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Jesus lässt sich unterstützen. Die Jüngerinnen taten das „mit ihrem Vermögen“, mit dem, was sie besaßen und vermochten. Mit ihrem ganzen Sein und Können …

Jesus beruft Jünger/innen deswegen, damit sie tun, was er tut. Zuerst leben sie bei ihm, erleben, wie er spricht, lehrt, heilt, isst und trinkt, wie er arbeitet und seine Freizeit verbringt, was er macht, wenn er zornig ist oder traurig oder begeistert oder wenn er sich freut …

Schüler/innen und Lehrlinge sind sie, lernen sollen sie vom „Rabbi“ (Lehrer, Meister).

Jesus beruft sie auch deswegen, weil sie sich eignen. Sie haben Fähigkeiten, die sie als ApostelInnen, MissionarInnen, GemeindegründerInnen, VerkünderInnen, EvangelistInnen, LehrerInnen, GemeindevorsteherInnen … brauchen werden.

Wir sind alle zum Jünger- und Jüngerinsein berufen.

Jede/r von uns hat einzigartige Fähigkeiten,

Welche sind das bei mir?

Das was ich am liebsten tue und am besten kann, könnte da die „heiße Spur“ sein.

Gott liebt uns (ja, das alte Thema, hatten wir schon, ich weiß!); das Nachfolgen als JüngerIn darf und soll uns Freude machen!

Übung: Ich schalte leise entspannende Musik ein, setze mich an meinen Lieblings- oder Gebetsplatz und schreibe – mindestens – 5 Dinge auf, die ich wirklich besonders gut kann, für die ich meistens gelobt werde.

Dann komme ich mit Jesus ins Gespräch darüber. Ich danke und überlege mit ihm gemeinsam, wie ich eine oder zwei dieser Fähigkeiten, Talente JETZT – in der momentanen Situation – in seinem Sinne einsetzen kann.

PS.: Ich kann ihm auch sagen, was ich immer schon tun oder können wollte …

Lk 8, 1-3

1 Und es geschah in der folgenden Zeit: Er wanderte von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn 2 und auch einige Frauen, die von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, 3 Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie unterstützten Jesus und die Jünger mit ihrem Vermögen.

Die Jüngerinnen – gerade sie spüren bei Jesus, wie ihr Leben eigentlich von Gott her gemeint ist. Dass sie glücklich und frei leben und ihre Begabungen entfalten und einsetzen können, dürfen, sollen.

Bevor sie Jesus begegnet sind, waren sie krank, an Leib und/oder Seele.

Verbogen von den traditionellen Gesellschaftsmustern: als Persönlichkeit vernachlässigbar, Wert wird zugemessen aufgrund des Vaters und/oder Ehemanns und der Kinderzahl.

Und jetzt erfahren Sie: Jesus nimmt sie ernst in ihrer Würde als individuelle Person, sie „sind wer“ bei ihm. Sie bekommen eine Ahnung davon: von Gott geliebt zu sein, wertvoll als Mensch an sich, total angenommen …

Sie haben das Heil erfahren – wie Gott sie anschaut und beurteilt.

Jesus unterstützen – mit dem eigenen Vermögen: Das ist nicht nur Geld, auch wenn es sich bei den drei namentlich Genannten in der Tat um reiche Frauen gehandelt hat. Da gibt es mehr. … aber darum wird es morgen gehen.

Heute bin ich eingeladen, egal ob Frau oder Mann, dem nachzuspüren: Jesus steht vor mir und nimmt mich vollkommen an in meiner Identität, akzeptiert mich, schaut mir ins Herz, ins innerste Wesen – voll Liebe, Verstehen, Barmherzigkeit – aber auch voll seiner Kraft zu heilen und in Ordnung zu bringen …

Die Berufung der ersten Jünger

Lk 5, 1-11

1 Eines Tages stand Jesus am Ufer des Sees von Gennesaret. Die Menschen drängten sich um ihn und wollten Gottes Botschaft hören.
2 Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten ihre Netze.
3 Er stieg in das eine, das Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück vom Ufer abzustoßen. Dann setzte er sich und sprach vom Boot aus zu der Menschenmenge.
4 Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: »Fahr hinaus auf den See und wirf mit deinen Leuten die Netze zum Fang aus!«
5 Simon erwiderte: »Herr, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze noch einmal auswerfen.«
6 Sie taten es und fingen so viele Fische, dass die Netze zu reißen begannen.
7 Sie mussten die Fischer im anderen Boot zur Hilfe herbeiwinken. Schließlich waren beide Boote so überladen, dass sie fast untergingen.
8 Als Simon Petrus das sah, warf er sich vor Jesus nieder und bat: »Herr, geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch!«
9 Denn ihn und alle anderen, die bei ihm im Boot waren, hatte die Furcht gepackt, weil sie einen so gewaltigen Fang gemacht hatten.
10 So ging es auch denen aus dem anderen Boot, Jakobus und Johannes, den Söhnen von Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten.
Jesus aber sagte zu Simon: »Hab keine Angst! Von jetzt an wirst du Menschen fischen!«
11 Da zogen sie die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten Jesus.

(Üs.: www.treffpunktleben.at)

Wir sind eingeladen, Lk 5, 1-11 zu betrachten.

Ein paar Gedanken:

Unwahrscheinlicher Erfolg zu einer ganz und gar unwahrscheinlichen Zeit.

Und auch unwahrscheinlich, dass Petrus und Co. das wirklich machen: Zu Mittag hinausfahren auf den See um zu fischen.

Weniger unwahrscheinlich wird es, wenn wir bedenken: Petrus – und auch alle anderen Beteiligten – haben eine Stunde oder auch zwei Jesus zugehört: wie er predigte, von Gott erzählte und vom Heil der Menschen, das zu bringen er gekommen war. Einer, der so glaubwürdig, authentisch redet – „mit Vollmacht“ heißt es an anderen Stellen -, dem vertraue ich und tue das, was ich sonst nie tun würde, was menschlicher Logik und aller Lebenserfahrung widerspricht.

Und das nicht wirklich Erwartete geschieht.

Mit Gottes Fülle werden sie beschenkt. Zuerst im materiellen Sinn.

Noch ganz andere Fülle – geistliche, spirituelle, heilsame … Überfülle wird es in Zukunft geben. Davon haben sie eine Ahnung, einen Vorgeschmackbekommen.

Nein, es handelt sich nicht um blindes Vertrauen, als sie sich entschließen, Jesus zu folgen, ein neues Leben zu beginnen. Begründete Hoffnung schon eher.

Aufgrund welcher Erlebnisse, Heilserfahrungen in meinem Leben folge ich Jesus nach? Welche begründete Hoffnung veranlasst mich, als Christ/in auf die Suche, auf dem Weg zu bleiben?

Wenn ich mir am 2. Tag Notizen gemacht habe, ist es vielleicht hilfreich, sie jetzt durchzulesen.

Ich beende meine Gebetszeit mit einem persönlichen Gespräch mit Jesus.

Einen schönen Sonntag wünsche ich!

Die letzte Frage gestern lautete: Wie sieht mein Leben aus, wenn ich frei und glücklich bin?

Es gilt weiterhin die Einladung, am Beginn meiner Gebetszeit das Vorbereitungsgebet zu beten.

Anschließend begebe ich mich auf eine Reise in meiner Vorstellung.

Ich stelle mir vor, wie ich an einen Urlaubsort fahre – oder an einen Ort, wo ich mich gern aufhalte, es kann auch das eigene Haus, Schlafzimmer sein, z. B. an einem Sommertag… oder ein Zelt oder Wohnwagen, wenn das zu meinen geliebten Freizeiterfahrungen gehört.

Ich stelle mir folgendes vor:

Ich erwache am Morgen ausgeruht und froh, dehne und strecke mich, steige aus dem Bett/Schlafsack und öffne das Fenster/ die Balkontüre/ den Zelteingang, gehe vielleicht ein paar Schritte ins Freie.

Ich atme tief ein – die Luft ist wunderbar, erfüllt von Gerüchen des Grases, der Blumen, vielleicht des Wassers an einem See oder Meeresstrand … von Vogelgezwitscher und Blätterrauschen.

Und etwas ist absolut neu:

Ich fühle mich leicht, beschwingt und frei wie noch nie zuvor. Alle meine Sorgen und Probleme sind weg. Haben sich gelöst. Ich spüre dem nach, wie es sich anfühlt: eine Krankheit, ein körperlicher oder seelischer Schmerz, Trauer oder Zorn über eine Situation, Unfrieden, Konflikt mit jemandem, Unstimmigkeiten, eine Unrechtssituation, unter der ich bis jetzt immer gelitten habe, persönliche Schuld, Charakterfehler, Suchtverhalten, Mängel,  (an Bildung, Vermögen, Freunden …), ein Zuwenig oder gänzliches Fehlen von etwas, eine Sorge um jemanden, Angst vor einem Ereignis, vor einem oder mehreren Menschen, Erfahrungen von Einsamkeit oder Stress, von Sinnlosigkeit, Erfolglosigkeit, Scheitern, Unfähigkeit (dass ich etwas schlecht oder gar nicht kann oder vermag, eine übliche menschliche Tätigkeit nicht ausführen kann), wo mich etwas hindert, Machtlosigkeit, Überforderung, Ausweglosigkeit …

Was immer mich bisher belastet haben mag:

Es ist weg. Aufgelöst. Für immer.

Heute gibt es wieder eine Bibelstelle, in der jemand geheilt wird. Ein Gelähmter kann wieder gehen. Es ist eine der bekanntesten Begebenheiten im Evangelium überhaupt; und doch verschwindet es meistens aus unserem Blick, dass vor der körperlichen Heilung die seelische erfolgt.

„Deine Sünden sind dir vergeben“.

Alles, was in der Vergangenheit an Erstarrung, an Lähmung, an Einengung, an Fixierung geschehen ist – durch fremde und eigene Entscheidungen, durch das Umfeld, die Systeme, in denen wir leben.

Wo Gefühle immer eindimensionaler geworden sind, wo es scheinbar keinen Ausweg gibt.

Dies alles hebt Jesus auf mit einem Blick, mit einem Wort.

Einfach, damit dieser Mensch wieder glücklich und frei sein kann.

Welche Lähmung, Erstarrung, krankmachende Festlegung ist es, von der mich Jesus befreien, er-lösen soll?

Wie werde ich leben, wie sieht mein Leben aus, wenn ich frei bin?

Lk 5, 17-36

 17 Und es geschah eines Tages, als Jesus lehrte, saßen Pharisäer und Gesetzeslehrer dabei; sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn war mit ihm, sodass er heilen konnte. 18 Und siehe, Männer brachten auf seinem Bett einen Menschen, der gelähmt war. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen. 19 Weil es ihnen aber wegen der Volksmenge nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach und ließen ihn durch die Ziegel auf dem Bett hinunter in die Mitte vor Jesus hin. 20 Als er ihren Glauben sah, sagte er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben. 21 Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen: Wer ist dieser, der Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein? 22 Jesus aber erkannte ihre Gedanken und erwiderte ihnen: Was überlegt ihr in euren Herzen? 23 Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Steh auf und geh umher? 24 Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben – sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm dein Bett und geh in dein Haus! 25 Und sogleich stand er vor ihren Augen auf, nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging Gott preisend in sein Haus. 26 Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir Unglaubliches gesehen.

Wenn Gott uns, die Menschen, über alles liebt – wie kommt es dann, dass Schlechtes, Böses … in der Welt existiert?

Verschiedene Religionen und religiöse Strömungen haben im Lauf der Geschichte versucht, Antworten darauf zu geben. Erklärungsversuche.

Am besten davon gefällt mir folgender: Gott will das Negative nicht. Die Entscheidung, es zuzulassen, war jedoch der einzige Weg, unsere Freiheit zu garantieren.

Was wir glauben dürfen:

Jesus Christus hat, wo immer er hinkam, Leid gelindert und Gutes beginnen lassen. Die vielen Heilungswunder, die in den Evangelien geschildert sind, (und vieles mehr, im Grunde sein gesamtes Wirken) zeugen davon.

Der heutige Bibeltext zur Betrachtung:

Die Heilung der gekrümmten Frau: Lk 13, 10-17

Ein Gedanke dazu: Auch nach so vielen Jahren des Leids ist es möglich, dass alles gut wird. Gott ist Herr über die Zeit. Das, was er jetzt tut, wie er heute und in Zukunft an uns wirken will und kann, ist mächtiger als das Vergangene.

Lukas 13, 10-17

10 Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge. 11 Und siehe, da war eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Geist geplagt wurde; sie war ganz verkrümmt und konnte nicht mehr aufrecht gehen. 12 Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst. 13 Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott. 14 Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat! 15 Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? 16 Diese Frau aber, die eine Tochter Abrahams ist und die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen? 17 Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte.

Exerzitien – 3. Tag

Heute gehen wir zurück an die Anfänge. An den Beginn unseres Lebens.

Wir waren dabei, natürlich, als Hauptperson. Doch keine/r von uns erinnert sich bewusst an die ersten Lebensjahre, -wochen, – tage, nicht an den Geburtsvorgang und erst recht nicht an den Zeitpunkt und die Umstände der Empfängnis.

In den Evangelien können wir Texte lesen, die von der Empfängnis Jesu, der Zeit der Schwangerschaft seiner Mutter und von seiner Geburt handeln.

Lesen wir heute Lk 2, 1-20. Wir kennen diesen Text als Weihnachtsevangelium. Die Geburt Jesu wird geschildert.

Richten wir unsere Aufmerksamkeit besonders auf die Verse 8-14.

Die jubelnden Engel, die die große Hoffnung auf den gerade Geborenen ausdrücken.

Und jetzt geht es um uns:

In genau der gleichen Weise jubelten die Engel bei unserer – deiner und meiner –  Geburt. Sie priesen Gott für den neuen Menschen, der auf die Erde kam, gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, was aus diesem kleinen Mädchen, aus diesem kleinen Buben werden könnte, sollte im Optimalfall, wie genau DU erwartet und ersehnt bist und gerade durch DICH Neues auf diese Erde kommen, hier geschehen kann,  – durch dich und durch niemand sonst.

Wir sind nicht ersetzbar, nicht austauschbar.

Jede/r lebt auf dieser Erde, wurde empfangen und geboren, weil Gott dies ausdrücklich wollte.

Der Jubel im Himmel ist groß – über dich.

Lasst diese Wahrheit ein paar Minuten einfach wirken.

Danach beendet die heutige Gebetszeit – mit einem persönlichen Austausch mit Gott, Jesus, mit einer Geste, einem Kreuzzeichen …

Lk 2, 1-20

1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen.

2 Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien.

3 Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.

4 So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.

5 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.

6 Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte,

7 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

8 In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.

9 Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr.

10 Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:

11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.

12 Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

13 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:

14 Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden / den Menschen seines Wohlgefallens.

15 Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat!

16 So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

17 Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.

18 Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.

19 Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.

20 Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.

Tag 1                                     Sonntag, 22. 3. 2020

Heute sind wir eingeladen, das Sonntagsevangelium zu betrachten.

Joh 9, 1-41 (Text s. unten)

Eine BETRACHTUNG nach Ignatius von Loyola lädt zu folgenden Schritten ein:

  • Ich begebe mich bewusst in Gottes Gegenwart (Kerze anzünden, Kreuzzeichen, kurzes Gebet; z. B. das Vorbereitungsgebet – Text s. unten …)
  • Ich lese die Bibelstelle aufmerksam durch
  • Ich versetze mich in eine der beteiligten Personen hinein – in diesem Fall: der Blinde oder einer der Pharisäer, der Zuschauer/innen, der Jünger/innen, Jesus – und begebe mich in die Szene hinein, erlebe wie in einem Film das, was im Evangelium geschildert wird
  • Ich bete, d. h. ich komme mit Jesus Christus / Gott ins Gespräch über das, was ich gerade erlebt habe
  • Bewusster Abschluss der Gebetszeit: freies Dankgebet oder Vater unser oder Verneigung, Kreuzzeichen …

Ich kann mir Notizen machen: Gedanken und Gefühle, die gekommen sind, neue Erkenntnisse …

WICHTIG: „Nicht das Vielwissen ist das Ziel, sondern das Verkosten der Dinge von Innen her.“ „Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast, und sei es noch so wenig – aber lebe es!“

Es ist erlaubt und gut, wenn ich bei einem Satz, bei einer kleinen Handlung oder Szene hängen bleibe und mich z. B. 15 Minuten nur damit beschäftige. Ich darf daran glauben, dass der Heilige Geist mich führt und leitet während der Gebetszeit.

TEXTE:

Joh 5, 1-41

Die Heilung des Blindgeborenen

1 Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. 2 Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst oder seine Eltern, sodass er blind geboren wurde? 3 Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern die Werke Gottes sollen an ihm offenbar werden. 4 Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr wirken kann. 5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. 6 Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen 7 und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Das heißt übersetzt: der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. 8 Die Nachbarn und jene, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? 9 Einige sagten: Er ist es. Andere sagten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. 10 Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen geöffnet worden? 11 Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh zum Schiloach und wasch dich! Ich ging hin, wusch mich und konnte sehen. 12 Sie fragten ihn: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht. 13 Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. 14 Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. 15 Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Er antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen und ich wusch mich und jetzt sehe ich. 16 Einige der Pharisäer sagten: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. 17 Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann sagte: Er ist ein Prophet. 18 Die Juden aber wollten nicht glauben, dass er blind gewesen und sehend geworden war. Daher riefen sie die Eltern des von der Blindheit Geheilten 19 und fragten sie: Ist das euer Sohn, von dem ihr sagt, dass er blind geboren wurde? Wie kommt es, dass er jetzt sieht? 20 Seine Eltern antworteten: Wir wissen, dass er unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. 21 Wie es kommt, dass er jetzt sieht, das wissen wir nicht. Und wer seine Augen geöffnet hat, das wissen wir auch nicht. Fragt doch ihn selbst, er ist alt genug und kann selbst für sich sprechen! 22 Das sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der ihn als den Christus bekenne, aus der Synagoge auszustoßen. 23 Deswegen sagten seine Eltern: Er ist alt genug, fragt ihn selbst! 24 Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, zum zweiten Mal und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist. 25 Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehe. 26 Sie fragten ihn: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet? 27 Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt etwa auch ihr seine Jünger werden? 28 Da beschimpften sie ihn: Du bist ein Jünger dieses Menschen; wir aber sind Jünger des Mose. 29 Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt. 30 Der Mensch antwortete ihnen: Darin liegt ja das Erstaunliche, dass ihr nicht wisst, woher er kommt; dabei hat er doch meine Augen geöffnet. 31 Wir wissen, dass Gott Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er. 32 Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat. 33 Wenn dieser nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können. 34 Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. 35 Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? 36 Da antwortete jener und sagte: Wer ist das, Herr, damit ich an ihn glaube? 37 Jesus sagte zu ihm: Du hast ihn bereits gesehen; er, der mit dir redet, ist es. 38 Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder. 39 Da sprach Jesus: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die nicht Sehenden sehen und die Sehenden blind werden. 40 Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. Und sie fragten ihn: Sind etwa auch wir blind? 41 Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe© 2016 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten.

Vorbereitungsgebet:

Herr, öffne mir die Augen,

damit ich sehe,

was ich noch nicht erkenne.

Herr, öffne mir die Ohren,

damit ich dein Wort nicht nur höre,

sondern verstehe, was du mir sagen willst.

Herr, gib mir ein großzügiges Herz,

das sich deinem Wort überlässt

und zu tun wagt, was es noch nicht getan hat.

Amen.

Predigt                        3. Fastensonntag 2020

Liebe Brüder und Schwestern!

Unglaublich –

Ausgerechnet mit der, mit der niemand in der Stadt viel zu tun haben will, spricht Jesus.

Gerade mit einer, die gescheitert ist mit ihrem Lebensentwurf, und das bereits fünf Mal, 5 Ehen, allesamt nicht gelungen, nicht gehalten, und jetzt in einer schlampigen Beziehung, und das im Orient als Frau – ausgelacht werden ist noch das Mindeste, das ihr passieren kann, darum geht sie auch nicht wie alle anderen Frauen der Stadt, wie die geachteten, am Morgen oder am Abend, wenn es kühl ist, den weiten Weg vor die Stadt heraus zum Brunnen, sondern in der fast unerträglichen Mittagshitze.

Mit der schief Angeschauten, Verachteten beginnt Jesus eine Unterhaltung. Er, der Heilige, der Rabbi, der Sohn Gottes, Gott in Menschengestalt.

Unglaublich, aber wahr.

Unglaublich –

Überhaupt, dass ein jüdischer Mann, noch dazu ein angesehener, ein Rabbiner, Toragelehrter, mit einer Frau auf öffentlichem Platz redet. Das gehörte sich einfach nicht. Und schon gar nicht über Glauben und Theologie. Sich für diese Themen zu interessieren war für eine Frau schon tabu – erst recht eine theologische Diskussion.

Unglaublich für die damaligen Verhältnisse, dass Jesus sie als Gesprächspartnerin ernst nimmt.

Unglaublich, aber wahr.

Unglaublich außerdem: die Juden sprechen doch nicht mit den Samaritern. Handelt es sich doch bei diesen um Glaubensabtrünnige, die sichs leicht machen, nur die fünf Bücher Mose, aber von den hunderten rabbinischen Gesetzen wollen sie nichts wissen – na, dafür lassen wir sie auch nicht in den Tempel in Jerusalem, ins Zentralheiligtum, sollen sie schauen, was sie davon haben, nicht auf uns zu hören, selbständig sein zu wollen. Mit denen wollen wir nichts zu tun haben.

Als ob es ganz egal wäre, wo einer betet, als ob man überall auf der Welt Gott begegnen könnte – wo käme man da hin, …

Unglaublich: Jesus denkt anders. Genau so ist es tatsächlich, sagt er: Und das gilt selbstverständlich in diesen Tagen hier für uns, solange wir nicht in der Kirche zum Gottsdienst zusammenkommen dürfen: Gottes Gegenwart ist nicht an Gebäude, nicht an steinerne Heiligtümer und besondere Orte gebunden. Gottes Anwesenheit ist der lebendige Mensch. Jede und jeder, der/die betet.

Gut zu wissen in der Zeit, wo wir auf die Gemeinschaft in vielen Bereichen verzichten müssen.

Und Jesus sagt noch etwas laut und deutlich zu der Frau im Evangelium: im Geist und in der Wahrheit mit Gott in Kontakt treten, mit aufrichtigem, ernsthaftem Sinn. Dann sieht Gott nicht auf die Person.

Unglaublich, aber wahr ist noch mehr – was das Johannesevangelium da behauptet: Wenn Jesus mit dieser Frau vor den Toren Sychars, die damals als Inbegriff unwerten Menschseins galt, so ungeniert und problemlos spricht, von Du zu Du, sie ganz ernst nimmt, dann lautet die Botschaft:

Jeder und jede, wer er auch sei, kann mit Gott sprechen von Angesicht zu Angesicht, unmittelbar – so verloren und verachtet, so unbedeutend, so gescheitert, geschieden, abgehaust, anrüchig, vorbestraft, in Schuld und Sünde verstrickt, so viel oder so wenig christlich oder katholisch oder religiös oder nicht, oder was immer wir uns da an äußeren missliebigen Umständen ausdenken können -, kann er oder sie gar nicht sein.

Unglaublich, aber wahr: Für Gott sind alle Menschen gleich wichtig und gleich interessant. Wer sich für ihn öffnet, für den ist er da, hat er einen unmittelbaren Zugang.

Und noch etwas:

Die Frau wirkt nach dem Gespräch mit Jesus als Missionarin: Unglaublich: ausgerechnet die. Sie ruft alle zusammen, dass sie selbst erleben, wie dieser da ist, mit dem sie so gute Erfahrungen gemacht hat.

Jesus hat sie ja angenommen vorbehaltlos, wie sie war.

Die Begegnung mit Jesus heilt, richtet auf, beschwingt, ermutigt – und bewirkt Gutes für viele.

Wir sind alle eingeladen, uns an dieser Frau ein Beispiel zu nehmen.

Dies alles können wir nämlich ebenfalls erleben. Alles das gilt – unglaublich, aber wahr, für jede und jeden von uns.

Predigt                                   1. Fastensonntag, 1. 3. 2020

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Eine alte Geschichte. Jeder kennt sie. Klar, haben wir schon in der Schule gehört: Der Teufel, der Böse will Jesus davon abbringen, seine Mission zu erfüllen. Dann würde die Welt nämlich nicht gerettet bzw. erlöst.

Wenn Jesus seine Berufung nicht gelebt hätte, am kreuz zu sterben …

Der Böse – oder der Widersacher des Guten können wir vielleicht sagen, dann verstehen wir besser, um was es geht -, versucht Jesus einzureden, wie erseiner Meinung nach zu sein hat:

Der Messiaskönig, Gott als Mensch, der selbstverständlich keinen Mangel leidet, weil er die Macht hat, sich jeden Wunsch jederzeit und unverzüglich zu erfüllen.

Klar, dass er seine Wunderkräfte einsetzt.

Und klar auch, dass er es demonstriert, vor aller Welt klarstellt, dass Gott auf seiner Seite ist. Ihn auffängt, wenn er sich wo hinunterstürzt…

Vor ein paar Wochen habeich mir die Oper“ Der Prophet“ von Jakob Meyerbeer angeschaut.

Da kann man mitverfolgen, wie ein normaler junger Mann mit der Zeit zum Messias stilisiert wird, aufgebaut, als Superstar im Religiösen – der keine menschlichen Probleme mehr haben darf. Als er versucht, sich normal menschlich zu benehmen, wird er vom religiösen Kommandoteam fallengelassen.

Was hat das jetzt mit uns zu tun?

Auch heute, in unser aller Leben, gibt es diese Stimmen, die uns weismachen möchten: sie wissen ganz genau, wie wir zu sein haben. Was wir kaufen, we wir handeln, was wir in der Freizeit tun, wie wir aussehen, usw.

Unser wahres Wesen: komplett gleichgültig.

Dazu müssen wir wissen: Glücklich werden wir nur, wenn wir unserer ureigenen persönlichen Berufung folgen. Grundsätzlich: dass wir Gottes geliebte Kinder sind. Und alles andere unter „ferner liefen“.

Die österliche Bußzeit lädt uns ein, es besser zu machen als bisher. Buße kommt von besser.

Wir dürfen frei sein. Frei werden von allen Zumutungen und unguten Vorbildern. Was Illustrierte, Facebook und Instagram, Fernsehen und die Werbung uns nahelegen und vorschreiben wollen: was wir haben, kaufen, machen, denken, wie wir unsere Freizeit verbringen sollen… damit wir abhängiger und abhängiger werden von ihren Angeboten, damit sie mehr Geschäft mit uns machen, an uns verdienen.

Die gute Botschaft lautet: Wir müssen und brauchen gar nichts, um perfekt oder auch nur akzeptabel zu sein. Wir brauchen nicht erst intelligenter, schöner, attraktiver, besser gestylt, gebildeter, fitter, sportlicher, schlanker oder besser proportioniert zu sein.

Wir sind akzeptiert – zutiefst angenommen und geliebt von Gott – ohne Vorbedingungen, einfach weil wir da sind. Wir dürfen und sollen uns entwickeln, dazulernen, natürlich. Aber im Grunde ist das Vollkommene schon da.