Schamaninnen
Gestern habe ich mich an einer Facebookdiskussion beteiligt – es ging um KI, dem eine Kollegin mittels Hartnäckigkeit beigebracht hat, eine alte Schamanin bildlich darzustellen. Bei den ersten Versuchen wurden ausschließlich Männer (mit weißem Bart …) kreiert.
Ich habe ca. 2017 ein Buch gelesen: Die Kunst der Schamanin von Barbara Tedlock. Sie beschreibt einen europäischen Forscher, der vor ca. 100 Jahren SchamanInnen in Amerika aufsuchte und so zu einem Ehepaar kam, ins bescheidene Heim eingeladen wurde und dort seine Fragen stellte. Für die Familie dort war bloß eines seltsam: Der Forscher richtete seine Fragen ausschließlich an den Ehemann der Schamanin. Erst nach einer Weile klärte sich sein Irrtum auf. Er hatte – in patriarchaler Prägung voreingenommen aufgewachsen und in einer Männerwelt studiert – ganz selbstverständlich vorausgesetzt, dass der MANN die wichtige Person, Schamane eben, sein musste. Dass dieser hauptberuflich die Landwirtschaft bestellte und als Gehilfe seiner Ehefrau tätig war, konnte er sich von vornherein nicht vorstellen.
Diese Gemeinsamkeit hatte er – mit der tagesaktuellen Künstlichen Intelligenz, die ja ausschließlich wiederzugeben und zu kombinieren vermag, womit sie zuvor gefüttert wurde. Früher haben wir Blechtrottel gesagt …
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Schreibt doch in die Kommentare!
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!