Schlagwortarchiv für: Heiliger Geist

Als ich diese Bezeichnung erstmals hörte, dachte ich: Aha, das kommt von “heiliger Geist”… Ich informierte mich durch das Lesen von Büchern und nahm an einem Schnupperseminar teil.

Jetzt habe ich bereits drei Module der Heilerausbildung absolviert – 4 stehen mir noch bevor – und helfe immer wieder Esperenten durch Handauflegen oder durch eine Sitzung aus der Ferne, ihre Leiden zu lindern – ja, und manchmal auch zu beseitigen.

San Esprit kommt von sana – gesund. Heilender Geist wäre die treffende Übersetzung.

Informiert euch doch einfach selbst auf der Webseite von AmazinGrace oder der Ecole San Esprit – und wenn es euch in diese Richtung zieht, nehmt an einem der nächsten Schnupperseminare teil. Es lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn ihr dann die Heilerausbildung nicht macht.

Googelt !Annette Müller” oder “San Esprit” oder “AmazinGrace”

Viel Erfolg und Freude wünsche ich euch!

Meldet euch gern auch bei mir, wenn ihr Fragen habt!

Predigt                                                       Dreifaltigkeitssonntag

Liebe Brüder und Schwestern!

Lesen Sie eine Zeitung von vorn nach hinten – oder von hinten nach vorn? Oder blättern sie lieber darin herum, irgendwas Interessantes steht überall …

Manche Bücher kann, ja soll man genau so lesen – Ratgeber für bestimmte Themen, Medizin, Garten,  Kochbücher …, Gedichtbände, da ist es sinnvoll, sich jeweils das herauszusuchen, was man gerade im Moment braucht.

Die Bibel ist auch so ein Buch. Es st eine Sammlung von Büchern, mit einem einzigen Thema in unzähligen Variationen: Wie sind Menschen Gott begegnet, Wie können Menschen, wir, Gott begegnen, was folgt, ergibt sich daraus für unser Leben und für die Zukunft der ganzen Welt …

Die Vielzahl von Gottesbildern und Gotteserfahrungen ist auf keinen logischen Nenner zu bringen.

Immer wieder heißt es: Ja, der Gott des AT ist grausam, rachsüchtig, strafend, gewalttätig – der des NT ist barmherzig, menschenfreundlich, verzeihend, liebend …

Aber das stimmt so nicht.  Die Texte des Ersten Testaments geben die Erfahrung mit Gott vielfältig wider: Als Schöpfer, der aus Liebe zum Leben und zur Vielfalt alles hervorbringt, was ist – als Anwalt der Schwachen, Witwen, Armen, Fremden und Waisen, als Retter und Befreier seines unterdrückten Volkes, als sorgsamer Begleiter auf dem Weg aus Ägypten heraus und durch die Wüste – als Mahner, wenn die Gebote – wenn Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Freiheit außer Acht gelassen werden … als eifersüchtiger Liebhaber, der seine Geliebte, Israel, nicht aus den Augen lässt und vor Zorn und Trauer außer sich ist, wegen der anderen Liebhaber seiner Gattin – Religionen, heidnische Gottesvorstellungen, Kulte und Bräuche sind gemeint – und ihr dann aber verzeiht und die Beziehung neu anfangen lässt, sooft sie zu ihm zurückkehren will.

Als Mutter, die den Säugling nährt und lieb hat – als Henne und Adlermutter, die die Küken unter ihren Flügeln sammeln will. Als Freund, dem man sich anvertrauen kann und auf dessen Rückhalt und Hilfe man hoffen darf.

Jahwe st der Herr der Geschichte, der nach Bedarf eingreift – er ist ein verlässlicher Partner, der mit dem Volk einen Bund schließt – und ihn einhält, auch wo die Menschen darauf vergessen.

Die Erfahrungen sind unglaublich vielfältig – wie in der indischen Legende von den Blinden, die zu viert unterwegs sind und auf einen Elefanten treffen: Der erste erwischt en Bein des Elefanten, sagt: das, was da auf unserem Weg steht, ist eine gewaltige Säule. Der 2. erwisch den breiten Rücken, kann nicht bin hinauf tasten und erklärt: Ein gewaltiges Gebirge versperrt uns den Weg. Der 3. greift den Schwanz und mein: Ach wo, das Ende eines Seils – und der 4. Ein Ohr, dann den Stoßzahn, der verkündet eifrig: es handelt sich um eine Art Schiff – ich greife ein ledernes Segel und einen spitzen Bug.

Der Elefant ist natürlich all das und weit mehr als all das zusammen.

Liebe Brüder und Schwestern – könnte es mit den unzähligen verschiedenen Gotteserfahrungen von uns Menschen nicht auch so sein?

Wir erfassen, soviel und den Aspekt, den wir aufgrund unserer Erfahrungen erfassen können – aber es gibt immer noch mehr, weit mehr, als Lehrsätze, Theologiebücher und Dogmen ausdrücken können…Mehr als menschlich-irdische Erfahrung zu erfassen und zu erspüren vermag …

Alle Bilder von Gott sind irgendwie richtig – aber genauso sofort falsch und irreführend, sobald sie absolut gesetzt werden.

Dreifaltigkeit – ist ein Kompromiss, die Aspekte der Gotteserfahrungen einzugrenzen, zugänglich zu machen – Gott zu beschreiben in der wesentlichsten Offenbarung: als in-Beziehung. Liebend. Zugewandt. Eine Fülle, überbordend und überfließend, mehr als eine Person zeigen kann … So sehr liebt, dass die Beschränkung irdischen Lebens auf sich nimmt und stirbt für die Geliebten …

Nur eines ist Gott mit Sicherheit nicht:

Irgendein höheres Prinzip – unpersönlich – wie manche Richtungen der Esoterik es betonen zu müssen glauben.

Wer hat zu Mose gesprochen und ihm danach die Fähigkeit verliehen, das Volk aus der Sklaverei zu befreien?

Haben sich alle großen Mystiker/innen geirrt? Teresa von Avila?

Ich ziehe es vor, es mit den Propheten zu halten – die von diesem Gott, von einer Person höchstpersönlich angesprochen wurden – oft gegen ihre eigene Absicht – oft immer wieder und mit kreativen Überzeugungsmethoden soweit gebracht worden sind, dass sie von diesem Gott und in seinem Auftrag gesprochen haben – meistens zu ihrem, der Propheten, eindeutigem persönlichen Nachteil. Weil Jahwe die Welt immer mehr in Ordnung bringen will – mit unserer Hilfe.

Das Kirchenjahr betont immer wieder einmal einen der wichtigen Aspekte Gottes – wir sind alle eingeladen, mit diesem Gott der Fülle und Vielheit jeden Tag unseres Lebens neue und tiefere Erfahrungen zu machen. Lesen wir die Zeitung, die Nachrichten und Botschaften Gottes, egal welche, aber lesen wir sie.

Gehalten in der Pfarrkirche Gaming, 20.5.2024

Liebe Brüder und Schwestern!

Was den Weisen und Klugen verborgen ist, was aber auch kleine Kinder merken – ganz selbstverständlich … – wie Gott wirkt, wie Gottes Geist handelt.

Vielen Menschen heute, gerade auch in der Kirche, geht es wie den Toten in der Lesung. Ein gewaltiges Heer, das aber keine Kraft hat, wo die Bedeutung fehlt. Viele wissen mit dem Heiligen Geist gar nichts anzufangen. Zu lange und zu sehr wurde die Struktur der Kirche betont, man hat sich auf Glanz und Macht, Reichtum und Einfluss verlassen. Auf die Tradition, und auf das Lehrgebäude.

Und dabei vergessen, dass Gott es eigentlich und in Wahrheit ist, der das alles belebt und am Leben erhält. Wie wenn jemand, und der kann noch so klug und mächtig, schön oder prominent sein, vergísst, einzuatmen. Dann dauert es ziemlich genau 3 Minuten, und es ist aus und vorbei.

Die Menschen des Alten Testaments haben Gottes Geist den Namen „Ruach“ gegeben, das heißt ursprünglich tatsächlich Atem oder Wind.

Der lebendige Hauch des Atems ist Zeichen dafür, dass jemand lebendig ist.

Wenn wir zu Menschen, die wir nicht mögen, sagen: Du bist Luft für mich, sollten wir vielleicht einmal nachdenken, was das im Grunde bedeutet.

Viele Menschen verhalten sich so, als ob Luft keine Rolle spiele. Als ob man sie nicht braucht, wie etwas Unwichtiges.

Luft ist wirklich ein gutes Symbol für Gottes Geist.

Dem geht es nämlich ähnlich: Die meisten Menschen halten ihn/sie für überflüssigen Luxus, auch gute Christen. Brauch ich eigentlich nicht.

Ruach oder Schekinah ist der Aspekt Gottes, die Persönlichkeit Gottes, die mit uns Kontakt aufnimmt, ständig da ist und uns am Leben erhält – wie die Luft, die wir atmen. Ohne dass wir das merken.

Uns aufatmen lässt. Einen Luftpolster bildet, rund um uns, dass wir es weicher haben. Eine Sicherheitsmatratze nach unten, wenn wir fallen.

Einen Filter für das, was von oben kommt. Ein Schlauchboot, das über Untiefen führt.

Wenn ich das nicht haben will – ausdrücklich Gott mir wurscht ist – dann darf ich mich nicht wundern, wenn ich mich überall stoße, die Umwelt mir giftig und feindlich vorkommt, in schlechter Luft mitten in der Senkgrube stehe und ständig selber ruachln – das heißt, ich kanns fast nicht derschnaufn – und rudern muss, um mehr schlecht als recht über die Runden zu kommen, der Auftrieb fehlt. Wenn manche Systeme in Politik und Wirtschaft oder Kirche – man hat zumindest mitunter den Eindruck -: aus dem letzten Loch pfeifen, dann ist das, denke ich mir, die unmittelbare Folge von langanhaltender Resistenz – Widerstand – gegen das Wehen des Heiligen Geistes.

Man hat schlicht und einfach vergessen zu atmen – tief genug zu atmen.

Wenn ich innen drin bleibe und die Luft immer schlechter wird, und es lüftet keiner, wenn wir die Anstrengung erhöhen, schneller atmen, dann geht uns nur umso rascher die Luft aus.

Frische Luft ist in diesem Fall das einzige, was hilft.

Liebe Brüder und Schwestern, wenn wir Gottes Geist so dringend brauchen, wenn er/sie so lebensnotwendig ist wie Luft – was können wir tun?

Da habe ich eine wirklich gute Nachricht:

Wissen Sie, was die Luft noch für eine Eigenschaft hat?

Luft strömt von selbst, automatisch, in leere – luftleere – Räume – sobald eine Öffnung da ist.

Wir müssen aufmachen. Wir brauchen nicht einzuatmen. Die verbrauchte Luft müssen wir ausatmen – die frische Luft strömt von selber in uns ein. Einatmen geht von selber. Wenn wir schlafen oder voll konzentriert mit etwas beschäftigt sind oder überhaupt den ganzen Tag … wir brauchen gar nichts machen, unser System atmet einfach ohne unser bewusstes Zutun.

Leben gedeiht von selber. Denken Sie an Pflanzen: aus jeder Wiese und jeder Garten wird nach wenigen Jahren ein Wald, wenn man die Vegetation nicht daran hindert …unsere Haare, Nägel … der Embryo im Mutterleib, wachsen von selber, Wunden verheilen von selber, wenn man sie nicht dabei stört…

Und allerdings nur solange wir atmen …

Vor ein paar Tagen habe ich mit einer Bekannten geblödelt – wir haben gemeint, es wird eh dauernd gebetet, dass Gottes Geist kommt und wirkt. Warum tut sich so wenig? Vielleicht sollten wir besser darum beten, dass die Ruach ein paar Löcher bohrt. In uns. Der Heilige Geist, Gottes Lebenskraft und Atem, ist ja immer da.

Nur: aufmachen, Augen, Ohren, Herzen, Verstand…  aufmachen müssen wir.

Jemand vermutet einen Fehler.

Die Zuständigen gehen der Sache nach.

Sie finden tatsächlich Fehler.

Sie berichtigen das Ergebnis.

Sie geben die gesamte Vorgangsweise bekannt.

Genau das hat die Wahlkommission der SPÖ nach dem Parteitag am Samstag gemacht.

Ja, schaut blöd aus, wenn man es nicht schafft, gute 600 Stimmen richtig auszuzählen.

Ich finde es absolut wesentlich und bemerkenswert – im positiven Sinn! -, den Fehler für MÖGLICH zu halten, ihn zu verifizieren und ZUZUGEBEN und zu BERICHTIGEN.

Ich stelle mir vor, wie lästig es gewesen sein muss, sich für diesen Weg der Fehlerberichtigung zu entscheiden.

Die Vorgangsweise ist christlich im besten Sinn. Umkehr und es danach besser machen.

Nicht nur, weil gerade Pfingsten war: Ruach JHWH weht, wo sie will … und landet, wo Menschen dies zulassen…

Genau das wünsche ich mir von ehrlichen bemühten Menschen und erst recht von denen, die politische Verantwortung tragen.

Hut ab!

und mein Wort an die SPÖ: Nur weiter so!

Ihr seid in der Achtung aller Anständigen gestiegen.

Liebe Brüder und Schwestern!

Ein Beistand – was ist das?

Jesus schickt uns den Heiligen Geist als Beistand. Was tut ein solcher?

Ich habe überlegt, welche Wörter mit ähnlicher Bedeutung es noch gibt. Da kommen wir auf ganz schön viel Möglichkeiten, damit wir uns vorstellen können, wie Gottes Geist handelt.

Beistand – das ist jemand, der hilfsbereit bei einem steht, wer zu mir steht  – Jesus und der Heilige Geist lieben uns und halten deswegen zu uns …

Lateinisch übersetzt heißt Beistand Assistent/in.

Einer, der hilft, Helfer,

Einer, der unterstützt, unter die Arme greift. Trägt und hält, führt und leitet, Google Maps Routenassistent…geleitet …

Aber auch beschützend den Arm um jemand legt. Tröstend fast. Ermutigend. Und uns einsagt, wenn wir mit unserem Wissen am Ende sind. Die Informationen eingibt, die wir brauchen, Intuition.

Beistand – auf englisch übersetzt: Standby. Ein Gerät im Standby-Modus steht zur Verfügung, ist eingeschaltet, auf Abruf bereit. Parat und zu Diensten.

Herbeigerufen werden im Fall des Falles – das ist einer der traditionellen Namen für den Heiligen Geist: Paraklet. Wenn der Hut brennt, eilt er zu Hilfe.

Dann gibt es das Wort Beistand bei uns als Rechtsbeistand – wer mich vertritt uns mir zu meinem Recht verhilft. Ich bin die Assistentin der Pfarre, weil ich das tun soll – die Pfarre nach außen vertrete.

Wer mit Rat hilft, verteidigt; mein Tun und Sein befürwortet, der dahintersteht und dafür eintritt.

Unterstützen hat diese Nuance des Förderns. Gottes Geist fördert uns – fördert unsere Schätze, Talente zutage. Hilft, sie zu entdecken und zu entwickeln. Bestärkt unsere guten Eigenschaften und Fähigkeiten und macht uns mutig, sie einzusetzen. Für den Heiligen Geist sind wir förderungswürdig. Er ist unser Coach. Lässt nicht locker, damit wir uns gut, zum Besten entwickeln.

Er befördert uns – führt ein Upgrading mit uns durch, näher zu Jesus und Gott hin. Er bewegt uns, motiviert uns, Heilige zu werden – wenn nötig, mit Hinweisen und einem spürbaren Schubs in die richtige Richtung, er wirft uns auch mal aus der spur, wenn wir in der falschen gefangen, festgefahren sind.

Und wenn es anstrengend wird, steht er in voller Größe neben uns und spendet kühlen Schatten, fächelt uns kühle Luft zu und sagt uns was Liebes, Aufbauendes leise und zärtlich ins Herz hinein.

Und die Erfahrung, dass Gott das wirklich macht mit uns – die haben die Jüngerinnen und Jünger Jesu am ersten Pfingstfest gemacht.

Heute feiern wir den Jahrestag davon.

Predigt                                                                      Pfingstsonntag 2022

Liebe Brüder und Schwestern!

Luft und Wind – gibt es die überhaupt?

Man sieht sie nicht. Sehen können wir nur die Blätter eines Baumes z. B., die sich im leichten Wind bewegen.

Man spürt sie nicht – außer bei starkem Wind.

Dann allerdings können wir die Luft auch hören, die starken Windböen – oder hören wir auch dann nur den Aufprall der Luft auf das Hindernis, das Rauschen der Baumkronen oder der Wellen in einem See oder Meer?

Oder den Luftdurchzug – je nach Stärke ein Pfeifen oder Dröhnen – durch eine Flöte, Trompete oder Orgelpfeife …

Die Menschen des Alten Testaments haben Gottes Geist den Namen „Ruach“ gegeben, das heißt ursprünglich tatsächlich Atem oder Wind.

Die Wüstenbewohner haben gesehen, was Wind bewirkt: in der Sonnenhitze kühlt, Regenwolken bringen kann – dies im Guten -, aber sie haben auch gewusst, welche verheerenden Folgen ein Sandsturm haben kann, wo das Unterste zuoberst gekehrt wird, oder die stetige Macht des Windes, wo nach einigen Jahren die Landschaft in der Wüste sich verändert, wegen der Wanderdünen Neuorientierung, notwendig wird, die Suche eines neuen Weges …

Ja, und ohne Luft kann kein Mensch leben. Der lebendige Hauch des Atems ist Zeichen dafür, dass jemand lebendig ist.

Wir sagen aber auch zu Menschen, die wir nicht mögen: Du bist Luft für mich.

Überflüssig, wie nicht vorhanden.

Luft ist wirklich ein gutes Symbol für Gottes Geist.

Dem geht es nämlich ähnlich: Die meisten Menschen halten ihn/sie für überflüssigen Luxus, auch gute Christen. Brauch ich eigentlich nicht.

Ruach oder Schekinah ist der Aspekt Gottes, die Persönlichkeit Gottes, die mit uns Kontakt aufnimmt, ständig da ist und uns am Leben erhält – wie die Luft, die wir atmen. Ohne dass wir das merken.

Uns aufatmen lässt. Einen Luftpolster bildet, rund um uns, dass wir es weicher haben. Eine Sicherheitsmatratze nach unten, wenn wir fallen.

Einen Filter für das, was von oben kommt. Ein Schlauchboot, das über Untiefen führt. Uns sicher durchs Leben segeln lässt.

Wenn ich das nicht haben will – ausdrücklich Gott mir wurscht ist – dann darf ich mich nicht wundern, wenn ich ständig selber ruachln – das heißt, ich kanns fast nicht derschnaufn – und rudern muss, um mehr schlecht als recht über die Runden zu kommen, der Auftrieb und Antrieb fehlt. Und irgendwann pfeift man aus dem letzten Loch.

Liebe Brüder und Schwestern, wenn wir Gottes Geist so dringend brauchen, wenn er/sie so lebensnotwendig ist wie Luft – was können wir tun?

Da habe ich eine wirklich gute Nachricht:

Wissen Sie, was die Luft noch für eine Eigenschaft hat?

Luft strömt von selbst, automatisch, in leere Räume. Ins Vakuum, in den luftleeren Raum – sobald eine Öffnung da ist.

Wir müssen aufmachen.

Wenn dauernd gebetet, dass Gottes Geist kommt und wirkt. Warum tut sich so wenig? Vielleicht sollten wir besser darum beten, dass die Ruach ein paar Löcher bohrt. In uns. In die Menschen. In die festgefügten Mauern der Weltanschauungen, Vorurteile, Gewohnheiten …

Nur: aufmachen, Augen, Ohren, Herzen, Verstand…  aufmachen müssen wir. Und rausgehen ins Freie.

Wenn wir uns das vielleicht nicht trauen – wenn uns der Heilige Geist lästig vorkommt wie ein Gegenwind oder ein scharfer Luftzug ins Gesicht, kann es daran liegen, dass wir in die falsche Richtung laufen und umkehren angesagt ist.

Die Frage an uns ist: was möchte Gottes Windhauch aus unserem Leben fortblasen – oder aus unserer Pfarre – Staub, Ablagerungen, Verkrustungen, Müll, Schutt, der uns zudeckt und fast begräbt, Ungesundes und Unbrauchbares?

Bei uns herrscht manchmal so eine Scheu, fast ein Schuldbewusstsein, dass wir Christen sind und Freunde von Jesus. Wir können Gott einfach darum bitten, dass er das beseitigt. Gehen tut es. Die Jüngerinnen und Jünger haben zu Pfingsten trotz Lebensgefahr sich plötzlich stolz zu Jesus bekannt.

Wo wünschen wir uns mehr Lebendigkeit und Bewegung? Rückenwind?

Ich lasse den Ventilator jetzt eine kleine Weile laufen – wir sind eingeladen, dass wir uns dem Wirken des Geistes wie einer frischen Brise aussetzen.

Das soll uns heute als Glaubensbekenntnis gelten.

Liebe Brüder und Schwestern!

Ein Beistand – was ist das?

Jesus schickt uns den Heiligen Geist als Beistand. Was tut ein solcher?

Ich habe überlegt, welche Wörter mit ähnlicher Bedeutung es noch gibt. Da kommen wir auf ganz schön viel Möglichkeiten, uns konkret vor Augen zu führen, wie Gottes Geist handelt. So wie Jesus es persönlich gemacht hat im Kreis seiner Jüngerinnen und Jünger.

Beistand – das ist jemand, der hilfsbereit bei einem steht, wer zu mir steht und auf mich steht – Jesus und der Heilige Geist lieben uns …

Lateinisch übersetzt heißt Beistand Assistent/in.

Einer, der hilft, Helfer,

Einer, der unterstützt, unter die Arme greift. Trägt und hält, führt und leitet, geleitet … beschützend den Arm um jemand legt. Tröstend fast. Ermutigend. Und uns einsagt, wenn wir mit unserem Wissen am Ende sind. Die Informationen eingibt, die wir brauchen, Intuition.

Beistand – auf englisch übersetzt: Standby. Ein Gerät im Standby-Modus steht zur Verfügung, ist eingeschaltet, auf Abruf bereit. Parat und zu Diensten.

Herbeigerufen werden im Fall des Falles – das ist einer der traditionellen Namen für den Heiligen Geist: Paraklet. Wenn der Hut brennt, eilt er zu Hilfe.

Dann gibt es das Wort Beistand bei uns als Rechtsbeistand – einer, der mit Rat hilft, verteidigt; mein Tun und Sein befürwortet, der dahintersteht, zu mir steht, wenns drauf ankommt … Ja zu mir sagt.

Unterstützen hat diese Nuance des Förderns. Gottes Geist fördert uns – fördert unsere Schätze, Talente zutage. Hilft, sie zu entdecken und zu entwickeln. Bestärkt unsere guten Eigenschaften und Fähigkeiten und macht uns mutig, sie einzusetzen. Für den Heiligen Geist sind wir förderungswürdig. Er ist unser Coach. Lässt nicht locker, damit wir uns gut, zum Besten entwickeln.

Er befördert uns – führt ein Upgrading mit uns durch, näher zu Jesus und Gott hin. Er bewegt uns, motiviert uns, Heilige zu werden – wenn nötig, mit Hinweisen und einem spürbaren Schubs in die richtige Richtung, er wirft uns auch mal aus der spur, wenn wir in der falschen gefangen, festgefahren sind.

Und wenn es anstrengend wird, steht er in voller Größe neben uns und spendet kühlen Schatten, fächelt uns kühle Luft zu und sagt uns was Liebes, Aufbauendes leise und zärtlich ins Herz hinein.

Heute ist Barbaratag.

Vielleicht ist es bei euch so, dass Kirschzweige abgeschnitten und in eine Vase gestellt werden. Bis Weihnachten sollen sie dann aufgeblüht sein.

Woher kommt dieser Brauch?

Die heilige Barbara war bereits Christin, ohne dass ihr (heidnischer) Vater das wusste. Als er sie mit einem vornehmen jungen Mann, der ebenfalls Heide war, verheiraten wollte, weigerte sie sich, v. a., weil sie befürchtete, ihr Chriostsein dann nicht leben zu können. Ihr Vater sperrte sie in einen Turm – quasi als letzte Frist, damit sie es sich anders überlege. Da sie bei ihrer Haltung blieb, ließ er sie enthaupten.

Vor dem Turmfenster stand ein großer Kirschbaum; da gibt es nun 2 Erzählvarianten: 1. Der Baum begann mitten im Winter zu blühen und schenkte Barbara so Freude.

2. Barbara erklärte, sie werde sich entschließen, die vom Vater arrangierte Ehe einzugehen, sobald die Kirschblüte vorbei sei – worauf der Baum immerfort weiterblühte.

Dieses Blühen zur falschen Jahreszeit bzw. trotz widriger äußerer Bedingungen (Winterkälte oder Sommerhitze) ist auch Symbol für großes Durchhaltevermögen, für Widerstandsgeist – Eigenschaften, die Barbara offenbar besessen hat.

Hole dir einen Barbarazweig aus dem Garten (es geht auch Weichsel, Ringlotte, Marille, Zwetschke …) und stell ihn auf deinen Feierplatz.

Wo brauchst du Durchhaltevermögen? Wobei sind Widerstand oder entschlossenes energisches Auftreten gefragt und sinnvoll?

PS.: Du kannst auch darum bitten. Es handelt sich um eine Gabe des Heiligen Geistes („Stärke“); Gott schenkt sie dir gern, wenn du in seinem Sinne unterwegs bist …

Es gibt eine ganz neue Tendenz: Weiße (nun ja, helle halt, Europäer o. ä.) Menschen dürfen sich nicht für dunkelhöutige engagieren – weil: erst recht Rassismus.

Männer dürfen sich nicht für Frauenrechte einsetzen oder zu Wort melden, – weil: erst recht Sexismus.

Wahrscheinlich existieren noch mehr Varianten …

Meine Meinung. Man kanns auch übertreiben.

Im Geiste Jesu: wer sich engagiert nach bestem Wissen und Gewissen, ist willkommen und bewirkt etwas. Gottes Ruach macht vollkommen, was an unserem wollen und tun unvollkommen sein mag.

Daran glaube ich.

Und: Liebe ist wichtiger als Korrektheit. (steht in der Bibel)

… und gleichzeitig Firmvorstellgottesdienst

Liebe Firmkandidaten, liebe Brüder und Schwestern!

Jesus spricht über einen natürlichen biologischen Vorgang. Wenn ein Getreidekorn nicht in die Erde gelangt und dort austreibt, wächst kein neuer Halm.

Natürlich ist das ein Vergleich – wie viele andere, die es in den Evangelien gibt.

Jesus spricht über die Wirklichkeit von menschen und über das Reich Gottes.

Die Erfahrung von Menschen beweist: Wenn ich alles, was geerntet wurde, aufbrauche, dann fehlt das Saatgut für das nächste Jahr. So hat sich im Lauf derGeld ausgebe, sondern immer wieder etwas beiseitelege, dann habe ich irgendwann einen grö0eren Betrag für etwas, das ich mir sonst nicht leisten könnte.

Wenn SchülerInnen nicht ihre gesamte Freizeit fürs Faulenzen oder Freizeitaktivitäten verwenden, sondern einen Teil davon fürs Lernen, dann haben sie momentan auf Vergnügen verzichtet, aber in Zukunft einen Vorteil.

Dabei handelt es sich um ganz einfache banale Dinge – und doch haben heute die meisten Menschen bei uns diesen Zusammenhang vergessen.

Höchstens im Sport oder beim Musizieren beachtet man es noch: Regelmäßiges Training ist nicht das reine Vergnügen, es wird auf freie Zeit tatsächlich verzichtet. Aber ohne gäbe es keinen Erfolg.

Jesus spricht aber mit seinen Vergleichen immer von Reich Gottes, von seiner Botschaft, von sich selber.

Er meint, dass Menschen, die sich an ihm orientieren, Schwierigkeiten in dieser Welt bekommen. Dass sich das aber auszahlt, weil er nämlich Gott ist und am ende und überhaupt das Sagen hat.

Damals wurden Christen wirklich real verfolgt, wenn sie sich zu Jesus bekannt haben.

Heute gibt es das auch noch in manchen Ländern, aber bei uns geschieht das subtiler, versteckter – und dennoch handelt es sich genau um das Gefühl, dass man das eigene Leben verliert oder versäumt, wenn man die Botschaft Jesu ernst nimmt.

Da geht es weniger darum, dass euch wer möglicherweise auslacht, wenn ihr in die Kirche geht oder sagt, dass ihr betet. Es geht um die handfesten Nachteile im Leben, in Gesellschaft und Beruf, wenn jemand heute und hier die Werte Jesu zu leben versucht und sie einmahnt:

Dass alle Menschen gleich viel wert sind z. B. Alte, Kinder, Frauen, Flüchtlinge, Ausländer, Menschen mit anderer Religion, mit Behinderung …

Ich habe die Geschichte mit dem Kranführer als Lesung ausgesucht: Wer heute so handelt, gewissenhaft ohne Rücksicht auf die Chefs und Obrigkeiten, gilt vielleicht als blöd – viele glauben, der höchste aller Werte ist es, vor anderen gut dazustehen.

Der Martin Huber in der Geschichte hat Glück, dass der Chef ein vernünftiger Mensch ist.

Das gut dastehen wollen ist jetzt nichts Böses – aber für uns Christen geht es darum, gut dazustehen vor Jesus … Was Gott über uns denkt, ob ihm unser Verhalten taugt, das sollte uns interessieren – vor allem.

Es kann sein, dass es Mut erfordert. Mehr, als wir so haben normalerweise. Stell dir vor, eine Mitschülerin wird von den anderen gemobbt. Du weißt, dass das falsch und furchtbar ist. Aber wie kann ich mich trauen, etwas dagegen zu unternehmen? Vielleicht wird ein Schüler sogar von Lehrern ungerecht behandelt. Was kann ich da tun?

Oder vielleicht arbeite ich in einem Betrieb, wo ich genau spüre: Da ist etwas unrecht, was läuft. Einer arbeitet in die eigene Tasche … einige machen nur dienst nach Vorschrift, setzen sich nicht wirklich ein, und schaden der Firma.

Oder oder oder …

Wenn ihr jetzt erwachsen werdet, wird es immer wieder neue Situationen geben, in denen eure Entscheidung gefragt ist.

Nehme ich einen kurzen, vorläufigen Nachteil in Kauf, um eine gute Änderung, Entwicklung zu bewírken?

Oder laufe ich mit der Masse mit, tu nichts … will meine Ruhe haben …

Genau dafür möchte uns Gott den heiligen Geist schenken. Kraftstoff für unser Leben. Weisheit für die richtige Entscheidung, Mut, Ausdauer, das Gute Richtige durchzuziehen. Und zwar voll Begeisterung und Freude.

Es zahlt sich nämlich auf jeden Fall aus. Gott ist mächtiger als die die jetzt so wichtig tun und ihre Macht ausspielen. Jesus wird das letzte Wort haben, so oder so.

Aber wenn ich mich dafür entscheide, kann ich schon jetzt sein Freund, seine Freundin, auf seiner Seite sein. Und er auf meiner.