Schlagwortarchiv für: Katholische Kirche

Für den Frieden – sich einsetzen, beten, meditieren, arbeiten …

von einigen Seiten wurde ich dazu eingeladen.

SchamanInnen, Katholische Kirche, Internationaler Versöhnungsbund …

Liebe Freundinnen und Freunde: EGAL

Macht mit, wo es euch sinnvoll erscheint – aber MACHT MIT

Vor einer Woche war ihr Gedenktag.

Hier die Predigt vom Frauengottesdienst:

Teresa – Predigt

Vielleicht habt ihr euch gewundert, dass ich die Heilige Teresa von Avila, die große Ordensgründerin, als Prophetin tituliert habe. Wie das?

Die Prophetinnen und Propheten der Bibel zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihr gesamtes Leben Gott zur Verfügung stellen. Das hat Teresa gewiss auch getan. Propheten zeigen etwas auf, das nicht in Ordnung ist und zwar in den Augen Jahwes nicht in Ordnung ist – in Gesellschaft, Staat, Kirche … – und weisen auch darauf hin, wie es besser gehen könnte, meistens leben sie das selber auch gleich vor als Prototyp gewissermaßen.

Teresa fand folgende Bedingungen vor:

Sie wurde in Spanien geboren zu einer Zeit, als die Mauren, die Muslime meist nordafrikanischen Ursprungs, gerade erst vertrieben worden waren. Viele Bräuche und Sitten waren noch präsent: der Gesichtsschleier für Frauen z. B., auch die patriarchale Gesellschaftsordnung, in der Frauen in der Öffentlichkeit kaum präsent waren und schon gar nicht etwas zu melden hatten. Machismo heißt das heute.

Sie lebte in der Hochblüte der spanischen Inquisition. Viele Muslime und auch Juden waren nur zum Schein Christen geworden, zwangsweise, um nicht vertrieben zu werden oder die Todesstrafe zu erleiden.

Außerdem war es die Zeit kurz nach der Reformation. Auch in Westeuropa gab es mehrere spirituelle Bewegungen, die dieselben Anschauungen vertraten wie Martin Luther sie formuliert hatte – nicht selten auch extemere und radikalere.

Religiöse Schwärmer gab es auch noch, und zwar jeder Art – mystische wunderbare Phänomene waren quasi „in“ – Visionen, Trancezustände, Stigmatisierung, Wunder aller Art …

Der Staat Spanien bemühte sich in Ordnung und normal zu bleiben; das Königshaus beauftragte die katholische Kirche mit dieser Aufgabe, religiöse Abweichler und Sonderformen jedweder Art zum Verschwinden zu bringen …

Die katholische Kirche war in dieser Zeit geprägt vom mündlichen Gebet, wie Teresa es nennt: Bekannte Gebete durften und sollten gesprochen werden, Vater unser, Ave maria usw. Bei der Heiligen Messe daei sein – und Schluss.

Sensationell: Wie Teresa die persönlichen Gebetserfahrungen praktisch „passieren“, ohne dass sie sie sucht. Wie Jesus mit ihr spricht, mit ihr Kontakt aufnimmt.

Dass sie merkt und spürt – vermittelt durch ihre spirituelle Erfahrung! – Ich bin als Frau vorGott genauso wertgeschätzt wie ein Mann.

Gott macht da keine Unterschiede.

Dass sie mental, im Geist, #betet und es weiterempfiehlt, ja lehrt und propagiert.

Und dass sie als Frau in der öffentlichkeit tätig wird: Ordenshäuser gründen, da ist sie Geschäftsfrau, spirituelle Lehrerin, selbständig denkende und agierende …

Dieser Ausspruch: Ich bin ein Weib, und obendrein kein Gutes“ – damit drückt sie genau diese Sachverhalte aus, wie sie in den Augen der Menschen ihrer Zeit dasteht. Nicht brav und angepasst, nicht den Erwartungen entsprechend – und das ist wieder eine ihrer sensationellen Erkenntnisse: Dass eine Frau gut daran tut, den Erwartungen Gottes zu entsprechen – und nicht denen der Männer, auch nicht des eigenen Ehemannes.

Es ist kein Wunder, dass auch heutige Feministinnen sich auf sie berufen – denn viele heutige Frauen auch in der westlichen Welt haben es in keiner Weise begriffen, dass sie nicht vom Gatten, Vater oder wem immer her ihre Definition, ihren Wert und ihre würde erhalten, sondern dass sie eigenständige Personen sind, vor Gott sich selbst verantworten müssen und als sie selbst gemeint sind.

Manche Männer ihrer Zeit haben das wohl gesehen – es wurde auch versucht, sie mundtot und unschädlich zu machen – es wurde bemerkt, dass ihr Weg der Mystik, diese Gespräche von du zu du mit dem Herrn, mit Jesus, genau das sind, was frei und unabhängig werden lässt.

Dass sie nicht in irgendeinem Inquisitionsgefängnis verschwand, verdankte sie ihrer vornehmen Herkunft und etwas, das wir heute Lobbyismus nennen würden. Teresa war mit mehreren Bischöfen und hochgestellten Persönlichkeiten des spanischen Königreiches persönlich oder durch regen Briefkontakt bekannt.

In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts hat Papst Paul VI. sie zur Kirchenlehrerin ernannt. Übrigens gleichzeitig mit Katharina von Siena.

D. h., die gesamte katholische Kirche, die Christenheit hat etwas von ihr zu lernen.

Dieses persönliche intime Reden mit Jesus Christus – dass wir das mit Begeisterung oft üben, das wünsche ich Ihnen und mir.

Denn Frauen, die das tun, werden dringend benötigt – in der Menschheitsgeschichte und in der Welt von heute.

1890 wurde der Maifeiertag erstmals begangen – allerdings in Österreich zu ein er Demo der Arbeiterschaft für bessere Arbeitsbedingungen.

1919 war er erstmals Staatsfeiertag..

Gleichzeitig ist esderGedenktag des Heiligen Josef des Arbeiters.

Es steht der Kirche gut an, diesesTag besonderszu würdigen – Jesustrat stets für die Benachteiligten der Gesellschaft ein; selber arbeitete er mindestens bis zu seinem 30. Lebensjahr mit eigenen Händen als Zimmermann, ziemlich sicher mit eigener Werkstatt in Kapharnaum.

Mit den kleinen und großen Sorgen des täglichen Lebens der einfachen Bevölkerung kannte er sich aus -aus eigener Anschauung. Dies beweisen die vielen anschaulichenGleichnisse.

Gerechtigkeit, Menschenwürde, gute Arbeit …: christliche Werte an sich.

Gottesdienst ist heuer nicht möglich – zumindest dieser Blogeintrag soll dazu beitragen, Abgehobenheit, Standesdünkel, Egoismus usw. hintanzuhalten und alle Gruppen der Bevölkerung tatkräftig zu unterstützen, die christliche Werte – z. B. die gleiche Würde aller Menschen – verteidigen und einfordern.

Esist möglich, an Maikundgebungen in digitaler Form teilzunehmen:

ab 9.00 über Youtube. Zugang über die Homepage der Treffpunkte mensch&arbeit der Diözese Linz möglich.

Ich möchte euch diese sensationelle Predigt von P. Schurm (Dachsberg), die er heute in Aschach zu Fronleichnam gehalten hat und an deren Ende applaudiert wurde, natürlich nicht vorenthalten:

 

Fronleichnam 20. Juni 2019 Aschach

  1. Altar: Evangelium vom Balken im eigenen Auge (Mt7,1-5)

Liebe Aschacher, liebe Gäste aus nah und fern!

Dürfen Frauen bzw. Mädchen bei uns ein Kopftuch tragen oder nicht?

Verstärkt durch die stark angestiegene Zahl an Flüchtlingen vor allem aus dem islamischen Kulturkreis erhitzt diese Frage seit einigen Jahren die Gemüter und es gibt heftige politische Debatten, ob man nun die Kopftücher verbieten soll oder nicht.

Als ich ein Kind war, da haben viele Frauen bei uns noch Kopftücher getragen, sowohl bei der Arbeit auf den Feldern als auch an Sonn- und Feiertagen, wenn sie in die Kirche gingen. Und es hat niemand gestört, ja ganz im Gegenteil, es gehörte damals eher zum guten Ton.

Gewohnheiten und Mode verändern sich oft ziemlich schnell.

Es ist übrigens interessant zu beobachten, welche Koalitionen sich bei dieser gesellschaftlichen Debatte bilden. Menschen aus völlig unterschiedlichen politischen Lagern kämpfen da plötzlich Seite an Seite für ein Kopftuchverbot, von extrem links orientierten Feministinnen bis hin zu Gruppierungen aus der rechtsextremen Szene. Die Motivation ist dabei aber eine völlig unterschiedliche. Den einen geht es darum, dass sie möglichst keine Ausländer hier haben wollen bzw. dass sich die Ausländer gefälligst nach unseren Sitten und Gebräuchen richten sollen. Die anderen wollen das Kopftuch verbieten, weil sie darin ein Symbol für die Unterdrückung der Frauen sehen.

Wie sollen wir als Katholiken mit dieser Debatte umgehen?

Sollen wir für oder gegen das Kopftuchverbot sein?

Bevor ich euch dazu meine persönliche Meinung sage, möchte ich uns allen noch einmal die Worte aus dem Evangelium in Erinnerung rufen, wo Jesus davon spricht, dass wir zuerst den Balken aus dem eigenen Auge ziehen sollen, bevor wir uns mit dem Splitter im Auge der Anderen beschäftigen. Und da schaue ich als Katholik auf die geltende Realität in unserer Kirche und – mit einer gehörigen Portion Scham und Traurigkeit muss ich leider feststellen, dass bei aller öffentlich bekundeter Wertschätzung für das Engagement so vieler Frauen in unseren Pfarreien von wirklicher Gleichberechtigung immer noch keine Rede sein kann.

Ja, Frauen dürfen die Kirchen schmücken und sauber halten. Sie dürfen Mesnerdienste leisten und ministrieren. Sie dürfen im Pfarrbüro, im Pfarrgemeinderat und verschiedenen Ausschüssen mitarbeiten. Ja, inzwischen dürfen sie auch schon als Pastoral- oder Pfarrassistentinnen in der Leitung einer Pfarre mitwirken, ABER – die volle Leitungsverantwortung – DAS GEHT NICHT!

Diakon, Priester, Bischof – das kann nur ein Mann sein.

Bevor ich also mit dem Finger auf andere Religionen oder Kulturen zeige und die mangelnde Gleichberechtigung dort scharf kritisiere, muss ich zumindest im gleichen Atemzug meine Hausaufgaben als Katholik machen und meinen Mund aufmachen gegen diese himmelschreiende Ungleichbehandlung von mindestens der Hälfte aller Mitglieder unserer heiligen Mutter Kirche.

Wir reden viel über die Krise in unserer Kirche. Wir machen Pläne zur Neustrukturierung und schaffen Großpfarreien, weil der Priestermangel immer schlimmer wird. Wir holen Priester aus allen möglichen Winkeln der Erde, um bei uns auszuhelfen, dabei würden diese gut ausgebildeten Leute in ihren Heimatländern vielleicht ebenso dringend gebraucht.

Könnte es nicht sein, dass unsere Kirchenkrise von Gott gewollt ist und dass er uns damit etwas sagen möchte? Vielleicht möchte er uns sogar sagen, dass Frauen ebenso gute Priester und Bischöfe sein könnten wie Männer?

Aber man gibt doch eine 2000jährige Tradition nicht einfach so auf – so höre ich einige sagen. All denen möchte ich sagen: DOCH – das tut man, wenn man drauf kommt, dass etwas nicht mehr richtig ist.

Oder glaubt jemand heute noch daran, dass sich die Sonne um die Erde dreht, nur weil das unsere Vorfahren Jahrtausende lang so geglaubt haben.

Am Ende dieser Ansprache möchte ich – ich habe es nicht vergessen – auch noch Stellung nehmen zur Frage nach dem Kopftuchverbot:

Meine Meinung diesbezüglich ist ganz klar: Überlassen wir es doch einfach jeder Frau, wie sie sich kleiden will – ob mit Kopftuch oder im Bikini – jede Frau weiß wohl selber am besten, worin sie sich gerade wohl fühlt.

Dazu braucht sie ganz gewiss keinen noch so gut gemeinten Ratschlag oder gar eine Vorschrift – weder von einem Mufti, noch von einem Bischof und auch von keinem Minister. Amen!!!