Beitrag für Montag, 28. 10. 2024: Abschlusstag
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Das gestrige Sonntagsevangelium schildert eindrücklich, wie der blinde Bartimäus geheilt wird.
Blind – in unserer Alltagssprache gibt es verschiedene Redewendungen: Betriebsblind. Systemblind. Auf einem Auge blind. Blind vor Wut. Blind vor Tränen, vor Liebe, vor Stolz …
Wir sehen schon: Es geht um Voreingenommenheiten.
Die Prioritäten haben sich verschoben, und man kann nicht mehr erkennen, was eigentlich da ist.
Übrigens kann das lateinische Wort „caecus“ nicht nur mit „blind“ übersetzt werden, sondern auch mit „unsichtbar“.
Der blinde Bettler ist für die anderen tatsächlich unsichtbar. Eine Unperson, jemand, den man ignorieren, über den man hinwegsehen kann.
Jesus heilt ihn. Es ist ja christliche Botschaft.
Und: Jesus heilt umfassend. Seele und Leib. Das gesamte Umfeld, das System, die Gesellschaft.
Als Jesus kommt, verändert sich alles.
Der Übersehene fällt plötzlich auf. Er kann mit einemmal mehr wahrnehmen als bisher. Er sieht seine Chance. Und er ergreift sie.
Das Umfeld, seine Mitmenschen, sein Milieu, wenn wir so wollen, versucht sofort, ihn einzubremsen. Ich denke, er stört die andächtige Verehrung der vielen, die Jesus gerade zum Abschied nachschauen, als er Jericho wieder verlässt.
Um Glück schert sich der Blinde nicht darum. Und – auch Jesus nicht.
Gott pfeift auf andächtige Verehrung, wo sie blind macht für gute neue Möglichkeiten, für das Heilwerden der Menschen…
Und er pfeift die Verhinderer zurück: Bringt ihn her!
Und so beginnen auch sie zu begreifen: Es gibt mehr als das, was wir immer schon gewusst und gedacht haben. Immer sind da noch Chancen und Möglichkeiten, wo wir nur Unvereinbarkeiten sehen. Viel, viel mehr.
In den vergangenen 13 Tagen des Seminars „UNVEREINBAR?“ habt ihr einen Eindruck davon bekommen, was mit „schräger“ Theologie gemeint ist. Es geht tatsächlich um Voreingenommenheiten, um Systemblindheit, wo wir aufgrund unserer familiären, traditionellen, kulturellen, weltanschaulichen, religiösen … Prägung die Vielzahl an guten Möglichkeiten und Chancen nicht sehen können, die rund um uns existieren.
Mein Begleitprogramm bietet das nötige Handwerkszeug und zeigt Wege, wie ihr aus euren alten Einschränkungen herausfinden und euch ganz neu erfinden könnt: als freie, glückliche, verantwortliche Persönlichkeiten.
Bucht gerne ein erstes Informationsgespräch: Mail: dagmar.ruhm@kostbarleben.jetzt
Die Infogespräche finden via Zoom oder vor Ort in meiner Praxis statt.