Predigt zum Schulschlussgottesdienst der NMS Hartkirchen/Aschach

(Als Lesung wurde die Stelle aus “Momo” vorgelesen mit Beppo, dem Straßenkehrer: Schritt – Atemzug – Besenstrich.

LESEN SIE DAS BUCH!

Evangelium: Mt 28, 16-20

 

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Brüder und Schwestern!

 

Was wird ab September sein? Wie wird es mir im nächsten Schuljahr gehen? Wieviele kenne ich schon in der neuen Schule, in die ich komme?

Wo genau werde ich einmal zu arbeiten anfangen? Wann werde ich eine -Familie gründen? Wo werde ich eine Wohnung finden, ein Haus neu oder umbauen? Wofür soll ich alles vorsorgen? Krankheit, Pension, …

 

Je weiter unsere Gedanken in die Zukunft gehen, desto nebuloser werden die Vorstellungen.

Manche Menschen machen sich viel mehr Sorgen als andere, das ist persönlichkeitsbedingt.

Natürlich denken wir über die Zukunft nach und planen und sorgen vor.

Das ist normal und gut.

Aber genauso normal und gut ist es, dass wir nicht alles planen können.

Bei manchen entsteht da Stress – oje, ich möchte aber genau wissen, wie, Details festlegen …

 

In der Geschichte von Momo der Straßenkehrer – hat der Stress?

Nein.

Er weiß aber genau, wie er Stress erzeugen könnte: Wenn er zu sehr auf die Zukunft schaut, sich auf das konzentriert, was er noch alles machen muss und noch nicht geschafft hat.

 

Wieso hat er keinen Stress?

— Er lebt im gegenwärtigen Augenblick. Er konzentriert sich auf das, was jetzt zu tun ist, und macht es so gut wie möglich, mit ganzem Einsatz, mit Leib und Seele.

Eine kurze Anmerkung für die anwesenden Erwachsenen: Es gibt teure Exklusivseminare, wie man das lernen kann – dann nennt man es Achtsamkeit …

 

Liebe Jugendliche, es gibt dennoch etwas, was wir über die Zukunft wissen.

Gott, Jesus ist bei uns. (Auch wenn wir nicht an ihn denken und ihn nicht bemerken!)

Gott interessiert sich für uns. Gott liebt uns. Schaut auf uns, segnet uns …

 

Es ist klar, dass es in jedem Menschenleben auch Sorgen, schwierige Entscheidungen, Stress, Trauriges, Missverständnisse, Streit, Misserfolge, Plage und Mühe, Schwierigkeiten jeder Art geben kann.

Aber ich wünsche euch, dass ihr dran denkt, wenn solche Zeiten kommen, Gott, Jesus ist da. Einige von euch sind heuer gefirmt worden.

Gottes Geist steht mir bei.

Egal, was ist: Ich habe Fähigkeiten, und ich bin nicht allein.

Ich habe eine Zukunft.

In Haibach war heute eucharistische Anbetung, vorbereitet vom Gebetskreis.

Das Gebet zur Sorgenübergabe möchte ich euch heute bekannt machen:

 

Gebet Sorgenübergabe

 

Herr, ich übergebe dir meine Sorgen,
die ich mit mir oder meinen Mitmenschen habe,
mit meinen seelischen und körperlichen Leiden.
Du sagst auch zu mir:
“Werft alle eure Sorgen auf den Herrn,
denn er kümmert sich um euch!” (1 Petr. 5,7)
Mit einem großen Vertrauen nehme ich dich beim Wort
und werfe alle meine Sorgen dir in die Hand.
Mache du damit, was du willst.
Von nun an gehören sie alle dir.

Mit meinen Sorgen übergebe ich dir auch
alle meine Ängste und unguten Gefühle,
die in mir wühlen und immer wieder hochkommen,
die mich quälen und unglücklich machen.
Ich löse sie von den Menschen und Umständen,
von den Ursachen und Zufälligkeiten,
in denen sie begonnen haben.
Ich übergebe sie dir, so wie sie sind,
auch wenn sie in mir noch spürbar bleiben.
Alle Unsicherheit und Angst tausche ich ein
für die Gewissheit, dass du für mich sorgst.

Ich übergebe dir alles, was mich aufregt,
jede Unzufriedenheit und Enttäuschung,
jeden Ärger und Zorn, Hass und Schmerz.
Zeige mir, wie du alles beurteilst
und hilf mir, meine Aufgabe zu erkennen,
aus allem das Beste zu machen.
Heile mich, wo ich mich beleidigt und gedemütigt fühle.

Beende Unrecht und Unfrieden in meinem Leben.
Hilf mir, dass ich vergeben und vergessen kann.

Ich überlasse es dir,
mich zu verteidigen und mit´r Recht zu verschaffen.
Ich will niemand Böses mit Bösem vergelten,
ich will nicht bei mir immer nur das Gute
und bei anderen das Schlechte hervorkehren,
ich überlasse dir die Beurteilung jeder Situation.

Ich übergebe dir jeden Grund, den ich habe,

mich zu sorgen und zu ängstigen.
Ich will nicht mehr zurückdenken,
wie und warum etwas begonnen hat.
Es genügt, dass du es weißt.
Ich übergebe dir auch meine Krankheiten und Leiden.
Du kennst ihre Ursachen und Auswirkungen.
Du kennst auch den Weg der Besserung und Heilung.
Ich will mit Vertrauen in die Zukunft blicken,
weil du nur mein Bestes willst.

Alle meine Sorgen lege ich zusammen
und werfe sie dir in die Hand, o Herr.
Ich vertraue dir, dass du sie übernimmst,
dass du für mich sorgst und mir hilfst,
mit allem in rechter Weise fertig zu werden.

Herr, ich danke dir und preise dich,
dass du mich so entschieden aufgefordert hast,
anstatt mich zu ängstigen und zu ärgern,
anstatt zu jammern und unglücklich zu sein,
dir zu vertrauen und dich für mich sorgen zu lassen.
Ich weiß, dass du mir hilfst und danke dir dafür.

Nach: Gib dem Herrn deine Sorgen v. P. Paul Haschek

Liebe alle, ich trete am 1. September eine neue Stelle an und muss das lang geplante Seminar “Natur erleben – Gott/Göttin finden” aus diesem Grund absagen.

Bei Interesse (mindestens 3 Anmeldungen) finden wir einen neuen Termin.

Sonst bitte weiterhin meine Websitelesen, nächsten Sommer kann ich diese Veranstaltung auf jeden Fall einplanen.

Habe heute an einer Stadtführung in Eferding teilgenommen – Frauenspaziergang hieß es eigentlich.

Was ich Neues erfahren habe:

Susanne Kepler war eine Waise, die von der Familie Starhemberg aufgezogen wurde. 1613 heiratete sie mit 24 Jahren den damals 42-Jährigen bereits renommierten Wissenschafter …

1626 mussten sie Linz und Oberösterreich verlassen. Beide waren überzeugte Protestanten, und die Gegenreformation duldete in Oberösterreich nur katholische Personen.

10 Jahre später starb Susanne Kepler in Regensburg.

Von der Nachkommenschaft des Paares ist weiter nichts bekannt.

 

Dafür kennt heute weltweit jede/r Johannes Kepler – den damaligen Habsburger, der meinte, Anderskonfessionelle aus seinem Herrschaftsgebiet zwangsweise aussiedeln zu müssen, ist weitgehend unbekannt …

Die Geschichte ist manchmal also doch sehr gerecht bei der letztgültigen Beurteilung von Wichtig und Unwichtig …

 

 

Übrigens konnte ich kein Bild von Susanne Kepler, beb. Reuttinger, auftreiben …

Heute habe ich wieder eine Buchempfehlung für euch:

 

Timothy Snyder: Über Tyrannei. Zwanzig Lektionen für den Widerstand.

 

Unglaublich, was auf dieser Erde los ist. Es ist dringend erforderlich, etwas gegen den Abbau von Demokratie und Recht zu unternehmen. diese Buch rüttelt auf, benennt Tatsachen und zeigt Wege, wie wieder herauszukommen möglich ist …

 

20 Lektionen, z. B.:

 

  1. Leiste keinen vorauseilenden Gehorsam.
  2. Verteidige Institutionen. 8. Setze ein Zeichen. 11. Frage nach und überprüfe.  12. Nimm Blickkontakt auf und unterhalte dich mit anderen.  14. Führe ein Privatleben.20. Sei so mutig wie möglich.

Bitte lesen, unbedingt lesen!

Ein ergiebiger Tag:

Festgottesdienst,

Arbeit im Geschirrwagen beim Dekanatsfest

Mittagessen

Weiter im Geschirrwagen, Beheben eines Kurzschlusses

Alles aufräumen

Kaffee und ein Glas Wein

Heimgehen – 10 Minuten bei 35 Grad

kaltes Wasser, eine Stunde Schlaf

Lesen und handarbeiten im kühlen Wohnzimmer

18.30 ins Freibad, meine Längen schwimmen

Eis (ein riesiges) essen im Schanigarten, Leute treffen

drei wichtige Anrufe erledigen: 20.30, 20.45, 20.55

Predigt                                                Sa., 29. 6. 2019, 19.00

 

Liebe Brüder und Schwestern!

 

Unmöglich, also ich würde das nie und nimmer tun – alles stehen und liegen lassen, Jesus nachfolgen, mich ihm anschließen auf Gedeih und Verderb, mein bisheriges Leben aufgeben …

Das kann keiner verlangen.

Der helle Wahnsinn. Wer macht das schon?

 

Nun, unmöglich ist es nicht.

Und es gibt sie, die genau das gemacht haben. Gar nicht so wenige.

Die Bekannten aus der Kirchengeschichte, die großen Heiligen, sind dabei nur so etwas wie die Spitze des Eisberges.

Franziskus.

Teresa von Avila – aus ihrem Elternhaus geflüchtet, weil der Vater sie nicht im Kloster eintreten lassen wollte.

Ignatius von Loyola _ vom Ritter zum Einsiedler, dann zum Ordensgründer.

Mutter Teresa von Kalkutta – bei den Ärmsten leben. Oder Sr. Emanuelle in Kairo.

Josef Hehenberger. Mitten in den Slums, bei den Pfarrkindern. Hinausgehen. Sich mit den Reichen anlegen, weil es um Gerechtigkeit geht…

Bischof Erwin Kräutler. Auf beide sind Mordanschläge verübt worden. Viele andere sind solchen zum Opfer gefallen.

 

Na gut. Das sind ganz besondere Menschen. –

Aber für uns Normalverbraucher ist das nix. Oder?

 

Liebe Brüder und Schwestern: Die berühmten Heiligen waren ganz normal. – Na gut, zumindest die meisten.

Gott beruft Arme und Reiche, Gesunde und Kranke, Gebildete und Ungebildete, schlichte Gemüter und Führungskräfte, Männer und Frauen, Alte und Junge …

Für Menschen ist das undurchschaubar, nicht nachzuvollziehen – wieso grade der oder die … Wenn ein Mensch dann besondere Fähigkeiten hat und einbringt, gut und schön –

Aber es geht eigentlich nur darum, dass wir uns rufen lassen.

Jede/r kann genau als die Person etwas im sinne Gottes bewirken, wozu niemand anderer an seiner Stelle fähig ist.

Persönliche Berufung heißt das.

Jede/r von uns – hier, wie wir hier stehen oder sitzen, ist an der Stelle, wo er/sie sich befindet, unersetzlich, nicht austauschbar. Unsere individuellen Lebensumstände sind der Ort, wo Nachfolge für uns geschieht, zu geschehen hat.

Kaum niemand hier wird einen Orden gründen, als Missionar in die Welt ziehen oder etwas dergleichen.

Und dennoch geht es immer darum, sich hier und jetzt, je unverzüglich – für Jesus und die Nachfolge zu entscheiden – im nächsten Moment kann es zu spät sein.

Wenn ich für Wahrheit eintrete – wenn sie verschwiegen, verbogen wird – wenn Mächtige oder Unbelehrbare so tun, als ginge etwas nicht anders – es geht immer anders, nur wehrt sich gegen Änderungen, wer vom Jetztzustand profitiert …

Oder wenn Gerechtigkeit nur dann beachtet und eingefordert wird, wo sie sich leicht durchsetzen lässt, weil sich die Betroffenen nicht wehren können: Oft wird kein Finger gerührt – denn da könnte man ja anecken …

Wenn über Ausländer geschimpft wird – oder über die alte Nachbarin, die sich seltsam benimmt.

Wo Menschen Hilfe brauchen, helfen – unkompliziert.

Gutes Benehmen einfordern und vorleben – und Erhaltung der Schöpfung …

Unangenehm, sich auseinanderzusetzen …

 

Da können wir in Schwierigkeiten geraten.

Ist gar nicht so leicht.

 

Die Propheten und alle prophetischen Heiligen sind in größere Schwierigkeiten geraten.

Nachfolge ist anstrengend, und es gibt Momente, da kommt der Gedanke: Worauf habe ich mich da nur eingelassen. Mit der Ruhe ist es aus.

ABER:

Gott sorgt dafür, dass die sich ergreifen lassen, glücklich werden.

Ein bürgerliches Leben wird dem, der einmal zum Abenteuer Ja gesagt hat, nicht mehr genügen.

Wer mich kennt, weiß, dass ich keine asketischen Anwandlungen habe. Jesus hat auch die angenehmen Seiten des Lebens mit Freude genossen. Aber es gibt noch mehr.

Ich wage zu behaupten: Ein bürgerliches Leben das sich selbst genügt macht niemanden glücklich. Darum sind ja so viele Satte, denen es „gut geht“, unzufrieden. Nur wer den Traum ernst nimmt und sich auf den Kampf einlässt, findet Erfüllung.

Wenn wir bisher die Angebote Gottes, die laufend hereinkommen in unser Leben, zu mehr Gebet, zu einem besonderen Engagement, zu mehr Nächstenliebe, zu mehr Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit, zu Versöhnung in Familie, Arbeit … zu irgendeiner Veränderung …, wenn wir die bisher ausgeschlagen haben, dann steht es uns frei, jederzeit eine andere Wahl zu treffen und sie ab sofort anzunehmen…

Aber: Dass wir`s nicht zu lange aufschieben, das mit dem Glücklichwerden, das wünsche ich Ihnen und mir.

Heute hatten wir in Aschach Ministart – die heurigen Erstkommunionkinder waren eingeladen zu Kennenlernspiel, sich mit Hand und Namen verewigen, Rätsellauf durch den Ort, einer ersten Probe und Eis essen.

2 kamen, 2 Interessierte nicht aus wer weiß welchen Gründen …

Altminis kamen, und es war lustig.

Es gibt jetzt ein neues Miniteam.

Ich bin sehr froh, weil ich die Pfarre ja mit 1. 9. verlasse.

Ministranten gehören zur Katholischen Jungschar.

Wie geht christlich und sozial!

 

Zu diesem Thema fanden sich anlässlich der Dekanatsvisitation Landesrätin Birgit Gerstorfer, Bischof Manfred Scheuer, Direktorin der Diakonie Österreichs und Caritasdirektor von Linz Franz Kehrer zusammen. Im Bräuhaus Eferding gab es Statements, Podiumsdiskussion und Anfragen der BesucherInnen.

Extrem spannend!

Ich hoffe auf eine Zusammenfassung der Diözese oder in der Kirchenzeitung, deren Chefredakteur Matthäus Fellinger die Veranstaltung moderierte.

Finanzen der Pfarre

Komme gerade von einer sehr informativen Veranstaltung im Rahmen der Dekanatsvisitation. Dir. Reinhold Prinz erläuterte die Finanzgebarung der Diözese und das Procedere bei Bauvorhaben in Pfarren.

Dann wurde eine Weile über den neun Strukturvorschlag für die Diözese Linz gesprochen.

 

Klar, dass alles ordentlich und durchschaubar und gesetzeskonform ablaufen muss.

Weil viele Pfarrer, in Zukunft auch Pfarrassistent/innen, weil sie 2 oder 3 Pfarren haben, überfordert sind mit verwaltungstechnischen Angelegenheiten – schließlich sind sie SeelsorgerInnen – , wird es PfarrverwalterInnen geben.

 

Wie gesagt, äußert interessant.