Wintermantel weg, Übergangsjacke her, Stiefel weg, Halbschuhe raus, Hochbeet bepflanzen, in der Sonne sitzen, Gartenkatalog durchstöbern, Gartenmöbel hinausräumen, … dann plötzlich 4 Tage Sommer bei über 20 Grad. Hätte auch ab 19. April gereicht.

Jetzt ist Schneefall angekündigt.

Die Forsythien blühen früher als sonst, seit drei Wochen schon.

Vögel zwitschern.

Die Schanigärten haben geöffnet (sind aber seit gestern wieder nicht besetzt).

Wenigstens regnet es seit gestern. War dringend notwendig.

Wird abwechslungsreich weitergehen, diesmal ist es aber erwartbar, das unerwartete Wetter samt Kapriolen. Denn: es ist April.

Kasperltheater.

Seit viereinhalb Wochen suchen wir eine neue Pfarrsekretärin. D. h., wir suchen eigentlich nicht, denn sofort am ersten Tag meldete sich sowohl in Pucking als auch in Haid jemand für diese Stelle.

Zuerst hieß es in der Diözese, wir dürfen gar nicht selber jemand anstellen. Es werde eine Stelle für drei Pfarren ausgeschrieben.

Dann sollte ich das Gespräch mit dem Leiter suchen, der aber erst nach 5 Tagen erreichbar war.

Dann versicherte er, sich für unsere Sicht stark zu machen.

Das hat er wohl getan.

Dann wurde er krank.

Dann hieß es, wir sollen uns mit einer dritten Pfarre zusammenreden, die eine Sekretärin sucht.

Das war vor einer Woche. Zugleich erfuhren wir, dass wir sehr wohl selber PfarrsekretärInnen anstellen können.

Wie auch immer: Dies werden wir morgen tun.

Predigt                                                          26./27. 3. 2022

Liebe Brüder und Schwestern!

Das Gleichnis aus dem Lukasevangelium, das wir eben gehört haben, ist nicht nur einer der bekanntesten Texte unter Christen, sondern ist weltweit bekannt, gehört praktisch zur Weltliteratur.

In einem Liturgiebehelf habe ich allen Ernstes die Meinung gefunden; Der Vater verhält sich sehr ungewöhnlich, eigentlich ungehörig … Dahinter steckt eine Denkweise, an der, mit Verlaub, die Frohe botschaft Jesu Christi spurlosvorbeigerauscht sein dürfte.

Esging Jesus beim Erzählen dieses Gleichnisses ja darum zu demonstrieren, erahnvbar, vorstellbar zu machen, wie Gott handelt.

Ja, und in einem 2. Schritt ist es eine Handlungsanweisung für uns, für jede/n Christin/en.

Gäbe es sie nicht bereits, müsste man diese Geschichte erfinden.

Der jüngere Sohn ist erstens an seiner Notlage selber schuld.

Zweitens kehrt er bemerkenswerterweise nicht zu seinem Vater zurück, weil er plötzlich große Sehnsucht nach seiner Familie verspürt oder ihm bewusst wird, dass er denVater traurig gemacht hat durch seine Abwesenheit, sondern schlicht und einfach, um nicht zu verhungern.

Dann zu Hause bekommt er nicht nur gerade das Notwendigste, sondern wird als Mitglied der Familie wertschätzend wieder aufgenommen.

Und viertens regt sich sofort jemand auf, der eigene Bruder, bei dem, der geholfen hat, dass es ihm wieder gut geht.

Mit all dem ist z. B. die Caritasarbeit ständig konfrontiert.

Viele helfen leichter und lieber, wenn Menschen unverschuldet in Not geraten sind, aufgrund einer Katastrophe, Brand, Unfall, Krankheit … Das ist oft ganz wichtig bei der Berichterstattung in den Medien, bei Hilfs- und Spendenaufrufen.

Wenn da wer „selber schuld“ ist, auch nur vermeintlich, schaut die Sache schon anders aus. -Aha, der war eingesperrt, bei denen funktioniert die Ehe nicht, da sind Drogen, Alkohol, Spielsucht die Ursachen, oder die Menschen, die ihr Land wegen der dort herrschenden Not oder wegen des Krieges verlassen …….…man hört sogar den Ausspruch „Ich bin ja nicht die Caritas“

Nun: Wir sind die Caritas, schlicht und einfach, weil wir Christen sind.

Das Kriterium, ob jemandem geholfen wird, ist die Notlage, dass es ein Mensch ist, der oder die Hilfe braucht. Sonst nichts.

Das christliche Menschenbild kennt nur Familienmitglieder auf Augenhöhe. Eine Hilfe von oben herab, so ein bisschen Almosen auf der Basis „mei bist du arm“, wo es Underdogs gibt, die irgendwie doch nicht so ganz dazugehören, weil man für sie sorgen muss, weil sie selbstständig nicht über die Runden kommen, weil sie das gesellschaftliche schöne Bild – alles perfekt, gesund, wohlsituiert – stören … so etwas kommt nicht in Frage.

Der ältere Bruder, der ordentliche brave Bürger, hätte sich, denke ich, nicht aufgeregt, wenn der abgesandelte Heimkehrer tatsächlich als Tagelöhner hätte arbeiten müssen. 

Jesus erzählt dieses Gleichnis ja gerade deswegen, weil die damaligen „Guten“ es in keiner Weise eingesehen haben, dass die Zöllner und Sünder die gleichen Chancen bei Gott haben, von Jesus Zuwendung und Heil erfahren – geschenkt bekommen und nur anzunehmen brauchen.

Beim Glauben geht es um die persönliche Beziehung zu Gott.

Um Freundschaft.

Wir stehen vor Gott nicht so wie vor einem Polizisten oder einem Lehrer, der uns prüft. Nicht wie vor dem Firmenchef, wo wir möglichst mit Leistung punkten sollen.

Wir können aus der Gnade Gottes nicht herausfallen, Seine Liebe vergeht nicht. Immer und überall wird er sich für uns interessieren und schauen, dass es uns gut geht.

Gott freut sich, wenn wir fähig und tüchtig und erfolgreich sind, das schon. Aber er liebt uns nicht deswegen. Sondern weil wir seine Kinder sind.

Weil wir jeden Moment neu anfangen dürfen mit allen Chancen und Möglichkeiten, und zwar alle Menschen auf diesem Planeten, deswegen geht es uns gut, wir sind geborgen in Gottes Hand.

Predigt 3.Fastensonntag, PGR-Wahl und Erstkommunionvorstellgottesdienst Haid

Liebe Kinder! Liebe Brüder und Schwestern!

Gott straft Sünder durch Katastrophen. Das haben Menschen damals geglaubt. Heute gibt es diese Befürchtung auch immer noch, heute vielleicht sogar wieder stärker als vor einigen Jahrzehnten.

Im heutigen Evangelium räumt Jesus mit dieser Vorstellung auf.

Jesus redet nicht davon, dass Menschen aufgrund ihrer Sünde von Unglücksfällen getroffen werden – ganz im Gegenteil: er hebt den Zusammenhang auf, den die Menschen damals in Gedanken hergestellt hatten. Alle sind Sünder – wenns nach dem ginge, müsstet ihr alle auch so enden, müsste alle das Unglück treffen …

Diese Aussage ist schockierend – hören wir nicht gern.

Aber da gehört ein größerer Zusammenhang dazu:

Wir Menschen hängen alle mit drin. Egal wobei.

Gerade die letzten 2 Jahre, Corona, haben uns das gezeigt: Niemand kann sich heraushalten aus dem Geschehen.

Unbeteiligt, geht mich nichts an: das ist eine Illusion.

Der jetzige Krieg in Europa, in unserer nachbarschaft, erschüttert uns zu Recht. Menschen haben Verwandte oder Bekannte da.

Die Kriege, die sonst noch toben gerade auf diesem Planeten, lassen uns ja eher kalt: Burma, Afghanistan, Oman, Syrien, …

Und erst recht bei Klima und Umweltschutz. Da hängen wir alle mit drin.

Wenn die Natur einmal gestört, zerstört ist, dann trifft das genauso alle, die sich klimafreundlich, nachhaltig verhalten haben – und umgekehrt: Jeder, der/die sich umwelterhaltend verhält, schützt zugleich auch die UmweltsünderInnen.

Wir atmen alle die gleiche Luft, leben vom selben Wasser, Essen, was ein und dieselbe Erde hervorbringt.

Und wo ist jetzt die gute Nachricht heute für uns?

Gott mischt sich in das Irdische ein.

Schaut nach, wie es uns geht – wie der Besitzer des Weinberges.

Gott verhält sich aber genauso auch wie der Gärtner, der Winzer, der noch mal und noch mal umgräbt und sorgt und düngt und bewässert – Maßnahmen trifft, damit es besser wird.

Jede/r von uns darf sich fühlen wie Gottes spezieller Lieblingsbaum.

Gott handelt an uns wie ein guter Gärtner – probiert noch etwas und noch was, verwöhnt uns Menschen, päppelt uns auf, damit auch einmal eine Frucht zu sehen ist.

Gott verliert die Geduld nicht. Er wird nicht müde sich anzustrengen, damit aus uns etwas wird.

Heute wird ein neuer PGR gewählt. Überall in Österreich.

Auch eine Pfarre ist nichts, wo sich einzelne schnell mal heraushalten können.

Der Gottesdienst gefällt mir so nicht mit dieser Gestaltung – komme ich halt nicht mehr.

Es gibt keine Bibelrunde – ein Grund zu schimpfen, sollte es schließlich geben …

Schon wieder sind einige Pfarrblattstapel liegen geblieben … ich kriege es in meiner Siedlung immer so spät, es ist eine Zumutung …

Die Pfarre, das sind nicht irgendwelche unsichtbaren Organisatoren, die halt einiges machen oder auch nicht – die Pfarre sind WIR. Und die Pfarre wird so sein, wie wir uns einbringen, was wir entwickeln.

Die Erstkommunion ist das erste Erlebnis, was Kinder oft in der Pfarrgemeinde haben.

Sie spüren: Ich gehöre da ja wo dazu. Ich werde geschätzt, ich darf etwas machen: Im Gottesdienst lesen, die Räumlichkeiten benützen usw.

Es darf das ganze Leben so bleiben.

Wenn wir mit Gott verbunden sind, dann entwickelt sich alles in super Weise.

Aber wir lassen ihn oft nicht. Wir behandeln Gott wie einen unbeteiligten Zuschauer – dabei ist er das Zentrum, der Mittelpunkt, der, der alles trägt und einhüllt mit Liebe.

Lassen wir uns heute befreien von der Verstrickung ins scheinbar Unvermeidliche, in die Klimakatastrophe, den Krieg, die Not auf der Welt … von der Fessel, die heißt: Da kann man doch nichts machen. Von der Fessel, die heißt: ich bin ja allein, wir sind nur so wenige … fünf!

Nein, wir sind mit Gott verbunden immer ausreichend genug.

Und so befreien wir uns bewusst, indem wir jetzt den nächsten Faden unseres Netzes durchschneiden.

Wenn wir meinen, es gibt nur einen Weg, nur eine Möglichkeit …

dann ist ungeheuer befreiend: Probiert eine andere Variante aus!

Zum Beispiel: Wenn wir krank sind: Zum Arzt gehen, ja – und dann schauen: Was kann in diesem Fall, bei dieser Krankheit … noch alles helfen?

Wenn Menschen verurteilt werden oder bewertet: Sucht Eigenschaften, die er/sie im guten Sinn hat, sprecht über diese guten Absichten, Fähigkeiten … usw.

Wenn jemand nur immer gelobt wird: sucht dessen Menschlichkeit, Endlichkeit, was er nicht kann, seine Fehler.

Sucht euch alternative Lebensmittel. Für NormalverbraucherInnen: esst bio.

Für Veganer und Biofreaks: Esst Hausmannskost.

Für überzeugte (strenggläubige Katholiken (oder was immer): Sucht das Gespräch mit Modernen, mit Zweiflerinnen, mit
Dissidenten … mit anderen Glaubensrichtungen

Für sehr moderne, tolerante Zeitgenossen: Informiert euch über

Strenggläubige. Wieso tun die das? Was glauben sie eigentlich?

LERNEN lautet die Parole, Dazulernen bedeutet Heilung.

Probiert es aus:

Versuche andere zu verstehen. Alle.

Die Alternativen suchen, finden, ausprobieren: Das wird uns unwahrscheinlich stark machen.

Für den Frieden – sich einsetzen, beten, meditieren, arbeiten …

von einigen Seiten wurde ich dazu eingeladen.

SchamanInnen, Katholische Kirche, Internationaler Versöhnungsbund …

Liebe Freundinnen und Freunde: EGAL

Macht mit, wo es euch sinnvoll erscheint – aber MACHT MIT

“Aufmachung”, wörtlich übersetzt.

Ich habe mir heute eine Tube Make Up gekauft.

Schön sein, gepflegt aussehen – ja, das ist von Bedeutung, gerade jetzt.

Auf sich schauen. Es ist NICHT egal, wie wir daherkommen.

Wenn die Welt dabei ist, hässlich zu werden – weil sie von Wahnsinnigen ihrer Schönheit beraubt wird -, haben wir umso mehr Grund, dagegenzuwirken.

Jeder Lidstrich, jeder Lippenstift, jeder lackierte Nagel ist eine Mini-Demo zugunsten einer unversehrten, ansprechenden, gepflegten und behüteten Welt.

Sei dabei!

Verbreiten wir Schönheit, Ästhetik – und fangen wir bei uns selbst damit an.

Es hebt die Moral.

Klar, die innere Schönheit, Spiritualität, Geisteshaltung … wollen und sollen ebenso gepflegt werden. Aber unser gottgeschenkter Leib ist ebenfalls von unendlichem Wert.

Unser eigener und der von den Zerbombten und Erschossenen der letzten Tage.

Behandeln wir uns selber in bester Weise – und alle Menschen ebenso.

Was meint ihr?

Herzliche Einladung, morgen – und jeden Mittwoch -zum Friedensgebet zu kommen:

Pfarrkirche Haid (Autobahnkirche), 17.30

Dauer: ca. 25 Minuten

Wir singen und beten, hören einen Text und zünden eine Kerze an.

Sonst nichts.

Komm und wirke mit, das Feld von Liebe, Verstehen, Toleranz und Geltenlassen zu verstärken.

Heute habe ich erstmals in diesem Jahr Zeit im Garten verbracht.

Hochbeet von Winterrückständen säubern, Primeln einsetzen, Wäsche draußen aufhängen – und Stunden später wieder einholen, Müll beseitigen …

Und, nein: es war keine Flucht in die Idylle, weil ich genug hatte von der Kriegsberichterstattung aus der Ukraine.

Garten ist Leben.

Ich entscheide mich für das Leben und gegen den Tod.

Die Frühlingsluftatmen.

Mit ihr Hoffnung, Zuversicht, Lebendigkeit, Frische, Neuanfang, Gesundheit.

Habt ihr schon mitbekommen, dass der Summit der Pioneers of change seit drei Tagen läuft?

Ihr könnt noch dabei sein!

Einfach googeln und anmelden.

Eine der sinnvollsten Initiativen, die ich je kennengelernt habe!