Schlagwortarchiv für: Spiritualität

Wer am Donnerstag, 31. 10., beim Onlineritual „Allerheiligen – Halloween – Samhain“ dabei sein will, schickt am besten sofort oder bis spätestens morgen, 30. 10., 12.00 ein Mail an: dagmar.ruhm@kostbarleben.jetzt

Infos auf der Landingpage: https://humorspiritualitaetcoach.my.canva.site/allerheiligen-hallow-een-samhain

Die Teilnahme ist gratis!

U

Beitrag und Übung für Samstag, 26. 10. 2024

Deine Erfahrungen

Was wir oft und vor allem regelmäßig erleben, prägt sich in unser Unterbewusstsein ein. Und zwar ob wir wollen oder nicht.

Ist dir folgendes schon einmal passiert: Du beginnst mit einem neuen Hobby, sagen wir mit dem Fotografieren. Alle paar Jahre hast du etwas begonnen, was dir wirklich Freude gemacht hat, was dich interessiert hat – Aquarellmalen, Klavierspielen, Chorgesang, Langlaufen, das Thema „Bier“ …

Jedesmal hast du zwei bis drei Kurse oder Veranstaltungen besucht – und nach einem oder zwei oder auch drei Jahren wusstest du nicht einmal mehr, dass du dieses Hobby einmal hattest.

Allerdings: Dein Unbewusstes hat sich etwas gemerkt, nämlich: Dass du es nicht schaffst, eine Sache durchzuhalten. Dass es auf dieser Welt nichts gibt, wofür sich der Einsatz lohnt, weil es ja offenbar egal ist (du lebst ganz gut ohne diese Sache …)

Das ist schade und traurig: Denn sobald du wieder – möglicherweise wider Erwarten – etwas findest, das dich und deine Aufmerksamkeit zu fesseln vermag, wird deine innere Kontrollinstanz das Vergnügen, den Einsatz, … nach einiger Zeit beenden. Ganz ohne dein Zutun, ohne dass es einer bewussten Entscheidung deinerseits bedarf.

Deine bewusste Entscheidung wäre gefordert, um das Neue weiter zu betreiben und mehr oder weniger gute „Ausreden“, Stopper, auszubremsen – als da wären: „keine zeit“, „in meinem Alter passt das noch nicht oder nicht mehr“, dafür bin ich nicht sportlich genug“, „was würden die Leute sagen“, „das ist zu kindisch“, …

Wenn du beruflich damit zu tun hast, Veranstaltungen zu organisieren, einzuladen, in irgendeiner Form Auftritte zu haben, kann die Erfahrung von kaum oder wenig besuchten Events ähnlich wirken. „Hoffentlich kommen diesmal nicht wieder so wenige“ „das interessiert eh keinen“ usw. werden zu selbsterfüllenden Prophezeiungen.

Erfolg, Freude, interessante Lebenserfahrungen, neue Freunde, eine glückliche Paarbeziehung, rauschende Feste mit begeisterten Gästen … das alles scheint UNVEREINBAR mit deinen Erfahrungen, mit dem Gewohnten, mit deiner Prägung.

Dabei kann alles ganz anders sein!

Wie?

Dein Unbewusstes unterscheidet nicht zwischen tatsächlichen Ereignissen und denen, die du dir vorstellst.

Nimm dir mehrmals am Tag die Zeit, dir den Event mit zahlreichen Teilnehmern vorzustellen – plastisch und lebensecht auszumalen. Oder die glückliche Liebesbeziehung. Oder wie du das Hobby begeistert ausübst. Oder … oder … oder.

Mindestens dreimal am Tag, am besten immer zur gleichen Uhrzeit, mehrere Wochen hindurch.

Fang gleich heute, jetzt sofort, damit an!

Vergiss, was nicht geklappt hat. Vorbei ist vorbei.

Und unternimm natürlich konkrete Schritte zur Verwirklichung … du wirst ohnehin Lust dazu bekommen!

U

Beitrag und Übung für Freitag, 25. 10. 2024

Religiöse Tabus

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Spiritualität ist eine der wertvollsten oder sogar die grundlegende Haltung der Menschen.

Religionen haben immer die Tendenz, Absolutheitsansprüche zu stellen.

Da wird erklärt, es ist z. B. unvereinbar mit dem Christentum, schamanische Reisen zu unternehmen, Yoga zu praktizieren, an Gottesdiensten anderer Weltreligionen teilzunehmen (oder als KatholikIn beim evangelischen Abendmahl …), alternative Heilmethoden anzuwenden, Astrologie in Anspruch zu nehmen usw. usf.

Kleingeistige ängstliche Menschen wollen andere auf ihr Niveau herunteriehen – um die eigene Enge und Strenge zu legitimieren vielleicht – oder um geistliche Macht auszuüben, i. e. religiöse Follower zu generieren (für sich selbst, versteht sich, nicht etwas für die Religion oder den Religionsgründer)

Wenn euch etwas anspricht, probiert es aus. Ihr werdet es merken, wenn es nicht u euch passt, wenn es nicht heilsam wirkt.

Daneben gibt es aber noch die innerreligiösen Tabus, die mit dem Glauben an sich absolut nichts u tun haben, sondern fixe, tradierte Vorstellungen sind, die quasi religiösen Status erlangt haben und als absolut gelten.

Beispiele:

  • Eine Frau, die gerade menstruiert, ist  – religiös, kultisch – unrein
  • Sex ist unheilig, irgendwie „schmutzig“
  • Verschiedene Speisevorschriften (kein Fleisch, kein Schweinefleisch, kein Alkohol… neuere Biofreaks haben das ebenfalls: kein Zucker, kein Kaffee, …)
  • Zwischen Weihnachten und Dreikönig keine Wäsche aufhängen
  • Während der Periode keine Mayonnaise machen, keinen Kuchen backen, keine Marmelade einkochen …
  • Im Advent und in der Fastenzeit nicht tanzen
  • Frauen müssen ein Kopftuch tragen
  • Keine Bluttransfusionen

Ihr seht schon: Bei vielem handelt es sich um reinen Aberglauben…

(vor dem Geburtstag darf man nicht gratulieren; der Bräutigam darf das Brautkleid nicht vor der Hochzeit sehen; …)

Wenn ihr die Evangelien aufmerksam lest, werdet ihr schnell draufkommen: Jesus haben solche Dinge massiv gestört. Er hat sich gegen Unsinniges gewehrt, nicht mitgemacht – und sein Handeln erklärt. Am Sabbat z. B. war Berufsarbeit absolut verboten. Das Heilen eines Arztes, das Behandeln eines Patienten zählte dazu. Die „Strenggläubigen“ haben Jesus verurteilt, weil er Kranke und Behinderte am Sabbat heilte…

Unser neuzeitlicher Kommentar dazu würde wohl lauten. „Hallo, Leute, geht’s noch?“

Die heutige Übung:

Nimm dir ein paar Minuten Zeit und notiere spontan alles, was dir in diesem Bereich während deines Lebens schon begegnet ist.

Welche „Gebote“ befolgst du, die dich einschränken, unglücklich machen, deine Ängstlichkeit verstärken …?

Versuche, einen Tag lang eines diese Tabus zu ignorieren und so zu leben, als gäbe es das nicht.

Wenn es mehrere sind: Nimm dir in ca. einer Woche wieder einen Tag, an dem du lebst, als gäbe es das 2- Tabu nicht …

Und so weiter …

U

5. Seminartag, 23. 10. 2024

Standesdünkel

Gibt es heutzutage nicht mehr … Leider doch.

Er schaut nur anders aus als vielleicht vor 50 oder 100 Jahren.

Deine Herkunftsfamilie gehörte einer bestimmten Gesellschaftsschicht an. Es kann sein, dass du ähnliches erlebt hast wie ich:

Als Schulkind freundete ich mich mit einer Mitschülerin an, die mich auch bald zu sich nach Hause einlud. Natürlich fragte ich meine Mutter, ob ich am übernächsten Nachmittag zu Astrid gehen dürfe – außerdem musste ich nach dem Weg fragen, in dieser Wohngegend war ich nämlich noch nie gewesen. Meine Mutter hatte etwas dagegen. „Nein wirklich, muss das sein?“ meinte sie, mittelstark entsetzt. Die Familie von Astrid wohnte in einer Gegend, wo nach Meinung meiner Mutter „anständige Bürger nicht hingehen“.

Allerdings: Meine Mama kannte mich gut genug, um es mir nicht ausdrücklich zu verbieten. Der Nachmittag war lustig, ich lernte neue Spiele kennen. Das WC war am Gang, Bad innerhalb der Wohnung gab es keines, auch kein fließendes Wasser. Substandardwohnung nannte man das damals.

Du merkst es wahrscheinlich gar nicht: Aber es gibt Menschen, mit denen du von dir aus nicht sprichst. Du hältst es für so normal, dass du nicht weiter darüber nachdenkst.

Es kann auch sein, dass du VertreterInnen einer bestimmten Weltanschauung oder Religion links liegen lässt. Du hast kein Bedürfnis, sie näher kennenzulernen, auch wenn sie deine KollegInnen, MitstudentInnen, Vereinsmitglieder etc. sind.

Solche Einteilungen können sein:

ArbeiterIn

AkademikerIn

Alternativ

Ländliches Milieu

Gehobenes Milieu (LeserInnen der „Presse“, Friseurfrisur, V-Pullover, Anzug, Krawatte, Kostüm, Kleid …)

„Halbstarke“ (Tätowierung, Piercing, schwarz gekleidet, schwerer Schmuck, Motorrad …)

Biedermeier (Häuschen, Vorgarten, 40Stunden-Woche, Wochenende grillen, nur private Interessen)

Abgesandelt (ungepflegt, ohne feste Lebens- oder Tagesstruktur)

Naturfreaks

Extrem reich

Alter Adel (den es laut Gesetz nicht mehr gibt)

Migranten, denen man dies ansieht

Ich habe jetzt 12 Möglichkeiten, Menschen einzuteilen, aufgezählt. Es dürfte mehr geben …

D. h., wenn du einer dieser Gruppen angehörst und von vornherein ausschließt, mit den weiteren Gruppen etwas zu tun zu haben, nimmst du dir 11 Möglichkeiten, wunderbare Menschen, FreundInnen, GesprächspartnerInnen, HelferInnen, … kennenzulernen – und von ihnen zu lernen, wie das Leben sonst noch gelebt werden kann, wie jemand auf

Arten glücklich werden kann, die du – leider – niemals in Erfahrung bringen wirst…

Die heutige Übung: Denk darüber 5 Minuten nach.

Dann: Such dir eine Person aus einer dir fernstehenden Bevölkerungsgruppe (mit der du bisher freiwillig nie etwas zu tun hattest) und komme mit ihr ins Gespräch, schließ Bekanntschaft …!

Übung für Montag, 21. 10.

UNVEREINBAR  Tag 3

Geschlechterzuschreibungen

Wenn du eine Frau bist, hast du vermutliche immer wieder einmal Sätze gesagt bekommen wie:

  • Dräng dich nicht so in den Vordergrund
  • Lach nicht so laut
  • Sei zurückhaltend, bescheiden
  • Eigenlob stinkt
  • Die Klügere gibt nach
  • Deine Familie, Kinder, Ehemann … haben Vorrang
  • Du bist nicht die Hauptperson
  • Wer glaubst du, dass du bist?
  • Pass nur auf, dass du nie mehr verdienst als dein Mann
  • Als Mädchen/Frau gehört essich nicht, zornig u werden
  • Männer vertragen keine Chefin
  • Du musst beim Sex unerfahren sein/tun
  • Als Jungfrau in die Ehe gehen
  • Du solltest in der Nacht (im Dunkeln) nicht allein unterwegs sein
  • Bloß nicht u hoch hinaus wollen …
  • Während der Periode keine besonderen Gerichte kochen (weil sie misslingen)
  • Deine Periode dürfen Außenstehende nicht mitbekommen

Wenn du ein Mann bist, sind dir ziemlich sicher ebenfalls Zuschreibungen um die Ohren geflogen – allerdings andere und zumeist solche, die deinen Selbstwert nicht erheblich gestört haben … dennoch ist es nicht ok, wenn Menschen derartiges ernst nehmen:

  • Ein Mann weint nicht
  • Indianer kennen keinen Schmerz
  • Nur ja keine Gefühle zeigen
  • Du musst dich durchsetzen, das  Sagen haben
  • Oberstes Ziel: Karriere machen

Vielleicht durftest du dich im Fasching nicht als weibliche Figur verkleiden (da haben es Mädchen umgekehrt tatsächlich leichter), wurdest ausgelacht, als du mit den Puppen deiner Schwester spieltest usw.

Die Übung für den heutigen Tag:

Denke eine Zeitlang nach, wie es dir mit den Geschlechtertabus ergangen ist bisher. Und dann:

Mach etwas, das dir immer ausgeredet wurde, als Frau etwas, das „eine Frau sicher nicht macht“, und als Mann etwas, das für „echte Kerle“ verpönt ist, absolut undenkbar…

Gestern und vielleicht auch vorgestern seid ihr immer wieder mit Gedankenmustern konfrontiert worden, die euch davon abhielten, eure Wünsche u verwirklichen.

Das, WAS NICHT GEHT (angeblich; aber als Kind konntest du das nicht wissen, du hast deinen wichtigsten Bezugspersonen blind vertraut), starre Traditionen, fixe Vorstellungen, Mindset … , all das wird in der Regel in frühester Kindheit zugrundegelegt. Noch dazu mit der besten Absicht der Eltern oder sonstiger Erziehender.

Heute lade ich dich zu folgender Übung ein:

Forsche nach der ersten, frühesten Erinnerung in deinem Leben, als dir etwas verboten wurde. Wir sprechen hier nicht über Themen der Hygiene oder des guten Benehmens bzw. Verträglichen Verhaltens anderen Menschen gegenüber. Vielmehr geht es um Sinnloses, über gesellschaftlich gewachsene oder traditionell gedankenlos weitergegebene Zwänge, wie z. B.:

  • Mädchen dürfen nicht pfeifen
  • Buben spielen nicht mit Puppen
  • Buben weinen nicht
  • Mädchen werden nicht zornig
  • Lautes Lachen ist verpönt
  • Der Einschaltknopf an Radio oder Fernseher oder das Telefon waren tabu
  • Man berührt sich nicht „da unten“
  • Man oder eher: frau trägt keine bunten, schon gar keine roten Schuhe
  • (zu) auffällige Kleidung ist unerwünscht
  •  … oder du wurdest angehalten, mit bestimmten Personen nicht zu sprechen, keinen Umgang zu haben
  • … oder
  • … oder

Du wirst etwas finden, vermutlich sogar zwei oder mehr Dinge.

Es kann gut sein, dass du erst während deiner Jugendjahre oder noch später, z. B. in der Familie der Ehepartnerin/des Ehepartners auf vergleichbare Vorstellungen gestoßen bist. Dass von dir stillschweigend oder vehement gefordert wurde, mitzuspielen im Reigen der engstirnigen Verhaltensweisen … 

Schreib alles auf, was dir einfällt.

Wenn Tränen kommen oder Zorn dich packt: gut so! Lass es nur zu!

Nimm dir Zeit für deine Gefühle.

Und: Versuche, so ehrlich und vollständig wie möglich zu sein.

Für diese Übung am ersten wirklichen Tag der Reihe wünsche ich dir Kraft und Mut.

Wie lang ist deine Liste gestern geworden?

Gleich, ob du zwei oder 20 Dinge aufgeschrieben hast, die du immer schon in die Tat umsetzen wolltest: Heute darfst du dranbleiben.

Nimm die Liste deiner Herzenswünsche zur Hand.

Lies sie aufmerksam durch, wenn möglich laut.

Schritt 1:

Mach ein Häkchen überall da, wo du dir den betreffenden Wunsch bereits erfüllt hast – oder der Wunsch durch andere oder „zufällig“ in Erfüllung gegangen ist.

Genieße kur das Gefühl, erinnere dich zumindest, wie es war, als du z. B. dir die Reitstunden gegönnt hast, die Reise unternommen hast, das Hobby begonnen oder ein Lokal aufgesucht hast …

Wie war es damals?7

Schritt 2:

Schreib eine neue Liste mit den Vorhaben, die noch auf ihre Verwirklichung warten.

Schreib bei jedem unverwirklichten Vorhaben dazu, warum du es noch nicht getan hast. – z. B. ich habe zwischenzeitlich das Interesse verloren, jemand hat es mir ausgeredet, ich hatte keine Zeit, kein Geld dafür, ich habs für einen verbotenen Wunsch gehalten, finde, das sollte ich nicht tun … … ……

Was immer es ist.

Bewahre beide Listen auf.

Möglicherweise gehörst du zu den glücklichen Menschen, die mehrere Vorhaben aus der Jugendzeit („Was ich unbedingt irgendwann im Leben machen will …“) in die Tat umgesetzt haben.

Ok., vielleicht hat dich die Verwirklichung deiner Wünsche nicht in jedem einzelnen Fall wirklich glücklich gemacht …

Doch ich gratuliere dir: Du hast es versucht – und es ist auch einiges gelungen und HAT dich glücklich gemacht …

Es kann aber auch sein, dass du dir ganz viele Wünsche gar nicht zu denken getraut hast. Schnell wieder beiseitegewischt, als sie auf der Bildfläche erschienen – aus welchen Gründen immer.

Heute lade ich dich zu folgender Übung ein:

Was wolltest du in deinem Leben immer schon tun (lernen, erreichen, erleben, sagen, sehen, kosten, lesen, anziehen, ausprobieren …

…)

Setz dich hin mit einem Blatt Papier und einem Stift und schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt.

Ungefiltert.

Ungebremst.

Unbeeinflusst von was oder wem auch immer.

Schalte deinen inneren Kontrollmechanismus aus und schreib einfach.

So lange, bis dir nichts mehr einfällt.

Warte dann ein paar Minuten.

Zuletzt lies dir deine Liste aufmerksam durch.

Bewahre sie wie die Kostbarkeit, die sie in Wahrheit ist, an einem besonderen Ort auf. Du wirst sie noch brauchen.

Ich bereite die nächste Serie für euch vor: UNVEREINBAR?
Immer wieder stoßen wir an Grenzen, die wir selbst gezogen haben. Imaginäre Denkverbote, Verhaltensregeln aus dem Jahre Schnee, Kommunikationsmuster aus dem Kindergartenalter oder der Pubertät … dazu kommen mitunter religiöse Tabus, die uns irgendwann eingetrichtert wurden oder Familienstreitigkeiten (so nach dem Motto: mit denen kann man nicht reden … die laden wir aber besser nicht ein zur Geburtstagsfeier … wenn die kommt, müssen wir die Bilder von Onkel X bzw. die Zeitung XY wegräumen, weil sonst Unfrieden entsteht …) und überhaupt: was sollen DIE bloß von mir/uns denken, wenn…
Also: Humor und tiefe Spiritualität helfen garantiert, solche „Zustände“ zu überwinden, oder einfach alles zu vereinfachen…
Das Leben darf genossen werden!
An den nächsten drei Tagen findet ihr vorbereitende Übungen zum Weiten eurer Perspektive, zum Vertiefen des Humors und zum wirklichen Wesen der frohen Botschaft, die Jesus gebracht hat.

Predigt      6. 10. 2024

Ich gebe zu, für mich ist die Botschaft auch schockierend. Denn: Wer möchte nicht gern reich sein? Klar freut es uns, wenn wir ein großes Vermögen besitzen.

Ich habe aber nun einmal beschlossen, dass das, was Jesus sagt, unbedingt eine frohmachende Botschaft darstellt – auch wenn es nicht immer gleich einsichtig ist, wieso.

Schauen wir uns an, worum es geht:

Da will einer Jesus nachfolgen.

Heute würden wir es so ausdrücken: Ein Mensch fühlt sich berufen und will dieser Berufung folgen, einen geistlichen Beruf ergreifen. Ordenschrist, Theologin, Pfarrer, Religionslehrerin … zum Beispiel.

Oder eventuell Politikerin, Arzt, Künstlerin, Lehrer, Medienfrau oder ähnliches.

Und da kommen wir, denke ich, der Sache schon näher.

Vor einer Woche erst waren Wahlen bei uns in Österreich. Immer wieder, davor und danach, kommen diese Klagen: Die Politiker, die Parteien schauen nur auf das eigene Wohlergehen und nicht auf das Wohl Österreichs.

So krass ist es zum Glück nicht. Aber es ist etwas Wahres dran: Das große Geld, der eigene Machtbereich, Einfluss , Bekanntheit, Beliebtheit … werden für Menschen derart bedeutend, dass sie das Eigentliche aus dem Blick verlieren.

Und es fallen uns Beispiele aus der Kirchengeschichte ein, wo theologische, kirchliche Entscheidungen gefällt wurden aufgrund von egoistischen Machtinteressen, im Bann von unguten Traditionen, von patriarchaler Verblendung, von Prägungen durch Erziehung oder Kultur oder was immer – nicht zuletzt hat auch die Frage des Geldes immer wieder eine Rolle gespielt, und keine positive.

Wir Menschen sind, auch wenn wir uns darum bemühen, keine idealtypischen Wesen. Wir sind subjektiv, beeinflussbar, egoistisch, durch unser Milieu und die Erziehung  mehr geprägt als uns lieb sein kann, genusssüchtig und bequem …

AUCH. Natürlich sind wir auch voller Ideale, kreativ, begeistert, bemüht, engagiert, mutig und vernünftig… lernfähig.

Und aus all diesen Gründen ist es bedeutsam, ja, wie ich finde, unverzichtbar, dass wir uns regelmäßig vor das Angesicht Jesu begeben, uns seinem Blick aussetzen – und bereit sind, uns von ihm liebevoll korrigieren – in die richtige Richtung bringen – zu lassen.

Jeden Sonntag einmal, lebenslang – zumindest einmal pro Woche, und nachdenklich in die neue Arbeitswoche zu starten, vielleicht mit neu zurechtgerückten Prioritäten, weil es gut für uns ist.

Er liebt uns. Vertrauen wir ihm.