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Heute habe ich einen jungen Mann beerdigt, der aus der Kirche ausgetreten war, weil er nicht glauben konnte.

Dieses Gedicht von Marie Luise Kaschnitz habe ich am Grab vorgelesen:

 

Glauben Sie fragte man mich
An ein Leben nach dem Tode
Und ich antwortete: ja
Aber dann wusste ich
Keine Antwort zu geben
Wie das aussehen sollte
Wie ich selber
Aussehen sollte
Dort

Ich wusste nur eines
Keine Hierarchie
Von Heiligen auf goldenen Stühlen
Sitzend
Kein Niedersturz
Verdammter Seelen
Nur

Nur Liebe frei gewordene
Niemals aufgezehrte
Mich überflutend

Kein Schutzmantel starr aus Gold
Mit Edelsteinen besetzt
Ein spinnwebenleichtes Gewand
Ein Hauch
Mir um die Schultern
Liebkosung schöne Bewegung
Wie einst von tyrrhenischen Wellen …
Wortfetzen
Komm du komm

Schmerzweb mit Tränen besetzt
Berg- und Talfahrt
Und deine Hand
Wieder in meiner

 

So lagen wir lasest du vor
Schlief ich ein
Wachte auf
Schlief ein

Wache auf
Deine Stimme empfängt mich
Entlässt mich und immer
So fort

Mehr also, fragen die Frager
Erwarten Sie nicht nach dem Tode?
Und ich antwortete
Weniger nicht.

Was könnte man am Faschingmontag Besseres tun, als für Faschingdienstag ein Humorseminar vorzubereiten?

Frauengenussabend in Haibach zum Thema …

 

Ich freue mich auf morgen.

Übrigens: Humor kommt vom lateinischen “umor” = Feuchtigkeit

Das Gegenteil wäre “trocken”. Wenn sich im geistlichen Leben nichts tut, heißt das “Trockenheit”

Wenn sich was tut, weint oder lacht man, in beiden Fällen Tränen …

Im trockenen Zustand wächst nichts.

Wasser, Regen, Durst löschen … ist ein Symbol für die Gnade Gottes.

Humor ist Gnade. Geschenk.

Gabe des Heiligen Geistes.

Deswegen ist er auch so heilsam und befreiend.