Hier der Link zum Online-Symposium: “Es ist an der Zeit. Gesellschaft und Spiritualität.” 17. – 27. 4. 2020

www.gesellschaft-und-spiritualität.de

Täglich 4 Vorträge bzw. Interviews, gestern ein großartiger Film …

Ermutigend, erfrischend, bereichernd, erneuernd, inspirierend, verändernd …

Schaut euch das an!

Aus dem Veranstaltungstext:

Aufruf an alle Veränderungswilligen:

Vieles ist im Umbruch, und wir stehen sowohl individuell als auch gesellschaftlich vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Gleichzeitig gibt es immer mehr Pioniere, die sich ganzheitlichen Lösungsmöglichkeiten und alternativen Ansätzen widmen. Unser Symposium mit den ca. 30 ExpertInnen wird nicht nur die klassischen Bereiche der Gesellschaft wie Politik, Wirtschaft, Bildung und Umwelt, sondern auch die Spiritualität und ihre Integration in die Gesellschaft thematisieren. Wir sind davon überzeugt, dass der Mensch auch spirituelles Wissen vom Leben braucht, um die Ursachen der gesellschaftlichen und individuellen Probleme zu behandeln.
Ronald, Alice und Saskia vom Symposium laden Dich dazu ein, gemeinsam mit BestsellerautorInnen, UnternehmerInnen, WissenschaftlerInnen, Vor- und Querdenkenden und spirituellen LehrerInnen die Frage zu stellen, wie wir die Zukunft gestalten können.

Der „Weiße Sonntag“, unser letzter Exerzitientag. Hier das heutige Evangelium:

Joh 20, 24-29

24 Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

25 Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.

26 Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!

27 Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

28 Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott!

29 Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

Gedanken dazu – auch für die kommende Zeit nach den Exerzitien:

Gott hat unendlichen Respekt vor unserer je eigenen Persönlichkeit. Kommt uns genau dort entgegen, wo wir es brauchen.

Wenn irgendwo Zweifel auftreten oder ich etwas (genau/er) wissen will, frage ich ab jetzt Jesus selbst. Ich kann mich jederzeit an ihn bzw. an Gott selbst wenden.

Egal in welcher Form, mit welchen Worten – Hauptsache, ich tue es.

Nachdem Hiob Gott mit den schlimmsten Anschuldigungen konfrontiert und darauf ausführlich Antwort bekommt, sagt er: „Vom Hörensagen nur hatte ich von dir vernommen. Nun aber hat mein Auge dich geschaut.“ (Ijob 42,5)

Das worauf es ankommt, ist eine persönliche authentische individuelle Gottesbegegnung.

Theologische Bildung, Austausch mit anderen, immer wieder Dazulernen sind wichtig und notwendig.

Aber: Der christliche Glaube ist kein Lehrsatzgebäude, sondern eine Erfahrungsreligion. Nicht ohne Grund wurden wir zu Beginn „Anhänger des neuen Weges“ genannt.

Glaube(n) ist ein Prozess. Machen wir es wie Thomas: Probieren wir aus, treten wir in Kontakt!

Du selbst – und niemand sonst! – bist der/die Experte/in deines Lebens, für deinen Lebensweg.

Nichts und niemand, weder die heiligste Lehre noch die erhabenste Erfahrung eines heiligen Menschen noch die oberste irdische religiöse Instanz kann mir und dir die Entscheidung abnehmen, kann es mir und dir abnehmen, das Leben zu leben.

Wir, jede/r von uns, sitzt an der Quelle. Direkter Kontakt zu Gott ist unser Geburtsrecht und Merkmal als Menschen. Wir dürfen wie Thomas diesen unmittelbaren Kontakt einfordern!

Probiere aus, tritt in Kontakt, sei dabei du selbst!

Noch ein Satz von Ignatius von Loyola zur Stärkung auf dem Weg:

Die wenigsten Menschen ahnen, was Gott aus ihnen machen könnte, wenn sie sich ihm ganz überließen.

Und: Machen Sie Gebrauch vom Chat oder Telefon!

Nach Corona bin ich auch gern für ein persönliches Gespräch erreichbar.

Heute ist der vorletzte Tag.

Bevor morgen zum Abschluss wieder ein Evangeliumstext im Zentrum stehen wird, ist es heute für uns Zeit, innezuhalten und uns den Verlauf der letzten Wochen zu vergegenwärtigen.

Diese Fragen könnte ich stellen:

  • Wann (an welchen Tagen) ist meine Seele besonders in Bewegung gekommen?
  • Welche Texte habe ich besonders liebgewonnen – oder in Erinnerung (vielleicht auch, weil sie mich nicht angesprochen, sondern abgestoßen haben)?
  • Welche Art zu beten, zu meditieren … ist so richtig „meine“ geworden?
  • Gibt es ein Wort, einen Satz, eine Übung, bei dem/der mir „das Herz brannte“, wo ich das Wehen des Heiligen Geistes, die Nähe Gottes gespürt habe?

Es gibt so etwas wie die „persönliche Berufung“. Die geistliche Übung – es kann sich durchaus um eine handeln, die nach außen hin ganz unscheinbar wirkt -, die in mir eine Bewegung auslöst, mich im Tiefsten meines Herzens beschwingt, motiviert, erfreut, tröstet, glücklich macht…, deutet auf dieses Persönliche hin: auf die gottgegebene Einmaligkeit meiner Person.

Ein Beispiel: Aus : Herbert Alphonso: Die persönliche Berufung. Münsterschwarzach 1993, S. 18:

„Du hast lange nicht gebetet. Sag mir: Hast du dich irgendwann in deinem Leben spontan Gott nahe gefühlt … hast du jemals dein Herz angerührt gefühlt und dich selbst in Berührung mit Gott, in Einheit mit Gott?“ Kaum hatte ich die Frage formuliert, da sagte er: „Natürlich, immer wenn ich auf mein vergangenes Leben zurückschaue und sehe, wie gut Gott zu mir gewesen ist, …“ Ich merkte, wie er dabei lebendig geworden war, daß er aus der Tiefe heraus sprach und seine Augen zu leuchten begannen.“

Zur Betrachtung:

Joh 21, 15-19

15 Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! 16 Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! 17 Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! 18 Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet und gingst, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. 19 Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

Anregung zum Weiterdenken:

Wie fühlt sich Petrus? Er Jesus verleugnet, ist dann wahrscheinlich davongerannt …

Ja, er liebt Jesus … aber seine menschlichen Eigenheiten sind stärker.

Jesus wartet auf seine Entwicklung – und gibt ihm trotzdem den Auftrag gleich.

Joh 21, 1-14

1 Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. [1] 2 Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. 3 Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. 4 Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. 5 Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. 6 Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. 7 Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. 8 Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. 9 Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. 10 Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! 11 Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. 12 Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. 13 Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. 14 Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

Jesus sorgt für die Seinen …

Wann begegne ich dem Auferstandenen in dieser Art, dass ich spüre: Er sorgt für mich?

Gebe ich der Versuchung nach, von „glücklichen Zufällen“ zu sprechen?

Was müsste geschehen, dass ich mich traue, seine Anwesenheit bei uns, sein Wirken… zu bezeugen?

Eine weitere Begegnung mit dem auferstandenen Jesus:

Lk 24, 36-49 (Fortsetzung des gestrigen Textes)

36 Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 37 Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. 38 Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? 39 Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. 40 Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. 41 Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? 42 Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; 43 er nahm es und aß es vor ihren Augen. 44 Dann sagte er zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht. 45 Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. 46 Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen 47 und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, 48 seid ihr Zeugen dafür. 49 Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet!

50 Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. 51 Und es geschah, während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben. 52 Sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. 53 Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.

Meine Anregung:

Einfach eine Betrachtung versuchen …

Tipp: Schreiben Sie Ihre Beobachtungen, Eindrücke, Gedanken, Gefühle … (auch in Erinnerung an die Bibeltexte der letzten 3 Tage) heute auf jeden Fall auf!

Die „Emmausjünger“ – eine ziemlich bekannte Begebenheit aus dem Lukasevangelium. Dem Verein zur Resozialisierung Haftentlassener in St. Pölten, der seit Jahrzehnten erfolgreich arbeitet, haben sie den Namen gegeben. Mit gutem Grund: Wo Menschen nicht mehr weiterwissen, ihnen Hoffnung geben: eine Erfahrung von Auferstehung. Begleiten, miteinander ins Gespräch kommen, einladen, sich mit anderen zum Essen niedersetzen, beten … wo Menschen füreinander vor Gott da sind, ist er „mitten unter ihnen“.

Wo bin ich dem Auferstandenen begegnet – in  welchen Begegnungen brannte mir das Herz?

Hier der Text:

Lk 24, 13-35

3 Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. [1] 14 Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. 15 Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. 16 Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. 17 Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen 18 und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? 19 Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. 20 Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. 21 Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. 22 Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, 23 fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. 24 Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. 25 Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. 26 Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? 27 Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. 28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, 29 aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. 31 Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. 32 Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? 33 Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. 34 Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. 35 Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Ostern.

Die „Festwoche“ dauert tatsächlich bis nächsten Sonntag. Eine heilige Zeit.

Es dauerte eine Weile, bis die gute Nachroicht „einsickern“ konnte. Immer wieder war das Verzagtsein noch stärker als die Freude. Der Neuafbruch erfolgte überhaupt erst Wochen später. Deswegen wollen wir uns Zeit nehmen für die Oster-Erfahrungen. Die bekannten aus der Heiligen Schrift und für unsere eigenen.

In den nächsten Tagen gibt es verschiedene Bibeltexte, wo Menschen dem Auferstandenen begegnen – je auf ihre Art.

Johannes 20, 1-18

1 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. [1] 2 Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. 3 Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; 4 sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. 5 Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. 6 Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen 7 und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. 8 Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. 9 Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse. 10 Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.

Die Erscheinung Jesu vor Maria von Magdala

11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. 12 Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. 13 Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. 14 Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. 15 Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. 16 Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. [2] 17 Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. 18 Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.

Das Osterevangelium nach Matthäus

Mt 28, 1-10

Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.

Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee. Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot. 

Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.

Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.

Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.

Karsamstag.

Wie ist es den JüngerInnen gegangen, als Jesus begraben war?

Es war nichts zu tun.

Das Paschafest war im Gange. Schabbat. Ruhetag.

Gleich nach Jesu Tod salbten Maria Magdalena, Maria, die Mutter Jesu, und seine Tante . die drei Frauen, die unter dem Kreuz ausgeharrt hatten – den Leichnam, umwickelten ihn mit Leinenbinden.

Sie taten es rasch. Die Sonne ging ca. um 18.30 unter. Da musste jede/r wieder zuhause sein.

Eine Stunde maximal, flüchtig … übermorgen würde man noch einmal kommen und es in Ruhe tun, ordentlich, …

Und jetzt ist der Tag des Wartens.

Sie laufen nicht davon. Wohin auch? Es ist ja auch morgen Arbeit da, wenn auch eine traurige.

Ich habe in meinem Leben Bereiche, Situationen, Menschen, Informationen … – vor denen ich am liebsten weglaufen würde.

Heute stelle ich mich diesen „Dämonen“. Ich harre aus. Ich mache nichts.

Verordne mir keine Beschäftigungstherapie (Kochen, Putzen, Backen, Einkaufen, Rasenmähen, Reparaturarbeiten …). OK., vielleicht Zeitung lesen zur Erinnerung daran, was in unserer Welt im Argen liegt (außerhalb von Corona).

Es heißt, Jesus stieg in die Unterwelt hinab – an diesem Tag zwischen Kreuzigung und Auferstehung besucht er die Geister, die Guten und die, die wir unerlöst nennen.

Er harrt aus in ihrer Gegenwart. Jede/n schaut er an, wendet sich nicht ab. Ist präsent.

Das vermag den Bann zu brechen.

Wo bin ich gerufen hinzuschauen, da zu bleiben, mich nicht ab- sondern zuzuwenden?