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Eine Zeitlang hieß es, es sei besonders fromm und vorbildlich, täglich an einer Heiligen Messe teilzunehmen.

Ich habe genau das ca. eineinhalb Jahre lang gemacht.

Aber nun, im Jahr 2020 dazu folgende Anmerkung: Wo, bitte, geht das überhaupt noch?

In den beiden Pfarren, in denen ich als Pfarrassistentin tätig bin, jedenfalls nicht.

Auch nicht im Umkreis derselben.

Wer nicht in einer größeren Stadt oder nahe einem Männerkloster, z. B. in Kremsmünster, St. Florian oder Melk zu Hause ist, hat keine Chance.

Also muss es andere Wege geben … Täglicher Wortgottesdienst ist es wohl auch nicht.

Was meint ihr?

Schreibt mir eure Ideen!

Hier meine aktuelle Predigt zum Erntedankfest in der Pfarre Pucking.

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

 

Heute sind Kinder eingeladen, etwas in den Gottesdienst mitzubringen, wofür sie dankbar sind. Eine Sache oder eine Zeichnung …  

Wenn Sie das jetzt und hier machen müssten: Was würden Sie mitbringen und vor den Altar legen?

  • Manche sind dankbar für das Gesundwerden nach einer Krankheit, das Gelingen einer Operation.
  • Manche für den schönen Urlaub
  • Oder für das Schlichten eines Streits
  • Einen beruflichen Erfolg
  • Den Abschluss einer Bausache
  • Es gibt aber auch das ganz normale, kleine, für das wir dankbar sind: Kinder: dass mich Mama oder Papa in der Früh immer so lieb aufwecken; dass der Freund immer Zeit hat, mit mir Ball zu spielen, dass in jeder Jahreszeit ein anderes Obst immer gerade frisch reif ist – für einen freien Parkplatz – für einen freundlichen Grußdie neue Blüte am Blumenstock …

Es kann etwas ganz Kleines sein, das Außenstehenden banal vorkommt, nicht der Rede wert.

 

Jesus redet im heutigen Evangelium von Wiesenblumen und Singvögeln… wer schenkt denen besondere Beachtung? In unserer Welt kann man damit rechnen, dass belächelt wird, wer sich etwa mit Gänseblümchen und Rotkehlchen beschäftigt. „Was, für des hat der/die Zeit …? Hat der nichts Besseres zu tun?“

Schauen wir einen kleinen Vogel oder nur einen Grashalm an, entdecken wir, das da Spitzenqualität dahintersteckt, Es ist gut, wenn wir staunen – und offene Augen bekommen für alles andere oft Kleine, Zufällige, Geschenkte … Schöne … im Leben.

Viele Menschen können nicht mehr danken.

Es wird nur mehr in Ansprüchen gedacht, die man hat, die Werbung erzieht uns so, dass wir ständig das Neueste und Beste unverzüglich haben müssen …

Oder Gott und seine Wirklichkeit werden vollkommen ausgeblendet.

Im Evangelium steht ja: sorgt euch nicht ängstlich.

Angst kommt von „Enge“. Engstirnige Menschen haben keinen Blick für die Fülle der Realität: Sie nehmen nicht wahr, wo überall eigentlich Gott für sie sorgt, sie meinen, sich um alles selber und eigenhändig kümmern zu müssen  – und: Sie sehen nicht, wo andere Menschen durch ihr Verhalten, durch ihr Gewinnstreben Schaden erleiden.

Jesus sagt: Um die Sorge, was soll ich essen, trinken, anziehen … usw. geht es den Heiden.

Ein Heide ist ein Mensch, der bewusst sein Leben ohne Gott gestaltet.

Ich glaube, Jesus möchte uns das lehren, da ist immer einer, der uns verwöhnt. Der Sündenfall bestand darin, plötzlich zu befürchten, Gott meint’s nicht gut mit uns – und sich von dieser Angst leiten zu lassen.

 

Wer in dieser Grundhaltung lebt, hat es eben dann nötig, fieberhaft nach immer mehr Gewinn und Geld zu streben – es gibt diese Menschen, die dem „Mammon“ dienen – wo alles andere wurscht wird: die Zerstörung der Natur – dass andere um ihre Lebensgrundlage gebracht werden: Indianervölker am Amazonas oder Xingu. Arbeiterfamilien weil sie auf Plantagen in Lateinamerika oder in Fabriken im Fernen Osten nicht so viel verdienen, dass sie davon überleben können. Wo in reichen Ländern das Kapital arbeitet – und Stellen abgebaut, Sozialleistungen zurückgefahren werden – selbst gönnt man sich alles, ist nicht einmal bereit, für die Profite Steuern zu zahlen, aber am einfachen Menschen muss gespart werden … Wo die unmittelbare Mitmenschlichkeit, Mitleid, nicht mehr vorkommen: Wo Menschen ermordet werden, damit der Diktator an der Macht bleiben kann. Die meisten haben sich sinnlos bereichert auf Kosten des Hungers und des Elends ihrer eigenen Bevölkerung. Es werden unmenschliche Gesetze geschaffen, damit man Asylsuchende nicht aufzunehmen braucht.

Menschen verhalten sich so, nicht weil sie bewusst bösartig sein wollen. Man glaubt nicht, anders durchkommen zu können. Alles vor lauter Angst: Als Politiker nicht mehr gewählt zu werden, als Österreicher, zu kurz zu kommen, etwas hergeben zu sollen …

 

Liebe Feiergemeinde, wir sind heute eingeladen, von den Kindern zu lernen.

Statt zu jammern über Entwicklungen, die die ganze Welt betreffen … Klimawandel, Artensterben, Umweltzerstörung, Überalterung der westlichen Welt, Kriegsgeschehen und Migrationsbewegungen, Wirtschaftscrash, das Ende des Erdöls…  ist es doch viel besser auf die Innovationskraft des Heiligen Geistes zu vertrauen, dass es Wege und Mittel und Möglichkeiten gibt, die wir bloß noch nicht sehen oder die wir nicht sehen wollen, weil sie zu ungewohnt oder zu banal scheinen …

Suchen wir uns wie die Kinder heute an jedem Abend drei Dinge, für das wir dankbar sind. Fangen wir noch heute damit an. Und sprechen wir unseren Dank auch aus – Gott gegenüber und den Menschen, von wem halt gerade etwas Gutes kommt.

 

 

 

Heute möchte ich auf eine wunderbar hilfreiche Einrichtung aufmerksam machen: den Behelfsdienst der Diözese Linz – ok, ich war auch schon einige Male im Behelfsdienst der Diözese St. Pölten, aber in Linz bin ich naturgemäß einfach regelmäßig.

Von Glückwunschbilletts für sämtliche denkbare Lebensereignisse über Matrikenbücher und -formulare, Materialien für Firmung, Erstkommunion, Taufe, Gottesdienstgestaltung, Begräbnis, Umkehr und Buße, für Schulunterricht und pfarrlichen Gruppenbetrieb, Hilfen für Pfarrgemeinderat und Fachausschüsse, Kalender, Geschenke, Bücher, Kleinschriften … Hostien und Weihrauch …

 

Also beinahe nichts für den kirchlichen Gebrauch, was es NICHT gibt …

dazu enorme Hilfsbereitschaft und eine große Dosis Freundlichkeit.

 

Wo das zu finden ist?

 

Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Tel.: 0732 7610 3813

Eigentlich wollte ich heute über ein Buch schreiben, das mir in den letzten Tagen untergekommen ist.

Jacqueline Straub: Kickt die Kirche aus dem Koma.

Viel trägt dazu bei,dass die Kirche nicht nur nicht aus dem Koma erwacht, sondern im Gegenteil immer tiefer darin versinkt, kommt mir vor.

Heute in der Pfarre war Generalversammlung der Katholischen Frauenbewegung.

Sie stand – und steht noch immer – in der Pfarre vor der Auflösung, weil keine jungen Frauen nachrücken.

Die Ämter können nicht besetzt werden.

Koma, oder?

Lest das Buch und schreibt Vorschläge, wie es besser werden kann!

Warum ich die FrauenGenussAbende anbiete (der nächste ist am Faschingdienstag, 5. März)

 

Viele Menschen, gerade jüngere Frauen, erwarten gar nicht mehr, dass die Pfarre für sie etwas zu bieten hat, das gut für sie ist, das wohltut und aufbaut, inspiriert und nährt.

Aus diesem Grund, ganz einfach.

Ein Abend zum Genießen, ausspannen, für spirituellen Input, neue Erfahrungen, gutes Essen.

Wann haben SIE die letzte nährende Erfahrung in Ihrer Pfarre gemacht?