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Also wird es etwas mit der türkis-grünen Koalition.

Ich dachte immer, dass das die beste Variante darstellt.

Hoffentlich kommen sieaberauch wirklich zum Regieren, zum guten Einflussnehmen in unserem Land.

Zum Weichenstellen, zum Schwerpunktsetzen, zum Handeln …

Bitte: keine Streitereien, keine Untergriffigkeiten, kein Ideologisieren – das Unterrichtsministerium hätte unbedingt von den Grünen besetzt gehört!

Aber immerhin: viele Damen.

Das spricht dafür, dass wir mit Pragmatismus rechnen dürfen, mit Tun um der Sache willen, ohne Eitelkeiten und Selbstdarstellungswahn.

Gerechtigkeit und Einsatzfreude statt alte Zöpfe, wohltuend!

Also bitte: nur weiter so!

Heute in einer Runde theologisch sehr interessierter Freunde/innen und Bekannter. Es gab verschiedene Meinungen zum Thema (Priester)weihe für Frauen:

 

  • Ja, ist unbedingt notwendig wegen des Priestermangels und wegen der Gerechtigkeit, weil viele Junge (unter 45) nichts mehr mit der katholischen Kirche zu tun haben möchten wegen der Ungleichstellung der Frauen
  • Wäre eine nette Geste der Kirchenleitung, die Frauenweihe einzuführen (wenn, dann auch Priester, nicht nur Diakone, das wäre ein guter Anfang), aber es stellt sich die Frage, ob es nicht bereits zu spät ist. Dieser Schritt hätte spätestens vor 20 Jahren erfolgen sollen.
  • Der Priestermangel würde nicht behoben, die wenigen, Frauen, die sich weihen lassen würden, machten “das Kraut nicht fett”
  • Weihe ist theologisch gesehen nicht wichtig – eine einfache Ordination (wie z. B. in der evangelischen Kirche) reicht aus
  • Thema ist nicht so wichtig, es gibt wichtigere, um die sich die Kirche vorrangig kümmern muss und sollte
  • Das Weiheamt muss überhaupt neu überdacht und teilweise neu “erfunden” werden. Klerikalismus darf nicht mehr, sondern muss abgebaut werden – keine Verdopplung auf Frauen auch noch)
  • Rom muss endlich umdenken, sich für den Heiligen Geist öffnen

 

Was meinen Sie?

 

In Haibach war heute eucharistische Anbetung, vorbereitet vom Gebetskreis.

Das Gebet zur Sorgenübergabe möchte ich euch heute bekannt machen:

 

Gebet Sorgenübergabe

 

Herr, ich übergebe dir meine Sorgen,
die ich mit mir oder meinen Mitmenschen habe,
mit meinen seelischen und körperlichen Leiden.
Du sagst auch zu mir:
“Werft alle eure Sorgen auf den Herrn,
denn er kümmert sich um euch!” (1 Petr. 5,7)
Mit einem großen Vertrauen nehme ich dich beim Wort
und werfe alle meine Sorgen dir in die Hand.
Mache du damit, was du willst.
Von nun an gehören sie alle dir.

Mit meinen Sorgen übergebe ich dir auch
alle meine Ängste und unguten Gefühle,
die in mir wühlen und immer wieder hochkommen,
die mich quälen und unglücklich machen.
Ich löse sie von den Menschen und Umständen,
von den Ursachen und Zufälligkeiten,
in denen sie begonnen haben.
Ich übergebe sie dir, so wie sie sind,
auch wenn sie in mir noch spürbar bleiben.
Alle Unsicherheit und Angst tausche ich ein
für die Gewissheit, dass du für mich sorgst.

Ich übergebe dir alles, was mich aufregt,
jede Unzufriedenheit und Enttäuschung,
jeden Ärger und Zorn, Hass und Schmerz.
Zeige mir, wie du alles beurteilst
und hilf mir, meine Aufgabe zu erkennen,
aus allem das Beste zu machen.
Heile mich, wo ich mich beleidigt und gedemütigt fühle.

Beende Unrecht und Unfrieden in meinem Leben.
Hilf mir, dass ich vergeben und vergessen kann.

Ich überlasse es dir,
mich zu verteidigen und mit´r Recht zu verschaffen.
Ich will niemand Böses mit Bösem vergelten,
ich will nicht bei mir immer nur das Gute
und bei anderen das Schlechte hervorkehren,
ich überlasse dir die Beurteilung jeder Situation.

Ich übergebe dir jeden Grund, den ich habe,

mich zu sorgen und zu ängstigen.
Ich will nicht mehr zurückdenken,
wie und warum etwas begonnen hat.
Es genügt, dass du es weißt.
Ich übergebe dir auch meine Krankheiten und Leiden.
Du kennst ihre Ursachen und Auswirkungen.
Du kennst auch den Weg der Besserung und Heilung.
Ich will mit Vertrauen in die Zukunft blicken,
weil du nur mein Bestes willst.

Alle meine Sorgen lege ich zusammen
und werfe sie dir in die Hand, o Herr.
Ich vertraue dir, dass du sie übernimmst,
dass du für mich sorgst und mir hilfst,
mit allem in rechter Weise fertig zu werden.

Herr, ich danke dir und preise dich,
dass du mich so entschieden aufgefordert hast,
anstatt mich zu ängstigen und zu ärgern,
anstatt zu jammern und unglücklich zu sein,
dir zu vertrauen und dich für mich sorgen zu lassen.
Ich weiß, dass du mir hilfst und danke dir dafür.

Nach: Gib dem Herrn deine Sorgen v. P. Paul Haschek

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

 

Notre Dame de Paris – wie ist es Ihnen am Montag Abend gegangen? Als ich die Meldung vom Brand dieser Kirche, eine der wunderbarsten der Welt, gehört habe, habe ich momentan blankes Entsetzen gespürt.

Wie ein Schock. Da fehlen einem die Worte, es bildet sich eine Gänsehaut…

Etwas Schönes, Großartiges ist unwiderruflich zerstört.

 

So ein Entsetztsein hat etwas mit dem Karfreitag zu tun.

Wir haben gerade die Passionslesung gehört – packt es uns noch, dieses Entsetzen, wie konnte das passieren, dass der wunderbarste aller Menschen, der in seinem ganzen Leben immer nur Gutes getan hat, ein solches Ende nimmt, verurteilt wird, gekreuzigt …? Als Kind habe ich mir immer gedacht, es müsste doch gut ausgehen können …

 

Die Anhänger Jesu haben so ein Entsetzen gespürt. Das totale Zunichtemachen aller Hoffnungen. Das Leiden und Sterben des verehrten und geliebten Meisters, wie sie ihn nannten.

Wir dürfen annehmen, Gott selber spürte dieses Entsetzen, die in den Evangelien festgehaltenen Naturereignisse: Finsternis, Erdbeben … deuten darauf hin. Weltuntergangsstimmung. Die bisherige Ordnung aus den Fugen geraten.

Gott selber wird gehasst und ans Kreuz geschlagen von einer Menschheit, die ihn nicht aushält, nicht erträgt.

 

Wir glauben, dass Jesus auferstanden ist und in Wahrheit letztlich alles gut ausgeht – aber noch ist das Entsetzen nicht vorbei.

 

Beim Brand der französischen Kathedrale waren sehr viele erschüttert, darunter viele Prominente, und man ging unverzüglich daran, vom Beheben des Schadens zu sprechen, zu spenden, zu planen, zu organisieren.

Denn, da ist man sich einig: Diese wunderbare Kirche mitten in Paris – um die ist schade.

 

Dennoch, liebe Brüder und Schwestern: Es ist nur eine Kirche, ein materielles Objekt.

 

Wie steht es um die unzähligen Menschen, die Tag für Tag unter verheerenden Umständen umkommen: in kriegerischen Konflikten, durch Verbrechen, an Hunger und Not, an einer Krankheit, die in Mitteleuropa mit einem gewissen Aufwand aber doch ziemlich rasch geheilt werden könnte?

Oder die Missbrauchsfälle an Kindern… Terror an Unschuldigen, Unbeteiligten …

 

Wir fragen da schnell: Wie kann Gott so etwas zulassen? Warum greift er nicht ein?

Warum greift er nicht durch?

 

Die Liebe Gottes zu uns Menschen ist größer als die Gerechtigkeit.

Die Freiheit des Menschen ist Gott so wichtig, dass er lieber leidet, ja von Entsetzen gebeutelt mitansieht, wie es hier auf der Erde zugeht, als uns diese Freiheit zu nehmen oder auch nur zu beschneiden.

Aber das bedeutet keineswegs, dass Gott tatenlos zusieht.

Liebe Brüder und Schwestern, Gott tut sehr wohl etwas: Er geht aus seiner himmlischen Glückseligkeit heraus, erhält den Sohn, sich selbst, hin, Gott leidet, und sein Schmerz wird sichtbar am Kreuz, an das Jesus geschlagen ist…

Gott hält sich nicht heraus.

Jedoch tut er das, was keiner erwarten würde:

 

Gott ist nicht so, wie die meisten Menschen ihn sich vorstellen.

Das Über sich verfügen Lassen ist die Art Gottes, seine Liebe unter Beweis zu stellen – die Hände nicht erheben können, weil sie festgenagelt wurden – was ist das für ein Schmerz, die Möglichkeiten zur positiven Änderung, zu helfen, zu haben – und tatenlos mitansehen zu müssen, wie etwas den Bach runter geht?

 

Vielleicht stellt jemand die Frage: Greift also Gott nie ein?

O doch.

Aber nur, wenn wir bitten. Und er liebt und schätzt die ungemein, die das tun. Denn sie eröffnen die Möglichkeit, allmächtig zu sein und nicht untätig zusehen zu müssen. Die Möglichkeit, dass sich alles ändert.