Segnung für Liebende. Predigt
Predigt Segnung für Liebende 11. 2. 23,19.00
Liebe Brüder und Schwestern!
Dieser Bibeltext, den wir soeben gehört haben, wird oft und gern bei Hochzeiten ausgesucht. Ja, weil es um eine Hochzeit dabei geht, natürlich. Aber da steckt noch mehr dahinter.
Die Verwandlung von Wasser in Wein, in einer unglaublichen Menge. 600 Liter sind ja wirklich nicht gerade wenig.
Bisschen schräg, was da von Jesus erzählt wird. Manchen kommt das beinahe unmoralisch vor. Will er alle betrunken machen?
Liebe Brüder und Schwestern, Jesus zeigt da etwas davon, wie Gott ist. Wie Gott es meint mit den Menschen, mit uns. Mit Ihnen, … mit jedem und jeder.
Gott gönnt uns alles Gute in großer Fülle. Es gibt da keine knausrige Kleinkariertheit, bürgerliche Engstirnigkeit, was jemandem unter Umständen gerade noch zusteht und was nicht. Kalkulation und Berechnung. Weil: es könnte ja irgendwann aus sein, die Ressourcen sind begrenzt, einmal wird es zu Ende sein mit dem Segen…
Nein, bei Gott gibt es keine Knappheit, keine Missgunst und Zurückhaltung …
Gott wünscht sich nichts mehr, als dass wir in Freude und Fülle leben. In Begeisterung.
Alles möchte er uns, IHNEN, schenken und noch mehr.
Aber – jetzt kommt das große ABER.
Die Menschen müssen auch etwas machen dafür. Im Evangelium ist es zunächst nötig, dass die Diener Jesus Vertrauen schenken. Zutrauen, dass er weiß, was er tut, ist ja keine Kleinigkeit, die 6 großen Krüge zu füllen, das bedeutet schließlich Wasser schleppen. Das ist ganz schon anstrengend. 60 Gänge zum Brunnen und zurück mit einem 10-Liter-Eimer.
Wir bitten heute Gott um seinen Segen. Das heißt, wir vertrauen ihm, trauen ihm zu, dass er sich um uns kümmert, uns begleitet, Situationen in der Zukunft zum Guten wendet, Sie als Paar und Familie – genauso aber auch als Einzelperson wachsen und gedeihen lässt.
Viele ganz junge Paare haben am Anfang in der Phase der großen Verliebtheit NICHT im Blick, dass sie auch selber an der Beziehung arbeiten werden müssen. Dass eine gute Freundschaft, Beziehung, Partnerschaft … kein Zufall ist und nicht einfach so vom Himmel fällt.
Gottes Segen meint: Unterstützung auf jeder Linie, wenn wir erproben und lernen, wie das geht, schwierige Zeiten gemeinsam zu überstehen.
Diese Anstrengung, dass Menschen das Ihre tun, ist Voraussetzung, dass Gott das Seine in der besten Weise tun kann.
Er stattet uns mit Fähigkeiten und Begabungen aus, damit unser Glück von Dauer sei, damit Beziehung gelingt.
Aus den vielen Kleinigkeiten, wo wir im Alltag Verständnis zeigen, Selbstbeherrschung, Verzeihen, ein Lächeln, wo uns zuerst gar nicht danach ist, wo wir den ersten Schritt machen, eine winzige Geste oder Aufmerksamkeit … das sind die vielen Tropfen und Liter Wasser, die Gott in die Kostbarkeit einer wundervollen Beziehung verwandelt …
Und zur Erinnerung daran, dass das so ist, habe ich heute Weihwasser mitgebracht. Diese 2 Tropfen, mit denen wir ein Kreuz auf die Stirn uns gegenseitig zeichnen – oder bekommen -, ergeben, wenn wir es oft tun, auch eine ganz schöne Menge.
Und nach dem Gottesdienst dürfen wir miteinander anstoßen mit einem Glas Sekt- Auf die Liebe, auf das Leben, auf Gottes Sein mit uns.
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