Schlagwortarchiv für: Freiheit

(Fast) letzte Gelegenheit, mein De luxe-Jahresbegleitprogramm zum alten Preis zu buchen:

Glücklich, frei, gesund und begeistert!

Trainings- und Begleitprogramm

Wissensvermittlung – Training/Übungen – individuelle Begleitung – Erfolge feiern

De luxe – lebensverändernd

Dauer: 9-12 Monate, ca. wöchentliche Treffen, Übungen und Aufgaben für die Zeit dazwischen. Beginn je nach Auslastung jederzeit möglich

2 Retreatwochenenden (zweitägig)

Skriptum

Fest mit Dinner und Segensritual zum Abschluss (vor Ort mit allen TeilnehmerInnen, max. 8 Personen gleichzeitig)

Gebucht bis 22. Februar, 23.59 Uhr: alter Preis!

Schau morgen in meine Facebookgruppe “Göttinnen in Ausbildung”! Ich erkläre live, worum es geht.

Ab 16.00 Uhr.

Hier der Link: www.facebook.com/groups/goettinneninausbildung/

Schreibt auch gern – wir können ein persönliches Telefongespräch oder Zoommeeting vereinbaren!

Bis morgen!

Predigt                                                                St. Leonhard, 6. 11. 2022

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Ich bin gekommen, den Gefangenen die Entlassung zu verkünden.

So stellt sich Jesus vor in seiner Antrittsrede in Nazaret.

Das Befreien von zu Unrecht Gefangenen gehört zutiefst und schon seit den Anfängen zur christlichen Tradition. Der Messias wurde zunächst als Befreier von (politischen) Gefangenen erwartet, die gab es nämlich, man hatte ja die römische Besatzungsmacht im Land …

Die ersten Christen haben Geld gesammelt, um getaufte Sklaven freizukaufen, man empfand es als absolut unpassend, dass Getaufte, freie Bürger des

Reiches Gottes, im römischen Staat als Unfreie leben sollten, und hat etwas dagegen unternommen.

Wenn wir uns bei Amnesty International oder CSI, Christen in Not für politisch, weltanschaulich oder religiös Verfolgte einsetzen, stehen wir in einer guten Tradition.

Jetzt hat aber das Befreien, das Lösen oder Sprengen von Ketten weitere Dimensionen.

Zunächst das Befreien aus dem Tod. Es gibt eine Reihe von Bildern, die Jesus als Auferstandenen zeigen, wie er an den Händen links und rechts die Verstorbenen aus der Unterwelt herausholt ins Licht, in seinen Bereich, in den Himmel.

Dann natürlich das Befreien von der Sünde, das Jesus bewirkt. Und da steckt mehr dahinter als die schnelle Lossprechung nach einer noch schnelleren Aufzählung von Verhaltensweisen, die uns verkehrt vorkommen.

Der Heilige Leonhard ist auch einer der Schutzpatrone für eine glückliche Geburt.

In den letzten Monaten ist in mehreren Industrieländern wieder neu die Abtreibungsproblematik ins Blickfeld gerückt.

Gesetzliche Lösungen wie z. B. in Österreich die Fristenlösung, wo eine Abtreibung gesetzlich verboten ist, aber unter strengen Voraussetzungen nicht strafrechtlich verfolgt wird, sind in weiten Teilen der USA und in Polen derzeit nicht mehr möglich.

Selbstverständlich sollen Menschen, v. a. Christen, Menschenleben schützen.

Die sog. Fristenlösung bei uns und anderswo ist aber das geringere Übel.

Es ist nämlich genauso das Leben der beteiligten Mutter schützenswert.

Wie kommt eine Frau dazu, ihr Kind nicht bekommen zu wollen?

Fragen wir nach dem beteiligten Vater.

In sämtlichen Fällen handelt es sich um eine Gewaltbeziehung. Um nicht einvernehmlichen Sex – wo der Mann nicht nach Verhütungsmitteln fragt. Wo es keine Kommunikation auf Augenhöhe gibt.

Der Mann verschwindet dann … oder er stellt die Frau vor ein Ultimatum: das Kind oder ich – von ihm ist sie aber finanziell abhängig, sie und die 3 Kinder, die es vielleicht schon gibt… oder es ist eine unterdrückende Familiensituation, wo die junge Frau in ihrer Herkunftsfamilie mit dem Schlimmsten rechnen muss…aber – in Migrationsfamilien – den Kindesvater, den Freund gar nicht heiraten darf, weil die Familie einen anderen Kandidaten ausgesucht hat …gibt es aber in alteingesessenen österreichischen Familien genauso – da darf auch nicht jede jeden heiraten, ohne ev. größten Unmut zu erzeugen…

Solche Mädchen und Frauen werden eine Abtreibung durchführen, weil sie sonst selber nicht mehr leben könnten. Illegal und nicht von Arzt oder Ärztin, sondern mit Pfuschmethoden. So bringen sie ihr Leben erst recht in Gefahr.

Der Hl. Leonhard würde heute vermutlich Mutter-Kind- Wohnungen initiieren.

Jesus ist gekommen, um Ketten jedweder Art zu entfernen, im übertragenen Sinn: er möchte uns den Klotz am Bein entfernen, der uns am glücklichen Leben hindert.

Was können wir tun?

Halten wir Jesus unsere Ketten hin, die wir aus eigener Kraft nicht loswerden: Gewohnheiten, Denkweisen, verfahrene Situationen, alles wo wir glauben es muss so sein aber im Grunde darunter leiden, fixe Vorstellungen, Festlegungen anderer, wie wir angeblich immer seien oder zu sein haben, gesellschaftliche Schranken, Standesdünkel, Feindschaften, Beziehungen, Gruppenzwänge, Süchte, seelische und körperliche Krankheiten… die Weltlage und und und …

Wir brauchen nur sagen, wir wollen das nicht mehr…

Heilige haben die Aufgabe, auf uns Menschen ein bisschen ein Auge zu haben – wie ältere Geschwister auf Kleinere. Bitten wir den Heiligen Leonhard, dass er sich für uns einsetzt, wo wir unfrei sind. Als Befreier aktiv wird Jesus, Gott, selber.

Wir brauchen uns nur überraschen lassen, wie und wie sehr.

Gestern Nachmittag habe ich mir die dritte Impfung gegen Covid19 geholt.

Ein bisschen schummrig ist mir heute gewesen, aber ich hatte einen normalen Arbeitstag.

Ich genieße es, geimpft zu sein.

Theater, Kino, Veranstaltungen, Lokalbesuche …

Ich könnte meinen Beruf als leitende Seelsorgerin nicht ausüben ohne Impfung.

Für Sitzungen braucht man sie, Arbeitstreffen …

Ein guter Rat: Holt euch die Impfung – egal die wievielte!

Ein Stück Freiheit und Lebensqualität.

„Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt.“ (Lk 3,6)

So steht es im heutigen Sonntagsevangelium. Und es ist auch dringend nötig.

Gestern haben wir von Barbara gehört, die als Märtyrin gestorben ist. Ihre Legende spielt im Gebiet der heutigen Türkei,

Wir denken oft nicht daran, dass Zwangsverheiratungen von minderjährigen Mädchen in vielen Kulturen gang und gäbe sind. Ein Eingriff in die persönliche Integrität und Entscheidungsfreiheit, wie er größer kaum sein kann.

Die Freiheit, das eigene Leben eigenverantwortlich zu bestimmen und zu gestalten, haben nicht nur die meisten Frauen und Mädchen in den orientalischen Ländern nicht, sondern immer noch zu viele weltweit.

Ohne Zugang zu Bildung, Beruf, sauberem Wasser, Gesundheitsversorgung und gesellschaftlicher Anerkennung ist die Entscheidungsfreiheit erheblich eingeschränkt.

Uns Christen kommt es zu, nach dem Vorbild Jesu Gottes Heil zu jedem Menschen zu bringen, bis in die entferntesten Winkel der Erde.

Das Nachdenken darüber, wie und was wir unternehmen können, kann in diesem Advent beginnen, an besten jetzt gleich.

Predigt Christkönigsonntag 2021

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

„Bist du ein König?“ Der römische Statthalter ist vorsichtig. Die Anhänger eines Königs könnten einen Aufstand beginnen, wenn er ihren Anführer zum Tod verurteilt. Andererseits: Die Anhänger gibt es offenbar schon…Wenn er ihn nicht verurteilt, ist er selber dran. Ich denke, er hofft, dass Jesus die Frage mit „Nein“ beantwortet. Dann kann er ihn nämlich freilassen, was er sowieso vorhat.

Zwischen König und König ist ein Unterschied.

Das Königsein hat sich im Lauf der Geschichte entwickelt.

Im frühen Mittelalter war König derjenige, der aufgrund eigener Tüchtigkeit – Kampferfolg, Gefolgschaft und Persönlichkeit – zum Anführer wurde. Andere Fürsten schlossen sich dem an, dem sie die Führungsrolle – zumindest momentan in einer Krisensituation – zutrauten.

Die Artuslegende und auch die König-David-Legende im Judentum erzählen von Königen dieser Art.

Dass die Königswürde mit der Zeit erblich wird und der Verwandtschaftsgrad wichtiger wird als die Eignung, das entwickelt sich in allen Völkern so.

Und irgendwann werden die Monarchen mehr schädlich als nützlich, und sie verschwinden so oder so …

Das Modell setzt auf freie Wahlen, damit die Chance besteht, dass wieder die Tüchtigsten eines Landes das Sagen haben …

Menschen, die sich für das Wohl der Gemeinschaft einsetzen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, werden immer seltener.

Wenn sie ehrlich und klug sind, erkennen sie genau: Aus eigener Anstrengung ist vieles nicht zu schaffen. Man kann es nie jedem recht machen, es sind Entscheidungen zu treffen, die möglicherweise fast niemand freuen, aber richtig sind, und bei bestem Willen und aller Umsicht kann leicht Wichtiges übersehen werden … allwissend ist eben niemand.

Ich bin mir sicher, viele Politiker/innen oder auch Verantwortliche oder Vorsitzende verschiedener Gremien fühlen sich öfter wie dieser Jesus, der schon die Dornenkrone aufhat – mehr Bürde als Würde…

Hier durchzuhalten, nicht das Handtuch zu werfen, das geht nur mit einer gesunden Spiritualität, mit tiefem Glauben. Wenn Gottes Geist als Kraftspenderin dahintersteht …

Ab heute sind wir hier in der Pfarre Pucking aufgerufen, KandidatInnen für den nächsten Pfarrgemeinderat vorzuschlagen.

Wie wir als Staatsbürger der Souverän des Volkes sind, die Verantwortung haben, unser Land und Volk zu gestalten, so sind wir als Katholiken, als Christen berufen, die Gemeinde vor Ort zu gestalten. Zu Königinnen und Königen sind wir bei unserer Taufe ja sowieso gesalbt worden.

Wir tragen die Verantwortung, der Ball liegt bei uns.

Allerdings dürfen wir den guten König, den Souverän des ganzen Universums, bei uns wissen. Jesus Christus, dem alles zu Füßen gelegt ist, der den Kampf zwischen Gut und Böse bereits für sich entschieden hat, steht hinter uns…

Wir fühlen uns heute gerade wieder verzagt und ohnmächtig, wütend und verzweifelt – angesichts der Lage.

Aber dass alles gut ausgehen wird, mit der Welt, mit der Menschheit, mit der – mit den Glaubenden im großen Stil, nicht mit einer Konfession oder Pfarre -, wenn wir unseren Beitrag dazu leisten.

Das dürfen wir als Christen nie aus den Augen verlieren.

Alles ist sein Eigentum, heißt es in einem Lied.

Ja, Gott greift in die Geschichte ein, ins Weltgeschehen, davon spricht die Bibel in immer neuen Variationen. Aber nicht ohne unsere Mitwirkung.

Gott, Jesus, ist kein König, der Untertanen braucht.

Gott, Jesus, möchte uns frei und glücklich. Das hat einen Preis, wenn wir nicht wollen, dass uns wer anderer beherrscht. Wir müssen das dann höchstpersönlich selber übernehmen: Selbstbeherrschung.

Ganz sicher möchte er unser König sein: der sich um uns kümmert, dass es uns gut geht, dass wir frei sind – deswegen mag er das ganz und gar nicht, wenn wir andere Könige (oder sogar Götter) haben neben oder statt ihm.

Auch die Angst, die wir vielleicht jetzt neu haben, darf uns nicht knechten, unterdrücken, beherrschen. Genausowenig wie andere Menschen oder das Geld, die Karriere, die Firma, ja nicht einmal unsere Familie. Erst recht nicht Süchte oder Krankheiten, oder fixe Ideen, Traditionen oder Systeme … – wenn und sobald wir Gott als König annehmen, verteidigt er uns vor sämtlichen selbsternannten Königen, die Untertanen suchen…

Jesus Christus verteidigt unsere Freiheit – uns stärkt unsere eigene Verantwortung.

Lassen wir ihn das tun.

Amen.

Liebe Brüder und Schwestern!

Die Wüste hat 2 Seiten.

Ich weiß nicht, welche Ihnen momentan eher ins Auge springt.

Für uns ist eine Wüstenlandschaft eher etwas Exotisches, die Schönheit steht im Vordergrund.

Ja, die Wüste ist überwältigend schön. Schon allein die Farben. Der Sand der Sahara: aber auch in Jordanien und Israel: orangerot. Manche Reiseteilnehmer haben sich ein kleines Gefäß mit diesem Sand gefüllt, als Andenken für zu Hause.

Dann die grenzenlose Freiheit. Keine Obrigkeit, der man sich unterordnen müsste.

Die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten haben 40 Jahre in der Wüste verbracht – wenn man es nicht gewohnt ist, muss man Freiheit lernen, Selbstverantwortung.

Claudia Mitscha-Eibl singt im Mirjamlied von der Gefahr, zurückzufliehen – zu den Fleischtöpfen Ägyptens, in die Sicherheit der Sklaverei.

Denn: Das Leben in der Wüste – in der Freiheit – ist anstrengend und gefährlich.

Man muss genau auf jeden Schritt achten. Erfordert genaue Planung: wie viel Wasser und Nahrung brauche ich für welchen Weg. Nur das Wesentliche kann mitgenommen werden, jedes Zuviel bedeutet untragbare, unerträgliche Last.

Man kann verhungern und verdursten.

Sich verirren, auf wilde Tiere stoßen. Orientierung ist gefragt. Die Sterne des Himmels zeigten den Weg.

Fata Morganas, Luftspiegelungen, täuschen Leben und Ziel – Wasser, die rettende Oase – vor, wo keines ist.

Bei einem Unfall kann es sein, dass keine Hilfe kommt.

Am Tag droht der Sonnenstich, in der Nacht die Unterkühlung. Beim Sandsturm kann man ersticken.

Alles ist in der Wüste intensiver als im „normalen“ Leben. Als in der Stadt oder im fruchtbaren Tal.

„Wüste“ steht für eine Ausnahmesituation.

Ein Symbol für Ausnahmesituationen im Leben.

Für Zeiten der Not, Krankheit, Enttäuschung, des Mangels, der Einsamkeit und der Prüfungen, des Scheiterns und Nicht mehr Weiterwissens – wo wir an unsere Grundsubstanz kommen.

An unsere Grenzen.

Wo unsere Filter und Schutzhüllen wegfallen. Kultur, Tradition, Religion, Besitz, Herkunft …

Keine Ablenkung. Unsere Seele liegt bloß – Ausflüchte bringen nicht weiter.

Wir haben alle im letzten Jahr ein Stück „Wüste“ erlebt – die Gefahr des krankwerens, die drohende Not, Arbeitslosigkeit, echteNot durch Isolation, den Mangel an Ablenkung durch kulturelle, sportliche,vereinsmäßige, pfarrliche, … Tätigkeiten, durch Reisen, durch Lokalbesuche, den Freundeskreis, die Verwandtschaft.

Auf uns selbst zurückgeworfen wurden viele – einzeln und innerhalb der Kernfamilie.

In der Wüste und ähnlichen Regionen, z. B. auch bei Bergbauern, gibt es aber noch eine Besonderheit:

Legendär ist die Gastfreundschaft der Beduinen.

In Kargheit und Würde. Ohne Ansehen der Person.

Ausgeliefert sein, das Wissen: wir alle sind aufeinander angewiesen.

Jesus hat das gewagt. Alle Fülle und alle Macht als Gottes Sohn abgelegt.

Die Versuchung war, sich als göttlich und leidfrei zu zeigen, nicht an die Grenze zu kommen, kein Risiko einzugehen.

Wir sind in der Fastenzeit eingeladen, uns in die Wüste zu begeben.

Freiheit zu üben.

Selbstverantwortung. Achtsamkeit – ausprobieren, was ich alles nicht brauche, weil es zuviel ist … trotz Corona sind da immer noch Denkmuster, Abhängigkeiten und Strukturen die unfrei und krank machen …

Aussteigen – nicht für immer, aber für eine gewisse Zeit.

Nicht nur, weil wir diese Erfahrungen brauchen – damit wir mit Extremsituationen, die in unserem Leben auf uns zukommen, besser umgehen können. Wir wissen, was wir alles aushalten. Weil wir es trainiert haben. Menschen, die besser mit dem Lockdown zurechtgekommen sind, haben zuvor geübt!

Aber auch deswegen, weil wir die Erfahrung machen dürfen:

Wo wir uns aus unseren Schutzmauern und Panzern, aus unserer 100fach abgesicherten Zuckerwattewelt ins wirkliche freie und gefährliche Leben hinaustrauen, da hat es Gott ganz leicht, für uns sichtbar zu werden. Da wird die Grenze durchlässig zur „anderen“ Welt.

Es ist zu wünschen, dass wir zu spüren beginnen: da schaut jemand auf uns, der uns liebt.

Wir haben uns jetzt eine Weile mit dem Thema beschäftigt, dass Gott jeden Menschen bedingungslos liebt, dass wir wertvoll, umsorgt, behütet, gesegnet, … sind.

Und doch ist da bei manchen diese Frage: Wie soll ich an einen gütigen. gerechten, liebenden Gott glauben – wenn er doch nie eingreift, sich heraushält, nichts unternimmt angesichts des Leids in der Welt?

Wie kann er zulassen, dass ein 19jähriger Sohn an Krebs stirbt, dass die jungen Eltern beim Autounfall draufgehen, dass Zigtausende bei einem Erdbeben sterben und obdachlos werden, … dass Millionen Kinder mangelernährt sind und vor Hunger umkommen, dass es ständig Kriege gibt auf der Welt … oder angesichts Corona und verschiedener weiterer Epidemien…?

Gott muss entweder nicht allmächtig sein – oder nicht gütig.

Und wenn er eines von beiden nicht ist, ist es kein Gott, an den zu glauben möglich ist …

Dieses Dilemma ist alt. Man nennt es das „Theodizeeproblem“.

Ich möchte dazu ein paar Sätze formulieren, die aus meiner persönlichen Glaubens-Erfahrung gewachsen sind:

  • An vielen Übeln ist nicht Gott „schuld“, sondern sie sind von Menschen verursacht: Krieg, Gewalt, Unrecht, Hunger, medizinischer Unterversorgung und anderer Not in armen Ländern (es ließe sich lösen! Fehlt an Einsicht, gutem Willen.)
  • Bei natürlichen Ursachen ist daran zu denken, dass wir nicht im Paradies leben, sondern als Menschen auf einem Planeten mit natürlichen Bedingungen(Wetter, Vulkanausbrüche, Erdbeben, …). Auch Krankheiten und unser körperlicher Tod, unsere Endlichkeit, ist da dazuzurechnen.
  • Es ist keineswegs so, dass Gott NIE eingreift. Zahlreiche Beispiele geben Zeugnis davon, dass Menschen mit ihrem Beten „Erfolg“ haben, dass sich ein Problem auf wunderbare (menschlich nicht planbare und nicht herstellbare ) Weise lösen. Es gibt Krankenheilungen, abgewendete Katastrophen, beendete Kriege, plötzlich erreichte Gerechtigkeit …

Die Frage lässt sich meiner Meinung nach eingrenzen auf die Formulierung: Warum greift Gott nicht IMMER ein, wenn Negatives droht oder geschieht?

Als Anregung zum Selber-Weiterdenken:

Gott lässt uns die größtmögliche Freiheit. Dazu gehört auch, dass wir mit unseren menschlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten selber wirken sollen und dürfen.

Gott drängt uns ihre/seine allumfassende Liebe nicht auf, wenn wir sie nicht haben möchten.

Kann es nicht sein: Gott tut ausschließlich etwas für uns, wenn wir darum bitten, wenn wir mitteilen, dass wir das möchten, es uns wünschen?

Da kann dann auch ein Freund für den anderen, die Mutter für das Kind, eine Gebetsgemeinschaft für ein Staatsoberhaupt … bitten …

Wir müssen Gott einladen, Zutritt gewähren … so leid es ihm/ihr tut, weil sie ja möchte, dass es uns erdenklich gut geht: Wir verhindern sonst selber, dass uns die himmlischen Mächte unterstützen …

Schreibt mir doch eure Meinung, eure Erfahrungen dazu!

Die Menschen jubeln Jesus zu, als er in Jerusalem einzieht. Es gibt die alte Prophezeiung von Jesaja – oder vielleicht die Formulierung eines Wunschtraumes, einer Vision, die er gehabt hat, wie der Messias sich verhalten wird -: „Er reitet auf einer Eselin“. Das Tier der armen Leute, mit dem man keinen Staat machen kann… ein Bild der Bescheidenheit und des Friedens – kein Pferd, mit Pferden zieht man in die Schlacht.

Jesus wählt dieses Zeichen ganz bewusst; selbstverständlich weiß er, welche Hoffnungen, Assoziationen er damit heraufbeschwört. Schließlich kennt er die Heilige Schrift.

Ja, er erhebt den Anspruch: Ich bin der Erwartete. Ich bin der Messias.

Alle, die da die Straßen säumen, begreifen das.

Und doch – sofort stellen sie sich wieder vor, was sie gern hätten, was sie gelernt haben, was es an alten Bildern gibt.

Die Menschen suchen sofort den „starken Mann“, rufen nach ihm. Einen, auf den man alle Verantwortung und jede Entscheidung abwälzen kann. Einen, der „es richten wird“. Der es allen recht machen kann. Der endlich Schluss macht mit sämtlichen Missständen der Weltgeschichte.

Wie geht es mir mit diesen Vorstellungen?

Ja, Jesus ist der ersehnte Retter, der letztendlich alles heilen und vollenden wird. Ja, Gott ist allmächtig.

Und doch:

Er entlässt uns nicht aus unserer Verantwortung.

Er nimmt uns Entscheidungen nicht ab.

Er respektiert unseren freien Willen. Unsere Persönlichkeit.

Achtet unsere Fähigkeiten.

Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit: durch und durch biblische Werte…

Und hier der Bibeltext:

Mt 21, 1-11

211 Als sie sich Jerusalem näherten und nach Betfage am Ölberg kamen, schickte Jesus zwei Jünger aus

2 und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir!

3 Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen.

4 Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist:

5 Sagt der Tochter Zion: / Siehe, dein König kommt zu dir. /

Er ist sanftmütig / und er reitet auf einer Eselin / und auf einem Fohlen, / dem Jungen eines Lasttiers.

6 Die Jünger gingen und taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte.

7 Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie und er setzte sich darauf.

8 Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.

9 Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen:

Hosanna dem Sohn Davids! / Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. / Hosanna in der Höhe!

10 Als er in Jerusalem einzog, erbebte die ganze Stadt und man fragte: Wer ist dieser?

11 Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.

Wenn Gott uns, die Menschen, über alles liebt – wie kommt es dann, dass Schlechtes, Böses … in der Welt existiert?

Verschiedene Religionen und religiöse Strömungen haben im Lauf der Geschichte versucht, Antworten darauf zu geben. Erklärungsversuche.

Am besten davon gefällt mir folgender: Gott will das Negative nicht. Die Entscheidung, es zuzulassen, war jedoch der einzige Weg, unsere Freiheit zu garantieren.

Was wir glauben dürfen:

Jesus Christus hat, wo immer er hinkam, Leid gelindert und Gutes beginnen lassen. Die vielen Heilungswunder, die in den Evangelien geschildert sind, (und vieles mehr, im Grunde sein gesamtes Wirken) zeugen davon.

Der heutige Bibeltext zur Betrachtung:

Die Heilung der gekrümmten Frau: Lk 13, 10-17

Ein Gedanke dazu: Auch nach so vielen Jahren des Leids ist es möglich, dass alles gut wird. Gott ist Herr über die Zeit. Das, was er jetzt tut, wie er heute und in Zukunft an uns wirken will und kann, ist mächtiger als das Vergangene.

Lukas 13, 10-17

10 Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge. 11 Und siehe, da war eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Geist geplagt wurde; sie war ganz verkrümmt und konnte nicht mehr aufrecht gehen. 12 Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst. 13 Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott. 14 Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat! 15 Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? 16 Diese Frau aber, die eine Tochter Abrahams ist und die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen? 17 Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte.

Menschen, die glücklich sind, die spirituell aktiv sind, in einer intakten Gemeinschaft leben, viel lachen bzw. mit Humor gesegnet sind und die sich häufig in der freien Natur, v. a. im Wald, aufhalten, deren Immunsystem ist auf höchstem Niveau.

Gesunde Ernährung und Bewegung tun ein Übriges dazu, ausreichend Schlaf und Freizeit.

Sinn.

Ich bezweifle, dass ein solches Leben vielen Menschen in China vergönnt ist.

Kann ja sein: das Coronavirus ist ein Hilferuf, ein Aufruf, das System zu ändern.

Spiritualität, Natur, Freiheit, Selbstbestimmung, Sinn: Chinesen, nehmt euch, was ihr braucht!

Und Krankheitserreger verlieren ihren Schrecken, ihre Macht.

Was meint ihr dazu?