Aktion “Kerze für Corona”

Ich erinnere mich an die ersten Tage des Lockdowns im März 2020, als ich wie gebannt jeden Abend um 19.30 den Fernseher einschaltete, um das Neueste über Corona zu erfahren. Wieder so und so viel Neuinfektionen, wieder so und soviel Tote …

Wir hören diese Meldungen jetzt seit Mitte November täglich wieder. Und so, wie ich nach 2 Wochen damals nicht mehr hingehört, ja die ZIB gar nicht mehr aufgedreht habe, so wird es vielen gehen. Wir lassen die Informationen an uns vorbeiziehen. Betrifft uns ja schließlich nicht, oder? Zumindest die Zahlen der Verstorbenen …

Doch da sind auch diejenigen, die es sehr wohl betrifft.

Jede/r an Covid 19 Verstorbene war Mutter oder Vater, Gatte oder Ehefrau, Tochter oder Sohn, Freund oder Kollegin von anderen. Nahestehend, und jetzt schmerzlich vermisst.

Es ist eine Angelegenheit der Solidarität, der Toten zu gedenken, auch wenn sie uns persönlich unbekannt sind.

Der Gedanke, eine Kerze aufzustellen, Partezettel von je einem Verstorbenen eine Woche lang auszuhängen, war überfällig.

Gerade wir Christen dürfen uns darauf verlassen: Für Gott ist jede/r so nahe wie der nächste Verwandte. Gott nimmt Anteil an uns, niemand ist ihm egal. In diesem Sinne: Rücken wir jede Woche eine/n Unbekannte/n in die Mitte, ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit.

Sprechen wir – vielleicht nur in Gedanken – ein kurzes Gebet: für die Verstorbenen, für die Lebenden um Trost, für die Menschheit (uns!) um Kraft und Ideen zur Überwindung der Krankheit …

…steht vor der Kirchentür in Pucking

Es ist heute nicht mehr in, dieses Wort zu gebrauchen. Schließlich wurde auch Schindluder damit getrieben, und es erinnert an die Nazizeit und an zu strenge menschenfeindliche Erziehungsmethoden.

Die Grundidee ist aber genial:

in der Früh eiskalt duschen, abrubbeln, hinein in die Kleidung, ein heißes Getränk zum Frühstück …

oder einmal einen Tag nichts essen …

barfuß über Steine laufen

Die Sauna gründet auf dieser Idee. Ganz heiß, schwitzen – und dann im Schnee wälzen oder ins kalte Wasser …

Eines ist zu beachten: Wer sich abhärten möchte,muss ganz gesund sein.

Ist bereits eine Erkältung im Anmarsch, fühlt man sich nicht ganz wohl oder ist müde, gestresst, nicht ausgeschlafen, sehr belastet … dann ist Schonung das Richtige.

Davon morgen mehr.

Predigt                                                 Faschingsonntag, 14. 2. 2021  Haid

Liebe Brüder und Schwestern, lieber Kinder!

Gesund möchte der Mann im Evangelium sein. Und Jesus hilft ihm dabei.

Auch in der Geschichte, die die Kinder gelesen haben, geht es um Gesundheit. Aha, wieso – fragen wir vermutlich. Da geht es doch um ein Kloster, um Mönche und einen Clown und darum, wie man richtig beten kann …

Ja das stimmt, Aber es geht um mehr.

Jesus möchte und wirklich gesund haben und gesund machen – in allen Beziehungen unseres Lebens.

Dazu gehört nicht nur die körperliche Unversehrtheit oder das Freisein von Krankheit, sondern das Glücklichsein, die Freude, die Gemeinschaft, die rechte Beziehung zu Gott, …

Gesunde Spiritualität kümmert sich um all das, da sind immer Leib und Seele gemeint, und wenn wir nachdenken, fällt uns ein Sprichwort ein, das heißt: Humor ist die beste Medizin.

Der Gaukler in der Geschichte und der Aussätzige im Evangelium haben etwas gemeinsam.

Beide gehören zuerst nicht richtig dazu. Am Ende der Geschichte schon. Sie haben dann sogar eine besondere Rolle, eine spezielle Aufgabe bekommen.

Jemand, der damals zur Zeit Jesu den Aussatz hatte, Lepra, eine hoch ansteckende Krankheit, die ohne Antibiotika stets tödlich verläuft, wurde von der Familie, von der Dorfgemeinschaft ausgestoßen. Die Kranken lebten oft miteinander in Höhlen oder Unterständen außerhalb der Siedlungen und waren auf Spenden angewiesen. Sie waren in Quarantäne, würden wir heute sagen.

Ihre nächsten Angehörigen durften sie nie mehr sehen, und eine Hoffnung, gesund zu werden, hatten sie auch nicht. Aussätzig meint nicht mehr dazugehören, ausgesetzt sein in der Wildnis.

Wenn Jesus so jemanden heilt, dann ist danach der gesamte Mensch gesund – nicht nur die körperliche Erscheinungsform der Krankheit ist weg, sondern man darf wieder zu seiner Familie, zu den Freunden, in den Beruf, in das normale Lebensumfeld zurück. Klar, dass der Jubel beim Geheilten groß war.

Er hat Gott gelobt, hat begeistert von Jesus erzählt, wohin er auch gekommen ist.

Der Gaukler in der Geschichte gehörte auch nicht richtig dazu. Er fühlte sich im Kloster ausgestoßen. Warum?

Weil er nicht lateinisch mitbeten konnte. Er war nicht ausgebildet für ein Leben im Kloster.

War er dumm? Nein. Er hatte dafür Fähigkeiten, die die Mönche nichthatten: Er konnte tanzen und Akrobatenkunststücke aufführen, auf den Händen laufen, Saltos schlagen, Jonglieren, …

Obwohl er an Gott geglaubt hat und sehr fromm war, er wollte ja nicht mehr im Zirkus bei der Gauklertruppe sein, sondern im Kloster, war er irgendwie ausgestoßen.

Wie ist es besser geworden?

Er hat das gemacht, was er konnte. Seine Kunststücke aufführen.

Und der Abt des Klosters hat seine Qualitäten gesehen. Erkannt, dass der Gaukler genau richtig ist im Kloster, weil für ihn das wichtigste ist, Gott zu loben – und er macht es so gut er kann, mit all seinen Fähigkeiten, mit Herz und Hirn und Leib und Seele. Die Mönche vielleicht nur mit halbem Hirn.

Bei uns werden auch manche zu Außenseitern, weil sie besondere Fähigkeiten haben, anders aussehen, anders beten oder anders glauben als wir.

Als die Masse.

Die frohe Botschaft: Gott hat die Welt und die Menschen bunt erschaffen. Vielfalt, Anderssein, Sich unterscheiden – das ist ein Zeichen von Gesundheit. Die Schöpfung ist keine Monokultur.

Feiern wir jede und jeder unsere Einzigartigkeit und auch die jedes anderen um uns – zum Lob Gottes!

Ich möchte euch einen Liedtext mitgeben:

Im Land der Blaukarierten …

Bereit sein, dazuzulernen, ist ein sehr wirksames Mittel zum Jungbleiben – und Gesundbleiben.

Es gibt Denkweisen, die krank machen.

Engstirnigkeit, Einseitigkeit, ständiges Kreisen um die ewig gleichen Probleme.

Ganz etwas Neues in Angriff zu nehmen, etwas zu lernen, und sei es noch so verrückt, hilft in den meisten Fällen, wieder normal zu werden, sich am Leben zu freuen, aufzutanken, rauszukommen aus derGrube, aus dem imaginären und doch hochwirksamen Gefängnis…

zum Beispiel:

chinesisch oder arabisch oder eine alte Indianersprache

Jagdkurs

Fischereikurs

Jonglieren

Paragleiten

Zumba oder Samba

Klavierspielen

spinnen oder weben

Maultrommel spielen

Filme drehen

als Clown auftreten

schneidern

Bauernmalerei oder Hinterglasmalerei

Ausdruckstanz

schamanisch reisen

reiten

Profischminken

Modeschöpfen

Und keine Angst: Ihr müsst das dann nicht die nächsten 20 Jahre ausüben …

Gestern habe ich mich wieder einmal testen lassen.

Ganz einfach: Schaut auf die Webseite www.oesterreich-testet.at

Mit ein paar Mausklicks seid ihr angemeldet – an einem Testort eurer Wahl, am Tag, zu der Uhrzeit, wann ihr es braucht und Zeit habt.

Probieren!

Menschen, die nie rausgehen, werden krank.

Diesen Satz habe ich zur 24 Stunden-Betreuerin meines Vaters gesagt. Sie verlässt das Haus grundsätzlich nicht, höchstens um einkaufen zu gehen.

Ich persönlich kann mir ein Leben ohne ausgiebige Spaziergänge in der Natur nicht vorstellen. Zur Not gehe ich auch einmal eine halbe Stunde durch die Stadt, aber durch Wald und Feld ist es doch ganz anders.

Erholsamer, An einem Fluss entlang. Rund um einen See.

Energiegeladen nach Hause kommen.

Sonnenlicht auf unserer Haut – und sei es noch so wenig – ein paar Quadratzentimeter Gesicht im Winter – und das Einatmen der frischen Luft …

durchpulst werden von Lebendigkeit.

Die Gedanken werden frei, das Kreisen hört auf, Neues fällt ein und fällt einem zu …

Schönheitssinn entdeckt Blumen, Tiere, Bäume, Landschaften … oder Schneekristalle, Wolkengebilde, Farben.

Wetter grau in Grau, nach einem stressigen (oder nervtötenden) Arbeitstag wieder zu Hause, jede Menge Arbeit vor sich, das Buch,das zu Weihnachten oder zum letzten Geburtstag geschenkt wurde, aufreibend langweilig, das Fernsehprogramm foltertauglich (Reizentzugsphänomen), Treffen mit Freunden höchstens digital, …

von Fasching im Äußeren keine Spur –

In der Früh eine Flasche Sekt in den Kühlschrank, nach dem Heimkommen gemütlich hinsetzen, ein (ein!) Glas Sekt einschenken, mit Genuss daran nippen und 10 Gründe finden (aufschreiben!), wofür ich heute dankbar bin.

Ihr werdet garantiert danach mit einer der Aufgaben beginnen, die anstehen.

Vielleicht spürt ihr sogar Lust, eine halbe Stunde rund um das Viertel zu marschieren in flottem Tempo …

Übrigens: Sekt bleibt in der Flasche frisch, wenn ihr etwas Alufolie zu einer Wurst dreht und in die Flaschenöffnung schiebt – einmal umknicken, dass es hält, und wieder in den Kühlschrank damit… hält drei bis vier Tage.

Liebe Brüder und Schwestern!

Wieso schickt uns Gott diese Pandemie? Warum beendet er sie nicht? Womit haben wir diese Strafe verdient? …

Warum hilft Gott heute nicht und heilt mich/ den jungen Familienvater/ usw. … nicht? Warum straft mich Gott so? Was habe ich getan?

Im Krankenhaus hört man immer noch, immer wieder diese Anklage, diesen Aufschrei, auch in den Medien – wie kann Gott, der uns angeblich liebt, das zulassen, wieso greift Gott nicht ein …?

Und die ganzen Verbrecher usw. laufen gesund und munter in der Weltgeschichte herum …

Das tun die tatsächlich. Und das allein müsste schon Beweis genug dafür sein, dass es sich bei Krankheit, Schicksalsschlägen, Naturkatastrophen, u. dergleichen nicht um himmlische Strafen handeln kann.

Natürlich kann es sein, dass Menschen in ihrer Gier und Beschränktheit Umweltschäden verursachen, die zu Naturkatastrophen führen können – denken wir an das Abholzen vieler Berghänge, wo dann Lawinen freie Bahn haben, oder die Luftverschmutzung in Großstädten, wo Menschen Schaden nehmen., wo das Öl eines Tankschiffes ausläuft oder die Erderwärmung – Klimawandel durch Co2-Ausstoß …

Wir wissen auch, dass Menschen so unvernünftig leben, dass sie davon ernsthaft krank werden. Zivilisationskrankheiten, …

Aber es bleibt vieles unerklärbar und ungeheuerlich. Gerade bei Corona.

Als glaubende Menschen fragen wir zu Recht: wo bleibt da der gütige, allmächtige Gott?

Ijob, der Gerechte, von dessen Geschichte wir ein Stück in der Lesung gehört haben, hatte genau diese Sichtweise: Ich bin rechtschaffen und gottesfürchtig, und darum geht es mir gut.

Das AT meint: nein, die Rechnung geht so nicht auf.

Der reiche, hochangesehene, vitale, mit glücklicher Familie Gesegnete verliert alles. Die Freunde und Nachbarn haben genau dieses Gottesverständnis und wollen Ijob einreden: Du musst etwas falsch gemacht haben, irgendeinen Frevel, eine Sünde muss es in deinem Leben geben, sonst hätte dir Gott dieses Unglück nicht geschickt.

Ijob widerspricht ihnen und hadert mit Gott, er schreit ihm seine Not und Anklage entgegen, ungebremst. Die Freunde wenden sich ab – Ijob halten sie für einen Gotteslästerer, als dieser ihn grausames Ungeheuer nennt.

Aber Ijob macht es richtig: er redet nicht mehr über Gott, sondern mit ihm. Er steigt aus dem Belohnungs- Bestrafungsmuster aus, er meint Gott persönlich, DU, eine Antwort will er haben, und die bekommt er auch. Vom Hörensagen hatte ich von dir vernommen – nun aber hat mein Auge dich geschaut.

Gott rechtfertigt den Ijob zum Schluss: Der da, mein Knecht, hat recht von mir gesprochen. Und die anderen alle nicht, die ach so wohlmeinenden frommen Freunde und Berater.

Ich bin davon überzeugt, dass Gott anwesend ist in unserer Welt.

Aber er hat uns in die Freiheit entlassen. Er hält uns nicht am Gängelband, eben gerade nicht – so dass wir bei jede Fehlverhalten sofort eins auf die Finger bekommen.

Es ist auch etwas in Vergessenheit geraten, das in vergangenen Jahrhunderten überbetont wurde. Dieses Leben hier ist nicht die einzige Wirklichkeit.

Wir sind zum Lernen, uns Entwickeln auf der Welt, wir dürfen im besten Fall Gott kennen und lieben lernen.

Und Gott hat uns auch in die Freiheit der Naturgesetze entlassen, uns dem Geschehen überlassen, mit Hirn und Fähigkeiten ausgestattet.

Wenn es überhaupt nichts zu tun gäbe, keine Schwierigkeiten, wo wir uns wirklich einsetzen müssen, wo eben vieles nicht problemlos verläuft – wir würden vielleicht vergessen, dass das Sichtbare nicht alles ist.

Und: Gott hat uns nicht vergessen. Er ist in Rufnähe.

Aber weil wir frei sind, gilt folgendes:

Nur, wenn wir uns an ihn wenden, tut er etwas, greift ein. Gott lässt sich ansprechen.

Gott interessiert sich für uns, liebt uns über alles. Ja, er spricht Menschen von sich aus an. Aber Gott sitzt nicht gluckenhaft auf uns drauf, sondern traut uns etwas zu. Selbstverantwortung, Eigeninitiative, Erfindungsgeist, Selbständigkeit … Freiheit.

Aber ein Zweck- und Nutzverhältnis wird ihm nicht gerecht. Und uns auch nicht. Ich bin brav und ordentlich und bete regelmäßig, spende usw, … und deswegen habe ich bei Gott etwas gut, deswegen ist er verpflichtet, zu tun, worum ich bitte – nein, so nicht. Mit der Gottesvorstellung des griechisch-römischen antiken Götterhimmels hat der lebendige Gott der Bibel so gut wie nichts zu tun.

Gott möchte, bittet um unsere Freundschaft. Er ist uns Freund. Alles, was uns unglücklich macht, wird er beseitigen helfen. Und alles, was uns wirklich im tiefsten glücklich macht, wird er uns schenken.

Daran glaube ich.

Wir sind eingeladen, darüber ernsthaft nachzudenken.

Wer lacht, lebt länger, sagt ein Sprichwort.

Ja, es stimmt,

Heute schon von Herzen gelacht?

Ich helfe Ihnen dabei. Hier ein Witz:

Eifrig arbeiten die Wissenschafter im Forschungslabor. Endlich ist Kaffeepause. Nach der Pause meint einer: „Jetzt sind da 2 Tassen heißes Wasser übrig. Was machen wir damit?“ Meint ein anderer: „Kein Problem. Heißes Wasser kann man immer brauchen; frieren wir es ein!“

Heute wieder ein Tipp zum Gesundbleiben und Ausbauen der Gesundheit:

Gundelrebe (oder Gundermann) wächst bereits auf schattigen Wegrändern im Wald, sobald der Schnee weg ist.

Am Mittwoch habe ich ein paar Blätter im Wald zwischen Ansfelden und St. Florian geerntet und gleich darauf in den grünen Salat gemischt.

Herrlich!

Und gesund.

Flavonoide, Triterpenoide, ätherische Öle, Saponine u. a., Vitamine und Mineralstoffe.

In den Salat, aufs Butter- oder Streichkäsebrot, auf die Suppenoberfläche …

Unser Körper lechzt nach der Winterpause nach frischem Grün! Gönnen wir es uns!