Zweierlei Maß. Predigt
Liebe Brüder und Schwestern!
Aha, auf frischer Tat ertappt.
Kennen Sie das auch: Jemanden einmal so richtig bloßstellen, alle Fehler und Mängel ans Licht zerren und an die Öffentlichkeit, jetzt sagen wir es dem einmal so richtig hinein …
Die Ankläger sind in der Mehrheit – wir wundern uns heute, was die Leute das angeht, wenn jemand in der Ehe fremdgeht.
Ist alles privat. Denen ihre Angelegenheit.
Damals war das nicht so.
Frau und Mann waren rechtlich in keiner Weise gleichgestellt.
Die Frau galt als so etwas wie das Eigentum des Mannes. Wenn sie ihn betrügt, ist das quasi eine Besitzstörung – umgekehrt höchstens ein Charakterfehler des Mannes, ein Kavaliersdelikt.
Das hatte sich historisch so entwickelt. Im jüdischen Gesetz, in der Tora, in der Bibel, steht nichts davon. Da gilt für beide, Frau und Mann, auf Ehebruch steht die Todesstrafe: Warum?
Der Bund zwischen Mann und Frau wurde als Sinnbild, Symbol, Ausdruck des Vertrages gesehen, den Gott mit den Menschen seines Volkes geschlossen hat.
Ehebruch galt wie das Aufkündigen des Bundes mit Gott, war also ein Sakrileg.
Die Männer hatten die Macht und haben sich’s gerichtet.
Sie haben schon recht, die Frau ist schuldig. Sie wehrt sich auch nicht.
Aber die Selbstgerechten übersehen und übergehen die höhere Gerechtigkeit:
Vermutlich haben sie schon länger vom Verhältnis dieser Frau gewusst. Wahrscheinlich war ihr Geliebter einer aus ihrem Kreis, vielleicht Sohn oder Bruder. Der war ihnen mehr wert – sie haben dafür gesorgt, dass er das Weite suchen kann.
Erstens messen sie mit verschiedenem Maß.
Zweitens: Sie stöbern die Frau gerade jetzt auf, weil sie sie brauchen können, um Jesus eine Falle zu stellen. Um ihn aufzublatteln. Ginge es ihnen nicht darum, hätten sie das Paar möglicherweise ungestört weiter machen lassen.
Und Jesus spürt das.
Es geht nicht um den Bund mit Jahwe. Es geht nicht um das Gesetz, und es geht schon gar nicht um diese Frau.
Und da schafft er Ordnung. In genialer Weise.
Ihm geht es um Jahwe, um das Gesetz und um die Frau. Da ist eine höhere ORDNUNG UND EINE TIEFERE; STIMMIGERE GERECHTIGKEIT:
Da täte es gut, wenn wir uns etwas von Jesus abschauen.
Sünde ist schlecht und gehört benannt. Umkehr ist erforderlich. Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er sich bekehrt.
Recht muss für alle gleich gelten.
Menschen gelten um ihrer selbst willen – und nicht als Zweck und Sache.
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