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Die Zeit des Räucherns ist wieder da…

Manche beachten ja wieder die Rauhnächte – das Wort stammt übrigens von “Rauch-Nächte”, deswegen mit “h”, weil es nicht von rau = Gegenteil von glatt stammt – und interessieren sich für verschiedenes Räucherwerk.

Es finden sich im Buchhandel Anleitungen, welches Räucherwerk für welche Rauhnacht zu verwenden ist…

Ich vermute da eher eine Verkaufstaktik – kann man doch gleich mehrere Räuchermischungen an den Mann oder an die Frau bringen…

Mein Vorschlag: Selber Weihrauch sammeln: Fichten- und Föhrenharz findet ihr auf vielen Bäumen im Wald, vor allem an Wegrändern und Schneisen. Die Bäume produzieren selbst ihre “Heilsalbe”, damit Verletzungen (abgebrochene Äste, Zweige …) verheilen: Das Harz, das oft in dicken Tropfen am Baumstamm entlangrinnt.

Nehmt euch mit bloßen Fingern etwas davon mit nach Hause – zum Transport gern in einem kleinen Plastiksackerl. Zu Hause unbedingt z. B. in ein leeres Marmeladeglas geben oder in eine verschließbare Keramikdose. Das Harz würde mit dem Plastik (Erdölproduckt) chemisch reagieren und sich verändern.

Verunreinigungen stören nicht, im Gegenteil – sie können den Duft interessanter machen.

3-4 kleine Kügelchen oder Tropfen oder Stückchen auf die Kohle oder auf das Rauchsieb legen. Wunderbar – ihr werdet euch fühlen wie im Wald.

Weihrauch wirkt übrigens medizinisch: keimtötend, entzündungshemmend und wundstillend. Ihr könnt das Harz auch zu einer Wund- oder Gelenksalbe verarbeiten. Gab es früher als “Lärchenpech” in jedem alpinen Haushalt.

Ein Stückchen zu kauen bei Halsweh, ist auch eine Möglichkeit!

Was haben die Sterndeuter aus dem Osten für Jesus mitgebracht?

Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Magier waren es, die wissenschaftliche und religiöse – diese Bereiche waren ja damals nicht getrennt – Elite ihres Landes, Erleuchtete und Heilige ihrer Religion, Weise. Sie wussten, was sie taten.

Gold steht für Reichtum – ein würdiges Geschenk für einen König.

Weihrauch ist für Gott bestimmt, für den liturgischen Gebrauch, und deutet darauf hin: sie haben erkannt, was das für ein Kind und König ist:  Sie ehren Gottes Wirklichkeit, die sich da zeigt im Stall von Bethlehem.

Und Myrrhe: Das Allheilmittel der Antike, Medizin, schmerzlindernd, entzündungshemmend, Keimtötend, stärkt Immunsystem und beschleunigt die Wundheilung – in Ägypten wurde Myrrhe zur Mumifizierung der Leichname verwendet; man schrieb der Myrrhe als Wirkung die Auferstehung des Toten zu. Myrrhe war das Kostbarste, was man jemand schenken konnte. Die Myrrhe begegnet und wieder bei Jesu Kreuzigung.

Wir werden erinnert: Jesus ist ganz Mensch geworden, sterblich, krankheitsanfällig – verwundbar – , er wird diese Gabe brauchen.

Die drei Weisen tun das genaue Gegenteil von dem, was Herodes – der lebens- und gottfeindliche Gegenpol – im Sinn hat.

Er beabsichtigt, den neuen König raschestmöglich auszuschalten.

Dazu gibt er sich einen frommen Anstrich: Die Schriftgelehrten lässt er nachforschen, was die Bibel zum Geburtsort des Messias sagt – und die, die da zu ihm gekommen sind aus der Fremde und aufrichtig Gott suchen, spannt er für seine Zwecke ein – sie sollen ihm mit ihrer Spiritualität für sein lebensfeindliches System behilflich sein.

Liebe Brüder und Schwestern, das Evangelium schildert da Zustände, wie sie auf dieser Erde immer wieder im Lauf der Geschichte herrschen – und wie sie auch in unserer Zeit Bedingungen schaffen, die z. B. die Sternsingeraktion nötig machen.

Es ist heute durchaus üblich und gilt als normal, sich so wie Herodes zu verhalten.

In unserer Wirtschaftsordnung machen die Reichen die Armen immer noch ärmer. Wer den eigenen Status gefährdet, wird fertiggemacht – Staaten tun das auf militärische Weise, Firmen versuchen die Konkurrenz auszuschalten, Normalverbraucher mobben ihre Kollegen.

Die Heiligkeit des Lebens, die Anwesenheit Gottes beim Menschen wird nicht wahrgenommen – weil Gott nicht dort gesucht wird, wo er zu finden ist, sondern in abgehobenen Sphären – Religion wird in allen Systemen missbraucht um Menschen klein zu halten und zu beherrschen.

Medizin ist Medizin nicht zum Heil, sondern zum Tode, wo die Pharmaindustrie erforschen lässt, was Profit verspricht, und wo Medikamente nicht zu Menschen gelangen dürfen, die sie dringend brauchen, obwohl sie sich ganz leicht und billig herstellen ließe – aber man muss ja am Patent verdienen … – oder wo die gute medizinische Versorgung von der Finanzkraft des Patienten abhängig ist.

Die kleinen Könige sammeln Geld – Gold, damit das Lebensnotwendige für viele arme Menschen zur Verfügung gestellt werden kann.

Zugleich geht es um die Ausbreitung des Evangeliums: Im Geringsten z. B. in den Elendsvierteln der 3. Welt, ist ja Gott gegenwärtig. Jesus identifiziert sich mit den Kindersoldaten in Afrika und mit den jungen Frauen, die täglich mehrere Stunden beschäftigt sind, Wasser zu holen und denen dadurch keine Zeit für einen Schulbesuch bleibt. Es geht um die Achtung, die jedem Menschen entgegengebracht werden muss als Gottes Ebenbild und Tempel des Heiligen Geistes.

Und es geht um die Rücksichtnahme auf die Anfälligkeit und Sterblichkeit der Menschen: Medizinische Versorgung, Bildung, Hygiene und menschenwürdige Lebensumstände inclusive arbeitsfreie Freizeit und Erholung, Sicherheit und Gerechtigkeit …

Das heurige Beispielprojekt: Kenia – Schule und Versorgung für Straßenkinder.

Wir können etwas tun.

Vom 21. 12., der längsten Nacht des Jahres, bis zum Dreikönigstag am 6. 1. sind die sogenannten “Rauhnächte”.

Dies kommt von “Rauch”, weil es üblich war, Haus und Hof auszuräuchern, von bösen Geistern, Schmutz, Mief, allem Negativen, zu befreien.

Wir wissen inzwischen, wie heilsam sich Gerüche auf Leib und Seele auswirken können.

In der katholischen Tradition nimmt man gern Weihrauch. Älter ist der Brauch, Kräuter zu verwenden, v. a. Beifuß oder Salbei.

Auch das Harz von Fichte und Föhre eignet sich gut. Ist sozusagen natürlicher einheimischer Weihrauch.

Eine Kerze anzünden, etwas Rauchwerk über eine Kerze halten oder in eine Räucherpfanne, denken, dass Gott da ist, um Schutz und Segen bitten. Danken für alles, was im vergangenen, gerade vergehenden Jahr schön und gut war.