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Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Was ist ein unreiner Geist?

Wir glauben so etwas nicht. Seltsam. Böse Geister gehören ins Märchen. Oder in Gruselgeschichten.

Was passiert im Evangelium?

Jesus kann dem Befehle erteilen. Jesus ist mächtiger.

Gibt es in unserer heutigen Zeit – und da frage ich jetzt auch die Erwachsenen – nicht jede Menge unreiner Geister?

Denkhaltungen, die Menschen halb oder ganz verrückt machen?

Konsumdenken, Hektik, Habgier – ein Radl, das knechtet, wo einer nicht einfach aussteigen kann, sobald er will? Wo Leistung alles ist, Selbstbehauptung, Aggressivität …

Und die totale Angst: was, wenn ich es nicht mehr schaffe, arbeitslos werde, zu alt, zu krank, zu wenig tüchtig bin …?

Die Folgen des Wirtschaftsterrors: Umweltzerstörung, neue Krankheiten wie Corona, was uns seit 11 Monaten in Atem hält … die Ausrottung ganzer Völker und irgendwann der Menschheit …

Oder die Esoterik, die rapide um sich greift wie eine Seuche.

Unglaube. Wenn man alles gleich glauben kann und es gleichgültig – wurscht ist: Es wird irrelevant, dass Jesus gekreuzigt wurde und auferstanden ist.

Auf der anderen Seite Fanatismus, religiöse Engstirnigkeit.

Wo es wiederum Denkverbote geben soll…

Am ärgsten von allem ist die Angst, die um sich greift – vor all dem, was ich geschildert habe. Terror, Horror heißt ja Angst, Schrecken.

Vieles was sich heute weltweit tut, kommt mir vor wie eine Krankheit: Zuerst merkt man es gar nicht, dass etwas nicht in Ordnung ist – man hat sich angesteckt, fühlt sich möglicherweise nicht 100prozentig wohl, denkt sich aber nicht viel.

Wenn es dann ausbricht ist es zu spät.

Vieles empfinden wir nicht als krank, weil es so normal ist – was alle, fast alle haben, das fällt nicht auf – wie in der Zeit des Nationalsozialismus diese Denkweise normal war. Allgemein üblich.

Aber eben nicht gesund und gut.

Der Mann in der Synagoge aus dem Evangelium hat sich vielleicht gar nicht krank gefühlt.

Erst als Jesus eintritt, kommt es auf, was ihm fehlt. In der Nähe Jesu, in der Anwesenheit Gottes, hält sich das Böse nicht länger.

Wo man wieder spürt, wie das Gute ist, sein könnte, erst da merkt man auf einmal, wie störend die Krankheit ist. Wie sie das Wohlbefinden beeinträchtigt.

Liede Brüder und Schwestern: Wie gern würden wir unsere Kinder, aber natürlich auch uns selber und alle unsere Lieben, vor allem Unguten, Kranken, Schädlichen bewahren und schützen.

Unter normalen Umständen würden wir an diesem Sonntag eine Kindersegnung haben im Gottesdienst.

Aber ich kann mir noch etwas vorstellen, was besser wirkt:

Wenn sie Jesus immer bei sich haben, ständig in seiner Nähe leben. Schließlich ist es ja auch so. Wir haben recht, wenn wir uns gesegnet fühlen und wissen.

Wie kann man da tun? Wie geht das?

Beten jeden Tag.

Mit ihm leben. Sich vorstellen und fragen: was würde Jesus tun, sagen … in der einen oder anderen Situation?

Jesus vertreibt den unreinen Geist.

Vielleicht ist manches bei uns so, dass wir auch zunächst einmal schreien möchten vor Trauer und Schmerz über das, was schief läuft in unserer Welt oder in unserer Familie, Gesellschaft …

Aber dann wird es besser. Und zwar ziemlich rasch. Wir erkennen, dass wir Christen heute diejenigen sind, die die Aufgabe haben, das Böse (Krankheit, Unrecht, Unfrieden, Armut, Dummheit…) in jeder Form zum Verschwinden zu bringen. Es unterstützt uns einer dabei, der bewiesen hat, dass er’s kann.

Predigt    Darstellung des Herrn                     1. + 2. 2. 2020

Liebe Brüder und Schwestern!

So schöne Begegnungen, die wir gerade im Evangelium gehört haben.

Zwei alte Menschen, die im kleinen Kind Jesus den lang ersehnten Retter erkennen …

Der Prophet Simeon und die Prophetin Hanna.

Was ist das eigentlich, ein „Prophet“?

Niemand, der die Zukunft voraussagen könnte, wie wir es z. B. von Nostradamus annehmen oder ähnliches. Weltuntergangspropheten, Wetterpropheten usw. oder die Seherkinder in Fatima und Medugorje.

Im biblischen Sinn ist Prophet ein Mensch, Mann oder Frau, die mit Gott verbunden lebt und quasi mit Gottes Augen sehen kann, mitbekommt, was Gott möchte, stört, worüber sich freut …

Die alttestamentlichen Propheten haben falsche Verhaltensweisen kritisiert und Wege zu richtigem Tun und Leben aufgezeigt und eingefordert.

Kritikpunkte gab es hauptsächlich zwei: Wenn Menschen das Vertrauen in Gott verloren haben und sich deswegen anderen religionsfremden Heilsversprechen zugewandt haben – Götter der geografischen Umgebung, Geldverdienen -Kommerz – oder militärische Stärke.

Das 2. Thema, das sich durchzieht, ist Sozialkritik: dass die reiche Oberschicht die Armen im Land immer ungerechter zu behandeln begann. Unterdrückung, Rechtsverdrehung …

Schauen wir uns uns aber noch an, was die beiden Propheten im
Evangelium überhaupt für eine Botschaft haben.

Sie sehen das kleine Baby das von den Eltern in den Tempel getragen wird und erkennen in ihm den lang ersehnten Messias, den Retter der Welt; sie sehen die Möglichkeiten, die in ihm angelegt sind, die zur Entfaltung kommen, nach und nach in Erscheinung treten werden.

Sie sprechen auch darüber, dass im zukünftigen Leben dieses Kleinen nicht alles vollkommen reibungslos ablaufen wird, alles nur mit Triumph und Erfolg – Eltern und er selber werden auch – no na net, sagen wir heute – mit Leid und Schmerz konfrontiert werden. Auch – und gerade weil er der Hoffnungsträger ist.

Es sind sehr alte Menschen, die hier im Evangelium sprechen. Nicht mehr die Großeltern-, sondern eher die Urgroßelterngeneration. Viel Erfahrung haben sie, viele Jahrzehnte Lebenserfahrung. Und jetzt haben sie Zeit. Zum Erinnern, zum Nachdenken, zum Beten, Zum Lesen, für persönliche Begegnungen.

Auch in unserer Zeit sind die ganz Alten oft die „Weisen“. Die, die Zeit haben – denn Eltern und meistens auch Großeltern stehen voll im Berufsleben.

In unserer Zeit braucht es Menschen, die tiefer sehen und weiter – wie damals auch.

Menschen, die voll Liebe auf die ganz Jungen und die ganz Kleinen schauen – die prophetisch erkennen, was in so einem kleinen Kind steckt. Die Möglichkeiten sehen und sie ins Gespräch bringen.

Wir kennen das auch aus dem normalen Leben.

Ein Kind kann eine besondere Begabung haben – und Eltern, Mutter, Vater oder ein Lehrer sprechen eines Tages ein Machtwort, so sagen wir, du setz dich in deiner Freizeit hin und male. Oder über Klavier. Oder schreiben ihn in einen Sportverein ein. Vor wenigen Jahrzehnten war es auf dem Land noch so: Ich habe Klassenkameradinnen gehabt, die waren im Internat in St. Pölten bei den engl. Frl., da hat in der 4. Volksschule die Klassenlehrerin in Annaberg oder Mariazell oder Lilienfeld, Pöchlarn … ein Machtwort gesprochen: die ist gscheit, die müssts was lernen lassen…

Jeder Mensch hat eine individuelle persönliche Berufung. Meist kommen wir drauf, wenn uns andere das auf den Kopf hin zusagen – wenn es uns im Herzen trifft. Wir spüren das. Wir sprechen davon, dass ein kleiner Mensch der geborene Arzt ist, die Gerechtigkeit in Person, es gibt unter Kindern Friedensstifter, Musiker, Dichter, Humoristen, Schönheitsberaterinnen, usw. …

Jeder Mensch hat als Lebensaufgabe, einen Aspekt Gottes zu verwirklichen – Kreativität oder Barmherzigkeit oder Ordnung oder Wahrheit oder Fülle oder Zuflucht oder Reinheit …

Jeder neue Mensch, jedes Kind bringt etwas Neues in diese Welt, etwas, was noch nie in dieser speziellen Ausprägung vorher da war.

Im Judentum wartet man noch immer auf den Meschiach.

Wir glauben, dass er in Jesus gekommen ist. Aber wir können uns die Grundhaltung an sich zum Vorbild nehmen: In jedem Neugeborenen steckt die Möglichkeit, das Potential, die Welt, die Menschheit komplett rundumzuerneuern, etwas absolut Neues zu bringen, einen Umschwung, eine Kehrtwende zum Guten einzuleiten …

In jedem Menschen. Wirklich in jedem und jeder, weil wir alle Auserwählte Gottes, Gesegnete sind.

Berufen, Licht und Segen zu verbreiten. Wo wir leben. An jedem Ort, wohin wir kommen. Überall.

Ich hatte heute eine Ehesegnung.

Hier meine Predigt (Namen gelöscht) für Sie, für Ihre Beziehung oder für eine Heirat, die Sie eventuell vorbereiten müssen… oder einfach zum Nachdenken und als Anregung.

Predigt                         Ehesegnung 31. 8. 2019, 16.00

 

Liebe Frau X, lieber Herr Y! Liebe Verwandte und Freunde des Paares, liebe Festgäste!

 

Dieser Bibeltext, den wir soeben gehört haben, wird oft und gern bei Hochzeiten ausgesucht. Ja, weil es um eine Hochzeit dabei geht, natürlich. Aber da steckt noch mehr dahinter.

Die Verwandlung von Wasser in Wein, in einer unglaublichen Menge. 600 Liter sind ja wirklich nicht gerade wenig.

Bisschen schräg, was da von Jesus erzählt wird. Manchen kommt das beinahe unmoralisch vor. Will er alle betrunken machen?

 

Liebe Brüder und Schwestern, Jesus zeigt da etwas davon, wie Gott ist. Wie Gott es meint mit den Menschen, mit uns. Mit Ihnen, Herr Y, Frau X.

 

Gott gönnt uns alles Gute in großer Fülle. Es gibt da keine knausrige Kleinkariertheit, bürgerliche Engstirnigkeit, was jemandem unter Umständen gerade noch zusteht und was nicht. Kalkulation und Berechnung. Weil: es könnte ja irgendwann aus sein, die Ressourcen sind begrenzt, einmal wird es zu Ende sein mit dem Segen…

 

Nein, bei Gott gibt es keine Knappheit, keine Missgunst und Zurückhaltung …

 

Gott wünscht sich nichts mehr, als dass wir in Freude und Fülle leben. In Begeisterung.

Alles möchte er uns, IHNEN, schenken und noch mehr.

 

Aber – jetzt kommt das große ABER.

Die Menschen müssen auch etwas machen dafür. Im Evangelium ist es zunächst nötig, dass die Diener Jesus Vertrauen schenken. Zutrauen, dass er weiß, was er tut, ist ja keine Kleinigkeit, die 6 großen Krüge zu füllen, das bedeutet schließlich Wasser schleppen. Das ist ganz schon anstrengend. 60 Gänge zum Brunnen und zurück mit einem 10-Liter-Eimer.

 

Damit ihre Ehe, ihre Beziehung gelingt, bitten Sie beide heute Gott um seinen Segen. Das heißt, Sie vertrauen ihm, trauen ihm zu, dass er sich um Sie kümmert, Sie begleitet, Situationen in der Zukunft zum Guten wendet, Sie als Paar und Familie wachsen und gedeihen lässt.

Viele ganz junge Paare haben bei der Eheschließung NICHT im Blick, dass sie auch selber an der Beziehung arbeiten werden müssen. Dass eine gute Ehe kein Zufall ist und nicht einfach so vom Himmel fällt.

Diese Gefahr besteht bei Ihnen nicht mehr. Lange und intensiv haben Sie erprobt, wie das geht, haben Mühe aufgewendet, schwierige Zeiten gemeinsam überstanden.

Diese Anstrengung, dass Menschen das Ihre tun, ist Voraussetzung, dass Gott das Seine in der besten Weise tun kann. Thomas von Aquin hat dazu gesagt: Die Gnade baut auf der Natur auf.

Er stattet uns mit Fähigkeiten und Begabungen aus, damit unser Glück von Dauer sei, damit Beziehung gelingt.

Aus den vielen Kleinigkeiten, wo Sie im Alltag Verständnis zeigen, Selbstbeherrschung, Rücksichtnehmen, Verzeihen, ein Lächeln, wo Ihnen gar nicht danach ist, wo Sie den ersten Schritt machen, eine winzige Geste oder Aufmerksamkeit … das sind die vielen Tropfen und Liter Wasser, die Gott in die Kostbarkeit einer wundervollen Beziehung verwandelt …

 

Und zur Erinnerung daran, dass das so ist, habe ich Ihnen eine Flasche Wein mitgebracht als Startgeschenk für die neue Qualität Ihrer Ehe. Sie können die Flasche wo aufstellen, wo Sie sie immer sehen können und sich erinnern, dass Gott mit seinem Segen bei Ihnen ist.

Oder: wenn Sie in der Beziehung einmal an einen Punkt kommen, wo Sie den Eindruck haben, dass nichts mehr geht, dann lade ich sie ein, DANN sich zusammen an einen Tisch zu setzen und die Flasche zu öffnen, miteinander ein, 2 Gläser zu trinken und währenddessen ins Gespräch zu kommen.

Dies wird Sie mit ziemlicher Sicherheit aus der Sackgasse herausführen und zurück zum Glück, das Ihnen von Herzen gegönnt ist.

 

 

 

 

Aus einem Geschenkband 36 ca, 25 cm lange Stücke geschnitten. Morgen im Familiengottesdienst bekommen Kinder diese als Freundschaftsband mit Jesus, als Segensband, ums Handgelenk gebunden. Sie werden mit diesem Zeichen etwas anfangen können, denken wir vom Vorbereitungsteam.

Kindersegnung. Vorstellen der Erstkommunionkinder.

Welche Freundschaftszeichen haben wir für unsere Beziehung zu Jesus?

Tragen, zeigen wir sie mit Stolz und Freude?