Schlagwortarchiv für: Pfarren

In den letzten Tagenwurde wieder vieles abgesagt:

Abschluss der Frauenrunde

MitarbeiterInnenfest

Schulschlussgottesdienst

weniger Arbeit, weniger Vergnügen. Weniger Gemeinschaftserlebnisse.

Mehr Gesundheit?

Schreibt mir eure Meinung, teilt eure Erfahrungen!

Wie geht es euch?

Es interessiert mich.

Als Leiterin von 2 Pfarren bin ich ja hier der “Anstandswauwau”. Lerne gerne von und mit euch dazu.

… schaue ich mir jedes Jahr an.

Heuer ist er wieder besser, sprich: lustiger… ein paar Jahre hindurch war es eher so, dass ich abgedreht habe, um in einem Buch weiterzulesen.

1988 habe ich so gelacht, dass ich mich heute noch daran erinnere.

Der Apotheker, der Klavier spielte – aber wie auch immer… sehenswert ist er jedesmal.

Patriotismus pur, lustig, geistreich … aktuell, politisch, wie Kabarett sein soll.

Aber vielleicht passiert ja inzwischen mehr im wirklichen Leben, da hat Humoristisches mehr Inhalt …

Hier das Kabarett, das wir (drei Frauen) beim Haider Pfarrfasching aufgeführt haben:

Kabarett                             „Die Sauberfrauen“

  • Helmi  
  • Elfi
  • Dagmar

Putzfrauenstammtisch   – zuerst nur Helmi und Elfi

Wie geht’s dir? … Ja Helmi, griaß di …

Wie es mir geht?

Unwahrscheinlich viel zu tun.

Du weißt eh, ich putze ja seit vielen Jahren im Parlament.

Fad war mir da noch nie.

Aber was mir im vergangenen Jahr da alles untergekommen ist, so darf es nicht mehr weitergehen. Der helle Wahnsinn!

Überhaupt – im April hab ich einen Gips ghabt, putze da die Böden, zuerst saugen, dann wischen, und wie ich mich da so vorarbeite, d. h., von vorn nach hinten, im Retourgang, auf einmal, ja was glaubst, da legts mich auf – solche Bodenunebenheiten …

Elfi: Ja, man hörts, was die immer unter den Teppich kehren…

Helmi: Ja genau! Früher wars meistens nur feuchter Staub. Papierln, die keiner mehr braucht. Aber inzwischen liegen da Teile von zerschrammten Festplatten herum, … gegen den Sommer zu staube ich einen Kasten ab im FPÖ-Club, war wohl ein bisserl zu gründlich… da falln mir 2 Kisten mit alten Liederbüchern beinahe auf den Schädel…

Die waren vorher nicht da, die muss dort wer einfach hinglegt haben, ich möcht fast sagen, versteckt … möchte nicht wissen, von wem… dabei haben wir eh 4 Altpapiercontainer vor der Haustür.

Also zum Gerümpel entsorgen habens mich damals nicht angestellt, ich muss schon sagen – langsam wird es mir zu bunt!

Elfi:

Wir haben so viel zu tun, es ist ein Wahnsinn. Ordnung schaffen! Pausenlos!

Aber weil du sagst „Bunt“ – wie geht’s dir im Büro von den Grünen …?

Da darf ich nicht rein. Die putzen selber. Alles bio.

Aber sag einmal – was hast du da für ein Putzgerät? Ist das ein Magnet? Wozu brauchst du den?

Ich hab doch mit 1. Jänner meinen Arbeitsplatz gewechselt. Der Chef ist eh derselbe. Aber im Casino ist es viel interessanter als in der Nationalbank.

Ich mein halt – die Kunden, die sind gut drauf, spendierfreudig. Bei der Finanz knausrig, im Casino lebens auf…

Wenn ich da die Klos mache alle Stunden, da sind immer wirklich viele Münzen im Körbchen…

Aber in der Früh gibt’s Dreck, das glaubst du nicht…

Den da, den Magneten, den hab ich unter einem Spieltisch gefunden – keine Ahnung, wer den wohl verloren hat …

Aber ich bin ja zum Aufräumen da.

Im Finanzamt hab ich vor Weihnachten aushelfen müssen, es sind so viele ausgefallen wegen Grippewelle, und, weißt, die sparen wo es geht…

Aber ein lustiges Erlebnis hab ich da gehabt.

Eines Tages, so am Montag oder Dienstag nach dem 1. Adventsonntag, finde ich einen Brief im Papierkorb. Bin ja nicht neugierig, aber weil oben gestanden ist: Liebes Christkind, bin ich aufmerksam geworden, denk mir, was soll das jetzt – liebes Christkind!, wir sind ja nicht im Kindergarten… und da stand:

Dagmar kommt fix und fertig mit Kärcher und oranger Müllabfuhruniform.

Helmi: Ja Dagmar, wie schaust denn du aus…? Bist jetzt bei der Stadtgemeinde? Auch nicht schlecht …

Aber naa, i brauch bloß durt, wo i jetzt putzn muss, was Gröberes, was Stärkeres man i … Mit a bissl Kehren und Wischen ist es da nicht getan.

Ma, ich sags euch, ich bin fix und fertig.

Elfi: Wo arbeitest denn jetzt? Na sags schon! Wir haben dich ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.

Ja, es ist ja so weit weg, im Ausland. Ihr glaubts nicht, was im Vatikan los ist.

Die Kellergeschoße …

Da könnten wir zu zehnt putzen und räumen, und wir würden in Jhren nicht fertig.

Das ganze alte Papierzeugs in den Archiven, wie das großspurig heißt, bei uns sagt man einfach Kellerraum dazu. Im untersten Stockwerk, da muss einmal ein Verließ oder so was gewesen sein, da liegen Totenköpfe herum, alles mögliche Gerümpel… Da, wo der Papst wohnt, oder besser gsagt eben nicht wohnt, wos jetzt leer ist, da haben wir eine Generalreinigung gemacht. Aber da sind in jedem Raum Soldaten herumgestanden, damit wir Putzfrauen ja nicht wo reinschauen, wo wir nicht sollen …

Helmi und Elfi: Im Vatikan? Bist narrisch! Ja wie kommst denn dort überhaupt hin?

Na ihr wissts doch, meine Tante, die Walburga Sargnagel selig, ihr Boss is ja dann amal was Höheres worn…

Helmi: Ja die Tante, die war ja berühmt weit und breit für ihre Sauberkeit und Ordnung …

Dagmar: Ja, die hat damals gewaltig aufgräumt im Pfarrhof.

Gleich am Anfang ist sie gegen herrschende Unsitten energisch vorgegangen, Hut ab …

Sie war ja auch sehr sparsam, also hat sie regelmäßig die Vorräte kontrolliert. Gleich im ersten Jahr ihres segensreichen Wirkens hat sie mir erzählt:

Wie ich da so in eines von den 2 Mostfassln schaue, denke ich mir: öha, zu Weihnachten war es halb voll, jetzt ist grad noch der Boden bedeckt – wie kommt das?…usw.

Ob in Linz auch wer aufräumt? Da ist ein solches Chaos, jetzt wollens die Pfarren größer machen. 20 Jahre hab ich nichts anderes gehört – alle Boot waren Tagungen und Schulungen -, nichts war wichtiger als „nachgehende Seelsorge“. Ob die das noch wissen, was sie allen eingetrichtert haben?

Seelsorger am Ort, an der Basis des Geschehens – brauch ma nimma, eine große Kirchn tut es, kann ja eh hingehen, wer will.

Beim Betriebsausflug der Pfarrhaushälterinnen hat sie mich einmal mitgenommen, da hat der Monsignore Ambrosius Weinbeißer, Bischofsvikar für die Pflege traditioneller katholischer Formen, eine Ansprache gehalten. Wisst ihr, was er da gesagt hat?

Die Haushälterinnen sind unverzichtbar. Und sie sollen jetzt mutig mehr Aufgaben übernehmen.

Na mehr hat er net braucht. Meine Frau Tante hupft sofort auf: Da frag ich doch sofort: Noch mehr? Was sollen wir denn noch alles tun?

Mia schreiben eh schon die Predigten vom Pfarrer, Orgel spielen hab i glernt, dem PGR sag i, was sie zu tun haben, Taufgespräche übernehm ich, ja beim Gottesdienst hab ich mich schon aufgestellt…

Was bitte meinen Sie mit „noch mehr“?

Du, die Tante Burgi war doch aus bestem Haus, Handarbeitslehrerin war sie, wie ist denn gerade sie Pfarrhaushälterin geworden?

Was, des wissts ihr nicht? Sie hat doch 3 Männer begraben müssen.

(… Geschichte mit den Knödeln. “Tante Burgi saß am Fenster und stopfte und stopfte … da kam ein schöner junger Mann vorbei …”)

Ja, von den vielen Hochzeiten und Begräbnissen, da hat sie eben irgendwann den Herrn Pfarrer gut gekannt.

Er hat sie dann gfragt, ob sie Haushälterin werden will, – aber, hat er gsagt, Knödel isst er keine, niemals.

Aber mit der Zeit sind so Anfragen gekommen, international, sag ich …

Vom FBI, ob sie für den Kim Jong Il Knödel kochen könnte. Der kennt noch keine österr. Hausmannskost…

Von den Russen, ob sie im Trump Tower Marillenknödel machen könnte…

Die PKK hat gefragt, sie möge für den Erdogan österreichisch kochen …

Der CIA hätt`s sogar auf eine internationale Knödeltournee schicken wolln in Regierungspaläste auf 5 Kontinenten …

Aber da ist sie dann in Pension gegangen.

Heute war Sitzung des Kinderliturgieteams in Pucking.

Gottesdienste, die für Kinder gestaltet werden – eine “Erfindung” oder Frucht des 2. Vatikanischen Konzils.

Seit Jahrzehnten gestalte ich Kinder- und Familiengottesdienste. Und viele tun dies in beinahe allen Pfarren im deutschsprachigen Raum.

Seit Jahrzehnten nimmt die Zahl der Kinder und Familien ab, die zu diesen kommen.

Schade!

Was meint ihr dazu?

Die Kath. Jungschar der Diözese Linz bietet eine Fortbildung für Ehrenamtliche, die Kinderliturgie gestalten, an. 21. 3. 2020, Diözesanhaus.

Weitersagen, teilnehmen!

Predigt                                                       26./27. 10. 2019

 

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

 

Also doch die althergebrachte Einstellung: Man darf nicht stolz sein auf das, was man geleistet, geschafft hat? Gott freut sich also doch, wenn wir ständig mit hängendem Kopf herumlaufen und uns als „arme Sünder“ fühlen …

So ist es oft und oft, jahrhundertelang gesagt worden.

Aber stimmt das wirklich?

Kann Gott das wollen?

Hat Jesus mit diesem Evangelium das gemeint?

 

An einer anderen Stelle sagt er, wir sollen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.

 

Der Evangelist Lukas sagt in der Einleitung zu dieser Stelle ganz genau, wem das Gleichnis gilt.

Vielleicht haben wir nicht genau zugehört:

„In jener Zeit erzählte Jesus einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, dieses Beispiel.“

 

Natürlich dürfen wir und sollen wir uns freuen und stolz sein, wenn wir Fähigkeiten haben, etwas gelingt, wenn wir etwas leisten. Das ist gesund und normal, uns wir brauchen das, es ist lebensnotwendig. Menschen, die in ihrem Tun keinen Sinn erkennen, die keine Erfolge erleben, werden depressiv.

 

Was nicht geht:

Sich besser fühlen als andere, auf sie herabschauen, das Evangelium sagt „verachten“, und zwar im religiösen Sinn – es gibt immer wieder, auch heute noch, Menschen, die meinen, sie sind vor Gott mehr wert und ihm näher und vertrauter als andere. Die anderen nämlich, so meint man, haben nicht ganz den richtigen Glauben, sind nicht fromm genug, ein Wahnsinn, was die alles tun bzw. nicht tun … an was sich die alles nicht halten …

Was, der fastet am Freitag nicht, betet keinen Rosenkranz, war noch nie in Medjugorje, was, die gehen nicht einmal jeden Sonntag in die Kirche, …

 

In unserem Land gibt es Kreise, besonders fromme Katholiken, die haben allen Ernstes die Meinung vertreten, wahrscheinlich tun sie es heute noch, wenn jemand bei der Plattform „Wir sind Kirche“ dabei ist oder bei der laien- oder Priesterinitiative, dann stehen die nicht mehr innerhalb der Kirche …

Ich hab mit einem – ein junges Bürscherl, der in keiner Pfarre beheimatet ist, eine Diskussion gehabt, hab ihn gefragt, ob er das tatsächlich glaubt, dass viele moderne Priester, die 2 oder 3 Pfarren haben, oder Pfarrgemeinderäte, Haupt- und Ehrenamtliche, die durch ihren oft lebenslangen Einsatz das Leben in den Pfarren aufrechterhalten, woher er die Berechtigung zu nehmen glaubt, auf die schimpfen zu dürfen. Bloß weil er die Notwendigkeit nicht einsieht, dass sich diese für dringend nötige Reformen in der Kirche einsetzen.

 

Jetzt ist aber diese Denkweise viel weiter verbreitet als wir glauben. Sich besser vorkommen als andere – wo erleben wir das selber? Wo denken wir selber so?

Sind wir nicht alle ständig der Versuchung ausgesetzt, wenn wir gläubig sind, anderen weniger Glauben oder Gutsein zuzutrauen als und selber – weil sie z. b. in der Ehe oder im Beruf gescheitert sind, weil sie aus dem Ausland kommen, sich anders benehmen, anders aussehen, sich anders kleiden oder ernähren als wir selber? Eine ganz neue Studie besagt, dass Behinderte in Österreich noch immer nicht für voll genommen werden. Wir sind – im Gegensatz z. b. zu den USA, Kanada, Großbritannien oder den skandinavischen Ländern auf dem Stand der 70er-Jahre stehengeblieben.

 

Jesus will uns mit dem heutigen Beispiel sagen: Achtung! Es ist nicht, wie ihr glaubt.

Gott liebt uns nicht, weil wir tüchtig und erfolgreich sind – im Leben oder in religiösen Dingen. Gott liebt uns nicht, weil wir beten und in die Kirche gehen, spenden und den Kirchenbeitrag pünktlich zahlen, weil wir uns in der Pfarre oder sozial wo besonders engagieren.

Ja, Gott freut sich mit uns, wenn wir das alles tun, aber lieben tut er uns, weil wir am Leben und seine Kinder sind.

 

Haben sie Kinder?

Wenn es mehrere sind: Lieben Sie Ihr Kind, weil es lauter Einser hat, besonders schön ist, im Fußballmatch ein Tor geschossen oder im Musikwettbewerb einen Preis gewonnen hat? Lieben Sie es nicht, wenn das alles nicht ist? – Na eben, klar lieben Menschen die eigenen Kinder, vielleicht mit besonderer Sorge und Energie, wenn sie sich schmutzig oder etwas falsch gemacht haben, wenn sie Schwierigkeiten bekommen, auf die schiefe Bahn geraten, krank werden usw.

Und wehe, ein Außenstehender würde dann über das eigene Kind schlecht reden, die Mutter möchte ich sehen, mit der man es dann nicht zu tun bekommt …

 

So liebt Gott jede und jeden von uns.

Liebe Brüder und Schwestern, der Zöllner im Evangelium wird von Jesus nicht gelobt, weil er sich unter Umständen falsch verhalten hat. Der Zöllner verhält sich Gott gegenüber richtig, wie ein Kind, das sich mit seinen Fehlern und Verletzungen, mit allem, was falsch rennt im Leben, nicht versteckt, sondern sich hinstellt und dies alles in Ordnung bringen lässt. Der weiß, dass er mit all dem kommen darf. Willkommen ist. Gott will ihn bei sich haben, Hauptsache, er ist da, wurscht die Beleitumstände.

 

Der Pharisäer erfasst nicht, wie Gott ist. Sein Beten bleibt unpersönlich. Gott ist wie ein Firmenchef, ein König, dem man da präsentiert, was man leistet – und das was im Leben weniger ok. ist, die eigene Persönlichkeit, das Privatleben, geht den nichts an. Der gute Bürger lässt sich auf keine nähere Beziehung ein. Er öffnet sich nicht. Und bleibt veränderungsresistent. Beziehungsunfähig. Nimmt Gott nicht ernst. Benutzt Religiosität dazu, sich gut zu fühlen, zur Selbstbestätigung.

Der Zöllner kommt mit der authentischen Wirklichkeit seiner gesamten Persönlichkeit – und die ist nicht perfekt. Er versteckt nichts.

Und so hat er – das, was Gott von uns möchte, worauf es ankommt: eine Begegnung mit Gott, eine lebendige, von Person zu Person.