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Folgende Geschichte habe ich bei der Friedhofsandacht iA ansfelden am 1. 11. erzählt:

Die Prüfungsfrage

Der Warteraum zum Jenseits füllte sich mit Verstorbenen. Verschiedenste Menschen waren da, auch Gelehrte, sogar ein Pfarrer, ein Bischof und ein Theologieprofessor. Und auch ein kleines Mädchen.

Alle nahmen Platz, es sah aus wie in einer Schulklasse oder in einem Seminarraum.

Ein großer Engel kam und teilte an alle Fragebögen aus, die mehrere Seiten umfassten. Jeder bekam einen Stift, und der Engel sagte: So, meine Herrschaften, bearbeiten Sie bitte diese Fragebogen, werfen Sie den Bogen dann hier in die Box. Danach erfahren Sie mehr.

Alle begannen eifrig zu lesen.

Lesen Sie zuerst alle Fragen aufmerksam durch stand da, und dann begannen die Fragen:

„Wie alt war Sara, als sie mit Abraham aus Ur fortzog, stand da, oder: wieviele der 72 Jünger stammten aus Judäa wieviele aus Jerusalem direkt, wieviele Cherubim gibt es, zählen Sie die tödlichen, die schweren und lässlichen Sünden auf und begründen Sie den Unterschied, … und so weiter, und so fort, seitenweise.

Betroffen sahen sich der Theologieprofessor und der Pfarrer an – das war ja sogar für sie wirklich schwierig zu beantworten… Die Köpfe rauchten, die Stifte kratzten auf dem Papier, als das kleine Mädchen plötzlich fröhlich aufsprang, den Fragebogen abgab und unbeschwert bei der Tür hinaushüpfte.

Sie hatte die Anweisung befolgt und alle Fragen bis zur letzten durchgelesen. Ganz am Ende stand: Vergessen Sie all diese Fragen, vertrauen Sie auf Gottes Güte und Barmherzigkeit und verlassen Sie den Raum Richtung Himmelstor …

aus dem Gedächtnis von einer ähnlichen Veranstaltung

Es ist zwar schon wieder eineinhalb Wochen her, aber die 25-Jahr-Feier der Frauenkommission der Diözese Linz war ein gelungenes Fest.

Eine ganze Reihe der Eingeladenen ist leider nicht dabei gewesen- Covid, anderes, … wie auch immer.

Ich war selbst 9 Jahre Mitglied dieses Gremiums, von 2009 bis 2018 als Vertreterin der Theologinnen.

Eine unvergessliche Zeit.

Informiert euch gerne auf der diözesanen Webseite über dieses beratende Gremium des Linzer Diözesanbischofs!

Nikolaus war Bischof in der Stadt Myra in Kleinasien, in der heutigen Türkei.

Besonders hat er sich für Kinder und Notleidende eingesetzt.

Die Tradition, dass an seinem Gedenktag Geschenke für Kinder vor die Tür oder aufs Fensterbrett gelegt werden, geht auf zwei Begebenheiten zurück:

Zum einen hat Nikolaus armen Menschen tatsächlich Lebensmittel vor die Tür stellen lassen, damit sie nicht hungern mussten.

Bemerkenswert finde ich die Legende von den drei goldenen Äpfeln:

Drei Schwestern, heute würden wir sagen: im Teenageralter, wurden zu Waisen; ihre Eltern starben beide überraschend. In der damaligen Zeit gab es keine öffentliche Sozialversorgung. Da die Familie außerdem Schulden hatte, sollten alle drei Mädchen als Sklavinnen verkauft werden.

Nikolaus soll ihnen drei goldene Äpfel geschenkt haben. So konnten sie die Schulden bezahlen und waren noch immer wohlhabend genug, um junge Männer aus angesehenen Familien heiraten zu können.

Für heute 2 Vorschläge:

😊 Mache jemandem eine Freude

😊 Besorge dir Informationen zum Sozialsystem in Österreich. Du kannst deine Eltern fragen oder im Internet stöbern, welche Unterstützung es z. B. für arme Familien mit Kindern gibt oder für Kinder, die keine Eltern haben …

Eine Legende

In der Stadt Myra (in der heutigen Türkei), wo Nikolaus (ca, 280- ca. 350 n. Chr.) Bischof war, verstarben plötzlich die Eltern von drei halbwüchsigen Schwestern, sodass diese zu Waisen wurden. Die Familie war arm gewesen, nun drohte den Mädchen ein furchtbares Schicksal: Sie sollten in die Sklaverei verkauft werden, um die unbezahlten Schulden der Eltern zu begleichen. Sklaverei, das hieß: Prostitution.

Der Bischof hörte davon.

Er soll der Legende nach drei goldene Äpfel auf das Fensterbrett des Hauses gelegt haben. Daher stammt der Brauch, Kindern am Nikolaustag etwas zu schenken bzw. aufs Fensterbrett zu legen.

Tatsächlich wird er dafür gesorgt haben, dass alle drei Mädchen eine Mitgift erhielten, umso heiraten zu können und ein ehrbares Leben zu führen.

ANREGUNG

Wo kann ich mich gegen Prostitution einsetzen oder gegen Kinderarbeit?

Konsumiere ich kritisch (Kleidung …)?

Heute habe ich das 4, Kind getauft an meiner neuen Arbeitstelle als Pfarrassistentin in Haid und Pucking. Insgesamt sind es, glaub ich, 40 Kinder – in 20 Jahren.Eigentlich in 14 Jahren, denn 6 Jahre lang habe ich nicht getauft.

Ich finde es derart schön, sinnvoll, bereichernd, dass wir jetzt dank Bischof Manfred Scheuer wieder taufen dürfen in der Diözese Linz – vom Erstkontakt zur Familie über das Taufgespräch, die gemeinsame Vorbereitung der Feier und natürlich zuletzt das Spenden des Sakraments.

Kurz: Es ist mir eine Freude …

… sind ja Ferien, Zeit zum Lesen …

 

Habe heute im Lunzer Seebad (da gibt es einen Bücherkasten zum Ausborgen und Lesen) ein Buch entdeckt, das ich vor mehreren Jahren gelesen habe:

Heiteres und Besinnliches rund um den Krummstab”

Autor: der ehemalige Diözesanbischof Reinhold Stecher.

Gibt es sicher noch irgendwo!

Lustig und zutiefst christlich-menschenfreundlich … Eine echte Fundgrube und echt aufbauend.

Ich möchte euch diese sensationelle Predigt von P. Schurm (Dachsberg), die er heute in Aschach zu Fronleichnam gehalten hat und an deren Ende applaudiert wurde, natürlich nicht vorenthalten:

 

Fronleichnam 20. Juni 2019 Aschach

  1. Altar: Evangelium vom Balken im eigenen Auge (Mt7,1-5)

Liebe Aschacher, liebe Gäste aus nah und fern!

Dürfen Frauen bzw. Mädchen bei uns ein Kopftuch tragen oder nicht?

Verstärkt durch die stark angestiegene Zahl an Flüchtlingen vor allem aus dem islamischen Kulturkreis erhitzt diese Frage seit einigen Jahren die Gemüter und es gibt heftige politische Debatten, ob man nun die Kopftücher verbieten soll oder nicht.

Als ich ein Kind war, da haben viele Frauen bei uns noch Kopftücher getragen, sowohl bei der Arbeit auf den Feldern als auch an Sonn- und Feiertagen, wenn sie in die Kirche gingen. Und es hat niemand gestört, ja ganz im Gegenteil, es gehörte damals eher zum guten Ton.

Gewohnheiten und Mode verändern sich oft ziemlich schnell.

Es ist übrigens interessant zu beobachten, welche Koalitionen sich bei dieser gesellschaftlichen Debatte bilden. Menschen aus völlig unterschiedlichen politischen Lagern kämpfen da plötzlich Seite an Seite für ein Kopftuchverbot, von extrem links orientierten Feministinnen bis hin zu Gruppierungen aus der rechtsextremen Szene. Die Motivation ist dabei aber eine völlig unterschiedliche. Den einen geht es darum, dass sie möglichst keine Ausländer hier haben wollen bzw. dass sich die Ausländer gefälligst nach unseren Sitten und Gebräuchen richten sollen. Die anderen wollen das Kopftuch verbieten, weil sie darin ein Symbol für die Unterdrückung der Frauen sehen.

Wie sollen wir als Katholiken mit dieser Debatte umgehen?

Sollen wir für oder gegen das Kopftuchverbot sein?

Bevor ich euch dazu meine persönliche Meinung sage, möchte ich uns allen noch einmal die Worte aus dem Evangelium in Erinnerung rufen, wo Jesus davon spricht, dass wir zuerst den Balken aus dem eigenen Auge ziehen sollen, bevor wir uns mit dem Splitter im Auge der Anderen beschäftigen. Und da schaue ich als Katholik auf die geltende Realität in unserer Kirche und – mit einer gehörigen Portion Scham und Traurigkeit muss ich leider feststellen, dass bei aller öffentlich bekundeter Wertschätzung für das Engagement so vieler Frauen in unseren Pfarreien von wirklicher Gleichberechtigung immer noch keine Rede sein kann.

Ja, Frauen dürfen die Kirchen schmücken und sauber halten. Sie dürfen Mesnerdienste leisten und ministrieren. Sie dürfen im Pfarrbüro, im Pfarrgemeinderat und verschiedenen Ausschüssen mitarbeiten. Ja, inzwischen dürfen sie auch schon als Pastoral- oder Pfarrassistentinnen in der Leitung einer Pfarre mitwirken, ABER – die volle Leitungsverantwortung – DAS GEHT NICHT!

Diakon, Priester, Bischof – das kann nur ein Mann sein.

Bevor ich also mit dem Finger auf andere Religionen oder Kulturen zeige und die mangelnde Gleichberechtigung dort scharf kritisiere, muss ich zumindest im gleichen Atemzug meine Hausaufgaben als Katholik machen und meinen Mund aufmachen gegen diese himmelschreiende Ungleichbehandlung von mindestens der Hälfte aller Mitglieder unserer heiligen Mutter Kirche.

Wir reden viel über die Krise in unserer Kirche. Wir machen Pläne zur Neustrukturierung und schaffen Großpfarreien, weil der Priestermangel immer schlimmer wird. Wir holen Priester aus allen möglichen Winkeln der Erde, um bei uns auszuhelfen, dabei würden diese gut ausgebildeten Leute in ihren Heimatländern vielleicht ebenso dringend gebraucht.

Könnte es nicht sein, dass unsere Kirchenkrise von Gott gewollt ist und dass er uns damit etwas sagen möchte? Vielleicht möchte er uns sogar sagen, dass Frauen ebenso gute Priester und Bischöfe sein könnten wie Männer?

Aber man gibt doch eine 2000jährige Tradition nicht einfach so auf – so höre ich einige sagen. All denen möchte ich sagen: DOCH – das tut man, wenn man drauf kommt, dass etwas nicht mehr richtig ist.

Oder glaubt jemand heute noch daran, dass sich die Sonne um die Erde dreht, nur weil das unsere Vorfahren Jahrtausende lang so geglaubt haben.

Am Ende dieser Ansprache möchte ich – ich habe es nicht vergessen – auch noch Stellung nehmen zur Frage nach dem Kopftuchverbot:

Meine Meinung diesbezüglich ist ganz klar: Überlassen wir es doch einfach jeder Frau, wie sie sich kleiden will – ob mit Kopftuch oder im Bikini – jede Frau weiß wohl selber am besten, worin sie sich gerade wohl fühlt.

Dazu braucht sie ganz gewiss keinen noch so gut gemeinten Ratschlag oder gar eine Vorschrift – weder von einem Mufti, noch von einem Bischof und auch von keinem Minister. Amen!!!