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Ein Text aus der Bibel – 1. Brief an die Gemeinde in Korinth, Kapitel 13

Zum Nachdenken.

Was meint ihr?

1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. 3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib opferte, um mich zu rühmen, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. 4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. 5 Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. 6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. 7 Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. 8 Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. 9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; 10 wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk. 11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war. 12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. 13 Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

Heute, am 4. Dezember, ist Barbaratag.

Die Heilige Barbara lebte der Legende nach in der heutigen Türkei. siewurde als junges Mädchen Christin und weigerte sich, den vom Vater ausgewählten Mann, der Heide war, zu heiraten.

Der Vater sperrte sie in einen Turm, um sie zur Räson zu bringen.

Dort besuchte sie regelmäßig ein Priester, der ihr die Eucharistie brachte.

Außerdem soll der dürre Zweig eines Kirschbaums am Fenster zu blühen begonnen haben.

Kirschen stehen symbolisch für Liebe, d. h., Barbaras Liebe galt Jesus Christus.

Als der Vater draufkam, dass Barbara keineswegs ihren Sinn änderte, sondern regelmäßig mit einem Priester sprach und die Kommunion empfing, ließ er sie enthaupten.

Eine alte fromme Geschichte, Barbara zählt zu den §drei Heiligen Madln” (zusammen mit Katharina und Margarete), außerdem zu den 14 Nothelfern, dachte ich früher.

Wir können den heutigen Gedenktag zum Anlass nehmen uns zu vergegenwärtigen:

Vielen Mädchen in heutigen islamischen Ländern droht dasselbe Schicksal:

  • wenn sie Christinnen werden
  • wenn sie sich weigern, die vorbestimmte Ehe einzugehen
  • überhaupt wenn sie anderer Meinung als Vater, Brüder …sind und zu dieser Meinung stehen

Nein, die “alten Zeiten” sind nicht vorbei.

Millionen Mädchen und Frauen dieser Erde vertragen gut unser Gebet und die Fürsprache der Heiligen Barbara.

Und vehementes Engagement.

Also, heute wie versprochen: Was ist geistliche Begleitung?

 

Es handelt sich um das Erzählen, Mitteilen der eigenen spirituellen (geistlichen) Erfahrungen mit der erklärten Absicht und dem Wunsch, dass die Person, die zuhört, einem gegebenenfalls auch weiterhilft auf dem geistlichen Weg.

Der/die geistliche Begleiter/in vertritt in gewisser Weise Jesus selber, der versprochen hat, mit uns in diesem Leben unterwegs zu sein.

Eigene geistliche Erfahrung bzw. Wissen um mögliche Phänomene, Schwierigkeiten, Irrwege, Sackgassen und gute Methoden, die eigene Spiritualität zu leben und weiterzuentwickeln, sind Voraussetzung; dazu die Grundhaltung der unbedingten Wertschätzung und Offenheit der begleiteten Person gegenüber.

Es gibt eigene Ausbildungslehrgänge für geistliche Begleiter/innen, z. B. im Europakloster Gut Aich.

Im Grunde geht es darum, das eigene Leben im Licht des Evangeliums zu sehen und dementsprechend formen zu lassen.

 

Es gelten dieselben Richtlinien wie z. B. bei Supervision, Psychotherapie, Coaching oder Beichte: Verschwiegenheit, Vertraulichkeit, Respekt vor der Integrität und individuellen Entwicklung des Klienten/der Klientin. Das meint, Aufdrängen eigener Weltanschauung, Meinung oder irgendwelcher Dogmen,das “Lenken” in gewisse Bahnen,z. B. zu einem Ordensleben oder geistlichen Beruf oder die Beeinflussung hinsichtlich einer Lebensentscheidung (Partnerwahl, Berufswahl, …) sind tabu – wenn dergleichen,. wie leider mancherseits üblich, vorkommt, ist das sicheres Zeichen für Minderwertigkeit der Geistlichen Begleitung. Mir ist dies selbst begegnet, und ich kann nur sagen: bitte einen großen Bogen um diese/n Begleiter/in machen!

Manipulation widerspricht der Freiheit und ist Missachtung der persönlichen Integrität, “geistlicher Missbrauch”.

So etwas verhindert das Erfahren ungefilterter göttlicher Liebe und behindert die Entwicklung zu einer eigenständigen reifen spirituellen Persönlichkeit, Sünde gegen den Heiligen Geist.

Qualitativ hochstehende geistliche Begleiter/innen zeigen zwar Wege auf und weisen auch auf möglich Folgen bestimmten Verhaltens hin, verurteilen jedoch niemals die Gewissensentscheidung oder sonst etwas der/des Begleiteten.

Es geht darum, die direkte Kommunikation, die Beziehung zwischen Begleitetem/r und Gott selber zu fördern.

 

 

Liebe Brüder und Schwestern!

 

Jesus ist es wichtig, dass wir auf seine Worte hören.

Jesu Absicht ist es nicht, ein Gesetzeswerk zu hinterlassen. Klar ist für Jesus, dass z. B. die 10 Gebote gelten.

Es geht darum, auf ihn zu hören.

Sich auf ihn einzulassen. Sein Wesen zu erfassen und unser Handeln, ja unser ganzes Denken und Sein nach ihm in Liebe auszurichten.

Wenn (WENN) ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.

 

Wie können wir das schaffen?

Wir könnten uns – wieder einmal oder endlich einmal – bewusst machen, dass Jesus tatsächlich da ist. Er hört uns zu, wenn wir beten.

Wir können mit Fragen, Problemen, … mit allem zu ihm kommen.

Immer wieder schauen: wie verhält er sich im Evangelium.

 

Wir werden zu einer gewissen Unterscheidung kommen:

Was der Liebe zuwiderläuft, widerspricht, kann nicht seine Eingebung sein. Da haben wir etwas missverstanden oder unseren eigenen Filter darübergelegt.

 

Der Unterschied zwischen fanatischer Rechthaberei, menschenverachtender Gesetzesfrömmigkeit und liebender Mission, Verkündigung – es geht nicht um wortwörtliche Bibelauslegung. Besser: wörtliches Bibelverständnis. Die Heiligen Schriften sind nicht fixfertig vom Himmel gefallen oder den Schreibern von Engeln oder so vorgesagt worden, so dass man bloß mitschreiben musste.

Das ist Fundamentalismus.

Sie sind in der Absicht, von Gott Wesentliches weiterzugeben, von heiligen Menschen, d.h., für den Heiligen Geist offenen betenden Kindern ihrer jeweiligen Zeit u. Bildung und Tradition und Situation und Persönlichkeit nach allen Regeln der ihnen zu Gebote stehenden Kunst verfasst worden.

 

Der Evangelist Lukas, der das sog. Lukasevangelium redigiert hat, in die endgültige Fassung gebracht hat, wie wir es kennen, und ebenso die Apostelgeschichte, schildert in der heutigen Lesung eine Situation, wo es um das Treffen einer  – man könnte sagen kirchenpolitischen – Entscheidung ging, die weitreichende Folgen hatte – bis in unsere Zeit herauf.

Es gab die Streitfrage, ob Römer und Griechen, die sich zu Jesus Christus bekehrt hatten, sämtliche Gesetze und Reinheitsvorschriften beachten müssten, die Männer sich beschneiden lassen usw. D. h., ob jemand zuerst Jude werden muss, bevor er / sie getauft und Christ werden kann.

Petrus sagt entschieden Nein – widersteht dem Petrus ins Angesicht, wie es so schön heißt.

Wir wissen, dass sich die liberale Richtung des Paulus auf dem Apostelkonzil gegen die Partei der Herrenbrüder und des Petrus durchgesetzt hat, und wir profitieren noch heute davon.

Viele Denker der Menschheitsgeschichte haben festgehalten: Buchstabengetreue Auslegung und Beobachtung des Gesetzes hat weit mehr mit Unrecht und Menschenfeindlichkeit zu tun als mit Gerechtigkeit.

Marcus Tullius Cicero, der große römische Anwalt und Staatsphilosoph, schrieb: summum ius – summa iniuria – ist sich einig mit Paulus. Stehlen zugunsten des Lebens – z. B. fahren ohne Führerschein, bei Rot über die Straße gehen, …

Jesus selbst hat stets gegen engstirnige Auslegung gekämpft – man wollte ihm verbieten, am Sabbat zu heilen. Verurteilt ist er mit dem Argument worden: Wir haben ein Gesetz und nach dem muss er sterben – nämlich als Gotteslästerer.

 

Der wahre Unterschied zwischen Fundamentalismus und echtem Glauben menschenfreundlicher Religion ist genau das: Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren: Fundamentalisten überlegen, wie sie mithilfe der Religion und der Vorschriften Menschen das Leben schwer machen…

Wir alle und die gesamte Kirche sollte ohne selbstauferlegte Scheuklappen überlegen, wie das Leben durch den Glauben leicht wird.

Ist die Möglichkeit zur Eucharisitefeier und die Lebendigkeit der Pfarrgemeinden nicht wichtiger und höherwertig als das Zölibatsgesetz und andere antiquierte seltsame Weihebedingungen?

Die große Mehrheit der Bevölkerung mit gesundem Menschenverstand kosten die Angebote der Kirche keinen Huster mehr, weil sie ein System, wo Frauen und Männer nicht gleichberechtigt sind, in keiner Weise ernstnehmen.

 

Oder auch wenn wir überlegen, wie wir wählen sollen – morgen ist EU-Wahl –

 

Wenn wir ernsthaft fragen,

  • was hätte Jesus getan,
  • wie würde Jesus heute handeln,
  • wo ist der Geist Christi wohl eher am Werk,
  • wo bleiben wir „in der Liebe“…

 

und um Gottes Geist bitten, wird uns der Beistand bestimmt gegeben.

 

 

 

Predigt zum heutigen Sonntagsevangelium Joh 13, 31-35

 

Liebe Brüder und Schwestern!

 

Liebe – was ist das? Das weiß doch jeder, oder?

In unserer Sprache haben wir nur ein Wort für alles, im Griechischen, der Sprache, in der das Neue Testament ursprünglich geschrieben wurde, gibt es verschiedene Wörter für die verschiedenen Bedeutungsnuancen.

Eros, lat. Amor – die leidenschaftliche Liebe zwischen Liebespaaren

Agape – Hingabe, selbstlose Liebe im Einsatz für andere

caritas ist nicht identisch, hat eher den Aspekt des Sorgens, care im Englischen

Philia – amicitia – Freundesliebe

Solidarität, Zusammenhalten

 

Liebe hat was mit Gefühl zu tun – aber nicht nur.

Es geht auch um eine Willensentscheidung.

Ich kann einen Feind – nicht gern haben, aber anständig und respektvoll behandeln und ihm helfen, wenn es nötig ist. Jesus verlangt ja von uns: Liebt eure Feinde – tut Gutes denen, die euch hassen – das drückt es genau aus.

 

Jesus fordert uns auf: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.

 

Geht das überhaupt?

Sind wir da nicht überfordert?

Schließlich sind wir nicht Jesus.

 

Wie hat denn Jesus geliebt?

 

Jesus ist voller Achtung für jede/n.

Er begegnet den Menschen auf Augenhöhe – nicht so in der Art: Ihr seid die Armutschkerl, und ich zeige euch, wo es langgeht, ohne mich könnt ihr nichts … so von oben herab – wir kennen bestimmt solche Leute, die in diesem Stil helfen. Solche Liebe, Hilfe, demütigt.

Jesus macht das nicht.

Sehr vornehm, Hilfe zur Selbsthilfe …

 

Jesus hilft bedingungslos.

Stellen wir nicht allzu oft Bedingungen auf, unter denen wir zu helfen bereit sind?

Wir suchen uns aus, wem wir helfen – und gehen noch dazu mit unserer Liebe äußerst sparsam um.

 

Jesus gibt die Hoffnung nie auf, dass seine Liebe Wirkung zeigt.

Wir geben Menschen auf.

 

Wir geben auch selber auf, uns selber gegenüber.

 

Jesus traut jedem Menschen das Beste zu, ungeachtet der Vergangenheit.

Er sieht immer unser höchstes Potential, die guten Möglichkeiten, wozu wir   eintretenden Fall fähig wären.

Ein modernes Sprichwort sagt: Jemanden lieben heißt, in/sie so sehen, wie Gott ihn /sie gemeint hat.

 

Dazu ein Beispiel:

 

In einer staatlichen Schule in einem Armenviertel New Yorks gab es ein 25jähriges Klassentreffen vom Grundschulabschluss. Einer der Jubilare war erfolgreicher bekannter Journalist geworden.

Seine ehemalige Klassenlehrerin ging in diesem Jahr in Pension, und es waren viele ihrer ehemaligen Schüler und Schülerinnen gekommen.

Im Lauf der Feier stellten die Teilnehmenden erstaunt fest, dass sehr viele von ihnen College und Universität besucht hatten, bekannte ÄrztInnen, Universitätsprofessoren, Forscher, Rechtsanwälte, Geschäftsleute und auch PolitikerInnen geworden waren.

Die Absolventen anderer Klassen waren z. T. Schulabbrecher, Kriminelle, Arbeitslose, oder Fabrikarbeiter oder Menschen geworden, die geradeso eben ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten.

Höchst erstaunlich für die heruntergekommenen öffentliche Grundschule in Harlem…

Der Journalist beschloss eine Story zu schreiben. Schnell kam er dem Geheimnis auf die Spur.

Die Lehrerin hatte jedem/r einzelnen Schüler/in vermittelt, dass er/sie jeweils etwas ganz Besonderes sei, spezielle individuelle Begabungen habe, die es sich zu entfalten lohnte. In jedem Kind sah sie die höchsten Möglichkeiten, wozu es fähig sein könnte, wozu der junge Mensch es bringen könnte. So gab sie ihnen Mut, diese auch zu verwirklichen.

 

Wir spüren: wenn alle so lieben würden, würde sich das Aussehen der Erde tatsächlich verändern.

Und dann machen wir uns Sorgen, dass wir das nicht schaffen. Alle, mit denen wir es zu tun bekommen, so sehen, ihre besten Möglichkeiten …

 

Vielleicht reicht es, wenn wir nur so wie er lieben wollen, es versuchen – und den Rest ihm überlassen.

Immerhin versuchen könnten wir es einmal.

 

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

 

Notre Dame de Paris – wie ist es Ihnen am Montag Abend gegangen? Als ich die Meldung vom Brand dieser Kirche, eine der wunderbarsten der Welt, gehört habe, habe ich momentan blankes Entsetzen gespürt.

Wie ein Schock. Da fehlen einem die Worte, es bildet sich eine Gänsehaut…

Etwas Schönes, Großartiges ist unwiderruflich zerstört.

 

So ein Entsetztsein hat etwas mit dem Karfreitag zu tun.

Wir haben gerade die Passionslesung gehört – packt es uns noch, dieses Entsetzen, wie konnte das passieren, dass der wunderbarste aller Menschen, der in seinem ganzen Leben immer nur Gutes getan hat, ein solches Ende nimmt, verurteilt wird, gekreuzigt …? Als Kind habe ich mir immer gedacht, es müsste doch gut ausgehen können …

 

Die Anhänger Jesu haben so ein Entsetzen gespürt. Das totale Zunichtemachen aller Hoffnungen. Das Leiden und Sterben des verehrten und geliebten Meisters, wie sie ihn nannten.

Wir dürfen annehmen, Gott selber spürte dieses Entsetzen, die in den Evangelien festgehaltenen Naturereignisse: Finsternis, Erdbeben … deuten darauf hin. Weltuntergangsstimmung. Die bisherige Ordnung aus den Fugen geraten.

Gott selber wird gehasst und ans Kreuz geschlagen von einer Menschheit, die ihn nicht aushält, nicht erträgt.

 

Wir glauben, dass Jesus auferstanden ist und in Wahrheit letztlich alles gut ausgeht – aber noch ist das Entsetzen nicht vorbei.

 

Beim Brand der französischen Kathedrale waren sehr viele erschüttert, darunter viele Prominente, und man ging unverzüglich daran, vom Beheben des Schadens zu sprechen, zu spenden, zu planen, zu organisieren.

Denn, da ist man sich einig: Diese wunderbare Kirche mitten in Paris – um die ist schade.

 

Dennoch, liebe Brüder und Schwestern: Es ist nur eine Kirche, ein materielles Objekt.

 

Wie steht es um die unzähligen Menschen, die Tag für Tag unter verheerenden Umständen umkommen: in kriegerischen Konflikten, durch Verbrechen, an Hunger und Not, an einer Krankheit, die in Mitteleuropa mit einem gewissen Aufwand aber doch ziemlich rasch geheilt werden könnte?

Oder die Missbrauchsfälle an Kindern… Terror an Unschuldigen, Unbeteiligten …

 

Wir fragen da schnell: Wie kann Gott so etwas zulassen? Warum greift er nicht ein?

Warum greift er nicht durch?

 

Die Liebe Gottes zu uns Menschen ist größer als die Gerechtigkeit.

Die Freiheit des Menschen ist Gott so wichtig, dass er lieber leidet, ja von Entsetzen gebeutelt mitansieht, wie es hier auf der Erde zugeht, als uns diese Freiheit zu nehmen oder auch nur zu beschneiden.

Aber das bedeutet keineswegs, dass Gott tatenlos zusieht.

Liebe Brüder und Schwestern, Gott tut sehr wohl etwas: Er geht aus seiner himmlischen Glückseligkeit heraus, erhält den Sohn, sich selbst, hin, Gott leidet, und sein Schmerz wird sichtbar am Kreuz, an das Jesus geschlagen ist…

Gott hält sich nicht heraus.

Jedoch tut er das, was keiner erwarten würde:

 

Gott ist nicht so, wie die meisten Menschen ihn sich vorstellen.

Das Über sich verfügen Lassen ist die Art Gottes, seine Liebe unter Beweis zu stellen – die Hände nicht erheben können, weil sie festgenagelt wurden – was ist das für ein Schmerz, die Möglichkeiten zur positiven Änderung, zu helfen, zu haben – und tatenlos mitansehen zu müssen, wie etwas den Bach runter geht?

 

Vielleicht stellt jemand die Frage: Greift also Gott nie ein?

O doch.

Aber nur, wenn wir bitten. Und er liebt und schätzt die ungemein, die das tun. Denn sie eröffnen die Möglichkeit, allmächtig zu sein und nicht untätig zusehen zu müssen. Die Möglichkeit, dass sich alles ändert.