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Liebe Firmkandidaten, liebe Brüder und Schwestern!

Ist der, der da gerade am Kreuz stirbt, ein König? Oder nicht doch eher ein Looser. In jeder Beziehung?

Wie soll ein König aussehen, woran erkennt man, dass jemand ein König ist?

Könige – die gab es – damals, in der „guten alten Zeit“ … Als die Welt in Ordnung war. Zeit vom Hl. Leopold? Oder Maria Theresia oder Kaiser Franz Josef … ? Sagenkönig Artus …

Für die Juden zur Zeit Jesu waren die legendären Vorbildkönige David und Salomo. Fromm und gerecht, auf der Seite der Schwachen, das Reich in Sicherheit, Frieden und Wohlstand … eine Ära, die im Nachhinein golden oder ideal erscheint. Sicher besser war als davor und danach, deswegen verklärt wird.

So einen 2. David erwarten die Juden – auch heute noch. Ein Nachkomme Davids, der ein ideales Reich Israel wiederherstellt, die äußeren Feinde vernichtet, die weniger Frommen bekehrt, für Recht sorgt, einen Ausgleich zwischen Arm und Reich, dass alle dieselbe Würde und Geltung haben im Land, Recht spricht ohne Ansehen der Person …

Zu Jesu Zeit hat es bereits viele Prophezeiungen gegeben, woran dieser König zu erkennen sei, was er tun würde usw.

Jesus hat mehrere dieser Erwartungen erfüllt, ja sogar übertroffen: Wunder, Heilungen, gleicher Wert aller Menschen, egal ob arm, reich, Mann, Frau, Kind, Krank, Gesund … Ausländer, Sünder … alle in die Mitte geholt vom Rand, Frieden in den Herzen gestiftet durch die Sündenvergebung.

Nur die eine nicht: als irdischer König mit Waffengewalt aufzutreten, eine neue politische Ordnung zu errichten.

Mein Reich ist nicht von dieser Welt.

Dies wurde ihm zum Verhängnis. Die führenden Schichten waren enttäuscht. Sie haben sehr wohl gehofft, dass dieser Jesus er Messias sei – aber dass er so auf irdische Macht verzichtet, und dass ihm die religiöse enge Tradition  im Zweifel herzlich egal ist, das passt nicht, dann muss er ein religiöser Spinner sein so wie viele andere vor und nach ihm auch.

Hätte Jesus den Erwartungen entsprochen, diese Szene, wo er gekreuzigt wird, gäbe es gar nicht.

Wenn du der erwartete große König bist, rette dich und uns… In unserer heutigen Redeweise würden sie sagen: Du Jesus bist echt eine Enttäuschung, mit dir wollen wir nichts zu tun haben.

Viele Menschen wollen mit dem Christentum nichts zu tun haben, weil sie meinen, es ist eine Religion der Enttäuschten, der Verlierer, die es zu nichts bringen, wo es fad ist und mehr oder weniger seltsam….

Aber – ist es das?

Jesus ist auferstanden, ja, er ist ein König. Könnte es nicht sein, dass er zu uns sagen möchte: Aber eure allzu irdischen befangenen traditionellen Vorstellungen von oben und unten, von Herrschaft und Macht und weltlichem Sieg und religiöser und staatlicher Ordnung, die mag ich nicht, mit mir nicht. Ich habe Besseres mit euch vor, ganz anderes.

Der Tod am Kreuz war unter anderem notwendig, dass wir Menschen endlich die Angst vor Gott ablegen. Die Befürchtung, Gott könnte es schlecht mit uns meinen. Wir hätten kein schönes Leben mehr, wenn wir religiös werden …

Dabei ist das Gegenteil der Fall.

Gott, Jesus, macht unser Leben schön, wenn er in unserem Leben Raum bekommt und wir ihm erlauben, dass er alles in Ordnung bringt, was nicht ok ist. All diese Dinge, nach denen wir uns richten: Meinung der Whatsappgruppe, der Facebookfreunde, der Werbung, der Schulklasse, der Wirtschaft und der politischen Zwänge, ungute gesellschaftliche oder auch religiöse Traditionen, unserer schlechten Gewohnheiten, unsere Süchte, Genussmittel, Vorurteilen, fixen Ideen, Handicaps usw und so fort …

Wir werden draufkommen: In uns steckt viel mehr, als man auf den ersten Blick sehen kann. Wenn all dieser Mist rund um uns weg ist.

Unsere Begabungen, guten Anlagen werden sich erst noch entwickeln, unser königliches Wesen wird und darf zum Vorschein kommen. Gott möchte, dass wir leuchten und strahlen …

Wenn wir Jesus unseren König sein lassen, dann befreit er uns von allem, was irgendwie Macht über uns ausüben will. Er duldet nicht, dass wir uns klein machen, zu Sklaven machen lassen – von wem oder was auch immer.

Und wir brauchen es nur wollen und ihn bitten darum.