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Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Segen – was ist das eigentlich?

Es wird in der Geschichte von der Schnecke das wirklich gut ausgedrückt: Einem anderen sagen: Gott liebt dich. Du bist wichtig, wertvoll. Ich freue mich, dass du da bist.

In vielen Sprachen steckt im Wort für „segnen“ das Wort „sprechen“. Benedicere in der lateinischen Sprache. Gutes sagen. Zusprechen.

Eltern und gute LehrerInnen wissen, dass Kinder sich besser entwickeln, wenn wir gut über sie sprechen:

Das kannst du – du schaffst das – das hast du gut gemacht – probiere es einfach – du bist ein kluges Kinde – aus dir wird einmal etwas Besonderes – du hast Talent … usw.

Vielleicht kennen Sie die Begebenheit aus den USA – aus den 60er Jahren… Bei der Pensionierungsfeier – beim Begräbnis – einer Lehrerin einer staatlichen Grundschule in einem heruntergekommenen New Yorker Stadtviertel kamen überraschend viele wohlhabende hoch angesehene Menschen auf den kleinen Friedhof. Einer war Journalist und gab das in die Zeitung.

Ein unwahrscheinlich hoher Prozentsatz der armen Mädchen und Buben, die bei dieser Lehrerin den Unterricht besuchten, studierten später oder wurden Künstler/innen oder erfolgreiche Geschäftsleute, bekannte Ärztinnen, Anwälte, Politiker usw.

Es stellte sich heraus: Diese Lehrerin hatte ihren SchülerInnen vermittelt: Ihr seid etwas Besonderes. Ihr habt einzigartige Begabungen, ihr werdet es schaffen. Die Lehrerin hatte an ihre Kinder geglaubt. Dankbar vergaßen es die Betreffenden ihrer Volksschullehrerin nie.

Wir haben aber auch etwas aus dem Evangelium gehört.

Da macht Jesus etwas. Was?

Zwei Jünger haben genug von Jerusalem. Sie haben die Kreuzigung von Jesus miterlebt und sind geschockt und traurig. Nichts wie nach Hause, denken sie sich. Ja, sie sind so fix und fertig, dass sie Jesus nicht erkennen, als er von einem Seitenweg auf ihre Straße einbiegt, und mit ihnen zu reden beginnt. Was ist denn mit euch los, wieso schaut ihr denn so traurig? – Und sie erzählen es ihm.

Jesus ist einfach da und hört zu. Und dann tröstet er sie – auferstehen wird er.

Sie essen im Gasthaus miteinander, und plötzlich erkennen sie ihn.

Froh, beglückt über die Begegnung mit Jesus drehen sie auf der Stelle um und werden ihrerseits zum Segen: Sie erzählenden übrigen Jüngern und Jünger, was sie erlebt haben, und Staunen und Freude sind groß. Alle haben wieder neue Kraft.

Segen ist wie Freude – es heißt ja, geteilte Freude ist doppelte Freude.

Segen weitergeben vermehrt ihn. Wer Gutes und Schönes weitersagt, vermehrt das Gute und Schöne in der Welt.

Das wünschen wir Ihnen für Ihre Kinder.

Und deshalb werden sie jetzt gesegnet.

Fr. Heibl und ich halten ein Tuch wie einen Baldachin über euch und sagen zu jedem Kind:

Gott liebt dich und segnet dich. Ein Segen darfst du sein.

In den letzten Tagen habe ich ganz schön viel zu Emmaus gebracht. Wöchentlich ist dort Flohmarkt, und Kleidung, Schuhe, Bücher, Geschirr, Taschen, Heimtextilien … aus dem Haus meines verstorbenen Vaters wurden entgegengenommen. Ich bin dies alles los – und der Reinerlös kommt den Initiativen von Emmaus St. Pölten zugute – Verein zur Unterstützung sozial benachteiligter Menschen, Wohnheim für Frauen, für Männer, Tischlerei, Altwarenhandel, Transporte …

und eine Obdachlosennotschlafstelle.

aber schaut euch doch einfach deren eigene Homepage an!

www.emmaus.at

Predigt zum Ostermontag (Kindergottesdienst)

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Manchmal kommt es anders als vermutet …

Die Raupen in der Geschichte glauben, die eine Raupe spinnt, sie ist jetzt verrückt geworden…

Die Jünger, die im Evangelium unterwegs sind, haben wie die Apostel anfangs geglaubt, befürchtet: Weil Jesus am Kreuz gestorben ist, ist es auch mit dem, was er wollte und verkündete, aus und vorbei.

Die drei Frauen glauben, Jesus ist tot. Sie erwarten, eine Leiche im Grab zu finden.

Auch die Römer und die Hohenpriester glauben, Jesus ist jetzt tot, es wird wieder Ruhe einkehren …

Die römischen Kaiser bis 304 n. Chr. haben geglaubt, das Christentum ist eine Sekte, die leicht mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden kann – indem sie einfach alle Christen umbringen. Dann wird wieder Ruhe einkehren …

Auch die Kirche selbst hat geglaubt, die modernen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Menschenrechte, ja vieles, das Jesus selbst gesagt hat, kann getrost ausgeblendet werden – man kann ganz einfach verbieten über manches nachzudenken oder zu diskutieren … – weil es die Bequemlichkeit, die Ruhe, die Macht usw. stört …

Viele Menschen in der heutigen Welt glauben, Christentum und Kirche haben nichts mehr zu sagen und nichts mehr zu bieten. Sie halten das, was in der Bibel steht, sich in Pfarren z. B. tut, für uninteressant.

Die Jüngerinnen und Jünger Jesu hatten erst dann keine Zweifel mehr, dass Jesus auferstanden war, dass seine Sache weitergeht – ja, wann?

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  • als er ihnen begegnete – immer wieder. Die ganze Osterzeit in den nächsten Wochen hören wir davon.

Es war immer eine persönlich einzigartige Begegnung. So wie diese heute.

Vielleicht ist das der einzige oder beste Weg, wie Jesu Botschaft bei den Menschen Wurzeln schlagen – geglaubt werden – kann: Wenn es viele persönliche Begegnungen gibt, immer wieder.

Unter Menschen, die einander ernst nehmen mit ihrem Namen und ihrer Geschichte.

Und: die eigenen Erfahrungen, die man mit Gott gemacht hat, anderen weitererzählen. Zeugnis ablegen über den Glauben.

Weiter mit anderen im Gespräch bleiben …

Das Christentum hat sich auf diese Weise ausgebreitet – und wird nur auf diese Weise überleben.

Übrigens: Das Evangelium steht klar auf dem Standpunkt, dass das geht: dem Auferstandenen begegnen, mit ihm in Kontakt treten… Wir sind eingeladen, die gleichen Erfahrungen zu machen wie die beiden Emmausjünger. Mit Jesus reden, ihm zuhören.

Wir brauchen es nur zu versuchen.

Die „Emmausjünger“ – eine ziemlich bekannte Begebenheit aus dem Lukasevangelium. Dem Verein zur Resozialisierung Haftentlassener in St. Pölten, der seit Jahrzehnten erfolgreich arbeitet, haben sie den Namen gegeben. Mit gutem Grund: Wo Menschen nicht mehr weiterwissen, ihnen Hoffnung geben: eine Erfahrung von Auferstehung. Begleiten, miteinander ins Gespräch kommen, einladen, sich mit anderen zum Essen niedersetzen, beten … wo Menschen füreinander vor Gott da sind, ist er „mitten unter ihnen“.

Wo bin ich dem Auferstandenen begegnet – in  welchen Begegnungen brannte mir das Herz?

Hier der Text:

Lk 24, 13-35

3 Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. [1] 14 Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. 15 Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. 16 Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. 17 Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen 18 und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? 19 Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. 20 Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. 21 Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. 22 Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, 23 fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. 24 Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. 25 Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. 26 Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? 27 Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. 28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, 29 aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. 31 Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. 32 Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? 33 Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. 34 Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. 35 Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.