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Einen schönen Sonntag wünsche ich!

Die letzte Frage gestern lautete: Wie sieht mein Leben aus, wenn ich frei und glücklich bin?

Es gilt weiterhin die Einladung, am Beginn meiner Gebetszeit das Vorbereitungsgebet zu beten.

Anschließend begebe ich mich auf eine Reise in meiner Vorstellung.

Ich stelle mir vor, wie ich an einen Urlaubsort fahre – oder an einen Ort, wo ich mich gern aufhalte, es kann auch das eigene Haus, Schlafzimmer sein, z. B. an einem Sommertag… oder ein Zelt oder Wohnwagen, wenn das zu meinen geliebten Freizeiterfahrungen gehört.

Ich stelle mir folgendes vor:

Ich erwache am Morgen ausgeruht und froh, dehne und strecke mich, steige aus dem Bett/Schlafsack und öffne das Fenster/ die Balkontüre/ den Zelteingang, gehe vielleicht ein paar Schritte ins Freie.

Ich atme tief ein – die Luft ist wunderbar, erfüllt von Gerüchen des Grases, der Blumen, vielleicht des Wassers an einem See oder Meeresstrand … von Vogelgezwitscher und Blätterrauschen.

Und etwas ist absolut neu:

Ich fühle mich leicht, beschwingt und frei wie noch nie zuvor. Alle meine Sorgen und Probleme sind weg. Haben sich gelöst. Ich spüre dem nach, wie es sich anfühlt: eine Krankheit, ein körperlicher oder seelischer Schmerz, Trauer oder Zorn über eine Situation, Unfrieden, Konflikt mit jemandem, Unstimmigkeiten, eine Unrechtssituation, unter der ich bis jetzt immer gelitten habe, persönliche Schuld, Charakterfehler, Suchtverhalten, Mängel,  (an Bildung, Vermögen, Freunden …), ein Zuwenig oder gänzliches Fehlen von etwas, eine Sorge um jemanden, Angst vor einem Ereignis, vor einem oder mehreren Menschen, Erfahrungen von Einsamkeit oder Stress, von Sinnlosigkeit, Erfolglosigkeit, Scheitern, Unfähigkeit (dass ich etwas schlecht oder gar nicht kann oder vermag, eine übliche menschliche Tätigkeit nicht ausführen kann), wo mich etwas hindert, Machtlosigkeit, Überforderung, Ausweglosigkeit …

Was immer mich bisher belastet haben mag:

Es ist weg. Aufgelöst. Für immer.

In Haibach war heute eucharistische Anbetung, vorbereitet vom Gebetskreis.

Das Gebet zur Sorgenübergabe möchte ich euch heute bekannt machen:

 

Gebet Sorgenübergabe

 

Herr, ich übergebe dir meine Sorgen,
die ich mit mir oder meinen Mitmenschen habe,
mit meinen seelischen und körperlichen Leiden.
Du sagst auch zu mir:
“Werft alle eure Sorgen auf den Herrn,
denn er kümmert sich um euch!” (1 Petr. 5,7)
Mit einem großen Vertrauen nehme ich dich beim Wort
und werfe alle meine Sorgen dir in die Hand.
Mache du damit, was du willst.
Von nun an gehören sie alle dir.

Mit meinen Sorgen übergebe ich dir auch
alle meine Ängste und unguten Gefühle,
die in mir wühlen und immer wieder hochkommen,
die mich quälen und unglücklich machen.
Ich löse sie von den Menschen und Umständen,
von den Ursachen und Zufälligkeiten,
in denen sie begonnen haben.
Ich übergebe sie dir, so wie sie sind,
auch wenn sie in mir noch spürbar bleiben.
Alle Unsicherheit und Angst tausche ich ein
für die Gewissheit, dass du für mich sorgst.

Ich übergebe dir alles, was mich aufregt,
jede Unzufriedenheit und Enttäuschung,
jeden Ärger und Zorn, Hass und Schmerz.
Zeige mir, wie du alles beurteilst
und hilf mir, meine Aufgabe zu erkennen,
aus allem das Beste zu machen.
Heile mich, wo ich mich beleidigt und gedemütigt fühle.

Beende Unrecht und Unfrieden in meinem Leben.
Hilf mir, dass ich vergeben und vergessen kann.

Ich überlasse es dir,
mich zu verteidigen und mit´r Recht zu verschaffen.
Ich will niemand Böses mit Bösem vergelten,
ich will nicht bei mir immer nur das Gute
und bei anderen das Schlechte hervorkehren,
ich überlasse dir die Beurteilung jeder Situation.

Ich übergebe dir jeden Grund, den ich habe,

mich zu sorgen und zu ängstigen.
Ich will nicht mehr zurückdenken,
wie und warum etwas begonnen hat.
Es genügt, dass du es weißt.
Ich übergebe dir auch meine Krankheiten und Leiden.
Du kennst ihre Ursachen und Auswirkungen.
Du kennst auch den Weg der Besserung und Heilung.
Ich will mit Vertrauen in die Zukunft blicken,
weil du nur mein Bestes willst.

Alle meine Sorgen lege ich zusammen
und werfe sie dir in die Hand, o Herr.
Ich vertraue dir, dass du sie übernimmst,
dass du für mich sorgst und mir hilfst,
mit allem in rechter Weise fertig zu werden.

Herr, ich danke dir und preise dich,
dass du mich so entschieden aufgefordert hast,
anstatt mich zu ängstigen und zu ärgern,
anstatt zu jammern und unglücklich zu sein,
dir zu vertrauen und dich für mich sorgen zu lassen.
Ich weiß, dass du mir hilfst und danke dir dafür.

Nach: Gib dem Herrn deine Sorgen v. P. Paul Haschek