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Liebe Firmlinge!

Wir sind es gewohnt, dass es in der Nacht hell erleuchtet ist. Die Nacht zum Tag machen, egal ob wegen der Arbeit oder wegen des Vergnügens, ist jederzeit möglich. Erst recht im gerade vergangenen Advent: Auf jeder Straße, an jeder Ecke, aus jedem Schaufenster blinkt und strahlt es millionenfach. Lichterketten, Bäume, Sterne, Engel soweit das Auge reicht und in allen Farben, die oft mit dem ursprünglichen Adventbrauchtum gar nichts mehr zu tun haben.

Kann es sein, dass wir Menschen das Bedürfnis haben, unserer je kleinen Wirklichkeit Bestand und Bedeutung zu verleihen? Dass wir die Angst überdecken wollen, dass unsere kleinen Lichter irgendwie nicht ausreichen, dass wir nicht so wichtig sind, dass wir eh nichts tun können gegen die Dunkelheit?

Und so versuchen wir eben so schlecht und recht, wie wir können, mit Geblinke und Geflimmere, Feuerwerkskörpern oder Festbeleuchtung fast verzweifelt uns zu wehren?

Dabei haben diese superhellen Neonbeleuchtungen eine Begleiterscheinung, die uns nicht unbedingt gut tut.

Wo es stark erleuchtet ist in einer Großstadt, am Christkindlmarkt… dort sieht man die echten Sterne nicht mehr.

Und da spielt es für die Helligkeit der Umgebung auch nicht wirklich eine Rolle, wenn wir eine kleine Kerze anzünden.

Dass unsere kleinen Lichter, unsere Begabungen, Fähigkeiten, das Kleine, das wir tun, eine enorme Wichtigkeit hat: darauf kommen wir meistens dann, wenn es still ist. Wenn wir allein nachdenken. Wenn das Geflimmere und Getöse der Adventliederdauerschleife Pause macht.

So wie heute, wo wir hier herauf gegangen sind.

Die Geschichte soll ein Symbol sein: Das Kleine, wenn es hell und gut ist, vertreibt das Dunkle, Ungute, auch wenn es noch so groß ist.

Alle großen Hilfsorganisationen, die wir jetzt haben und die auch das Licht oder den Stern im Namen haben, haben einmal ganz winzig angefangen.

Mit der guten Idee eines Menschen. Mit dem Zusammenhelfen weniger.

Licht ins Dunkel, Licht für die Welt, Stern der Hoffnung und wie sie alle heißen.

Ihr seid heute eingeladen, euch kurz einfallen zu lassen, mit welcher kleinen Fähigkeit oder Handlung ihr es auf dieser Welt, in eurer Umgebung, in der Familie, bei den Freunde oder in der Schule, ihr es ein bisschen heller machen könnt. Wo kann ich ein Lichtblick sein? Wo möchte ich es sein, trau mich aber nicht… dann kann ich Gott bitten, dass er mir hilft.

Wir sind seine Augensterne, er möchte, dass wir leuchten.

Wer möchte, kann es auch beim Anzünden der Kerze laut sagen.

Eine/r nach dem anderen.

Ein Stern berichtet – oder wie es Beobachtern gehen kann

Eines Nachts war die Stimmung im Kosmos irgendwie anders als sonst.

Der Stern auf seinem Beobachtungsposten im hinteren Mittelfeld der Milchstraße blickte höchst gelangweilt zum mindestens 23.Billionsten Mal in die Runde, bis jetzt war nie was, also…

Doch! Da hinten, am äußersten Rand des Universums beinahe, begann etwas wie wild zu blinken. Einmal, zweimal, … acht Mal.

In unerhört auffälliger Weise wurde der 3. Planet eines üblicherweise unauffälligen Sonnensystems beleuchtet.

Der Beobachtungsstern wäre auf die Idee gekommen, sich die Augen zu reiben, hätte er welche, und sah genauer hin. Da: Inzwischen blinkten mehrere Sterne, bildeten Muster am nachtschwarzen Himmel, Spiralen, Kreise, Bögen, jetzt einen Strahl, der wie ein Scheinwerfer einen kleinen Flecken Landes auf diesem Planeten erhellte, genau genommen ein Stück wilde Gegend in der Nähe eines Dorfes nicht weit einer Binnenmeerküste im suptropischen Gebiet des betreffenden Himmelskörpers.

Meldung an die Zentrale!

Gebe hiermit folgende Beobachtung zu Protokoll …

Wieso meldet sich da niemand?

Zentrale!

Hallo, Zentrale!

…     Wahrscheinlich melden sich gerade zu viele. Also:

Beobachte weiter: Beleuchtet wird ein Unterstand, frei stehend in der Landschaft. Ort dient offenbar der Nahrungsaufnahme dort im Umkreis lebender Tiere.

Wird bewohnt von 4 Schafen, einem Rind und einem Lasttier. Weiters von einem Menschenpaar, von dem das weibliche soeben ein Junges geboren haben muss, den Spuren zufolge.

Zentrale, hallo!

Verstehe nicht, wieso sich heute keiner meldet.

Andere Lebewesen ihrer Art, wach geworden aufgrund des außergewöhnlichen Lichtspektakels, bewegen sich auf den besagten Unterstand zu.

Freundliche Begrüßung, gemeinsames Verzehren der mitgebrachten Nahrungsmittel, Reden und Singen. Bewundern des Säuglings.

Zentrale!

Wichtige Meldung!

Ist da überhaupt irgendwer?

Was soll jetzt wieder dieses wilde Blinken da unten …

Zentrale! – Auch das noch! Nein, ich will jetzt keinen Gesang hören, hab echt keinen Nerv dafür.

Zentrale, hallo?

Nichts. Nur dieses Leuchten und Engelsgetöse da am Rand draußen, wo keiner freiwillig hinwill…

Zentrale?