegenteil: er hebt den Zusammenhang auf, den die Menschen damals in Gedanken hergestellt hatten. Alle sind Sünder – wenns nach dem ginge, müsstet ihr alle auch so enden, müsste alle das Unglück treffen …

Diese Aussage ist schockierend – hören wir nicht gern.

Aber da gehört ein größerer Zusammenhang dazu:

Wir Menschen hängen alle mit drin. Egal wobei.

Gerade die letzten 2 Jahre, Corona, haben uns das gezeigt: Niemand kann sich heraushalten aus dem Geschehen.

Unbeteiligt, geht mich nichts an: das ist eine Illusion.

Der jetzige Krieg in Europa, in unserer nachbarschaft, erschüttert uns zu Recht. Menschen haben Verwandte oder Bekannte da.

Die Kriege, die sonst noch toben gerade auf diesem Planeten, lassen uns ja eher kalt: Burma, Afghanistan, Oman, Syrien, …

Und erst recht bei Klima und Umweltschutz. Da hängen wir alle mit drin.

Wenn die Natur einmal gestört, zerstört ist, dann trifft das genauso alle, die sich klimafreundlich, nachhaltig verhalten haben – und umgekehrt: Jeder, der/die sich umwelterhaltend verhält, schützt zugleich auch die UmweltsünderInnen.

Wir atmen alle die gleiche Luft, leben vom selben Wasser, Essen, was ein und dieselbe Erde hervorbringt.

Und wo ist jetzt die gute Nachricht heute für uns?

Gott mischt sich in das Irdische ein.

Schaut nach, wie es uns geht – wie der Besitzer des Weinberges.

Gott verhält sich aber genauso auch wie der Gärtner, der Winzer, der noch mal und noch mal umgräbt und sorgt und düngt und bewässert – Maßnahmen trifft, damit es besser wird.

Jede/r von uns darf sich fühlen wie Gottes spezieller Lieblingsbaum.

Gott handelt an uns wie ein guter Gärtner – probiert noch etwas und noch was, verwöhnt uns Menschen, päppelt uns auf, damit auch einmal eine Frucht zu sehen ist.

Gott verliert die Geduld nicht. Er wird nicht müde sich anzustrengen, damit aus uns etwas wird.

Heute wird ein neuer PGR gewählt. Überall in Österreich.

Auch eine Pfarre ist nichts, wo sich einzelne schnell mal heraushalten können.

Der Gottesdienst gefällt mir so nicht mit dieser Gestaltung – komme ich halt nicht mehr.

Es gibt keine Bibelrunde – ein Grund zu schimpfen, sollte es schließlich geben …

Schon wieder sind einige Pfarrblattstapel liegen geblieben … ich kriege es in meiner Siedlung immer so spät, es ist eine Zumutung …

Die Pfarre, das sind nicht irgendwelche unsichtbaren Organisatoren, die halt einiges machen oder auch nicht – die Pfarre sind WIR. Und die Pfarre wird so sein, wie wir uns einbringen, was wir entwickeln.

Die Erstkommunion ist das erste Erlebnis, was Kinder oft in der Pfarrgemeinde haben.

Sie spüren: Ich gehöre da ja wo dazu. Ich werde geschätzt, ich darf etwas machen: Im Gottesdienst lesen, die Räumlichkeiten benützen usw.

Es darf das ganze Leben so bleiben.

Wenn wir mit Gott verbunden sind, dann entwickelt sich alles in super Weise.

Aber wir lassen ihn oft nicht. Wir behandeln Gott wie einen unbeteiligten Zuschauer – dabei ist er das Zentrum, der Mittelpunkt, der, der alles trägt und einhüllt mit Liebe.

Lassen wir uns heute befreien von der Verstrickung ins scheinbar Unvermeidliche, in die Klimakatastrophe, den Krieg, die Not auf der Welt … von der Fessel, die heißt: Da kann man doch nichts machen. Von der Fessel, die heißt: ich bin ja allein, wir sind nur so wenige … fünf!

Nein, wir sind mit Gott verbunden immer ausreichend genug.

Und so befreien wir uns bewusst, indem wir jetzt den nächsten Faden unseres Netzes durchschneiden.

Joh 21, 1-14

1 Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. [1] 2 Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. 3 Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. 4 Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. 5 Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. 6 Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. 7 Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. 8 Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. 9 Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. 10 Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! 11 Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. 12 Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. 13 Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. 14 Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

Jesus sorgt für die Seinen …

Wann begegne ich dem Auferstandenen in dieser Art, dass ich spüre: Er sorgt für mich?

Gebe ich der Versuchung nach, von „glücklichen Zufällen“ zu sprechen?

Was müsste geschehen, dass ich mich traue, seine Anwesenheit bei uns, sein Wirken… zu bezeugen?