Sommerkraut 2: Salbei

Salvia officinalis

„Salvia“ – die lateinische Bezeichnung drückt es schon aus: Hierbei handelt es sich um eine Heilpflanze; nach der Erfahrung und Meinung von Generationen Naturheilkundiger seit der Antike galt Salbei als DIE Heilpflanze schlechthin.

„Officinalis“ bedeutet, dass es sich um eine Apothekenpflanze, um eine medizinische Droge handelt.

Wogegen hilft der Salbei?

Entzündungshemmend, schmerzlindernd, schleimlösend (Husten, …), adstringierend, schweißhemmend, verdauungsfördernd, appetitanregend und stimmungsaufhellend und konzentrationsfördernd.

Was will frau mehr?

Lange Jahrhunderte hindurch verwendeten Menschen Salbeiblätter zur Zahn- und Mundhygiene: die Blätter wurden gekaut und entfalteten nicht nur im Mund, sondern im gesamten -Verdauungstrakt ihr wohltuende Wirkung.

Bei Frauenleiden schworen manche auf Salbei: Sitzbäder mit einem Salbeiaufguss gegen Unterleibsbeschwerden; Tee gegen starkes Schwitzen in den Wechseljahren.

Salbei wurde zur besseren Wundheilung verwendet.

Salbeisträußchen im Wäschekasten gegen Schädlinge …

Geschichten und Spirituelles:

Eine christliche Legende[1] erzählt, dass Maria auf der Flucht vor den Soldaten des Herodes alle Pflanzen bat, ihr und dem Jesuskind ein Versteck zu bieten. Alle hätten sich geweigert bis auf den Salbei, in dessen Laub sie sich und ihr Kind erfolgreich versteckte. Zum Dank verlieh die Gottesmutter dem Salbei die Kraft, alle Krankheiten zu heilen und Menschen vor dem Tod zu erretten.

Salbei wurde als wichtige Pflanze im Aberglauben als Heilmittel gegen Liebeszauber und zur Abwehr von Dämonen eingesetzt. Frauen nahmen Salbei mit in die Kirche, um bei der Predigt nicht einzuschlafen. Als Symbol treuen Gedenkens wurde Salbei gern auf Gräber gestreut oder gepflanzt.

Und: In Räucherungen darf Salbei keinesfalls fehlen; in den Rauhnächten und beim Neubezug eines Hauses reinigt man auch heutzutage Haus und Hof nicht nur vor biologischen, sondern auch vor spirituellen Schädlingen …

Wo findest du Salbei?

Als Kulturpflanze kaufst du ganz einfach in der Gärtnerei einen Topf – und setzt die Pflanze samt Wurzelballen am besten rasch in den Garten oder in ein größeres Pflanzgefäß. Salbei steht gern im Freien und ist äußerst robust, d. h. winterhart (ich habe seit vielen Jahren eine Pflanze im Garten in Lunz am See) und hitzebeständig bei Trockenheit. Vielleicht schenkt dir eine Bekannte einen Ableger; sobald die Pflanze nach etwa drei Jahren verholzt und immer größer wird, sät sich Salbei selber aus – die Blüten sind übrigens wunderschön und haben dieselbe Wirkung wie die Blätter.

Aus ihnen kannst du Sirup herstellen ähnlich Holundersirup – kühlt, mit Wasser aufgespritzt, im Sommer ganz hervorragend!

Schon im Mai blüht der Wiesensalbei; die Wirkung ist allerdings verschwindend gering im Vergleich mit der Heilpflanze, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt.


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