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Die Zeit des Räucherns ist wieder da…

Manche beachten ja wieder die Rauhnächte – das Wort stammt übrigens von “Rauch-Nächte”, deswegen mit “h”, weil es nicht von rau = Gegenteil von glatt stammt – und interessieren sich für verschiedenes Räucherwerk.

Es finden sich im Buchhandel Anleitungen, welches Räucherwerk für welche Rauhnacht zu verwenden ist…

Ich vermute da eher eine Verkaufstaktik – kann man doch gleich mehrere Räuchermischungen an den Mann oder an die Frau bringen…

Mein Vorschlag: Selber Weihrauch sammeln: Fichten- und Föhrenharz findet ihr auf vielen Bäumen im Wald, vor allem an Wegrändern und Schneisen. Die Bäume produzieren selbst ihre “Heilsalbe”, damit Verletzungen (abgebrochene Äste, Zweige …) verheilen: Das Harz, das oft in dicken Tropfen am Baumstamm entlangrinnt.

Nehmt euch mit bloßen Fingern etwas davon mit nach Hause – zum Transport gern in einem kleinen Plastiksackerl. Zu Hause unbedingt z. B. in ein leeres Marmeladeglas geben oder in eine verschließbare Keramikdose. Das Harz würde mit dem Plastik (Erdölproduckt) chemisch reagieren und sich verändern.

Verunreinigungen stören nicht, im Gegenteil – sie können den Duft interessanter machen.

3-4 kleine Kügelchen oder Tropfen oder Stückchen auf die Kohle oder auf das Rauchsieb legen. Wunderbar – ihr werdet euch fühlen wie im Wald.

Weihrauch wirkt übrigens medizinisch: keimtötend, entzündungshemmend und wundstillend. Ihr könnt das Harz auch zu einer Wund- oder Gelenksalbe verarbeiten. Gab es früher als “Lärchenpech” in jedem alpinen Haushalt.

Ein Stückchen zu kauen bei Halsweh, ist auch eine Möglichkeit!

Buchempfehlung:

Wolf Dieter Storl: Wir sind Geschöpfe des Waldes. Warum wir untrennbar mit den Bäumen verbunden sind.

Ich habe jetzt ca. drei Viertel des Buches gelesen, habe es auch schon einmal verschenkt.

Sehr inspirierend, unterhaltsam, lehrreich, … ja: hilfreich auch.

Geht in den Wald. Schaut euch um. Genießt die Farben, Gerüche,Geräusche, … Geschmäcker: viele Blätter, gerade wenn sie noch ganz jung sind, können wir als Salat essen. Buche, Birke, Haselnuss, ein paar Tannen- und Fichtenwipferl.

Die seelische und körperliche Gesundheit wird es uns danken.

Vom 21. 12., der längsten Nacht des Jahres, bis zum Dreikönigstag am 6. 1. sind die sogenannten “Rauhnächte”.

Dies kommt von “Rauch”, weil es üblich war, Haus und Hof auszuräuchern, von bösen Geistern, Schmutz, Mief, allem Negativen, zu befreien.

Wir wissen inzwischen, wie heilsam sich Gerüche auf Leib und Seele auswirken können.

In der katholischen Tradition nimmt man gern Weihrauch. Älter ist der Brauch, Kräuter zu verwenden, v. a. Beifuß oder Salbei.

Auch das Harz von Fichte und Föhre eignet sich gut. Ist sozusagen natürlicher einheimischer Weihrauch.

Eine Kerze anzünden, etwas Rauchwerk über eine Kerze halten oder in eine Räucherpfanne, denken, dass Gott da ist, um Schutz und Segen bitten. Danken für alles, was im vergangenen, gerade vergehenden Jahr schön und gut war.