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Guter-Hirten-Sonntag, neuer Papst und Muttertag – wie passt das alles unter einen Hut?

„Hirte“ ließen sich die altorientalischen Könige titulieren, der ägyptische Pharao und Herrscher im antiken Rom bis ins Mittelalter… Ein Ehrentitel, der mit dem tatsächlichen Verhalten der oft tyrannischen, grausamen Herrscher nichts zu tun hatte.

Und die Kirchenfürsten, Bischöfe und Päpste haben diese Tradition weitergeführt, mit dem Anspruch, dass es ja im Evangelium steht – aber allzu sehr und allzu oft in der konkreten Ausformung eher wie die altorientalischen Potentaten. In der evangelischen Kirche steckt der „Hirte“ übrigens noch in der Bezeichnung: Pastor/in für PfarrseelsorgerInnen.

In der katholischen Kirche weigert sich die Obrigkeit (!) nach wie vor, Frauen zu kirchlichen Leitungsämtern, die eine Weihe bedingen, zuzulassen. Vermutlich wegen dieses altorientalischen Machtgehabes: da will man Frauen einfach nicht dabei haben…

Denn: das, was eigentlich, im Sinne Jesu, mit „Hirte“ gemeint ist, das können Frauen von Natur aus und automatisch und besser als Männer, die das meist in teuren Managementseminaren lernen müssen…

Mütter sind die vollkommenen Hirtinnen im Sinne des Evangeliums: Sie lieben die Ihren, setzen sich für sie ein oft bis zur Selbstaufgabe, haben den Überblick, was jede/r braucht, damit es ihm/ihr gut geht, sorgen für Recht und Ordnung in der Familie, halten die Kommunikation am Laufen …

Gute SeelsorgerInnen können das – leider oft mit dem Gefühl der Überforderung und unter Burnoutgefahr. Da verweise ich auf die frohe Botschaft des heutigen Evangeliumstextes: Jesus sagt ja von sich: ICH bin der gute Hirte.

In den letzten Tagen habe ich einen wunderbaren Rat gehört an sich überfordernde Mütter und Frauen: „Setz zuerst die eigene Sauerstoffmaske auf!“

Gemeint ist: Nur und erst wenn wir gut für uns selbst sorgen, sind wir in der Lage, gut für andere zu sorgen. Sonst wird das nichts.

Die Göttin, JHWH, ist für uns da, sorgt für uns, verwöhnt uns, möchte, dass es uns gut geht.

Wir sind getragen und beschenkt, gesegnet durch und durch. Geleitet und geliebt.

Also: Nur Mut, traut euch, Hirtinnen zu sein!

Die Begebenheit, die im heutigen Sonntagsevangelium geschildert wird, kennen wir. Jesus lässt sich zusammen mit dem ganzen Volk, so heißt es, im Jordan von Johannes dem Täufer taufen. Er stellt sich in die Reihe mit vermutlich Hunderten und wartet, bis er drankommt. Keine VIP-Vorzugsbehandlung, die er beanspruchen würde… Diese aber bekommt er von Gott persönlich… Oder: Schauen wir auf die Symbole: Da lässt sich der Geist Gottes, die Ruach Jahwe, in Gestalt einer Taube auf Jesus nieder. Offenbar sichtbar für alle. Die Taube ist das heilige Tier der großen Muttergöttin, der Himmelskönigin Astarte oder Aschera. Die göttliche Geistkraft, die allliebend am Anfang über den Wassern des Chaos schwebt und die Schöpfung initiiert…

Und: hören wir genau hin: Ist es nicht eine weibliche Stimme, die da spricht: „Du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Gefallen gefunden“?

Übrigens spricht sie genauso u uns. Ich denke, wir sind alle getauft, die das lesen… „Du bist meine geliebte Tochter, mein geliebter Sohn. An dir habe ich Gefallen.“

Was will man mehr?

Übrigens: Zwischen Gott/Göttin und Mensch besteht ebenfalls eine wunderbare Win-Win-Situation: Sie möchte mit uns in Kontakt sein. Wenn wir – im Gottesdienst oder wenn wir beten z. B. – mit Gott in Kontakt kommen, werden wir gestärkt, geheilt, gesegnet …

Und wer mehr Anleitung, Erklärung, Begleitung wünscht, meldet sich gern per Mail bei mir. Bucht gern ein Informationsgespräch oder auch eine Einzelsession oder eines meiner Begleitprogramme!

dagmar.ruhm@kostbarleben.jetzt

W

Predigt    25. 12. 2024                           am Weihnachtstag

Liebe Brüder und Schwestern!

Hat Gott eigentlich Ziele?

He, wieso diese Frage gerade zu Weihnachten …? Was soll das?

Im heutigen Evangeliumstext, der Johannesprolog (Joh 1) geht es – dichterisch, poetisch formuliert – genau darum.

Gott möchte, dass es uns Menschen gut geht – und ebenso allen Wesen, der ganzen Schöpfung. Dass er/sie uns liebt. Jesus ist genau deshalb gekommen, dies aufzuzeigen, immer und immer wieder – und auch das folgende:

Viele Religionen, ja im Grunde alle, stören diese Absicht JHWHs; sie arbeiten mit Begrenzungen, Einschränkungen … kurz: sie machen Menschen das Leben schwer, nennen sie Sünder/innen, die die religiösen Machthaber benötigen, um „rein“, „gottgefällig“ usw. zu werden, erfinden Normen und Gebote – statt die Frohe Botschaft zu verkünden: dass Göttin alle liebt, dass es immer einen Ausweg gibt und eine Hoffnung, dass tatkräftige Hilfe organisiert werden kann – und muss.

Ich habe zum Diakon in meiner Gemeinde Pucking einmal gesagt: Wir (Pfarre, Kirche ,,,) sind dazu da, Probleme zu lösen – und nicht dazu, sie zu erzeugen …“

Ja, warum machen das Kleriker aller Religionen und Konfessionen dann, um Gottes willen?

Es ist bequem und gut fürs Ego, Untertanen zu haben. Menschen, die von einem abhängig sind. Andere klein halten, um selbst möglichst groß dazustehen …

Herrschsucht, religiös verbrämt.

Genau das gälte es abzulegen.

Aber wer verzichtet schon gern auf Macht? Vor allem, wenn ich so leicht der Menschheit einreden kann, Not und Unglück fraglos hinzunehmen …

Freie selbstbewusste eigenverantwortliche Menschen würden sich dafür einsetzen, Unglück zu wenden – oder in Zukunft zu verhindern…

ReligionspolizistInnen – wieso sollte irgendjemand auf sie hören, wo doch ihr Tun nichts anderes als Ausdruck schlechter Charaktereigenschaften (Rechthaberei, Engstirnigkeit, Herrschsucht, Sadismus …) ist?

Im Evangelium steht: „Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.“ (Joh 1,5)

Es besteht Hoffnung, dass alles anders wird.

Heute, zu Weihnachten 2024, lautet die Gute Nachricht für uns: Jedes neugeborene Kind bringt die Chance mit sich, jeder Mensch trägt die Möglichkeit ins sich, alles zu verändern.

Jede und jeder von uns hat als Tochter und Sohn JHWHs den göttlichen Kern und kann jederzeit alles wenden – kann die Welt um Guten verändern.

Warum also nicht heute sofort damit anfangen, am Weihnachtstag 2024?

Viele Menschen wollen lieber nichts oder so wenig wie möglich mit der Kirche zu tun haben. Sie glauben nicht,dass es da etwas gibt, das sie nährt und stärkt und aufbaut, ihnen im Leben hilft.

Zu sehr gab es in der Vargangenheit  – gerade für die Normalbevölkerung – die ständigen Ermahnungen und das Rubterziehen, das Schlechtmachen – betont wurde vor allem, dass der Mensch sündig sei, dauernd etwas üben oder leisten müsse, damit er „gerettet“ wird – Sonntagspflicht (der Zwang, in die Messe zu gehen), die -Vorschrift, regelmäßig zu beichten, ein permanentes Schuldgefühl, eine gewisse Lebensfeindlichkeit (dies in der katholischen Kirche weniger) – „Besinnt euch auf das Wesentliche“ – meinte: Theater, Kino, Tanzveranstaltungen, gutes Essen, schöne Kleidung, Körperpflege, Make Up, Gesellschaftsspiele … seien nicht wirklich wichtig und am besten ganz zu meiden … Sex sowieso.

Dass sich die Sicht der Dinge seit mindestens dem 2. Vatikanischen Konzil geändert hat, sprach sich nicht oder nur sehr mangelhaft herum …

Was ist jetzt feministische Theologie – oder Spiritualität?

Drei Prinzipien oder Voraussetzungen gibt es:

Ich bin ganz – Ich bin gut – ich bin schön (vgl. Elisabeth Moltmann – Wendel: Das Land, wo Milch und Honig fließt, Gütersloh1985, S. 162 – 170)

  1. Ich bin ganz

Menschen – Frauen – haben von Geburt an als Menschen an sich alles mitbekommen, was sie zum Leben und Glücklichsein brauchen.

Leib und Seele sind Gottes gute Schöpfung. Natürlich braucht ein Baby totale Fürsorge – und jeder Mensch ist auf die Mitmenschen angewiesen um überleben zu können und um gut leben zu können.

Aber: Es bedarf keiner speziellen Theorie oder Praxis, um heil oder heilig oder vollständig zu werden. Wir sind es bereits, es liegt an uns, dies im Leben Tag   mehr und neu zum Vorschein zu bringen, auszudrücken. Den Schatz in uns zu finden.

Jesus Christus hat darauf hingewiesen, wer wir eigentlich sind: Gottes geliebte Kinder.

  • Ich bin gut

Menschen sind Gottes gute Schöpfung. Ein Kind ist arglos, vertrauend, anderen zugewandt, kreativ, hilfsbereit, lebensfördernd … Natürliche Prozesse und Gefühle – Hunger, Durst, Lust, Schmerz, … und erst recht die leibliche Verfasstheit sind sehr gut, wie es im Schöpfungsmythos der Bibel von Gott zugesagt wird.

Deformationen, „böses“ Verhalten, Unehrlichkeit, Berechnung, Gier, Neid, Hass, Gewalt … werden gelernt durch Erwachsene oder ältere Kinder, die dies weitergeben und vorleben … („Erbsünde“). Ein kleiner Mensch entwickelt sich so, wie er/sie es in der Umwelt sieht, durch Nachahmung.

Es gilt, unsere guten Anlagen durch Bildung und Übung zutage zu fördern…

Frauen wurden sehr lange durch ihre Zugehörigkeit zu Männern definiert – Gattin, Tochter, Mutter, Schwester, … von … und erhielten ihren Wert, ihren gesellschaftlichen Status dadurch.

So etwas bleibt auch Männern nicht immer erspart …

Definieren wir uns als freie Frauen, als Gegenüber Gottes… oder der

Göttin

  • Ich bin schön

… weil ich Gottes Gute Schöpfung bin. Nach Gottes Bild und Gleichnis geschaffen …

Gott macht keine halben Sachen.

Menschen, v. a. Frauen, haben sich in der Geschichte allzu sehr über herr(!)schende Schönheitsideale selber bewertet, meist abgewertet: Zu dick, zu dünn, zu jung, zu alt, zu groß, keine idealen Proportionen, zu muskulös, zu schlaff, falsche Haarfarbe, (Sie wollte blond, blond wie eine Semmel sein …), zu große Nase, Damenbart, behaarte Beine – oder sonstige Körperstellen, … zu aufgetakelt, zu wenig zurechtgemacht, zu viel Schminke, zu blass …

Wir sind schön, weil wir schön sind! Wenn wir selber uns schön finden – Modediktate hin oder her – , das Beste aus uns machen, unsere Schönheit betonen, präsentieren, weil wir uns gefallen und mit unserem Aussehen glücklich sind.

Tun wir es zum Lob Gottes!

Weil die Menschheit gelernt hatte, sich Gott als Mann vorzustellen, galt lange nur der Mann als tatsächliches Ebenbild Gottes …

Feministische Theologie macht darauf aufmerksam, dass es 1. Zahlreiche weibliche Vergleiche und Bilder für Gott in der Bibel gibt, und ermutigt 2. Dazu, für das Göttliche weibliche Benennungen zu verwenden:

Göttin, Geistin, Geistkraft, Sophia, Schekinah, ruach, Mutter, unendliche Zärtlichkeit, …

Werden wir erfinderisch!

Liebe alle, ich trete am 1. September eine neue Stelle an und muss das lang geplante Seminar „Natur erleben – Gott/Göttin finden“ aus diesem Grund absagen.

Bei Interesse (mindestens 3 Anmeldungen) finden wir einen neuen Termin.

Sonst bitte weiterhin meine Websitelesen, nächsten Sommer kann ich diese Veranstaltung auf jeden Fall einplanen.

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