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Augentrost – Euphrasia officinalis

Ich wurde auf den Augentrost von Br. Thomas Hessler OSB (Gut Aich) neu aufmerksam gemacht, als ich im Herbst und Winter 1999/2000 Eiterpunkte (kleine Gerstenkörner) an den Lidrändern bekam. Vage erinnerte ich mich an meine Kindheit, als Anwendungen mit dieser Pflanze immer wieder ein Thema waren. Ich kaufte Augentrost in der Apotheke, und nach drei Tagen mit Kompressen und Augenbädern waren die beginnenden Gerstenkörner verschwunden.

Einige Jahre später wurden beim Abendgottesdienst im Europakloster Körbe voller Augentrost gesegnet. Nun hatte ich Gelegenheit, die frische Pflanze zu sehen. Ab diesem Sommer pflücke ich ihn jedes Jahr selbst. Ich erinnere mich an einen hartnäckigen Schnupfen, der nach einer Woche noch keine Anzeichen des Verschwindens zeigte. Ich bereitete wegen der tränenden Augen Augentrosttee zu und trank, einer spontanen Eingebung folgend, eine Tasse davon. Ziemlich bald spürte ich eine deutliche Besserung, Am Abend und am nächsten Tag vor dem Mittagessen trank ich noch je eine Tasse Augentrosttee; bei der dritten war ich schon fast beschwerdefrei.

In meiner Heimat wächst er schließlich nicht; es heißt, nur über 500 m Seehöhe ist er anzutreffen.

In Lunz am See fand ich ihn dann auch; seitdem pflücke ich jedes Jahr ein größeres Säckchen – damit komme ich leicht aus und kann auch einige wenige Freunde und Verwandte bei Bedarf versorgen.

Die Ernte ist relativ langwierig; die Pflanzen, v. a. die Blüten, sind sehr klein.

Ich pflücke im Juli oder August am späten Vormittag eines trockenen, sonnigen Tages auf einer Bergwiese oder Waldlichtung das obere Drittel der blühenden Pflanzen oder knipse bei stark blühenden Exemplaren nur die Blütenstände ab und trage sie im Papiersackerl nach Hause. Dort wird das Kraut auf Papier zum Trocknen ausgebreitet und nach frühestens drei Wochen in kleine Papiersäckchen umgefüllt. Wenn man nur wenig Pflanzen erntet, kann man sie an einem trockenen, warmen Ort auch gleich im großen Papiersackerl (oder in mehreren) trocknen lassen; in diesem Fall von Zeit zu Zeit etwas durchschütteln.

Ich verwende Augentrost ausschließlich für Tee – äußerlich bei Augenentzündung, Eiterpunkten am Lidrand oder erschöpften Augen oder roten Augen bei Pollenallergie, aber auch innerlich bei hartnäckigem Schnupfen – aber Achtung: nur 1 Tasse am Tag, höchstens drei Tage lang. Übrigens: Wenn Augentrost gerade bei dir wächst und du bekommst Sommerschnupfen oder tränende Augen aufgrund einer Allergie: man kann ruhig einige Blüten essen.

Augentrost eine entzündungshemmende sowie eine antibakterielle und noch wenig untersuchte antivirale Wirkung (gegen Hepatitis B und Konjunktivitis). Im

Es liegen Hinweise auf eine nervenschützende Wirkung vor.

Weiters wirken Bitterstoffe appetitanregend, die Gerbstoffe wirken adstringierend.

Geschichte und Geschichten

Die Verwendung des Augentrosts als Heilpflanze ist seit dem Mittelalter belegt. Hildegard von Bingen erwähnt ihn unter dem Namen „Frasica“; er wurde bei Wunden, inneren Geschwüren und Augenkrankheiten eingesetzt.

In den Heilkräuterbüchern des 16. Jahrhunderts ist der Augentrost ausführlich beschrieben.

Paracelsus schätzt den Augentrost nicht nur bei Augenleiden, sondern auch bei Gelbsucht.

Im 18. Jahrhundert geriet der Augentrost in Europa vorübergehend in Vergessenheit; dies änderte sich nach 1857, nachdem der Berliner Arzt Kranichfeld den Augentrost gegen katarrhalische Beschwerden v. a. der Augen empfohlen hatte. Erst Sebastian Kneipp nutzte vermehrt die Heilkraft des Augentrosts bei Augenleiden und zur Magenstärkung.

Der Augentrost galt als Blume des Frohsinns und der Heiterkeit; der Name „Euphrasia“ bedeutet „Wohlbefinden“ oder „Frohsinn“.

Bei Landwirten war die Pflanze wenig beliebt; man glaubte, Augentrost entziehe dem Vieh die Milch. Als Halbschmarotzerpflanze setzt sich Augentrost mit seinen Saugwurzeln an die Wiesengräser an und entzieht ihnen Nährstoffe, wodurch die Futterpflanzen beeinträchtigt werden. Vermutlich entstand die negative Haltung aber eher deswegen, weil der Augentrost, das „Herbstblümel“, gerade zu Herbstbeginn besonders üppig blüht, wenn die Kühe natürlicherweise beginnen, weniger Milch zu geben.

Die Blüte des Augentrosts galt als Prognose für den kommenden Winter, und die Bauern richteten sich mit dem Beginn der Winteraussaat danach: Besonders reiche Blüte an den Pflanzenspitzen deutete auf einen frühen und strengen Winter hin.

Der Name „Gewitterblume“ kommt von der Meinung, dass der Blitz gern einschlage, wo Augentrost aufbewahrt werde oder überhaupt sich befinde.

In der Dichtung „Paradise Lost“ schreibt John Milton[1] über die Verwendung von Augentrost durch den Erzengel Michael, der Adam mit Hilfe dieser Pflanze die Sehkraft wiedergibt.


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Heute habe ich mir im Café Wildnis in Lunz am See einen Eisbecher gegönnt. Mit freudiger Überraschung habe ich festgestellt: Die Eiskarte ist kreativer als in so manchem Restaurant. Meist geben sich die Lokalbesitzer mit den seit 1970 unveränderten einfallslosen “Früchtebecher”, “Bananensplit (richtig müsste es heißen: Banane “Split”)”, “Eiskaffee” und “Heißer Liebe” zufrieden.

Pfirsich Melba und Coup Dänemark sind sehr selten zu finden – glücklicherweise beim Reschinsk in Scheibbs und Wieselburg. Den “Teuflbecher” gibt es klarerweise nur bei meinem Cousin Martin Teufl in Purgstall (Vanilleeis, Preiselbeermarmelade, Schlagobers, Nusskrokant, Schokostreusel)

Das Café Wildnis hat übrigens am Freitag bis 21.00 Uhr geöffnet. Super, wenn man im Seebad war, solange es geht…

Heute hat das wunderbare Gasthaus “Zur Paula” den Betrieb eingestellt. Sperrstunde. Für immer.

Seit 1989, als ich das erste Mal Urlaub in Lunz am See gemacht habe, war es fixer Bestandteil meiner zahlreichen Aufenthalte.

Der “Knödeltag” jeden Dienstag im Juli und August war ein unbedingtes !Muss!; einige Jahre gab es zusätzlich in den Sommermonaten am Donnerstag jeweils “Alles Palatschinke”.

Bei Regen oder als Abendspaziergang ausgesprochen wohltuend – 20 Minuten zu Fuß vom Ortszentrum entfernt…

Meine BesucherInnen habe ich oft an dem Tag, als sie bei mir in Lunz waren, zur Paula verzaht – und alle waren begeistert, Ausnahmslos.

In der Zeit des Lockdowns lernte ich besonders das Essen zum Mitnehmen zu schätzen. Ein kurzer Anruf – und: Zack! der Abholtermin stand schon fest.

Mein Lieblingsgericht bei der “Paula”: Gebackene Leber.

Die Portion reichte jedesmal auch noch für den nächsten Tag und eine Jause zusätzlich …

Gut gemeint hat es die Küche sowieso immer.

Bei meinem ersten Besuch sah ich die Portionen, die serviert wurden, und fragte bei der Bestellung: “Gibt es auch kleinere Portionen?” Die alte Paula, damals noch täglich im Gastraum anwesend: “Na, Kinderl, des deressens schon!”

Damals war ich 27 …

Gut, 35 JHahre durfte ich dieses Gasthaus genießen, sehe ich es halt einmal positiv …

Übrigens: Als Frühstückspension gibt es die “Paula” noch. Sie heißt inzwischen Martina, ist die Enkelin der Namensgeberin und Mutter einer erwachsenen Tochter… Alles Gute wünsche ich ihr, der Chefin…

Auf dem Weg von der Johannesbrücke zum Walcherbauern habe ich 4 verschiedene Orchideen entdeckt – gleich am Wegrand.

Das Kleine Waldvögelein und das Echte Knabenkraut sind mir bekannt, die anderen beiden recherchiere ich gerade.

Schön ist unsere Natur!

Kohlsprossenernte am 27. Dezember

Vor einem Monat, beim Hauseinwintern, habe ich schon einmal jede Menge Kohlsprossen geerntet in Lunz am Lüftleck. Nur eine von den fünf Pflanzen wollte damals nicht so recht. Die Kohlsprossen waren sehr klein, zu klein, um sie abzupflücken.

Aber heute, siehe Foto: wunderbar! Fast ein Kilo habe ich mitgenommen, auch auf den anderen vier Pflanzen hatten sich inzwischen wieder neue kleine Auswüchse gebildet.

Mit schmeckt dieses Gemüse, das einen ersten Frost braucht, um ganz reif zu werden. Vielleicht ist Kohl nicht jedermanns und -fraus Geschmack – aber der regelmäßige Genuss als Beilage oder Hauptgericht empfiehlt sich auch aufgrund der positiven Wirkung auf unsere Gesundheit.

Alle Arten von Kohl haben gesundheitsfördernde Wirkung:

Abgesehen davon, dass die Ballaststoffe der kräftigen Blätter die Darmtätigkeit anregen, wie bekannt ist:

Kohl enthält Kalzium, Kalium, Eisen, Provitamin A, Vitamin C und Folsäure. 10 dkg Grünkohl decken den Tagesbedarf an Vitamin C.

Eiweiß ist ein wichtiger Bestandteil.

Die Senföle wirken keimtötend und entzündungshemmend, beugen schädlichen Entwicklungen im Darm vor, z. B. Darmkrebs.

Sucht euch Rezepte! Es gibt unzählige. Noch unsere Großeltern wussten jede Art von Kohl und Kraut als Grundnahrungsmittel zu schätzen. Kohlsuppe, Eintopf, gefüllte Kohlrouladen, Krautstrudel, Krautsuppe, Rotkraut, Krautfleckerl, Krautsalat warm oder kalt, Sauerkraut, Krautrouladen, Stöcklkraut, Kohlsprossen mit Käse überbacken …

Heute früh um 7.30 in Lunz: unglaubliche 20 Grad.

Es war bedeckt, regnete auch zwischendurch – aber Weste brauchte man keine: zu warm.

Klimawandel?

Oder einfach Kapriole des Wetters?

Es war wie an einem gewittrigen Regentag im Hochsommer.

Fast habe ich gewartet, dass es auch einmal donnert.

Kachelofen anwerfen: überflüssig.

Mein Besuch beim Mittagessen fühlte sich mit T.Shirt in der ungeheizten Küche wohl.

Heute eine Buchempfehlung:

Bei den Lunzer “Wellenklängen” habe ich dieses Buch von Beatrice Frasl entdeckt und umgehend erworben.

Lesenswert!

Beatrice Frasl: Patriarchale Belastungsstörung. Geschlecht, Klasse und Psyche. HAYMON Verlag.

ISBN 978-3-7099-8175-7. Erhältlich bei Thalia!

Vielleicht ein toller Beitrag, wenn ihr euch in die Diskussion “Was ist normal” einbringt…!

Dazu morgen mehr!

Kommentar zur Predigt, gehört am 11. 6. 2023 in Lunz am See

Zum Evangelium: Jesus sagt: Ich bin gekommen, die Sünder zu berufen, nicht die Gerechten“

Im Lauf der Predigt äußerte em. Pfr. Burmettler Folgendes: „Die Kirche mit ihren Sakramenten ist wie der Kanal, der die Gnade Gottes zu den Menschen lenkt.“

Ja eh.

Sofort kommt mir der Gedanke:

Ja, genau das macht „Die Kirche“ (die Amtskirche oder Rom oder der Vatikan oder die konservative Richtung in der Kirche): die freie Liebe und Gnade Gottes, die überall (allüberall singen wir im alten Kirchenlied) vorhanden ist und zu den Menschen strömt und uns anspricht – zu kanalisieren, einzufangen, und in kleinen Dosen nach eigenem Gutdünken an Menschen weiterzugeben: gegen Wohlverhalten, gegen Kirchenbeitrag, gegen Mitgliedschaft …

Jesusmeinte wohl: die allgegenwärtige Liebe und Gnade Gottes zu bemerken, lehren, sie zu sehen und sich ihr zu öffnen … DAS ist die Aufgabe seiner JüngerInnen. Oder Der „Kirche“ – die ja wir alle sind…

Was meinen Sie?

Heute bei einem längeren Spaziergang entdeckt: Das Langblättrige Waldvöglein (Cephalanthera longifolia) wächst in Lunz am See entlang des Weges bergauf zur Rehbergalm – und dahinter entlang der Straße Richtung Moas, neben dem verwaldeten Hochmoor.

Schön!

Umfassendes Training zur dauerhaften Verbesserung des Lebens

Alltagssorgen – nicht wirklich weiterkommen, irgendeine Schwierigkeit, die belastet und im Weg ist, Konflikte, gesundheitliche Handicaps …

Unser Leben könnte so viel schöner und wunderbarer sein, leicht, beschwingt, voll Gelingen …

Gespräche

Kennenlernen von Möglichkeiten, wie die Traditionelle Europäische Medizin sie bietet

spirituelle Wissensvermittlung

spritituelle Übungen: Meditation, Rituale, Segensgesten, schamanische Reisen, .Texte, Kreatives ..

Gerne unterstütze ich Sie mit meinen Angeboten. Wählen Sie aus:

Mini/Schnuppern

3x innerhalb von drei Wochen, je ca. 1 Stunde ……. EUR 400,-

Gediegen

3 Monate lang 1 Treffen wöchentlich, 1 Training 1:1, Nachbereitung nach ca. 1Monat, Unterlagen ……. EUR 2.400,-

Mega/Lebensveränderung

1 Jahr lang wöchentlich (ausgenommen 3-4 Wochen Urlaubszeit), 2 Live Tage in Lunz am See oder an einem Ort nach Vereinbarung, Natur-, Humor-, Spiritualitäts-Tage (mind. 3 Tage) während der warmen Jahreszeit in Lunz, Abschlusstreffen (ev. zusammen mit anderen Teilnehmer/inn/en)

EUR 40.000,-

Info und Anmeldung: 0650 2814707 oder Mail: dagmar.ruhm@kostbartleben.jetzt