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Predigt                             21. 7. 2024    Gaming und Kienberg

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Ausruhen. Viele Menschen können das heutzutage gar nicht mehr. Das Leben wird, so bestätigen es ForscherInnen, immer schneller. Reizüberflutung. Sogar bei einem guten Essen im Gasthaus mit der Familie, was ein Höhepunkt sein könnte, sieht man jedes Kind, das beginnt mit 4 Jahren, mit dem Handy herumspielen. Sie genießen nicht auf der Seeterrasse die wunderbare Aussicht, auch nicht das köstliche Essen – abgesehen davon, dass sie eh nur Schnitzel, Pommes frites oder Eis wollen, sondern sind ständig abgelenkt.

Aber die Kinder können nichts dafür. Sie sehen es von uns, von den Erwachsenen.

Was ist daran so schrecklich?

Wir versäumen das eigentliche Leben. Wir verpassen unsere eigene Kreativität, Persönlichkeitsentwicklung …Unser Geist entfaltet sich in der Muße – das ist dort, wo einem ein bisschen fad ist.

In den letzten 30 Jahren hat sich immer mehr eine Haltung breitgemacht, eine Art Weltanschauung, die es in der Zeit davor eine Weile nicht gab. Weiter in der Vergangenheit zurück nämlich schon.

Menschen machen keinen Urlaub mehr. Sie haben wohl Urlaub, weil ihnen die5 Wochen vom Gesetz her zustehen, aber dass man z. B. 14 Tage wohin fährt, in meiner Kindheit war das meistens entweder Urlaub am Bauernhof mit Wandern oder Kärntnen mit Faakersee oder IOtalien oder Jugoslawien mit Meer … einfach Erholung halt – so etwas buchen heute viel weniger Menschen als früher, und wenn, dann sind sie in meinem Alter. Nein, es liegt nichtam Geld, denn die gehen zumindest zuhause jeden Tag Baden …Sie fahren wohl 3,4 Tage schifahren oder übers Wochenende Wellness oder einen Städteflug.

Warum?

Ich möchte mit Ihnen eine Begebenheit aus meiner Jugend teilen.

Ich war ja mit einer halben Anstellung berufstätig und habe auf dem 2. Bildungsweg, mit 27, begonnen Theologie zu studieren.

Als ich im Familienkreis anmerkte, ab 20. Juli wäre ich 2 Wochen auf Urlaub, meinte meine Tante: Wie kannst denn du auf Urlaub fahren, wenn du noch nicht mit dem Studium fertig bist?

Ich weiß nicht mehr, wie das Gespräch weiterging, aber ich weiß, warum ich Urlaub machte: ganz einfach, weil ich ihn brauchte.

Urlaub, 2-3 Wochen abschalten, raus aus der üblichen Routine, bringt uns unglaublich weiter als Persönlichkeit. Ich erinnere mich noch an mehrere Bücher, die ich während solcher erholsamer Zeiten gelesen habe – sie haben mich unglaublich inspiriert und mein Leben beeinflusst…

Einen ganz ähnlichen Effekt hat auch die Sonntagsruhe – wenn man sie einhält.

Gott weiß, was wir brauchen. Und liebt uns so sehr, dass er uns das was uns guttut, verordnet.

Wir kennen alle das dritte von den 10 Geboten: Du sollst den Sabbat halten – für uns Christen ist es der Sonntag – … wer tut das noch wirklich?

Schieben wir es nicht auf die Landwirte – ich kenne das Problem, wenn alles schon tagelang gemäht oder geerntet gehört und nach einer Woche Regenwetter der Sonntag der erste sonnige Tag ist …

Das ist eine Ausnahme, sozusagen ein Notfall – wie bei Ärzten, Krankenhäusern Pflegeeinrichtungen, Tankstellen, Installateurnotdiensten usw. – da sind wir selbstverständlich froh, dass sie sich nicht ultraorthodox an den Wortlaut halten

Eine ganzandere Größenordnung ist es, wenn Menschen den freien Sonntag generell abschaffen wollen – wo Gewinnmaximierung das oberste Ziel von allen geworden ist…

Aber wie verhalten wir uns selbst, freiwillig, weil wir uns dazu entscheiden? Oder weil wir nicht nachdenken und uns vom Sog der Allgemeinheit mitreißen lassen?

Wie gestalten wir unsere freie Zeit, unseren Urlaub? Ist da wirklich Zeit zum Erholen, zum Nachdenken, für Faulenzen und Kreativität?

Die pädagogische Forschung hat etwas wie ich finde höchst Interessantes herausgefunden: Kinder, die oft, gewohnheitsmäßig mit anderen Kindern frei spielen – ohne Vorgaben von Erwachsenen, ihrer Phantasie quasi freien Lauflassen, sind in der Schule klüger, entwickeln sich zu weit intelligenteren und kreativeren Erwachsenen, was sich auch an der Berufslaufbahn zeigt, – verglichen mit sagen wir wohlbehüteten Kindern, die täglich einen durchgetakteten Terminplan haben – Musikschule, Ballett, Turnen, Klettern, Reiten, Heimstunde, Bastelkurs, Theatergruppe, vielleicht noch Nachhilfe, usw.

Natürlich sollen Kinder ihre Fähigkeiten herausfinden und ausbilden – aber doch nicht alles quer durch den Gemüsegarten und oft 2 Dinge am selben Nachmittag … so dass sie gar nicht zum Verschnaufen kommen, nach dem Vorbild ihrer Eltern, … da ist gut gemeint manchmal das Gegenteil von gut.

Wir stopfen unsere Tage ja auch immer wieder mit Vorhaben und Tätigkeiten voll, sogar im Urlaub muss noch dahin und dorthin gefahren werden und das und nochwas und immer noch etwas erlebt werden – warum? Kann das nicht damit zusammenhängen, dass wir zuwenig Gottvertrauen haben? Uns nicht vorzustellen wagen, dass und wie sehr der gute Hirte auf uns schaut, darauf, dass es uns gut geht, dass wir alles haben, was wir brauchen? Dass wir glücklich leben?

Wir tun oft so, als ob alles und jedes von unserem eigenen Planen und Tun abhinge. Ja, es ist super, wenn wir fähig und tüchtig und verantwortungsbewusst leben. Aber gleich so, als ob da keiner wäre, der sich in unglaublicher Weise liebevoll für uns interessiert…?

Die Jüngerinnen und Jünger damals in den guten 2 Jahren an der Seite von Jesus hatten nun wirklich die wichtigste Mission die es geben kann. Sie hätten wohl auch trotz Müdigkeit und erbrachter Leistung immer noch was und noch was unternommen – aber Jesus meint es gut mit ihnen und sagt: Ruht ein wenig aus.

Vertraut darauf, ihr seid alle immer zur richtigen Zeit am rechten Ort.

So wie wir alle, wenn wir bewusst in seiner Gegenwart leben. Ruht ein wenig aus.

Im heutigen Sonntagsevangelium erfährt die engste Familie von Jesus eine krasse Abfuhr. Sie wollen ihn mit Gewalt nach Hause zurückhole; weil sich die Massen bei ihm anstellen, um seine Predigt zu hören und geheilt zu werden, halten sie ihn für übergeschnappt. “Wer mein Wort hört und den Willen meines Vaters tut, ist für mich Schwester und Bruder und Mutter”, sagt er. Also: Das sind wir.

Jesus hatte seine spezielle Berufung, sein Wesen zutiefst erfahren – in der Szene, wo er sich taufen lässt, ist das verdichtet fassbar.

Und jetzt kommt die Familie und will ihn davon abhalten, zu tun, zu leben, was er als richtig und ultimativ heilbringend für die gesamte Menschheit erfahren hat.

Umso erstaunlicher, weil im Orient zur damaligen Zeit die Familie über alles ging. Ohne die mizpoche v. a. im Judentum heute noch erlebbar, war man niemand und eigentlich verloren.

In unserem modernen Verständnis ist es normal, dass Jugendliche sich von der Ursprungsfamilie entfernen, selbständig werden, sich ein eigenes Leben aufbauen – schon auch einmal konträr zum zu Hause Erfahrenen und Gelernten. Es gilt sogar als gesund und normal, den eigenen Weg zu gehen – auch und gerade über Widerstände hinweg.

Das Richtige zu tun: davon werden allerdings auch heute Menschen abgehalten oder lassen sich abhalten durch falsche Rücksichtnahme.

Wie viele werden heute noch neurotisch oder sonstwie krank oder unglücklich, weil sie auf die Meinung von Nachbarn, FreundInnen, Eltern, Verwandten, KollegInnen … gehört haben, sich nach ihnen gerichtet haben, obwohl sie spürten, dass etwas anderes richtig wäre?

Sich von der eigenen Berufung, von der eigenen Integrität abbringen lassen, um gut dazustehen, um nicht anzuecken …

Heute wird in der gesamten EU gewählt.

In unserem Land treten mehrere Parteien an. Da sind jetzt unter uns immer wieder Menschen “politikverdrossen” – es geht nichts weiter in der Politik, und man wendet sich enttäuscht ab.

Es ist tatsächlich erschreckend, wie sehr Politikerinnen sich an Meinungsumfragen orientieren – nicht das entscheiden und umsetzen, was wichtig und richtig ist, sondern was opportun erscheint – damit man bitte nur ja von möglichst vielen gewählt wird.

Schade. So wird Integrität verspielt. Und weiter geht auch nichts, was schrecklich ist: in der Klimafrage, in der Asylpolitik, im Bildungsbereich, im Gesundheitswesen … in der Armutsbekämpfung…

Als Christen sind wir berufen, in der Politik mitzumischen. Uns zu orientieren an unserem großen Vorbild Jesus und unserem Gewissen. Leuchttürme sein. Nicht irgendwelches seltsames katholisches ewiggestriges Zeugs wiederzukäuen…

Dass das immer mehr und immer besser gelingt, dazu helfe uns Gottes inspirierende stärkende Geistkraft.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag – und eine gute Wahl!

Predigt 2.6.2024 Heilen am Sabbat

Liebe Brüder und Schwestern!

Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.

Sagt Jesus. Die fromme Religionspolizei seiner Zeit dachte allen Ernstes, am Sabbat, am heiligen freien Tag, dürfe man nicht einfach etwas am Wegrand abpflücken und essen.

Da würden sich unsere heutigen Beeren- oder SchwammerlsucherInnen, die ihre Freizeit im Wald verbringen, schön bedanken…

Davon abgesehen: Die guten Leute haben ebenso allen Ernstes geglaubt, am Sabbat dürfe niemand geheilt werden. Jesus tut dies öfter, z. B. auch die Frau, die seit 18 Jahren mit einer extremen Rückgratverkrümmung leben musste.

Bedeutende Denker der Menschheitsgeschichte haben festgehalten: Buchstabengetreue Auslegung und Beobachtung des Gesetzes hat weit mehr mit Unrecht und Menschenfeindlichkeit zu tun als mit Gerechtigkeit.

Marcus Tullius Cicero, der große römische Anwalt, Politiker und Staatsphilosoph, ist sich einig mit Paulus.

Jesus selbst hat stets gegen engstirnige Auslegung gekämpft. Verurteilt ist er mit dem Argument worden: Wir haben ein Gesetz und nach dem muss er sterben – nämlich als Gotteslästerer.

Der wahre Unterschied zwischen Fundamentalismus, religiösem Fanatismus und echtem Glauben menschenfreundlicher Religion ist genau das: Fundamentalisten überlegen, wie sie mithilfe der Religion und der Vorschriften Menschen das Leben schwer machen, sog. „Moderne“ überlegen, wie das Leben durch den Glauben leicht wird.

Wir haben in der katholischen Kirche ebenfalls Religionsgesetze, die menschenverachtend und schlicht hirnrissig sind und das Glaubensleben behindern. Das Verbot, dass Frauen das Weihesakrament nicht empfangen dürfen oder dass Menschen, die geschieden sind, kein weiteres Mal heiraten dürfen (in beiden Fällen ist die Folge Exkommunikation, zumindest de iure, eben dem Gesetzeswortlaut bzw. der momentanen Gesetzesauslegung entsprechend).

Wo ist da der Geist Christi am Werk?

Predigt                                                       Dreifaltigkeitssonntag

Liebe Brüder und Schwestern!

Lesen Sie eine Zeitung von vorn nach hinten – oder von hinten nach vorn? Oder blättern sie lieber darin herum, irgendwas Interessantes steht überall …

Manche Bücher kann, ja soll man genau so lesen – Ratgeber für bestimmte Themen, Medizin, Garten,  Kochbücher …, Gedichtbände, da ist es sinnvoll, sich jeweils das herauszusuchen, was man gerade im Moment braucht.

Die Bibel ist auch so ein Buch. Es st eine Sammlung von Büchern, mit einem einzigen Thema in unzähligen Variationen: Wie sind Menschen Gott begegnet, Wie können Menschen, wir, Gott begegnen, was folgt, ergibt sich daraus für unser Leben und für die Zukunft der ganzen Welt …

Die Vielzahl von Gottesbildern und Gotteserfahrungen ist auf keinen logischen Nenner zu bringen.

Immer wieder heißt es: Ja, der Gott des AT ist grausam, rachsüchtig, strafend, gewalttätig – der des NT ist barmherzig, menschenfreundlich, verzeihend, liebend …

Aber das stimmt so nicht.  Die Texte des Ersten Testaments geben die Erfahrung mit Gott vielfältig wider: Als Schöpfer, der aus Liebe zum Leben und zur Vielfalt alles hervorbringt, was ist – als Anwalt der Schwachen, Witwen, Armen, Fremden und Waisen, als Retter und Befreier seines unterdrückten Volkes, als sorgsamer Begleiter auf dem Weg aus Ägypten heraus und durch die Wüste – als Mahner, wenn die Gebote – wenn Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Freiheit außer Acht gelassen werden … als eifersüchtiger Liebhaber, der seine Geliebte, Israel, nicht aus den Augen lässt und vor Zorn und Trauer außer sich ist, wegen der anderen Liebhaber seiner Gattin – Religionen, heidnische Gottesvorstellungen, Kulte und Bräuche sind gemeint – und ihr dann aber verzeiht und die Beziehung neu anfangen lässt, sooft sie zu ihm zurückkehren will.

Als Mutter, die den Säugling nährt und lieb hat – als Henne und Adlermutter, die die Küken unter ihren Flügeln sammeln will. Als Freund, dem man sich anvertrauen kann und auf dessen Rückhalt und Hilfe man hoffen darf.

Jahwe st der Herr der Geschichte, der nach Bedarf eingreift – er ist ein verlässlicher Partner, der mit dem Volk einen Bund schließt – und ihn einhält, auch wo die Menschen darauf vergessen.

Die Erfahrungen sind unglaublich vielfältig – wie in der indischen Legende von den Blinden, die zu viert unterwegs sind und auf einen Elefanten treffen: Der erste erwischt en Bein des Elefanten, sagt: das, was da auf unserem Weg steht, ist eine gewaltige Säule. Der 2. erwisch den breiten Rücken, kann nicht bin hinauf tasten und erklärt: Ein gewaltiges Gebirge versperrt uns den Weg. Der 3. greift den Schwanz und mein: Ach wo, das Ende eines Seils – und der 4. Ein Ohr, dann den Stoßzahn, der verkündet eifrig: es handelt sich um eine Art Schiff – ich greife ein ledernes Segel und einen spitzen Bug.

Der Elefant ist natürlich all das und weit mehr als all das zusammen.

Liebe Brüder und Schwestern – könnte es mit den unzähligen verschiedenen Gotteserfahrungen von uns Menschen nicht auch so sein?

Wir erfassen, soviel und den Aspekt, den wir aufgrund unserer Erfahrungen erfassen können – aber es gibt immer noch mehr, weit mehr, als Lehrsätze, Theologiebücher und Dogmen ausdrücken können…Mehr als menschlich-irdische Erfahrung zu erfassen und zu erspüren vermag …

Alle Bilder von Gott sind irgendwie richtig – aber genauso sofort falsch und irreführend, sobald sie absolut gesetzt werden.

Dreifaltigkeit – ist ein Kompromiss, die Aspekte der Gotteserfahrungen einzugrenzen, zugänglich zu machen – Gott zu beschreiben in der wesentlichsten Offenbarung: als in-Beziehung. Liebend. Zugewandt. Eine Fülle, überbordend und überfließend, mehr als eine Person zeigen kann … So sehr liebt, dass die Beschränkung irdischen Lebens auf sich nimmt und stirbt für die Geliebten …

Nur eines ist Gott mit Sicherheit nicht:

Irgendein höheres Prinzip – unpersönlich – wie manche Richtungen der Esoterik es betonen zu müssen glauben.

Wer hat zu Mose gesprochen und ihm danach die Fähigkeit verliehen, das Volk aus der Sklaverei zu befreien?

Haben sich alle großen Mystiker/innen geirrt? Teresa von Avila?

Ich ziehe es vor, es mit den Propheten zu halten – die von diesem Gott, von einer Person höchstpersönlich angesprochen wurden – oft gegen ihre eigene Absicht – oft immer wieder und mit kreativen Überzeugungsmethoden soweit gebracht worden sind, dass sie von diesem Gott und in seinem Auftrag gesprochen haben – meistens zu ihrem, der Propheten, eindeutigem persönlichen Nachteil. Weil Jahwe die Welt immer mehr in Ordnung bringen will – mit unserer Hilfe.

Das Kirchenjahr betont immer wieder einmal einen der wichtigen Aspekte Gottes – wir sind alle eingeladen, mit diesem Gott der Fülle und Vielheit jeden Tag unseres Lebens neue und tiefere Erfahrungen zu machen. Lesen wir die Zeitung, die Nachrichten und Botschaften Gottes, egal welche, aber lesen wir sie.

Predigt zu Christi Himmelfahrt

Liebe Brüder und Schwestern!

Winnetou, Old Shatterhand, Robin Hood, Aeneas, Odysseus, König Artus, Johanna von Orleans, Gandhi, Friedrich Bonhoeffer, Sophie Scholl, Harry Potter, Mutter Teresa … Bischof Erwin Kräutler …

Echte Personen und erfundene Gestalten –

Was haben sie gemeinsam?

Sie sind unter Umständen das, was wir als Helden oder Heldinnen bezeichnen können.

Was sind Helden?

Sie setzen sich unbedingt für das Gute ein. Für Schwächere, für Gerechtigkeit.

Oft gegen eine Übermacht, gegen den Widerstand der Mächtigen, nehmen Verfolgung und Unbequemlichkeit, Mühe … unbeirrt in Kauf, haben einen guten Charakter, Gerechtigkeitssinn, sind hilfsbereit, sozial eingestellt, geben das Äußerste für ihre Ideale, und die sind sehr hoch.

Vorbilder, Originale, nicht erreichbar, man fühlt sich sicher, wenn sie da sind. Man empfindet es als tragisch, wenn se sterben, wenn sie nicht mehr sind.

So in diese Richtung etwa haben sich die Menschen zur Zeit Jesu den Messias erhofft.

Jesus ist durchaus in vielem so gewesen als Mensch auf der Erde.

Aber eben noch viel mehr, er hat den Rahmen gesprengt.

Bei der Himmelfahrt – oder wie wir das, was in Lesung und Evangelium geschildert wird, nennen wollen, geht er noch ein letztes Mal über menschliche Maßstäbe und Erwartungen hinaus.

Himmelfahrt – das ist ein Abschied. Ein menschenfreundlicher Abschied. Vorsichtig, behutsam, nach und nach.

Jesu, der Auferstandene, zeigt sich immer und immer wieder den Jüngerinnen und Jüngern.

40 Tage ist keine Zeitangabe, sondern 40 ist die biblische Zahl der Vollkommenheit. Der Abschied, die Phase der Umstellung auf das Neue, dauert genau so lang, wie es gut ist. Eine ideale Zeitspanne. Bis alle Jünger so weit sind und es packen. Trauer und Überraschung und Schock und alte Erwartungen verarbeitet haben.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren: Jesus hätte es gern schneller, er hätte uns Menschen gern selbständiger, mutiger, … und er verabschiedet sich zum frühest möglichen Zeitpunkt.

Es entspricht seinem Wesen und dem Wesen Gottes, uns selbständig agieren zu lassen. Er braucht uns nicht zu kontrollieren wie ein misstrauischer Chef. Er vertraut uns wie seinen besten Freunden.

Gott sieht uns allezeit, aber er schaut uns voll Liebe an wie eine Mutter, die die Fortschritte ihres Kindes beobachtet …

Klopft uns nicht gleich auf die Finger, wenn wir etwas falsch machen, lässt uns die Folgen ausbaden, aber unterstützt uns dabei.

Und nie entzieht er uns das Vertrauen …

Vorgestern habe ich den Film “Radical” gesehen, der die sensationellen Unterrichtsmethoden eines mexikanischen Grundschullehrers zeigt, dessen Schulklasse in Folge zu den besten des Landes werden.

Jesus handelt auch wie optimale Pädagogen: Er zeigt den Jüngern alles, er lehrt sie alles, er sagt: Was ich tue könnt ihr ebenfalls, und sogar noch Größeres …

Sie waren auch immer wieder ohne ihn, selbständig unterwegs, haben verkündet, geheilt, Wunder gewirkt.

Jesus hat die Seinen zur größtmöglichen Selbständigkeit erzogen.

Die allzu Zaghaften tröstet er mit der Zusage: ich bin eh bei euch…

Wir brauchen seine Freundschaft, wir brauchen das: zu fragen: was hätte Jesus gesagt, was würde er in einer bestimmten Situation tun, wie würde er entscheiden …

Da könnte sich die Kirche ein gutes Stück abschneiden: Entscheidungen, die von Angst oder Kontrolle, von Vertrauensverlust oder -verweigerung bestimmt werden, kommen ganz sicher nicht vom Heiligen Geist.

Wartet, bis der Heilige Geist euch erfüllt – wartet mit Entscheidungen, bis ihr das ganz deutlich spürt, was dran ist, was zu tun ist …

Aber dann nichts wie los.

Predigt                 21. 4. 2024, Jesus, der gute Hirte

Liebe Brüder und Schwestern!

Dieses Evangelium vom Guten Hirten Jesus wird jedes Jahr wieder  – ich möchte sagen: missbraucht -, in dem Sinne, dass wir um mehr Priesterberufungen beten sollen in der röm. Kath. Kirche.

Erst gestern habe ich wieder eine Predigt gehört; da wird gejammert, dass der Priester nicht mehr so angesehen ist wie früher – dass die Menschen gar keine Priester mehr beanspruchen, nachfragen …

Erstens ist diese Sicht extrem beschränkt, zweitens hat das Gründe. Ich mache auch um so manche Priester und andere Kirchenamtliche, gerade um solche, die in diesem Stil predigen,  – einen weiten Bogen.

Wieso?

Die heutigen Kirchenschafe merken es sehr genau und sehr schnell, wenn ihnen verdorbenes Gras geboten wird, wenn sie es in der Verkündigung nicht mit dem lebendigen Jesus und seiner frohen Botschaft zu tun bekommen, sondern mit der Forderung, irgendetwas zu tun und zu leisten, Erfüllung von Geboten und Normen, die größtenteils der Systemerhaltung dienen…

Die Menschen spüren, ob es um SIE geht – oder um die Macht- oder sonstigen Interessen …

Wir merken es genauso in der Politik und in großen oder kleineren Organisationen, bei Ärzten, Wirtschaftstreibenden, Beratern aller Schattierungen und vielen anderen, wenn es in erster Linie um das Ego und die Vorteile des Anbieters geht, um den Systemerhalt, um irgendwas – aber nicht so sehr um die Interessen der Klienten, Heilungswilligen, Anvertrauten, Kunden …

Jetzt aber noch etwas ganz anderes.

Evangelium ist immer Frohe Botschaft. Da erfahren wir etwas darüber, wie Gott ist, an uns handelt. Es geht um uns. Um UNS.

Jesus bezeichnet sich selbst als den guten Hirten, weil es Gott immer um UNS MENSCHEN geht.

Jesus will, dass es uns gut geht im umfassenden Sinn – Lebenssinn, Aufgabe, Bewältigung von Problemen, Fähigkeiten entfalten, Liebe, Gemeinschaft, Verstehen…

Gott sorgt sich um alles in unserem Leben, wenn wir ihn nur lassen:

Das Beispiel von Pfr. Schobesberger ist legendär: und viele haben die Probe gemacht, es funktioniert: bitten Sie Gott, wenn Sie dringend wo in eine Stadt, Braunau Innenstadt oder Linz … fahren müssen, um einen Parkplatz in der Nähe der Ortes, wo Sie hinmüssen, es wird einer frei sein. Mir ist es sogar schon passiert, mir sind in Linz dann im Verkehrstrubel Bedenken gekommen – und ich habe den ersten freien Parkplatz in vertretbarer Nähe benützt. Genau vor dem Haus, wo ich etwas zu erledigen hatte, war einer frei.

Gott hat Humor. Und liebt uns über alles. In dieser Woche findet ihr jeden Tag ein weiteres Beispiel dafür hier in der Gruppe, wie sehr wir verwöhnt werden von den himmlischen Mächten. Postet auch gern selber eure Erfahrungen! Ich freue mich.

Ja – nein, ich war am heutigen Karfreitag in keiner Liturgie, in welcher auch immer.

Ich war im Garten und habe gepflanzt: einen Baum, einen Strauch, Pfingstrosen, Roten Sonnenhut und einige Gemüsepflanzen, die ich in Töpfen auf dem Fensterbrett vorgezogen hatte.

Liturgie des Lebens.

Fast 30 Jahre lang habe ich jedes Jahr sämtliche Gottesdienste in der Kar- und Osterwoche selbst vorbereitet, gestaltet, als Gottesdienstleiterin gefeiert oder zumindest mitgefeiert – auch schon die 7-8 Jahre davor.

Gern habe ich das gemacht.

Heute ist es genug.

Ich schließe nicht aus, wieder, nächstes Jahr vielleicht, mitzutun, mitzufeiern.

Heuer ist anderes wichtig.

Ich frage mich: Was bedeutet es mir, was Jesus getan hat? Welche Auswirkungen spüre ich auf mein Leben? Welche möchte ich erleben?

Das allein ist für diesmal.

Mehr zur #ausgefastet-Challenge, wie es dazu gekommen ist und worum es dabei geht: www.wildmohnfrau.at/ausgefastet

Heute möchte ich auf die Webseite von Renate Fuchs-Haberl, der “Wildmohnfrau”, aufmerksam machen.

Was an der kirchlichen Tradition seltsam, lebensfeindlich, unjesuanisch, unbiblisch oder in irgendeiner Weise alles andere als empfehlenswert ist, bringt sie auf den Punkt.

Schaut euch das an!

Predigt                             5. SoJk-B

Liebe Brüder und Schwestern!

24 Stunden im Leben von Jesus… Wir wissen, dass Jesus viele Menschen geheilt hat, von feststellbarer Krankheit, aber auch von vielem sonst, worunter jemand leiden kann – Hass, Streit, Unversöhnlichkeit, Engstirnigkeit, Angst, Einsamkeit… falsche Vorstellungen

Heute dürfen wir sehen, wie er das gemacht hat.

Die Schwiegermuter des Petrus lag also mit Fieber im Bett.

Wenn wir uns einmal in ihre Lage hineinversetzen: Kein Wunder.

Ich denke, sie war fix und fertig. Vor lauter Sorge.

Gerade eben haben ihr Schwiegersohn und sein Bruder, die Ernährer der Familie, alles stehen und liegen gelassen und sind Jesus nachgefolgt. Sie ziehen mit ihrem Rabbi durch die Gegend.

„Und wo bleiben wir?“, wird sie sich gefragt haben.

„Was ihm, der sich neuerdings Petrus nennt, einfalle, seine Frau, seine Kinder, seine Familie, mir nichts, dir nichts im Stich zu lassen? Hat ihm der Mann aus Nazaret etwa einen geregelten Arbeitsplatz verschafft? Nein? Und wovon sollen wir leben? Uns von mildtätigen Fremden erhalten lassen? Die ganze Arbeit anderen überlassen, um selber als unverschämter Parasit ohne jede Verantwortung dem nachgehen zu können, was man als seine neue Freiheit zu bezeichnen die Frechheit besitzt…“

Und die Schwiegermuter des Simon hätte recht, wenn sie so denken und reden würde.

Und Grund genug, am Fieber zu erkranken, als sie hörte, Jesus komme in ihr Haus, denn er stellt ja alles in Frage, wofür man im bürgerlichen Sinn leben zu müssen glaubt.

Wahrscheinlich hat Petrus selber Jesus eingeladen extra aus dem Grund: Wenn seine Schwiegermutter ihn persönlich kennenlernt, dann wird sie verstehen, anders zu denken beginnen…

Aber diese Vorstellung treibt sie auf die Palme und zur Weißglut… im wahrsten Sinn des Wortes.

Und jetzt?

Petrus und die anderen sprechen mit Jesus über sie. Über die Frau, die sich durch Jesus in ihren Lebensglück und ihrer Existenz bedroht fühlt.

Und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf.

Die Erfahrung von Nähe, Liebe und Sorge.

Natürlich richtet Jesu die Kranke nicht in erster Linie körperlich auf – sondern gibt ihr Mut, Kraft, Zuversicht, … Sie darf spüren und hautnah erfahren: Ich selber bin diesem Jesus wichtig, er meint mich, mich als Person, er nimmt mich ganz ernst auch und gerade in meiner Verbitterung und Zukunftsangst.

Er versteht mich zutiefst. Sie begegnet dem Wesen Jesu – die besondere Nähe ihres Schwiegersohns zu diesem Rabbi nimmt ihr nicht etwas weg, sondern schenkt ihr neue, ungeahnte Möglichkeiten, bringt der ganzen Familie Heil und Segen, Gott bevorzugt im Grunde niemand vor dem anderen, es sind bloß die Berufungen, die Aufgaben verschieden…

Überströmende Liebe Gottes, die nichts und niemanden ausschließt oder kurz hält, ja die ganze Umgebung ist mit-gesegnet, die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt…

Gottes Güte kennt keine Grenzen.

Heute werden wir auch gesegnet. In besonderer Weise, wer will, kann nach dem Gottesdienst den Blasiussegen erhalten.

Was hat so ein Segen für einen Sinn?

Warum ist es gut, wenn Christen überhaupt segnen und sich segnen lassen?

Am heutigen Evangelium ist mir besonders aufgefallen: Jesus spricht nicht nur. Er tut etwas. Er handelt. Er gebraucht seine Hände. Er geht zur Kranken. Er beugt sich liebevoll zu ihr. Er nimmt sie an der Hand. Er richtet sie auf, er hilft ihr, sich hinzusetzen.

Die Frohe Botschaft, die wir weitersagen dürfen, braucht mehr als Worte. Klar sind Worte wichtig, segnen heißt im lateinischen benedicere, Gutes sagen – zu jemandem. Über jemanden. Und natürlich auch denken. Das Beste von jemand annehmen.

Segnen stammt von „signare“, ist eine Eindeutschung, das bedeutet „bezeichnen“, gemeint ist natürlich mit dem Kreuzzeichen.

Die Worte benötigen die Verleiblichung, Menschwerdung – auch bei uns. Bei einer Segenshandlung geschieht Berührung. Man kann etwas sehen und spüren.

Ein Kreuz auf die Stirn machen.

Die Hand auf die Schulter legen. Auf den Arm.

Über den Kopf streichen.

In den Arm nehmen.

Jemandem einfach nur freundlich, ermutigend zunicken.

Wir brauchen es, den Segen richtig sehen und spüren zu können.

Ja, Gott ist mit seiner Liebe immer für und da.

Aber er hat uns ganz konkret aus Fleisch und Blut erschaffen.

Wir sollen und dürfen und können – den Segen selber erfahren und dann ein Segen sein. Für unsere Mitmenschen und unsere Umgebung. Gottes Liebe weitertragen.

Gott hat uns auch nicht als isolierte Einzelwesen erschaffen. Wir sind aufeinander angewiesen. Wir sind auch aufgerufen, einander auf die Anwesenheit Gottes aufmerksam zu machen, uns gegenseitig Mut und Trost zu geben. Geborgenheit. Freundschaft, Sorge füreinander.

Wenn Christen segnen, dann schöpfen sie immer aus dem gigantischen Reservoir der Liebe und des Segens Gottes. Oft wird ja ausdrücklich um den Segen Gottes oder Jesu gebeten.

Besonders sollen Menschen andere segnen, für die sie Verantwortung tragen: Eltern in der Familie; LehrerInnen ihre SchülerInnen; Ehepartner oder Geschwister und Freunde einander; Anführer eines Teams bei einem schwierigen Einsatz (Kapitäne, Bergrettung, …); Seelsorger/innen die ihnen Anvertrauten aus der Gemeinde…besonders auch beim Gottesdienst; Gruppenverantwortliche die Gruppenmitglieder…

Es gibt, wo Menschen miteinander zu tun haben, immer auch Missverständnisse, Streit, Neid, Hass,…Engstirnigkeit. Einander segnen beginnt mit dem guten Denken übereinander. Mit dem Glauben daran, dass der/die andere gesegnet ist und ich genauso.

Tun wir es oft. Und wir und andere werden mit der Zeit merken, dass wir tatsächlich Gesegnete sind.

Predigt                                                          27. 8. 2023

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Heute ist es also soweit: Ich nehme Abschied von euch. Die Pfarre Pucking ist mir ans Herz gewachsen, vielleicht, weil so viel Besonderes los war in den letzten 4 Jahren. Ich möchte Danke sagen für das Entgegenkommen und die gute Zusammenarbeit.

In den letzten Monaten bin ich immer wieder gefragt worden: Wie geht es denn weiter, wenn Sie aufhören, wer tritt die Nachfolge an?

Es geht gut weiter, Sie haben es im Pfarrblatt sicher gelesen. Für das

Seelsorgeteam aus ehrenamtlichen Christen ist gesorgt, und Petar Kresan wird als hauptamtlicher Seelsorger, nicht Pfarrleiter, aber Begleiter des Seelsorgeteams mit einigen Aufgaben, seinen Dienst antreten.

Dennoch – ich habe mir heute die Lesung ausgesucht, die erst nächsten Sonntag dran wäre. Weil ich Ihnen, euch eine Ermutigung mitgeben, hinterlassen will.

Paulus schreibt: Wir sind Erben.

Was ist ein Erbe, eine Erbin?

Vielleicht haben wir Agatha Christie – Krimis gesehen oder Romane gelesen von reichen Erben, die erben eine Firma oder ein Schloss oder ein Vermögen … oder ein Hotel oder Gasthaus.

Da kann man mitverfolgen, wie sie langsam in ihr Erbe hineinwachsen, wie sie es schaffen, dass das Gasthaus wieder gut läuft oder die Firma oder dass das Schloss erhalten werden kann … Jedenfalls ist das Erben auch mit Schwierigkeiten, mit viel Arbeit und Einsatz verbunden.

Ich kann mich aber nicht erinnern, dass in einem dieser Filme oder Bücher der Erbe, die Erbin zwar das Erbe angenommen hat, dann aber so getan hätte als sei nichts gewesen und einfach weitergelebt hätte wie bisher.

Das Schloss ignoriert, das Vermögen nicht verwendet, die Firma nicht einmal angeschaut …

Wäre auch sehr seltsam – oder?

Dabei ist dieses Nicht-in-Anspruch-Nehmen eines tollen Erbes weiter verbreitet als man meinen sollte.

Wir sind alle Erbinnen und Erben. Nicht bloß Petrus.

Wovon?

Und was gibt es da zu erben? Alles. Alles, was Gott im besten Sinn für die Menschen bereithält. Gottes Freundschaft. Heilung. Vergebung, Gemeinschaft. Ewiges Leben. Heimat. Das Reich Gottes, alle Gaben und Charismen des Heiligen Geistes, Erlösung, Leben in Fülle … Wir sollen und dürfen so werden wie Jesus.

Im Bereich der Religion verhalten sich viele wie so ein Erbe, dem sein geerbtes Vermögen wurscht ist. Danke, brauch man net.

Dann gibt es andere, die verhalten sich, als ob sie Touristen in diesem Schloss wären – sie bewundern die Architektur und Kunst und zahlen für einen Event oder den Aufenthalt – aber ob es weiter besteht oder nicht, egal, dann gehe ich eben im nächsten Urlaub ein anderes besichtigen … (eine andere Pfarre, eine andere Konfession, eine andere Religion …) Aha, die Musik heute hat nicht viel geheißen; na, geh ma halt nächstes Mal woanders hin…

Sie haben nicht die Spur einer Ahnung, dass sie die rechtmäßigen ErbInnen, d. h., Eigentümer/innen sind! Und es in ihrer Verantwortung läge, wie die Zukunft sich gestaltet. Was für eine Musik spielt.

Jesus hat davon gesprochen, dass seine Nachfolge nicht nur sensationell und unglaublich bereichernd und heilsam ist, sondern auch ein Kreuz, das es aufzunehmen gilt.

Klar: Wenn wir zu Jesus gehören, sind wir mit ihm Erben und Eigentümer/innen, um mit einem Bild weiterzusprechen: wir machen nicht Urlaub am Bauernhof, sondern der Hof ist unser Besitz und unser Zuhause und unsere Existenz hängt davon ab. Wenn sich um eine kranke Kuh niemand kümmert und sie deswegen eingeht, dann gibt es diese Kuh in Zukunft nicht mehr. Der Reichtum der ganzen Familie, Gemeinschaft nimmt ab. Und das schaut bei 5 Kühen noch einmal anders aus als bei 50 oder 500.

Christsein ist im konkreten Einzelfall auch immer wieder mühsame Kleinarbeit.

Aber: Und das ist genauso wahr: Jesus ist erstens immer bei uns und kümmert sich mit, und zweitens ist er auferstanden. Alles ist bereits in ihm erlöst und geborgen. Auch wenn es für uns ausschaut, also ob etwas zugrundegeht.

Dies gilt in erster Linie für die Kirche, für die Christenheit – und natürlich gilt das für unsere Pfarre Pucking.

Jesus ist hier bei uns anwesend. Er leidet und freut sich und lebt und fühlt und denkt und überlegt und plant mit uns. Und er weiß, wie die optimale Zukunft aussieht.

Wir wünschen uns und beten, dass wir draufkommen, wie er es haben will. Und dass wir das dann auch tun.

In der Pfarre neu und überhaupt jederzeit ist Gelegenheit, Aus der Zuschauerrolle herauszusteigen – ja, auch ein betroffener Zuschauer, der vielleicht sogar weint, bleibt ein Zuschauer -, und zum Mitwirkenden, zum verantwortlichen Eigentümer zu werden.

Ihr Erbe wartet auf Sie. Treten Sie es an.