weise Könige. Sternsingerpredigt
Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!
Die Weisen folgten dem Stern.
Weise – wer ist weise? Wer merkt, was wichtig ist und was nicht, was wirklich zählt. Worauf es ankommt, wofür sich der Einsatz lohnt.
Wer aus reicher Erfahrung schöpfen kann. Nicht wer mit dem Hirn viel Wissen erworben hat, sondern wer das, was er weiß, richtig anwenden kann.
Wer hinter die Kulissen sieht, dem man nichts vormachen kann, weil er/sie mit dem Herzen erspürt, was wahr ist … was läuft.
Die Sterndeuter oder Gelehrten, von denen das Evangelium erzählt, waren tatsächlich weise – sie haben bemerkt, dass der gesuchte große König nicht im Palast in der Hauptstadt zu finden ist – und haben den Mut gehabt, ihr Ziel zu neu festzulegen, sich am Stern zu orientieren und in die Provinz zu gehen, und dort noch einmal aus der Stadt, aus dem Zentrum hinaus in die Gegend.
Nicht das, woran alle Welt sich ausrichtet, sondern sich nicht zufrieden geben mit dem allzu Bekannten, die schmale Spur verfolgen …
Das kleine Kind armer Leute, da ist Gott zu finden. Sie sehen mehr als die Allgemeinheit, der das Wunder von Betlehem verborgen bleibt.
Und sie wissen mehr, als man logischerweise und normalerweise mit den 5 Sinnen erfassen kann: Sie träumen und vertrauen dieser Erfahrung. Nicht mehr nach Jerusalem, sondern auf raschestem Weg in die Heimat zurück.
Bei uns gibt es eine Reihe Kinder und Erwachsene, die auch dem „Stern“ folgen – die Ideale haben und zu ihnen stehen.
Einige haben ihre Ferienzeit zur Verfügung gestellt und waren als Sternsinger unterwegs – 1x oder 2x oder 5 x.
Diese Ideale: Es gibt etwas Wichtigeres als bequem zu Hause zu sitzen, nämlich für ärmere Kinder etwas zu unternehmen, sich anzustrengen. Mehrere zusammen haben es lustiger und schöner als eine/r allein.
Wir sind auch heuer leider wieder Menschen begegnet, die auf dem Standpunkt stehen: „Das brauche ich nicht“. Die Aktionen wie die Dreikönigsaktion für Blödsinn halten und die Kinder, die dabei mittun, für arm oder dumm.
Die Weisen aus dem Morgenland sind sicher auch für arm und ein bisschen blöd gehalten worden, weil sie nicht im Palast ihr heil gesucht haben, weil sie nach Hintertupfing gezogen sind, weil ihnen das arme Kind im Stall wichtiger war als Prunk und Macht …
Weil sie nicht mit dem König Herodes kooperiert, sondern sich seinem Zugriff entzogen haben…
Weil ihre Werte andere waren als üblich.
Alle weisen Menschen der Geschichte haben die Werte ihrer Umgebung, das was „man“ tut, nicht kritiklos übernommen.
Wenn die Weihnachtszeit morgen zu Ende ist, dann wäre es gut, weiterhin wie die „Weisen“ sein und sich verhalten zu wollen.
Selber denken und forschen statt Meinungen und Glaubenssätze zu ungeprüft zu übernehmen.
An das Gute glauben, daran dass sich Wahrheit durchsetzt und Recht und dass Frieden möglich ist – und ein gutes Leben auf dieser Erde für alle Menschen. Deswegen haben wir ja schließlich die Dreikönigsaktion durchgeführt und gespendet …
Die Ideale weit stecken und beibehalten, auch wenn manche Erfahrung und mancher Kleingeist dagegen spricht.
Die Botschaft von Weihnachten lautet: Das Licht ist stärker als die Dunkelheit.
Das Unscheinbare, das Kind ist mächtiger als die Machthaber.
Das Wesentliche geschieht im Kleinen, fürs erste oft unbemerkt.
Als kleine Einübung, das Wesentliche zu sehen, habe ich euch ein Rätsel/einen Buchstabensalat mitgebracht.
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