Schlagwortarchiv für: SPÖ

Es sind seitdem schon 10 Tage vergangen, aber ich möchte ein sehr beeindruckendes Erlebnis mit euch teilen.

Am 19. Jänner war ich Teilnehmerin beim 10. Barbara-Prammer-Symposium in Wien. Ort der Veranstaltung war das Parlament, Veranstalter waren die SPÖ-Frauen. Ohne Feminismus keine Demokratie, lautete das Motto – und es stimmt:

Wo Frauen als Menschen 2. Klasse gelten (und sei es nur unbewusst und unbeabsichtigt), dort ist echte Demokratie nicht möglich. Dieser Grundsatz gilt natürlich für alle Menschen und Gruppen,. die als nicht gleichwertig oder gleichberechtigt angesehen werden.

Als feministische Theologin und vor allem in meiner Eigenschaft als Sprecherin des Österreichischen Frauenforums Feministische Theologie ist mir Vernetzung immens wichtig. Gemeinsam sind Frauen stark – über sämtliche weltanschaulichen Richtungen hinweg. Leider gibt es weltanschauliche Richtungen, die Frauen noch immer nicht als gleichwertig ansehen. Ich schäme mich da auch immer wieder für die Römisch-Katholische Kirche, der ich angehöre.

Aber: Wer das Recht auf seiner/ihrer Seite hat, wird sich am Ende durchsetzen. Davon bin ich überzeugt.

In diesem Sinne: Feministinnen aller Länder, Zeiten und Sorten: Vereinigt euch!

Die Welt und unser Land haben es bitter nötig.

Jemand vermutet einen Fehler.

Die Zuständigen gehen der Sache nach.

Sie finden tatsächlich Fehler.

Sie berichtigen das Ergebnis.

Sie geben die gesamte Vorgangsweise bekannt.

Genau das hat die Wahlkommission der SPÖ nach dem Parteitag am Samstag gemacht.

Ja, schaut blöd aus, wenn man es nicht schafft, gute 600 Stimmen richtig auszuzählen.

Ich finde es absolut wesentlich und bemerkenswert – im positiven Sinn! -, den Fehler für MÖGLICH zu halten, ihn zu verifizieren und ZUZUGEBEN und zu BERICHTIGEN.

Ich stelle mir vor, wie lästig es gewesen sein muss, sich für diesen Weg der Fehlerberichtigung zu entscheiden.

Die Vorgangsweise ist christlich im besten Sinn. Umkehr und es danach besser machen.

Nicht nur, weil gerade Pfingsten war: Ruach JHWH weht, wo sie will … und landet, wo Menschen dies zulassen…

Genau das wünsche ich mir von ehrlichen bemühten Menschen und erst recht von denen, die politische Verantwortung tragen.

Hut ab!

und mein Wort an die SPÖ: Nur weiter so!

Ihr seid in der Achtung aller Anständigen gestiegen.

Beim gestrigen Online – Barbara Prammer-Symposium wurden einige Punkte festgehalten, wie Frauen vor Gewalt geschützt werden können bzw. sich schützen können.

  • möglichst sofort um Hilfe bitten
  • dem Aggressor mitteilen, dass das nicht geht bzw. sich angemessen wehren
  • Informationen, wo es Hilfe gibt: Frauenhäuser, Helpline, Notruf, Start ins eigene Leben, Wohnung, …
  • die Gesetzeslage kennen. VIELE haben keine Ahnung über ihre Rechte.
  • Netzwerk aufbauen: Freundinnen, NachbarInnen, Verwandtschaft, BerufskollegInnen
  • Erlebte Gewalt NICHT verschweigen
  • Eigen Fehlkonditionierung (Scham wegen erlittenes Gewalt) abbauen
  • Sich Coaching oder Seelsorge oder ähnliches suchen – zum Ausreden und Ausweinen
  • Beratung für gewaltbereite Männer, Arbeit an der Persönlichkeit
  • offene Sinne haben als Außenstehende, nicht wegschauen

Frauen, ich helfe euch gern – meldet euch ohne Scheu!

Heute möchte ich auf eine wichtige informative, vernetzende und hilfreiche Veranstaltung aufmerksam machen:

Das Barbara- Prammer – Symposium gegen Gewalt an Frauen der SPÖ- Frauen.

Melden Sie sich an, wenn Sie Zeit haben!

Ich bin dabei.

Montag, 24. Jänner 2022 • 10:00 Uhr • online

Leben frei von Gewalt.

Die Istanbul Konvention und ihre Perspektiven.

Anmeldung erforderlich: SPÖ-Parlamentsklub, per eMail: veranstaltung@spoe.at
Die Nennung eines Workshops ist im Zuge der Anmeldung bekanntzugeben.

“Gewalt gegen Frauen einschließlich häuslicher Gewalt stellt in Europa eine der schwersten geschlechtsspezifischen Menschenrechtsverletzungen dar, die immer noch in den

Mantel des Schweigens gehüllt wird.” (Europarat 2011)

Die Istanbul Konvention ist das weitreichendste international rechtsverbindliche Instrument, mit dem Frauen vor geschlechtsspezifischer Gewalt geschützt werden sollen.
War Österreich in der Erstellung des Regelwerks vor 11 Jahren mit seinen Gewaltschutzgesetzen, dem Recht auf Prozessbegleitung oder den Anti-Stalking-Maßnahmen Vorbild, scheint unser Land in Sachen Gewaltschutz wieder zurückzufallen. Die Situation in anderen europäischen Staaten stellt sich noch dramatischer dar. So ist die Türkei bereits aus der Istanbul Konvention ausgetreten, andere Staaten wie Polen, Slowenien und die Slowakei bereiten einen Austritt vor. Fundamentalistische, autoritäre Organisationen versuchen zunehmend, internationales Recht zu unterlaufen. Welche Strategien, Aufgaben und Instrumente benötigen wir, um diesen rückwärtsgewandten und patriarchalen Entwicklungen Einhalt zu gebieten und ein Leben ohne Gewalt zu sichern?

Programm

10.00 Eröffnung
PAMELA RENDI-WAGNER, SPÖ-Klubvorsitzende und Bundesparteivorsitzende

Begrüßung
DORIS BURES, Zweite Präsidentin des Nationalrats, Präsidentin des Karl-Renner-Instituts

Eröffnungstalk
EVA-MARIA HOLZLEITNER, SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende
MARIA MALTSCHNIG, Direktorin des Karl-Renner-Instituts
LÁSZLÓ ANDOR, Generalsekretär der FEPS

Keynotes
ROSA LOGAR, Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie &Vorstandsfrau des Vereins AÖF, GREVIO-Mitglied
JOHANNA NELLES, Leiterin des Sekretariats im Europarat zum Monitoring der Umsetzung der Istanbul Konvention

11.45 Mittagspause

12.15 Workshops

WORKSHOP 1 ÖSTERREICH UND DIE ISTANBUL KONVENTION. WELCHE RELEVANZ HAT DIE ISTANBUL KONVENTION AKTUELL IN DER ÖSTERREICHISCHEN

POLITIK?
EVA-MARIA HOLZLEITNER, SPÖ-Frauenvorsitzende und Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschusses im Nationalrat & MARIA RÖSSLHUMER, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser

WORKSHOP 2 WODURCH IST DIE ISTANBUL KONVENTION BEDROHT? ANALYSEN UND STRATEGIEN FÜR EINE NACHHALTIGE UND WIRKSAME UMSETZUNG.
EVELYN REGNER, Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschusses im Europäischen Parlament & ROSA LOGAR, Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle, GREVIO-Mitglied

WORKSHOP 3 THE NEW EU LEGISLATIVE PROPOSALS ON VIOLENCE AGAINST WOMEN. (ENGLISH)
DR. LOURDES PERONI, PHD (TBC), Senior Lecturer in Human Rights, Helena Kennedy Centre for International Just

ice, Sheffield Hallam University; VALENTINE BERTHET (TBC), PhD candidate, Tampere University and EUGenDem Project & LAETICIA THISSEN, Policy Analyst Foundation for European Progressive Studies

WORKSHOP 4 FRAUENNETZWERKE GEGEN GEWALT AN FRAUEN UND MÄDCHEN. OFFENER AUSTAUSCH ÜBER GELUNGENE UND WIRKSAME PROJEKTE, KAMPAGNEN & AKTIONEN GEGEN GEWALT AN FRAUEN UND MÄDCHEN
KLAUDIA FRIEBEN, Vorsitzende Österreichischer Frauenring, stv. Bundesvorsitzende und Bundesfrauenvorsitzende der PROGE & ROMANA GREINER, Frauensprecherin der SJ

13.45 Präsentation der Ergebnisse und Resümee

14.15 Ende

Österreich verzeichnet eine Serie von bereits 29 Femiziden und 51 Mordversuchen an Frauen seit Jahresanfang. Kein Tag vergeht, ohne dass einer Frau in Österreich Gewalt angetan wird. Gewalt, die verhindert werden muss. Mit österreichweiten Aktionen “Diese Hände schlagen nicht” fordern die SPÖ-Frauen die Bundesregierung auf, zu handeln. Krisenzeiten und Isolation erhöhen die Gefahr. Im Jahr 2020 wurden den Gewaltschutzzentren 11.495 Betretungs- und Annäherungsverbote von der Polizei gemeldet. Frauen- und Gewaltschutzorganisationen schlagen seit Monaten Alarm. In Österreich fehlen 228 Mio. Euro und 3000 Mitarbeiter*innen für den Gewaltschutz. Denn lange Wartezeiten sind lebensgefährlich. 

Die Ausgabe der Politik-am-Ring-Sendung vom 22.11. mit Eva-Maria Holzleitner widmete sich ebenfalls dem Thema “Kampf gegen Frauenmorde. Wie stoppen wir Gewalt gegen Frauen?”

Was tun Sie in Ihrem Umfeld, um Frauen zu schützen?

Wie drückt sich die gleiche Würde und Wertigkeit von Frauen (im Vergleich zu Männern) in Ihrem Leben, in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis, in Ihrer Firma …aus?

Aufruf der SPÖ

Neun Frauen sind in Österreich in diesem Jahr bereits von ihren (Ex-)Partnern ermordet worden. Wir müssen diese Gewalt an Frauen in unserem Land endlich beenden! Unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner stellt klar: “Frauenmorde haben System – sie sind ein gesellschaftliches, kein privates Problem. Wir dürfen als Gesellschaft die Augen nicht verschließen!” Wir fordern deshalb rasche Maßnahmen. “Beschließen wir ein notwendiges Gewaltschutzpaket. Lassen Sie uns mehr als nur Zeichen setzen, lassen Sie uns gemeinsam handeln!”, appelliert unsere Vorsitzende an die Regierung. “Wir müssen alles tun, um Gewalt zu verhindern!”, macht auch SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek deutlich. Die SPÖ hat dazu eine Petition gestartet. Wir fordern:

  • Hochrisikofallkonferenzen in ganz Österreich
  • mehr Mittel für den Gewaltschutz
  • Ausbau der Frauen- und Mädchenberatungsstellen in allen Bundesländern
  • mehr Frauenhausplätze und Übergangswohnungen in allen Bundesländern
  • bundesweiter Gewaltschutzgipfel mit ExpertInnen
  • Österreich muss seinen Verpflichtungen im Rahmen der Istanbul-Konvention nachkommen!

Stoppt Femizide! Jetzt Petition unterschreiben!

Gestern habe ich endlich den Film “Die Dohnal” gesehen, im Movimento Kino in Linz.

Einfach: sehenswert!

Wie die Republik Österreich durch sie und Bruno Kreisky zu einem modernen Staat geworden sind…

Hier findet ihr mehr Informationen:

“Mit historischer Präzision erinnert Sabine Derflinger an Johanna Dohnals Vermächtnis. “

vgl. https://www.cineplexx.at/film/die-dohnal/

vgl. Wikipedia:

Johanna Aloisia Dohnal (* 14. Februar 1939 in Wien als Johanna Dietz; † 20. Februar 2010 in Grabern im Weinviertel) war eine österreichische Feministin und Politikerin der SPÖ. Als diese war sie ab 1990 die erste Frauenministerin Österreichs.

Dohnal galt als Österreichs bekannteste Frauenpolitikerin und als Ikone der österreichischen Frauenbewegung.[1]