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Predigt Erntedank 2022                                                      Pucking

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Danken für das, was uns Kraft und Energie gibt – das habe wir uns im Vorbereitungsteam heuer als Thema ausgemacht.

Anlass war da die Angst vor der drohenden Knappheit von Gas und der Verteuerung sämtlicher Energiequellen. Aber natürlich geht es um unsere Ressourcen als Menschen, als Christen – welche Kraftquellen stehen uns zur Verfügung? Geistig, spirituell …?

Kinder, ihr habt aufgezeichnet oder aufgeschrieben, was euch Kraft gibt für euer Leben. Schauen wir uns einmal eure Zeichnungen an:

Gründe für Verzweiflung gibt es derzeit viele. Krieg in europa, absurd hohe Inflation und die Gefahr kalter Wohnungen im Winter sind nur einige davon, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

So heute im Standard auf Seite 16.

Die Tageszeitung „Der Standard“ widmet an diesem Wochenende eine ganze Beilage dem Thema: Was können wir tun bei großen Sorgen – Menschen erzählen, wie sie mit extremen Situationen fertiggeworden sind, sie bewältigt haben. Ganz wichtig waren: Dankbarkeit für das, was gelungen ist, was schön ist – und Humor – dass wir was lustig finden und darüber lachen.

Dankbar werden wir und Kraft gibt uns, wenn wir uns erinnern, was wir schon alles geschafft haben. Wie wir in der Vergangenheit mit Schwierigkeiten umgegangen sind, wie wir Auswege, Lösungen gefunden haben.

Denn wenn es früher ging, dann ist klar, dass es jetzt, heute ebenfalls möglich ist.

Wir vergegenwärtigen uns, was uns irgendwann einmal Kraft und Energie gegeben hat – und wenden das Gelernte an.

Im Evangelium sagt Jesus, wir sollen uns nicht ängstlich sorgen – denn Angst ist eine schlechte Ratgeberin.

Problem- und Sorgenkoma, wo Menschen die Chancen und das Gute nicht mehr sehen können… das ist eigentlich keine Haltung, die für glaubende Christen angemessen ist.

Ja, wir können etwas bewirken – und wir sollen das auch.

Auch etwas ganz Kleines kann sehr hilfreich und kostbar sein. Und manchmal sehen wir den Wert noch auf den ersten Blick.

Wie bei einer Nuss.

Eine Nuss hat eine Schale. Eigentlich hat sie sogar zwei, die grüne ist bei diesen Nüssen schon weg. Diese harte Schale kann heute ein Hinweis sein: Um an die Nuss zu gelangen, müssen wir uns etwas einfallen lassen. Uns ein anstrengen, ein bisschen zumindest.

Gott schenkt uns im normalen Leben alles mögliche, das uns zuerst ungenießbar vorkommt, hart, schwierig zu bewältigen… und wo wir erst nach und nach das Kostbare daran erkennen.

Ein Sprichwort sagt. Gott schenkt uns Nüsse, aber er knackt sie nicht auf.

Und das ist sehr gut so. sogar menschenfreundlich.

Wir wären auf Dauer gar nicht glücklich und zufrieden, wenn uns alles, was wir uns wünschen, auf dem Präsentierteller vor die Nase gestellt würde. Es macht uns froher, wenn unser Einsatz gefragt ist. Was von selber geht, ist uninteressant.

Gott hat uns schließlich Kräfte und Fähigkeiten gegeben.

In jeder Krise steckt eine Chance, die Möglichkeit, dass etwas anders wird, sich zum Besseren ändert in unserem Leben.

Und wir sollen etwas ändern auf dieser Welt, etwas bewirken. Z. B. Frieden, Fülle, Gerechtigkeit … das Reich Gottes. Dem soll unsere 1. Sorge gelten.

Jesus sagt: Um die Sorge, was soll ich essen, trinken, anziehen … usw. geht es den Heiden.

Ein Heide ist ein Mensch, der bewusst sein Leben ohne Gott gestaltet.

Ich glaube, Jesus möchte uns das lehren, da ist immer einer, der uns verwöhnt.

Wir können uns entscheiden: Für eine heidnische Denkweise. Die Angst, dass ich allein im Kosmos bin, auf mich gestellt, und dass das Recht des Stärkeren regiert.

Oder dafür, umzudenken und voller Dankbarkeit staunend zu bemerken: Gott schaut ständig, dass es mir gut geht. Liebe Brüder und Schwestern: Versuchen Sie es einmal!

Predigt                                    Elisabethsonntag     13. / 14. 11. 2021

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

So, das soll also eine frohe Botschaft sein? Da kann man ja richtig Angst bekommen…

Alles bricht zusammen oder auch auseinander, sogar die kosmische Ordnung funktioniert nicht mehr…

Weltuntergang…

Wir haben schon darüber geredet heute, wovor wir Angst haben und wie wir damit umgehen bzw. wie wir damit fertig geworden sind…

Für die Menschen damals, als dieser Text geschrieben wurde, war das, was Jesus da sagt, genau das, was ihnen in ihrer Angst geholfen hat. So unglaublich das heute jetzt für uns klingt.

Die Christen wurden verfolgt, das Heimatland von Jesus war erobert und besetzt von Feinden, in Rom und anderswo waren sie in der Minderheit, dass Jesus möglichst bald wiederkommt und mit all den menschlichen Furchtbarkeiten ein für alle Mal aufräumt, das war ihre große, ihre einzige Hoffnung.

Unsere Ängste sind anders.

Wir haben auch viele Wörter für verschiedene Arten – da gibt es leichtes Unbehagen, spürbare Beunruhigung, stärkere Besorgnis, tiefe Sorge, Befürchtungen, Furcht vor bestimmten Dingen, Menschen, Ereignissen, vor einer Aufgabe, vor einer Operation, Krankheit usw. … Panik gibt es und leichtes Schaudern, Erschrecken und Horror…

Angst klingt deswegen so schrecklich, weil sie oft diffus ist und man nichts Konkretes unternehmen zu können glaubt.

Angst vor der Zukunft – wie wird es weitergehen. Das beschäftigt uns.

Heute ist auch Elisabethsonntag, wo es um die Armen in unserer Gesellschaft geht.

Wir dürfen bei all unserer Angst, die wir vielleicht haben, eines nicht übersehen:

Bei vielen ist all das, wovor man sich fürchten könnte, bereits eingetroffen.

Familie und Partnerschaft zerbrochen, Gesundheit weg, Arbeitsplatz weg, Geld zu wenig …

Viele Menschen weltweit erleben hautnah und lebensbedrohlich die Auswirkungen des Klimawandels, der Naturzerstörung. Trockenheit südlich der Sahara nimmt Nahrungsquellen und Wasser und treibt in die Flucht.

Bosheit, Egoismus, Geltungswahn erzeugt Diktaturen, Gewaltherrschaft. Die Flüchtlinge ander Grenze zwischen Litauen, Polen und Weißrussland …

Kriege – die hat alle einmal jemand angefangen …

Unsere Aufgabe als Christen ist es, nicht Ängste zu beschwichtigen oder wegzubeten, sondern die Gründe für die Ängste zu beseitigen.

Ja, Gott ist anwesend in dieser Welt und interessiert sich dafür, was wir machen und hilft auch gern – aber er hat jedem von uns 2 Hände und ein Gehirn und ein Herz gegeben, Fähigkeiten, …

Beten hilft, wenn es momentan gilt, unseren eigenschock zu bekämpfen, jeder Helfer in der Notsituation muss das zuerst machen, um sinnvoll und wirksam helfen zu können. Der Glaube an Gottes liebende Nähe ist die beste Voraussetzung dafür, dass wir uns unseren Ängsten stellen können.

Aber dann – gleich dann – sind wir aufgerufen etwas zu tun.

Predigt zum Schulschlussgottesdienst der NMS Hartkirchen/Aschach

(Als Lesung wurde die Stelle aus “Momo” vorgelesen mit Beppo, dem Straßenkehrer: Schritt – Atemzug – Besenstrich.

LESEN SIE DAS BUCH!

Evangelium: Mt 28, 16-20

 

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Brüder und Schwestern!

 

Was wird ab September sein? Wie wird es mir im nächsten Schuljahr gehen? Wieviele kenne ich schon in der neuen Schule, in die ich komme?

Wo genau werde ich einmal zu arbeiten anfangen? Wann werde ich eine -Familie gründen? Wo werde ich eine Wohnung finden, ein Haus neu oder umbauen? Wofür soll ich alles vorsorgen? Krankheit, Pension, …

 

Je weiter unsere Gedanken in die Zukunft gehen, desto nebuloser werden die Vorstellungen.

Manche Menschen machen sich viel mehr Sorgen als andere, das ist persönlichkeitsbedingt.

Natürlich denken wir über die Zukunft nach und planen und sorgen vor.

Das ist normal und gut.

Aber genauso normal und gut ist es, dass wir nicht alles planen können.

Bei manchen entsteht da Stress – oje, ich möchte aber genau wissen, wie, Details festlegen …

 

In der Geschichte von Momo der Straßenkehrer – hat der Stress?

Nein.

Er weiß aber genau, wie er Stress erzeugen könnte: Wenn er zu sehr auf die Zukunft schaut, sich auf das konzentriert, was er noch alles machen muss und noch nicht geschafft hat.

 

Wieso hat er keinen Stress?

— Er lebt im gegenwärtigen Augenblick. Er konzentriert sich auf das, was jetzt zu tun ist, und macht es so gut wie möglich, mit ganzem Einsatz, mit Leib und Seele.

Eine kurze Anmerkung für die anwesenden Erwachsenen: Es gibt teure Exklusivseminare, wie man das lernen kann – dann nennt man es Achtsamkeit …

 

Liebe Jugendliche, es gibt dennoch etwas, was wir über die Zukunft wissen.

Gott, Jesus ist bei uns. (Auch wenn wir nicht an ihn denken und ihn nicht bemerken!)

Gott interessiert sich für uns. Gott liebt uns. Schaut auf uns, segnet uns …

 

Es ist klar, dass es in jedem Menschenleben auch Sorgen, schwierige Entscheidungen, Stress, Trauriges, Missverständnisse, Streit, Misserfolge, Plage und Mühe, Schwierigkeiten jeder Art geben kann.

Aber ich wünsche euch, dass ihr dran denkt, wenn solche Zeiten kommen, Gott, Jesus ist da. Einige von euch sind heuer gefirmt worden.

Gottes Geist steht mir bei.

Egal, was ist: Ich habe Fähigkeiten, und ich bin nicht allein.

Ich habe eine Zukunft.