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Predigt               Mariä Himmelfahrt 2023 – Abschiedsfest

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder – es wird mir abgehen, jeden oder fast jeden Sonntag Menschen in der Kirche so anzusprechen. Im ersten Jahr als Pastoralassistentin in Hörsching ist mir diese Anrede gar nicht leicht gefallen – ich hab ein paar Monate gebraucht, bis es mir leicht über die Lippen gegangen ist.

Ich habe begriffen, verinnerlicht, dass es stimmt.

Wir sind in der Tat Geschwister.

Hier unsere Kirchengemeinde. Alle Christen – aber eben auch alle Menschen auf diesem Planeten. Die vor uns, die jetzt lebenden und die nach uns Kommenden.

Sie dürfen uns nicht egal sein. Sie gehen uns etwas an.

Was hat das mit dem heutigen Feiertag zu tun?

Damit, dass Maria, die Mutter Jesu, als ganze – als a Ganze, wie wir hier sagen, in den Bereich Gottes aufgenommen worden ist. Mit Leib und Seele.

Den Ausdruck „mit Leib und Seele“ – das kennen wir. Menschen, die ebene ganz und gar z. B. Ärztin sind oder Krankenschwester oder Seelsorger oder Künstlerin, Wissenschafter. Oder auch Gärtner, Lehrerin, Erzieher oder Mutter und Vater.

Maria dürfte mit Leib und Seele, ganz und gar, ein glaubender Mensch gewesen sein. Mit Gott in jedem Moment ihres Lebens verbunden. In jeder Tätigkeit, mit jedem Gedanken im Bewusstsein der Gegenwart, Anwesenheit des/der Ewigen. Die Heilige Schrift beschreibt es so: Du sollst deinen Gott lieben mit ganzer Seele, ganzer Kraft und all deinen Gedanken (– und deinen Nächsten wie dich selbst.)

Das kann man nicht einfach zum Verschwinden bringen, das überdauert den Moment des Sterbens, das bleibt in der anderen Welt.

Die andere Welt ist neben und um uns. Greifbar nahe. Wir nehmen nur nicht wahr, was sich da abspielt, weil es – möglicherweise – zu schnell ist…?

Die Physik sagt, dass ab einer gewissen Geschwindigkeit unser Auge nicht mehr begreift, dass da etwas ist, vorbeisaust … Film und Fernsehen arbeiten so. Ab 10-15 Bildern pro Sekunde nimmt unser Sehvermögen, unser Hirn das ganze als Geschehen auf, als Film.

Und ab einer gewissen Geschwindigkeit sehen wir gar nichts mehr.

Zeit und Raum spielen bei Gott keine Rolle.

Und der biologische Verwandtschaftsgrad genauso wenig.

Maria im Himmel – das meint auch: Wir alle, jede und jeder von uns, ist mit Jesus Christus genauso verwandt, ihm genauso nahe wie Maria.

Ich verabschiede mich heute von euch. Das Leben geht rasant weiter, mit Änderungen hier bei euch und mit einer großen Änderung für mich. Ich bin in meinem Leben schon mehrmals übersiedelt – als Mensch und Persönlichkeit bleibt man dieselbe.

Es gibt ein geflügeltes Wort: Nur wer sich wandelt, bleibt sich treu.

Die Pfarre, bald die Pfarrteilgemeinde Haid wird auch dieselbe bleiben.

Ja sie wird nur Bestand haben, weil und inwiefern immer wieder Veränderung geschieht – immer wieder neue Menschen dazukommen und sich einbringen.

Und weil Bräuche, auch Lieb und teuer Gewordenes, wenn es das Leben behindert, die Entwicklung aufhält, leichten Herzens entlassen und aufgegeben wird. Platz schafft für Neues.

Ich bin einige Male positiv überrascht gewesen, wie offen die Pfarre Haid für Neues ist, wie sich immer wieder andere, bessere Wege aufgetan haben.

Wir sind eingeladen, von Maria aus Nazareth zu lernen: auch für unser normales persönliches Leben in der je eigenen Situation und Umgebung.

Und so wünsche ich Ihnen, euch allen: gedeihliche Weiterentwicklung – Im Bewusstsein, dass ihr alle, dass wir alle Gesegnete sind.

Predigt                                                                                  7. 5. 2023

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Jesus gibt im heutigen Evangelium Auskunft über die zentralen Fragen der Menschheit:

Wie werde ich glücklich – hier und jetzt und in der Ewigkeit?

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Ich gehe, um einen Platz im Himmel für euch vorzubereiten.

Sie fragen: OK – aber geht’s bitte ein bisschen konkreter?

Ja. Geht es.

Ich bin der Weg: Jesus zeigt durch sein Sein, durch alles was er sagt und tut, dadurch, wie er ist, wie gelungenes Leben im Sinne Gottes ausschauen kann.

Verhaltet euch wie ich, dann kommt ihr ans Ziel.

Von Jesu Verhalten wissen wir folgendes:

Er hat regelmäßig gebetet. Kontakt zu seinem abba- Papa – im Himmel gepflegt. Von da bekam er die Kraft für sein Tun: Wir denken an die Wunder, an die Heilungen, die er bewirkt hat.

Aber da gibt es mehr:

-ein unbeirrbares Gerechtigkeitsverständnis, das Lichtjahre über den Gesetzesgehorsam der Pharisäer hinausging.

Er sah und zeigte anderen, worum es wirklich geht. Gottes Sichtweise.

Er handelte, wie es seinem Verständnis von Richtig und Falsch entsprach – ohne Rücksicht auf die Meinung von Großkopferten, auf heilige Traditionen, kulturelle Vorstellungen oder menschengemachte Hierarchien usw.

Er war frei von Furcht und frei von Vorurteilen.

Er sah den Menschen als das, was er ist – ohne irgendwelche Filter.

Er war mild und freundlich zu Armen und Hilfesuchenden jeder Sorte.

Und er verstand es, die schönen Seiten des Lebens zu genießen.

Als Vorbild sollen wir ihn nehmen.

Jesus verhält sich uns gegenüber wie ein Coach.

Wenn wir ihn bitten, verhält er sich uns gegenüber wie ein Lehrer, Rabbi, wie ein spiritueller Begleiter und Führer.

Bei allem, was wir im Guten planen und unternehmen, steht er uns zur Seite, unterstützt er uns, hilft zum Gelingen.

Und das ist noch nicht alles.

Ich bereite für euch einen Platz im Himmel vor.

Jesus hat die Macht, im jenseitigen Bereich wirksam zu sein, etwas zu bewirken in unserem Interesse.

Er hat dort das Sagen. Die Machtbefugnis.

Wenn wir dorthin gelangen, sind wir nicht verloren oder arm oder was immer, nein:

Wir kommen nach Hause. Der Coach erwartet uns dort, am Ziel. Und lädt uns ein, mit ihm zu feiern.

So gesehen, erübrigt sich viel:

Angst zum Beispiel. Was soll schon passieren, wenn Jesus überall dabei ist in meinem Leben?

Die Angst vor Fehlentscheidungen. Wenn ich mich jederzeit mit ihm, meinem Coach, beraten kann?

Und, ja: Wir können das: Überall und jederzeit und unter allen Umständen mit Gott Kontakt aufnehmen. Weil er da ist. Schlicht und einfach.

Predigt                                        Frauengottesdienst 19.1.2023 in Haid

Liebe Schwestern!

Der Weg ist in vielen Kulturen ein Symbol für das menschliche Leben. Wir sagen ja auch „Lebensweg“ und meinen die zeitliche Abfolge dessen, was wir er-„leben“.

Die Landkarten sind ebenfalls ein Ausdruck für unser Leben, für die Lebensumstände.

Manchmal geht es bergauf, dann wieder bergab.

Dann ist die Straße breit und gut asphaltiert. Es geht rasch und bequem voran.

Doch dann und wann gibt es Engpässe. Wir geraten in Nöte. Werden bedrängt, von mehreren Seiten vielleicht.

Hindernisse türmen sich vor uns.

Mit Müheräumen wir sie aus dem Weg.

Wir bitten andere um Hilfe, wir unterstützen einander gegenseitig beim Bezwingen, beim Überwinden der Schwierigkeiten. Dann geht es leichter…

Wir geraten auch in Gefilde, wo wir uns nicht auskennen. Da waren wir noch nie. Alles ist neu, unbekannt, will erforscht werden.

Wie Pioniere arbeiten wir uns durch den Dschungel, querfeldein, durch unwegsames Gelände, hoffen dass die Richtung noch einigermaßen stimmt und wir heil da wieder herauskommen.

Schmale Steige erwarten uns, wo gutes Schuhwerk gefragt ist. Training, eine adäquate Ausrüstung.

Vorbereitung, Planung, eine Weggemeinschaft.

Auch die können wir aus den Augen verlieren.

Und wenn es gefährlich wird, lassen uns auch schon einmal Mitmenschen im Stich. Schau selber, wie du weiterkommst.

Aber es gibt auch die Rastplätze, die zum Verweilen einladen.

Und immer wieder erreichen wir ein Ziel.

Um anschließend zu begreifen: Es war ein Teilziel, wir müssen weiter, noch eine Entwicklung, noch etwas lernen, erleben, probieren,

Und vielleicht gehen wir einen Umweg. Der hoffentlich kein Irrweg ist. In Sackgassen ist ein Umkehren angesagt.

Und es kommt auch vor: Vor lauter Hinweisschildern finden wir das richtige nicht, fragen uns bei der Weggabelung: Wie soll ich mich entscheiden?

Einen  der sich auskennt, wünschen wir uns dann. Dr uns den Weg zeigt und wenn möglich vorausgeht. Schritt für Schritt.

Liebe Frauen: wir alle hierhaben ein gutes Stück unseres Lebensweges hinter uns gelassen.

Und viele uns haben gemerkt: Diesen guten Begleiter und Erklärer, den Weiser des richtigen Weges, den gibt es.

Jesu sagt zu den Jüngern: Ich bin der Weg. Er ist nicht nur immer und unter allen Umständen bei uns, er trägt uns. Hält uns in der Bahn. Er ist das Gleis, auf dem unser Lebenszug sicher fahren kann.

Und er wählt die passende Geschwindigkeit für uns aus. Die Route – da macht er uns Vorschläge. Und wenn wir eine andere wählen, die ihm eigentlich nicht so recht ist, was macht er dann?

Er seufzt und begleitet uns auch da. Bis in die dunkelsten Abgründe, wenn es sein muss.

Egal wohin, überall hin.

Also: was soll sein?

Liebe Brüder und Schwestern!

Fürchten Sie sich vor dem Tod? Oder gehen Sie ihm gelassen und getrost entgegen?

Was fühlen und denken Sie, wenn sie daran denken, dass Sie eines Tages sterben werden?

Es ist durchaus angebracht, dass wir uns mit dieser Frage beschäftigen. Denn:

Unser Sterben ist das einzige Ereignis, das uns allen, jedem/r einzelnen, todsicher bevorsteht.

In der öffentlichen Meinung, in Büchern und Fernsehbeiträgen, Zeitungen und Liedern usw. und auch im religiösen und kirchlichen Bereich gibt es verschiedene Meinungen, wie mit dem Tod umzugehen sei:

  1. Die Toten bleiben lebendig, weil und insofern wir oft an sie denken.  Grab pflegen, oft besuchen, Kerzen anzünden, Erinnerung hochhalten (Fotos, deren Besitztümer …)
  2. Sterben ist ganz normal, weil das Erdenleben sowieso nur eines von vielen ist und wir eh wieder geboren werden.
  3. Man braucht sich vor dem Tod nicht fürchten, weil es dann nicht „aus“ ist, sondern in anderer Form weitergeht, schöner und besser, schmerzfrei, und man die vorausgegangenen Lieben wieder trifft.
  4. Und dann gibt es noch immer oder schon wieder diese Angstmacherei, wo Menschen mit Höllenvisionen und Drohbotschaften terrorisiert werden. Obwohl man einmal vor 30 Jahren geglaubt hat, damit ist es endgültig vorbei.

Wenn wir uns von dieser letzten Vorstellung zu Recht abwenden, so ist damit noch nicht gesagt, dass uns die anderen erstgenannten froh machen.

Mir kommt das so als Verharmlosung vor. Teils ein Verdrängen, was auch von weiten Kreisen gemacht wird, aber doch so ein nicht ganz ernst Nehmen, auf die leichte Schulter, so als ob eh nichts Besonderes passiert …

Bei der Idee von der Wiedergeburt erlebt man es ja immer wieder, dann kanns nicht so arg sein.

Es ist verständlich, wenn Menschen bestrebt sind, eigene und fremde Angst zu bekämpfen. Aber wird da nicht etwas ganz Wesentliches weggenommen, und vorenthalten, was zum Menschsein dazugehört?

Viele leiden darunter – meist ohne zu wissen, wieso -, dass vieles nicht ernst, beliebig ist, dass es so aussieht, als käme es auf den einzelnen Menschen nicht an, als sei wurscht, was wir sagen, denken, glauben, hoffen, tun, entscheiden … wofür wir uns einsetzen, welche Partei wir wählen oder Regierung wir haben …

Vor Jahrzehnten schon gab es das Buch „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“.

Wir Menschen halten es nicht aus ohne Tiefe, ohne Ernsthaftigkeit, ohne Sinn.

Der Tod ist der Ernstfall des Lebens.

Da gibt es kein Ausweichen. Da vertritt uns niemand.

Da kommt es auf uns an. Nur auf uns.

Da geschieht an uns, was nicht rückgängig gemacht und kein weiteres Mal erlebt werden kann.

Es ist normal und soll niemand ausgeredet werden, sich zu fürchten davor.

Aber nicht, weil es bestimmt so furchtbar und schrecklich werden wird, sondern weil dieses Geschehen so wichtig und unwiederholbar und einzigartig ist.

Weil es in diesem Moment ganz auf uns ankommt.

Und – ja, Jesus hat es so gesagt und ich glaube, weil wir vor Gottes Angesicht stehen und uns unserer Verantwortung bewusst werden, die wir während unseres Lebens hier gehabt haben.

Die Ernstfälle des Lebens, wo es ganz auf uns ankam oder angekommen wäre. Wir nehmen diese Verantwortung ja nicht immer wahr.

Die Momente, wo wir zu Recht aufgeregt sind – wegen ihrer Bedeutung und Tiefe – wenn wir einen Beruf wählen und antreten, ein Haus kaufen oder verkaufen, heiraten, ein Kind bekommen, beim schwerer Krankheit oder Tod von Nahestehenden, wenn wir einem Menschen beistehen, wenn wir für Recht und Gerechtigkeit und Wahrheit oder Menschenliebe, Barmherzigkeit einstehen, uns zu Wort melden und einsetzen entgegen einer andersdenkenden Mehrheit, wo wir unserem Gewissen folgen, obwohl wir Nachteile für uns erwarten müssen.

Diese Ernstfälle des Lebens sind es, die uns vorbereiten für den letzten.

Wie soll ein Mensch vorbereitet sein, wenn er diese Gelegenheiten alle vermieden und versäumt hat?

Wir schieben auch die Begegnung mit dem lebendigen Gott auf – zumindest viele von uns. Auch da brauchen wir keine Angst zu haben im Sinn von etwas Schrecklichem, das uns widerfahren könnte – sehr wohl aber ist es aufregend und spannend, herausfordernd, in diese Beziehung einzutreten.

Und dieser „Ernstfall des Lebens“ kann immer und jederzeit eintreten, von uns wahrgenommen werden.

Drücken wir uns nicht davor.

Lassen wir die Augenblicke unseres Lebens nicht achtlos verstreichen. Sie sind zu kostbar dafür. Sie sind uns geschenkt, damit wir etwas daraus machen.

Unsere Persönlichkeit ändert sich nicht, sobald wir gestorben sind. Und unser Leben auch nicht mehr.Wir werden die sein, zu denen wir uns entwickelt haben – mit genau der Gottesbeziehung und –vertrautheit, die wir uns heute und hier schenken haben lassen, die wir zugelassen haben.

Ob es uns danach so vorkommen wird wie in einem fremden Land, in das wir eigentlich nicht wollten, oder wie die Heimat, die wir schon lange oder zumindest insgeheim erhofft haben, das, liebe Brüder und Schwestern, denke ich, liegt an uns.

Heute habe ich erstmals in diesem Jahr Zeit im Garten verbracht.

Hochbeet von Winterrückständen säubern, Primeln einsetzen, Wäsche draußen aufhängen – und Stunden später wieder einholen, Müll beseitigen …

Und, nein: es war keine Flucht in die Idylle, weil ich genug hatte von der Kriegsberichterstattung aus der Ukraine.

Garten ist Leben.

Ich entscheide mich für das Leben und gegen den Tod.

Die Frühlingsluftatmen.

Mit ihr Hoffnung, Zuversicht, Lebendigkeit, Frische, Neuanfang, Gesundheit.

Heute möchte ich auf eine wichtige informative, vernetzende und hilfreiche Veranstaltung aufmerksam machen:

Das Barbara- Prammer – Symposium gegen Gewalt an Frauen der SPÖ- Frauen.

Melden Sie sich an, wenn Sie Zeit haben!

Ich bin dabei.

Montag, 24. Jänner 2022 • 10:00 Uhr • online

Leben frei von Gewalt.

Die Istanbul Konvention und ihre Perspektiven.

Anmeldung erforderlich: SPÖ-Parlamentsklub, per eMail: veranstaltung@spoe.at
Die Nennung eines Workshops ist im Zuge der Anmeldung bekanntzugeben.

“Gewalt gegen Frauen einschließlich häuslicher Gewalt stellt in Europa eine der schwersten geschlechtsspezifischen Menschenrechtsverletzungen dar, die immer noch in den

Mantel des Schweigens gehüllt wird.” (Europarat 2011)

Die Istanbul Konvention ist das weitreichendste international rechtsverbindliche Instrument, mit dem Frauen vor geschlechtsspezifischer Gewalt geschützt werden sollen.
War Österreich in der Erstellung des Regelwerks vor 11 Jahren mit seinen Gewaltschutzgesetzen, dem Recht auf Prozessbegleitung oder den Anti-Stalking-Maßnahmen Vorbild, scheint unser Land in Sachen Gewaltschutz wieder zurückzufallen. Die Situation in anderen europäischen Staaten stellt sich noch dramatischer dar. So ist die Türkei bereits aus der Istanbul Konvention ausgetreten, andere Staaten wie Polen, Slowenien und die Slowakei bereiten einen Austritt vor. Fundamentalistische, autoritäre Organisationen versuchen zunehmend, internationales Recht zu unterlaufen. Welche Strategien, Aufgaben und Instrumente benötigen wir, um diesen rückwärtsgewandten und patriarchalen Entwicklungen Einhalt zu gebieten und ein Leben ohne Gewalt zu sichern?

Programm

10.00 Eröffnung
PAMELA RENDI-WAGNER, SPÖ-Klubvorsitzende und Bundesparteivorsitzende

Begrüßung
DORIS BURES, Zweite Präsidentin des Nationalrats, Präsidentin des Karl-Renner-Instituts

Eröffnungstalk
EVA-MARIA HOLZLEITNER, SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende
MARIA MALTSCHNIG, Direktorin des Karl-Renner-Instituts
LÁSZLÓ ANDOR, Generalsekretär der FEPS

Keynotes
ROSA LOGAR, Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie &Vorstandsfrau des Vereins AÖF, GREVIO-Mitglied
JOHANNA NELLES, Leiterin des Sekretariats im Europarat zum Monitoring der Umsetzung der Istanbul Konvention

11.45 Mittagspause

12.15 Workshops

WORKSHOP 1 ÖSTERREICH UND DIE ISTANBUL KONVENTION. WELCHE RELEVANZ HAT DIE ISTANBUL KONVENTION AKTUELL IN DER ÖSTERREICHISCHEN

POLITIK?
EVA-MARIA HOLZLEITNER, SPÖ-Frauenvorsitzende und Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschusses im Nationalrat & MARIA RÖSSLHUMER, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser

WORKSHOP 2 WODURCH IST DIE ISTANBUL KONVENTION BEDROHT? ANALYSEN UND STRATEGIEN FÜR EINE NACHHALTIGE UND WIRKSAME UMSETZUNG.
EVELYN REGNER, Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschusses im Europäischen Parlament & ROSA LOGAR, Geschäftsführerin der Wiener Interventionsstelle, GREVIO-Mitglied

WORKSHOP 3 THE NEW EU LEGISLATIVE PROPOSALS ON VIOLENCE AGAINST WOMEN. (ENGLISH)
DR. LOURDES PERONI, PHD (TBC), Senior Lecturer in Human Rights, Helena Kennedy Centre for International Just

ice, Sheffield Hallam University; VALENTINE BERTHET (TBC), PhD candidate, Tampere University and EUGenDem Project & LAETICIA THISSEN, Policy Analyst Foundation for European Progressive Studies

WORKSHOP 4 FRAUENNETZWERKE GEGEN GEWALT AN FRAUEN UND MÄDCHEN. OFFENER AUSTAUSCH ÜBER GELUNGENE UND WIRKSAME PROJEKTE, KAMPAGNEN & AKTIONEN GEGEN GEWALT AN FRAUEN UND MÄDCHEN
KLAUDIA FRIEBEN, Vorsitzende Österreichischer Frauenring, stv. Bundesvorsitzende und Bundesfrauenvorsitzende der PROGE & ROMANA GREINER, Frauensprecherin der SJ

13.45 Präsentation der Ergebnisse und Resümee

14.15 Ende

Halleluja, Jesus ist auferstanden!

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Glauben Sie das? So wirklich, von Herzen und aus tiefster Überzeugung: dass Jesus auferstanden ist und lebt?

Und wenn ja, schließlich sind sie jetzt hier, um genau das zu feiern: Glauben Sie, dass dies mit uns, mit Ihnen, mit dieser ganzen Wirklichkeit etwas zu tun hat, dass dies alles verändert?

Und gleich noch eine Frage: Ist bei irgendwem hier schon einmal eingebrochen worden? Da herrscht nachher ein ziemliches Durcheinander, meistens wird mehr kaputt, der Reparaturaufwand ist größer als das, was gestohlen wurde.

Heute hören wir in allen biblischen Texten von der Ordnung, die Gott schafft.

  • Zuerst der Schöpfungsbericht – aus Chaos und Dunkel (tohuwabohu – wüst und leer) werden Licht und der Kosmos – Kosmos ist das griechische Wort für Ordnung.
  • Dann der Durchzug durch das Schilfmeer, die Befreiung des unterdrückten Volkes. Unrecht, Gewalt, Unfreiheit als Unordnung, mit der Gott aufräumt …
  • Und dann Not, in die Menschen geraten, weil sie eine Ordnung ohne Gott schaffen wollen – sie ernten ständige Arbeitsüberlastung und Uneinigkeit hinsichtlich der Werte, die gelten sollen. Gott wirbt um das Vertrauen der Menschen, darum, dass seine Ordnung wieder Geltung bekommt, weil es dann auch Fülle geben wird. Wissen, Glaube, aber auch materielle Güter.
  • Im Brief an die Römer schreibt Paulus davon, dass Gott die Menschen, die das wollen, die sich darauf einlassen, umwandelt – aus der alten Unordnung, Sünde, heraushebt und umgestaltet in der Weise, wie sie ursprünglich gedacht waren – es war sehr gut.

Wo Gott handelt, entsteht mehr an Ordnung – eine größere Ordnung.

Im Evangelium begegnen wir Menschen, die sich bereits auf die Ordnung Gottes eingelassen haben, die Jesus als Jüngerinnen und Jünger gefolgt sind. Es geht ordentlich zu.

Die Frauen gehen in der Früh des 1. Tages der Woche zum Grab, um die Bestattung Jesu perfekt durchzuführen; am Rüsttag des Paschafestes war ja nur mehr Zeit für das Allernotwendigste. Menschen, die in der Gnade leben, halten sich an die religiösen Gebote: sie halten den Sabbat, da hätten sie weder den weiten Weg aus der Stadt hinaus gehen dürfen noch mit einem Leichnam in Berührung kommen.

Und: Menschen, die in der Gnade, mit Gott verbunden, leben, spiegeln Gotts Ordnung wider: Sie tun mehr als unbedingt nötig. Jesus, die wichtigste Person in ihrem Leben, soll ein Begräbnis haben wie ein König.

Solchen Menschen kommt Gott mit seinem Tun zu Hilfe. Beseitigt Hindernisse: Der Stein ist schon weg, die Frauen können das Grab ungehindert betreten.

Jetzt ist aber der tote Jesus nicht mehr da.

Die Jüngerinnen sind ratlos, ihr Weltbild ist aus den Fugen – jedoch offen für die himmlischen Boten, die sie informieren – und zwar der Ordnung halber umfassend. Gott lässt sie nicht im Unklaren. Und die Erklärung der Engel stimmt haargenau mit dem überein, was Jesus die ganze Zeit schon über seinen Leidensweg gesagt hat, als sie mit ihm seit Galiläa herumgezogen sind.

Und dann bringen die Frauen das neue Wissen zu den männlichen Jüngern, die im Obergemach in Jerusalem geblieben sind.

Nur einer lässt sich auf den Hauch, die Ahnung von Gottes Ordnung ein und läuft zum Grab, sieht die Leinenbinden – wir wissen aus dem anderen Evangelium, von Johannes, dass im leeren Grab säuberlich aufgeräumt war, alles zusammengelegt an seinem Platz …

So viele Hinweise auf Ordnung – und die Auferstehung? Damit ein Organismus am Leben sein kann, ist ein höchstmögliches Maß an Ordnung nötig: Zusammenspiel chemischer, physikalischer, biologischer Prozesse … Leben ist ein äußerst sensibles Gefüge, ein hochkomplexes System, Leben ist anstrengend: dauernd muss man etwas tun, damit es nicht aus dem Gleichgewicht gerät – Tod ist einfach. Sobald das Leben draußen ist, zerfällt alles, wird wieder Chaos. Unordnung. Mist.

Jesus hat mit seinem Wirken die ganze Zeit schon auf Gott hingewiesen: wohin er auch kam, hat er etwas ins Lot gebracht, das rechte Maß, Gottes Ordnung wieder hergestellt. Gesundheit; er hat Tote wieder ins Leben gerufen. Aus Not Fülle geschaffen (das Weinwunder, die Brotvermehrung). Freude statt Trauer. Versöhnung. Frieden. Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.

Auferstehung geschieht auch heute, wo Menschen sich auf Gottes Wirken einlassen. Menschen allein schaffen das bei aller fieberhaften Anstrengung nicht: Dass alles glatt geht, so drücken wir es oft aus. Frieden. Fülle für alle. Nicht einmal im Kleinen, in Familie oder Beruf ist das verwirklichbar…

Wenn wir Menschen mit unseren Möglichkeiten auf uns gestellt sind …

Jedoch: Wer an die Auferstehung Jesu glaubt und sich darauf einlässt, darf sich einklinken in Gottes Struktur, sich tragen lassen, spüren und erleben, wie alles umgestaltet wird- unser Denken, die Menschheit, die Erde, die gesamte Wirklichkeit.                Amen

So der Titel der Sendung im Freien Radio Freistadt, die an jedem 4. Di im Monat 14:30 (WH: Mi 11:30) zu hören ist. Und natürlich in der Radiothek

Andrea Taspinarli, Metall- und Fotokünstlerin, gewährt mit ihren Geschichten kurze Einblicke in ihr bisheriges, recht abwechslungsreiches und bewegtes Leben. Aber ACHTUNG! Die ZuhörerInnen sollen dabei herausfinden, ob es sich bei dem Erzählten um echt Erlebtes, fantasievoll erfundene Stories, oder einer gekonnten Mischung aus beiden handelt. Die Auflösung gibt es am Anfang der jeweils darauf folgenden Sendung. Untermalt bzw. kontrastiert werden die spannenden Geschichten mit den Lieblingsliedern der Sendungsgestalterin.

Gebt euch dieses Erlebnis!

Eines meiner Lieblingslieder.

Hier der Text:

Wenn wir zusammen gehen,
geht mit uns ein schöner Tag,
durch all die dunklen Küchen
und wo grau ein Werkshof lag,
beginnt plötzlich die Sonne
unsre arme Welt zu kosen
und jeder hört uns singen
BROT UND ROSEN

 

Wenn wir zusammen gehen,
kämpfen wir auch für den Mann,
weil unbemuttert kein Mensch
auf die Erde kommen kann
und wenn ein Leben mehr ist
als nur Arbeit, Schweiß und Bauch
wollen wir mehr – gebt uns Brot
doch gebt die Rosen auch.

 

Wenn wir zusammen gehen
gehen unsre Toten mit,
ihr unerhörter Schrei nach Brot
schreit auch durch unser Lied
sie hatten für die Schönheit,
Liebe, Kunst erschöpft nie Ruh

drum kämpfen wir ums Brot
und woll’n die Rosen dazu.

 

Wenn wir zusammen gehen
kommt mit uns ein bessrer Tag,
die Frauen, die sich wehren
wehren aller Menschen Plag,
zuende sei, dass kleine Leute
schuften für die Großen,
her mit dem ganzen Leben:

BROT UND ROSEN

 

 

Einst lebten einige Frösche in einem kleinen Brunnen am Rande eines alten Dorfes, das schon lange von den Menschen verlassen war. Tagaus, tagein lebten sie innerhalb dieser engen Mauern, doch beschwerten sie sich nicht, weil sie ja gar nichts anderes kannten. „Es ist einfach so“, sagten sie, „das hier ist unsere Welt.“

Tagaus, tagein wanderte die Sonne über den Himmel, und zur Mittagszeit fielen ein paar warme Sonnenstrahlen in das stehende Wasser. Die Frösche beachteten dies nicht weiter.

 

Eine junge Fröschin war jedoch unter ihnen, die sich schon lange wunderte, woher die Sonne kam und wohin sie ging, wenn sie nicht mehr über dem Brunnen war. „Es muss doch noch etwas anderes geben als dieses enge Gefängnis“, dachte sie.

 

Sie sprach mit den anderen Fröschen darüber, aber die wollten lieber ihre Ruhe haben. Manche lachten sie aus und meinten: „Das sind Träume, die nichts bringen. Außer diesem Brunnen existiert nichts.“

 

In der Morgendämmerung, als alle noch schliefen, machte sie sich auf den Weg, um nach der Heimat der Sonne zu suchen. Es war nicht leicht, den Brunnenrand zu überwinden – aber mit einiger Mühe schaffte sie es auf den Brunnenrand.

Voller Staunen betrachtete sie, was es alles gab.

Dann hüpfte sie des Weges.

Nach vielen Tagen, an denen sie manchmal beinahe verhungert, verdurstet oder gefressen worden wäre oder vor Erschöpfung nicht mehr weiterkonnte, sah sie ein seltsames Glitzern in der Ferne.

Dorthin wollte sie, und kurz vor Mittag, als die Sonne schon ganz oben am Himmel stand, da sah sie es vor sich – das Meer. Wasser, so weit sie sehen konnte.

Sie hüpfte und freute sich. Und so kam ihr plötzlich der Gedanke: „Das muss ich den anderen Fröschen sagen. Ich darf das nicht einfach für mich behalten. Sie alle können frei sein und diese Herrlichkeit und Schönheit und Grenzenlosigkeit des Ozeans erleben und erfahren.“ Und so hüpfte sie zurück zu dem alten Brunnen, um die gute Nachricht zu verbreiten.

 

„Frösche!“, rief sie. „Ich war da draußen und dort gibt es ein riesiges Wasser. Es ist wunderschön und unendlich, ohne Mauern, ohne Anfang und Ende.“

 

Und wie bei den Menschen, wenn jemand etwas verkündet, das den normalen Horizont übersteigt, gab es drei Arten von Fröschen: Die einen, die nichts davon hören wollten. Andere, die zwar vielleicht gerne wollten, sich aber nicht trauten, denn es war ja doch alles so ungewiss und anstrengend.

Und die dritten, die sich, in einer der folgenden Nächte, wagemutig auf den Weg machten. Aber das waren sehr wenige.

 

Als der menschenverlassene Brunnen kurze Zeit später vollständig austrocknete, waren sie die einzigen, die am Leben blieben.

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