Damit es nicht heißt: jaja, bei einer Pfarre funktioniert das halt – …aber bei jedem und jeder einzelnen …?
Ich habe ja vor der Theologie Latein und Deutsch fürs Lehramt studiert. Bei den Recherchen für eine Seminararbeit benötigte ich dringend ein Buch, das laut Katalog in der Institutsbibliothek vorhanden sein musste, jedoch beim besten Willen sowohl für mich als auch für die Bibliotheksassistentin unauffindbar war.
Ich machte meine Vorarbeiten einige Zeit mit den Büchern, die schon auf meinem Platz lagen; dann kam ich ohne die gesuchten Informationen nicht mehr weiter. In der Überzeugung, dass das Buch vorhanden ist und sich nicht aufgelöst haben würde, wollte ich wie absichtslos an der längeren Wand mit Bücherregalen entlangschlendern … vielleicht gab es ja ein ähnliches Buch, wo ich zu Informationen kommen könnte – so dachte ich. Schon beim Aufstehen und Weggehen von meinem Platz in der Institutsbibliothek fiel mir ein schief heraushängendes Buch ins Auge, das leicht herausfallen könnte. Ich ging hin, um es ordentlich ins Regal zu schieben. Dahinter hatte sich ein weiteres Buch verkeilt: genau das, welches die Assistentin und ich nicht finden hatten können. Es stand nämlich nicht dort, wo es hingehörte, sondern war falsch eingereiht worden. Offenbar vor längerer Zeit. Als ich glücklich die Zitate überprüfen wollte und darin blätterte, stellte sich heraus, dass die Buchseiten noch nicht aufgeschnitten waren; Erscheinungsjahr: 1957! Ein Taschenmesser schuf Abhilfe… Offenbar war ich im Jahr 1988 die erste Benutzerin dieses Werkes…
Seitdem fallen mir verloren geglaubte und nicht auffindbare Gegenstände zu, sooft ich diese Grundhaltung: Es muss schließlich da sein, weil es sich bestimmt nicht von selber aufgelöst hat“ voll froher Zuversicht weiterverfolge …
Auf dem Begleitbild findet ihr auch gleich eine Buchempfehlung … Ich besitze dieses Buch und das Foto stammt von mir.