Kinderpredigt zum Elisabethsonntag 2020

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Ist Jesus ein Finanzberater?

Will er uns zeigen, wie man möglichst reich wird, sein Geldvermögen vermehrt?

Eher nicht, oder?

In der Geschichte ist der Schatz aus Papier. Die Ausweise waren für die Menschen damals immens wichtig – für ihre Freiheit – und lebenswichtig. Und dann bei Sabine als Erinnerung an die Ururoma und als Ermutigung für die Zukunft.

Auch bei uns gibt es Schätze, die aus Papier sind: Heilige Schrift, die Bibel.

Oder Erzählungen, zum Beispiel über die Heilige Elisabeth;

Es geht ums Weitererzählen und Erinnern – nicht als Selbstzweck oder einfach zum Vergnügen, sondern dass wir Lust und Mut bekommen, es selber auch so zu machen wie die Menschen, über die wir etwas lesen oder hören. So zu handeln wie die Ururgroßeltern, wie Jesus, wie Elisabeth.

So werden die Texte, die Geschichten lebendig.

Auch diese Texte, Geschichten, stellen ein großes Potential für uns dar, sie machen uns reich, weil sie enorme Möglichkeiten in sich bergen …

Unsere Talente sind unsere Möglichkeiten, unser Potential, unser Reichtum. Talente sind „tot“, unwirksam, wenn wir sie vergraben – verheimlichen, aus falscher Bescheidenheit „na, das können andere aber besser als ich …“ Frage: konnte Michelangelo besser malen als Leonardo? War Edison ein besserer Erfinder als Einstein? Ist Maria Magdalena eine bessere Jüngerin von Jesus gewesen als Marta? War Maria Theresia eine bessere Herrscherin als Elisabeth von England? Ist Ronaldo der bessere Fußballer oder Alaba? Ist Meryl Streep die bessere Schauspielerin oder Julia Roberts? … Wir merken, so geht es nicht – nein, es kommt auf jeden an, alle leisten ihren eigenen unverwechselbaren, unverzichtbaren Beitrag!

Wenn einer sein/eine ihr Ding nicht gemacht hätte, das ist sicher verkehrt, oder?

Seht ihr, und genau so ist es auch bei uns mit unseren Fähigkeiten.

Auch Geld stellt ein Potential dar, eine Möglichkeit. Wir können etwas damit machen. Geld ist Symbol für eine Macht, die wir haben.

Wir können unsere Fähigkeiten direkt einsetzen – anderen live persönlich helfen. Elisabeth hat das gemacht. Ist in den Ort hinunter gegangen mit Lebensmitteln und Medizin. Später hat sie mit ihrem Witwenerbe ein Krankenhaus gebaut.

Können auch wir: direkt helfen, für jemanden einkaufen gehen im Lockdown, jemand anrufen und aufmuntern, einen Brief, ein Mail schreiben – einen kurzen Film drehen, den wir Freunden schicken, oder der Oma …

Wir können aber auch Geld spenden, damit jemand hilft: eine Beratung bekommt – oder Kleidung, oder die Heizung zahlen, … Schlafmöglichkeit oder Essen für obdachlose Menschen, oder Häuser für Kinder, die keine Eltern mehr haben, Kinderdorf, Altenheime …

Egal was wir sind und was wir haben: Machen wir etwas daraus – zu unserer eigenen Freude und zum Wohl dieser Welt.

Evangelium: Mt 25, 14-30

4 Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging. Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. 15 Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort 16 ging der Diener, der die fünf Talente erhalten hatte hin, wirtschaftete mit ihnen und gewann noch fünf weitere dazu. 17 Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei weitere dazu. 18 Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. 19 Nach langer Zeit kehrte der Herr jener Diener zurück und hielt Abrechnung mit ihnen. 20 Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. 21 Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn! 22 Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. 23 Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn! 24 Es kam aber auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mensch bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; 25 weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Sieh her, hier hast du das Deine. 26 Sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. 27 Du hättest mein Geld auf die Bank bringen müssen, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. 28 Nehmt ihm also das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! 29 Denn wer hat, dem wird gegeben werden und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. 30 Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.