Entlang der Feldkirchner Badeseen … herrlichstes Sonntagswetter bei 12 Grad, beim Thalhammer der Schanigarten geöffnet und dicht besetzt, Zigtausend Schneeglöckerl in voller Blüte hinten im Auwald – in ein paar Tagen sind sie verblüht … die Buschwindröschen kommen schon, Gelbsternchen ebenso, Lungenkraut ab und zu.

Schauen Sie selbst!

Ein Text von Teresa von Avila (wenn ihr nicht wisst, wer das ist, einfach googeln…)

Eine innerkirchliche Ermahnung, die auch heute gilt.

“Herr meiner Seele! Als Du noch in dieser Welt wandeltest, hast Du den Frauen immer Deine besondere Zuneigung bewiesen. Fandest Du doch in ihnen nicht weniger Liebe und Glauben als bei den Männern.

… ich werfe unserer Zeit vor, daß sie starke und zu allem Guten begabte Geister zurückstößt, nur weil es sich um Frauen handelt.”

Literaturangabe: Teresa von Avila: “Ich bin ein Weib – und obendrein kein gutes. ” Ein Portrait der Heiligen in ihren Texten. Freiburg im Breisgau 6. Aufl. 1989, St. 34.

In der evangelischenKirche in Haid wurde heuer der ökumenische Weltgebetstag der Frauen begangen.

Das Beispielland ist heuer Simbabwe.

Ein wunderbares Land – das aufgrund von Korruption und Misswirtschaft in den letzten 50 Jahren arm geworden ist, arm gemacht worden ist.

Gerechtigkeit würde Ordnung und Wohlstand schaffen.

Wir können dazu beitragen.

INFORMIERT BETEN -BETEND HANDELN

Heute hab ich in der Zeitung gelesen, dass Ernesto Cardenal am Sonntag, 1. März gestorben ist.

Der berühmte Befreiungstheologe und Dichter. Einer der ganz Großen.

20. Januar 1925 in GranadaNicaragua; † 1. März 2020 in Managua, Nicaragua[1]) war ein katholischer Priestersozialistischer Politiker und Dichter. Im Zuge der erfolgreichen Revolution in Nicaragua durch die Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN) war er zwischen 1979 und 1987 Kulturminister des Landes. Cardenal gilt neben Rubén Darío als einer der bedeutendsten Dichter Nicaraguas. (Quelle: Wikipedia)

Wenn ihr etwas von ihm lesen wollt,hier ein paar Vorschläge:

  • Zerschneide den Stacheldraht. Südamerikanische Psalmen. Mit einem Nachwort von Dorothee Sölle. Wuppertal 1967.
  • Das Buch von der Liebe. Lateinamerikanische Psalmen. Gütersloh 1971.
  • Gebet für Marilyn Monroe und andere Gedichte. Nachwort: Kurt Marti. Wuppertal 1972.
  • In Kuba. Bericht von einer Reise. Wuppertal 1972.
  • Das Evangelium der Bauern von Solentiname. 2 Bände. Wuppertal 1976/1978; Neuausgabe 1991, ISBN 3-87294-163-1.
  • Meditation und Widerstand. Dokumentarische Texte und neue Gedichte. Vorwort von Helmut Gollwitzer. Gütersloh 1977.
  • In der Nacht leuchten die Wörter. Gedichte. Berlin 1979.
  • Gedichte. Spanisch und deutsch (= BS. Band 705). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-518-01705-5.
  • Das poetische Werk. 9 Bände. Wuppertal 1985–1989.
  • Wir sind Sternenstaub. Neue Gedichte und Auswahl aus dem Werk. Wuppertal 1993, ISBN 3-87294-537-8.
  • Gesänge des Universums – Cantico Cosmico. 2 Bände. Wuppertal 1995, ISBN 3-87294-549-1.
  • Mit Liebe füllen diesen blauen Planeten. Wuppertal 1998, ISBN 3-87294-804-0.
  • Erinnerungen. 3 Bände:
  • Aus Sternen geboren. Das poetische Werk. 2 Bände. Wuppertal 2012, ISBN 978-3-7795-0416-0.

Pfarrblattartikel “Haider Ruf” 1.2020

„Weniger ist mehr“

… klingt als Motto für die Fastenzeit nicht schlecht, wirft aber zuerst die Frage auf: wieso? Natürlich ist „weniger“ nicht von vornherein schon „mehr“, sondern eben „weniger“.

Wir sind herausgefordert, der Sache aufden Grund zu gehen. Tiefer und anders zu denken als bisher.

Das „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ des Aschermittwoch fordert auf, die Perspektive zu ändern, anders als bisher hinzuschauen. Wer sich umdreht und nach hinten blickt, kann das sehen, worauf er sonst nicht achtet, auf die Spuren, die er in dieser Welt hinterlässt. Hinten sind alle, die nicht mehr mitkönnen, die auf der Strecke geblieben sind.

Durch das Reduzieren und Weglassen von etwas kann Raum geschaffen werden für etwas anderes, das wertvoller ist.

Wenn ich weniger und anders konsumiere, für meine persönlichen – meist antrainierten oder fremdbestimmten – Bedürfnisse – weniger Geld ausgebe, bleibt es übrig und kann zur Linderung und Beseitigung von – echter – Not gespendet werden. Steht so – ganz einfach und banal – bereits im Alten Testament. Durch Verzichten entsteht ein Mehrwert, den es sonst nicht gäbe – noch spürbarer, wenn es dadurch auch mit meiner Gesundheit bergauf geht.

Wenn ich meine Zeit nicht zupflastere mit oberflächlicher Unterhaltung und virtuellenKontakten bleibt sie übrig, um echte Beziehungen zu pflegen: Gespräche mit Familie, Freunden, Nachbarn … oder sinnvolle Freizeitaktivitäten, die mir wirklich gut tun.

Aber noch eine weitere Änderung unserer Blickrichtung empfiehlt sich: die nach oben.

Meistens sehen wir ständig, was wir alles machen sollen, die Aufgaben, die anstehen, die Probleme, die nach Lösungen rufen.

Dabei vergessen wir, dass wir nicht allein auf uns gestellt sind – und wir übersehen, dass im Grunde alles Geschenk ist: Unser Leben, die Fähigkeiten, die Mitmenschen, die Erde mit all ihren Ressourcen, dass wir lieben und glauben können, einen Sinn sehen, dass wir erlöst sind und ewig leben dürfen…

Es geht beim „Fasten“ auch darum, den Wert der einfachen Dinge neu zu entdecken.

Wer ständig auf der Jagd ist nach dem, was scheinbar fehlt, übersieht leicht das Gute, das schon da ist. Bemerken und schätzen, was vorhanden ist: Nahrungsmittel, Materialien, Begabungen, Talente … und daraus etwas zu machen – so entsteht Dankbarkeit. Dankbare Menschen, die sich reich beschenkt und unendlich geliebt wissen, sind ein unbezahlbares Potential für den Frieden und die Bewahrung der Schöpfung.

Wir Christen könnten so sein.

Wir sind eingeladen, heuer in der Fastenzeit Schritte dahin zu wagen.

Predigt                                   1. Fastensonntag, 1. 3. 2020

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

Eine alte Geschichte. Jeder kennt sie. Klar, haben wir schon in der Schule gehört: Der Teufel, der Böse will Jesus davon abbringen, seine Mission zu erfüllen. Dann würde die Welt nämlich nicht gerettet bzw. erlöst.

Wenn Jesus seine Berufung nicht gelebt hätte, am kreuz zu sterben …

Der Böse – oder der Widersacher des Guten können wir vielleicht sagen, dann verstehen wir besser, um was es geht -, versucht Jesus einzureden, wie erseiner Meinung nach zu sein hat:

Der Messiaskönig, Gott als Mensch, der selbstverständlich keinen Mangel leidet, weil er die Macht hat, sich jeden Wunsch jederzeit und unverzüglich zu erfüllen.

Klar, dass er seine Wunderkräfte einsetzt.

Und klar auch, dass er es demonstriert, vor aller Welt klarstellt, dass Gott auf seiner Seite ist. Ihn auffängt, wenn er sich wo hinunterstürzt…

Vor ein paar Wochen habeich mir die Oper“ Der Prophet“ von Jakob Meyerbeer angeschaut.

Da kann man mitverfolgen, wie ein normaler junger Mann mit der Zeit zum Messias stilisiert wird, aufgebaut, als Superstar im Religiösen – der keine menschlichen Probleme mehr haben darf. Als er versucht, sich normal menschlich zu benehmen, wird er vom religiösen Kommandoteam fallengelassen.

Was hat das jetzt mit uns zu tun?

Auch heute, in unser aller Leben, gibt es diese Stimmen, die uns weismachen möchten: sie wissen ganz genau, wie wir zu sein haben. Was wir kaufen, we wir handeln, was wir in der Freizeit tun, wie wir aussehen, usw.

Unser wahres Wesen: komplett gleichgültig.

Dazu müssen wir wissen: Glücklich werden wir nur, wenn wir unserer ureigenen persönlichen Berufung folgen. Grundsätzlich: dass wir Gottes geliebte Kinder sind. Und alles andere unter „ferner liefen“.

Die österliche Bußzeit lädt uns ein, es besser zu machen als bisher. Buße kommt von besser.

Wir dürfen frei sein. Frei werden von allen Zumutungen und unguten Vorbildern. Was Illustrierte, Facebook und Instagram, Fernsehen und die Werbung uns nahelegen und vorschreiben wollen: was wir haben, kaufen, machen, denken, wie wir unsere Freizeit verbringen sollen… damit wir abhängiger und abhängiger werden von ihren Angeboten, damit sie mehr Geschäft mit uns machen, an uns verdienen.

Die gute Botschaft lautet: Wir müssen und brauchen gar nichts, um perfekt oder auch nur akzeptabel zu sein. Wir brauchen nicht erst intelligenter, schöner, attraktiver, besser gestylt, gebildeter, fitter, sportlicher, schlanker oder besser proportioniert zu sein.

Wir sind akzeptiert – zutiefst angenommen und geliebt von Gott – ohne Vorbedingungen, einfach weil wir da sind. Wir dürfen und sollen uns entwickeln, dazulernen, natürlich. Aber im Grunde ist das Vollkommene schon da.

Geheimtipp für die Freizeit: der botanische Garten in Linz.

Ihr ahnt nicht, was jetzt schon alles blüht!

War heute dort.

Eintritt 3,60 Euro

offen 10.00 – 17.00

Heute haben wir mit Josef Pichler, Pfarrer in Haid 1985 bis 2019, Geburtstag gefeiert. Anlässlich seines Siebzigrs gingen wir mit ihm essen zum Stockingerwirt in Haid/Ansfelden.

Hier mehr Infos zur Pfarre Haid und zu KonsR Josef Pichler: www.dioezese-linz.at/pfarren/haid

Zum “Stockinger”: http://www.stocki.at/en/

Predigt                                                                    Aschermittwoch 2020

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Kinder!

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ wird heute – etwas später – gesagt, wenn wir das Aschenkreuz bekommen.

Wieso brauchen wir diese Aufforderung? Wir glauben doch eh an das Evangelium, oder? Wir sind Christen und wir glauben, was z. B. im Glaubensbekenntnis steht.

Wir glauben, dass …

Das Glauben hat aber noch eine andere Richtung: Wem glauben wir – wem vertrauen wir?

Das wird oft übersehen, auch die frommen Juden zur Zeit Jesu haben geglaubt, – und dennoch war Jesus nicht mit ihnen zufrieden.

Offenbar waren die äußeren Aspekte der Religion derart wichtig, dass das Eigentliche zu kurz gekommen ist.

Es war wichtig, sichtbar in der Öffentlichkeit zu beten. An den Straßenecken …

Es war selbstverständlich, öffentlich zu machen, wieviel man an Bedürftige gespendet hat.

Es war üblich, am Donnerstag zu fasten, und wer als besonders fromm gelten wollte, tat dies auch am Montag. Aber das sollten dann auch alle mitbekommen.

Bei den Frömmigkeitsübungen ging es also in erster Linie um das Umfeld – und nicht um Gott.

Jesus mahnt wie die AT Propheten ein, dass es um die persönliche unverwechselbare Beziehung jedes/r einzelnen zu Gott geht.

Und um das Vertrauen, das in diesem geschützten Rahmen wachsen kann. Das Vertrauen, das uns bitten lässt – wie wir es auch gegenüber dem lieben Papa, der Mama tun würden – um Gesundheit, um Frieden, um alles, was wir brauchen.

Umkehren meint: wirklich den Blick und das Interesse auf Gott richten.

Weg von den Äußerlichkeiten hin zu dem, was das Herz angeht.

Umkehren meint auch – wie ich es im Pfarrblatt geschrieben habe, dorthin schauen, was hinter einem selbst liegt. Was sich dort befindet, wo keiner hinschaut.

Dies sind zuerst einmal die Menschen, die hinten sind, im Hintertreffen, die auf der Strecke geblieben sind. Die man nicht gerne sieht, weil sie keinen schönen Anblick bieten. Arm, behindert, fremd, krank, Obdachlose, …

Wir sehen dort, wo wir normalerweise nicht hinschauen wollen, aber noch mehr: die Probleme, die ungelöst unter den Teppich gekehrt wurden. Die Aufgaben, die anstehen, die aber keiner in Angriff nimmt, wo sich keiner die Finger verbrennen will. Das, was zum Himmel stinkt, wo alle einen großen Bogen darum machen. Weil wir damit vermeintlich oder wirklich überfordert sind.

Umkehren bedeutet, genau da überall hinzuschauen, sich dem zuzuwenden.

Wir können das eben tun – insofern wir dem Evangelium vertrauen. Umkehren und neu werden geht nur im Bewusstsein, im Glauben, dass Gott bei uns ist – und ein Interesse daran hat, dass die Probleme dieser Welt gelöst, bewältigt werden.

Beten ist so gesehen keine fromme Übung, sondern überlebensnotwendig – damit wir in der Fülle der Schwierigkeiten nicht untergehen, sondern voll Lebensfreude und Tatkraft tun, was zu tun ist.

Ohne Gott sind wir ziemlich schnell wie so ein leerer Korb – wir haben dann nichts mehr zu bieten und sind damit beschäftigt, uns selber mit Dingen zu versorgen, die wir zu brauchen meinen. Ohne die wir unserer Meinung Nach nicht auskommen.

Dinge, die wir kaufen können, die wir essen und trinken, Anerkennung von außen, Absicherungen noch und noch…

Die 40 Tage der österlichen Bußzeit laden uns ein, unser Leersein, unser Bedürftigsein Gott hinzuhalten im Vertrauen, dass er gibt, was wir brauchen – und noch viel mehr. Gott verwöhnt uns. Wenn wir ihn lassen.

… schaue ich mir jedes Jahr an.

Heuer ist er wieder besser, sprich: lustiger… ein paar Jahre hindurch war es eher so, dass ich abgedreht habe, um in einem Buch weiterzulesen.

1988 habe ich so gelacht, dass ich mich heute noch daran erinnere.

Der Apotheker, der Klavier spielte – aber wie auch immer… sehenswert ist er jedesmal.

Patriotismus pur, lustig, geistreich … aktuell, politisch, wie Kabarett sein soll.

Aber vielleicht passiert ja inzwischen mehr im wirklichen Leben, da hat Humoristisches mehr Inhalt …

Hier das Kabarett, das wir (drei Frauen) beim Haider Pfarrfasching aufgeführt haben:

Kabarett                             „Die Sauberfrauen“

  • Helmi  
  • Elfi
  • Dagmar

Putzfrauenstammtisch   – zuerst nur Helmi und Elfi

Wie geht’s dir? … Ja Helmi, griaß di …

Wie es mir geht?

Unwahrscheinlich viel zu tun.

Du weißt eh, ich putze ja seit vielen Jahren im Parlament.

Fad war mir da noch nie.

Aber was mir im vergangenen Jahr da alles untergekommen ist, so darf es nicht mehr weitergehen. Der helle Wahnsinn!

Überhaupt – im April hab ich einen Gips ghabt, putze da die Böden, zuerst saugen, dann wischen, und wie ich mich da so vorarbeite, d. h., von vorn nach hinten, im Retourgang, auf einmal, ja was glaubst, da legts mich auf – solche Bodenunebenheiten …

Elfi: Ja, man hörts, was die immer unter den Teppich kehren…

Helmi: Ja genau! Früher wars meistens nur feuchter Staub. Papierln, die keiner mehr braucht. Aber inzwischen liegen da Teile von zerschrammten Festplatten herum, … gegen den Sommer zu staube ich einen Kasten ab im FPÖ-Club, war wohl ein bisserl zu gründlich… da falln mir 2 Kisten mit alten Liederbüchern beinahe auf den Schädel…

Die waren vorher nicht da, die muss dort wer einfach hinglegt haben, ich möcht fast sagen, versteckt … möchte nicht wissen, von wem… dabei haben wir eh 4 Altpapiercontainer vor der Haustür.

Also zum Gerümpel entsorgen habens mich damals nicht angestellt, ich muss schon sagen – langsam wird es mir zu bunt!

Elfi:

Wir haben so viel zu tun, es ist ein Wahnsinn. Ordnung schaffen! Pausenlos!

Aber weil du sagst „Bunt“ – wie geht’s dir im Büro von den Grünen …?

Da darf ich nicht rein. Die putzen selber. Alles bio.

Aber sag einmal – was hast du da für ein Putzgerät? Ist das ein Magnet? Wozu brauchst du den?

Ich hab doch mit 1. Jänner meinen Arbeitsplatz gewechselt. Der Chef ist eh derselbe. Aber im Casino ist es viel interessanter als in der Nationalbank.

Ich mein halt – die Kunden, die sind gut drauf, spendierfreudig. Bei der Finanz knausrig, im Casino lebens auf…

Wenn ich da die Klos mache alle Stunden, da sind immer wirklich viele Münzen im Körbchen…

Aber in der Früh gibt’s Dreck, das glaubst du nicht…

Den da, den Magneten, den hab ich unter einem Spieltisch gefunden – keine Ahnung, wer den wohl verloren hat …

Aber ich bin ja zum Aufräumen da.

Im Finanzamt hab ich vor Weihnachten aushelfen müssen, es sind so viele ausgefallen wegen Grippewelle, und, weißt, die sparen wo es geht…

Aber ein lustiges Erlebnis hab ich da gehabt.

Eines Tages, so am Montag oder Dienstag nach dem 1. Adventsonntag, finde ich einen Brief im Papierkorb. Bin ja nicht neugierig, aber weil oben gestanden ist: Liebes Christkind, bin ich aufmerksam geworden, denk mir, was soll das jetzt – liebes Christkind!, wir sind ja nicht im Kindergarten… und da stand:

Dagmar kommt fix und fertig mit Kärcher und oranger Müllabfuhruniform.

Helmi: Ja Dagmar, wie schaust denn du aus…? Bist jetzt bei der Stadtgemeinde? Auch nicht schlecht …

Aber naa, i brauch bloß durt, wo i jetzt putzn muss, was Gröberes, was Stärkeres man i … Mit a bissl Kehren und Wischen ist es da nicht getan.

Ma, ich sags euch, ich bin fix und fertig.

Elfi: Wo arbeitest denn jetzt? Na sags schon! Wir haben dich ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.

Ja, es ist ja so weit weg, im Ausland. Ihr glaubts nicht, was im Vatikan los ist.

Die Kellergeschoße …

Da könnten wir zu zehnt putzen und räumen, und wir würden in Jhren nicht fertig.

Das ganze alte Papierzeugs in den Archiven, wie das großspurig heißt, bei uns sagt man einfach Kellerraum dazu. Im untersten Stockwerk, da muss einmal ein Verließ oder so was gewesen sein, da liegen Totenköpfe herum, alles mögliche Gerümpel… Da, wo der Papst wohnt, oder besser gsagt eben nicht wohnt, wos jetzt leer ist, da haben wir eine Generalreinigung gemacht. Aber da sind in jedem Raum Soldaten herumgestanden, damit wir Putzfrauen ja nicht wo reinschauen, wo wir nicht sollen …

Helmi und Elfi: Im Vatikan? Bist narrisch! Ja wie kommst denn dort überhaupt hin?

Na ihr wissts doch, meine Tante, die Walburga Sargnagel selig, ihr Boss is ja dann amal was Höheres worn…

Helmi: Ja die Tante, die war ja berühmt weit und breit für ihre Sauberkeit und Ordnung …

Dagmar: Ja, die hat damals gewaltig aufgräumt im Pfarrhof.

Gleich am Anfang ist sie gegen herrschende Unsitten energisch vorgegangen, Hut ab …

Sie war ja auch sehr sparsam, also hat sie regelmäßig die Vorräte kontrolliert. Gleich im ersten Jahr ihres segensreichen Wirkens hat sie mir erzählt:

Wie ich da so in eines von den 2 Mostfassln schaue, denke ich mir: öha, zu Weihnachten war es halb voll, jetzt ist grad noch der Boden bedeckt – wie kommt das?…usw.

Ob in Linz auch wer aufräumt? Da ist ein solches Chaos, jetzt wollens die Pfarren größer machen. 20 Jahre hab ich nichts anderes gehört – alle Boot waren Tagungen und Schulungen -, nichts war wichtiger als „nachgehende Seelsorge“. Ob die das noch wissen, was sie allen eingetrichtert haben?

Seelsorger am Ort, an der Basis des Geschehens – brauch ma nimma, eine große Kirchn tut es, kann ja eh hingehen, wer will.

Beim Betriebsausflug der Pfarrhaushälterinnen hat sie mich einmal mitgenommen, da hat der Monsignore Ambrosius Weinbeißer, Bischofsvikar für die Pflege traditioneller katholischer Formen, eine Ansprache gehalten. Wisst ihr, was er da gesagt hat?

Die Haushälterinnen sind unverzichtbar. Und sie sollen jetzt mutig mehr Aufgaben übernehmen.

Na mehr hat er net braucht. Meine Frau Tante hupft sofort auf: Da frag ich doch sofort: Noch mehr? Was sollen wir denn noch alles tun?

Mia schreiben eh schon die Predigten vom Pfarrer, Orgel spielen hab i glernt, dem PGR sag i, was sie zu tun haben, Taufgespräche übernehm ich, ja beim Gottesdienst hab ich mich schon aufgestellt…

Was bitte meinen Sie mit „noch mehr“?

Du, die Tante Burgi war doch aus bestem Haus, Handarbeitslehrerin war sie, wie ist denn gerade sie Pfarrhaushälterin geworden?

Was, des wissts ihr nicht? Sie hat doch 3 Männer begraben müssen.

(… Geschichte mit den Knödeln. “Tante Burgi saß am Fenster und stopfte und stopfte … da kam ein schöner junger Mann vorbei …”)

Ja, von den vielen Hochzeiten und Begräbnissen, da hat sie eben irgendwann den Herrn Pfarrer gut gekannt.

Er hat sie dann gfragt, ob sie Haushälterin werden will, – aber, hat er gsagt, Knödel isst er keine, niemals.

Aber mit der Zeit sind so Anfragen gekommen, international, sag ich …

Vom FBI, ob sie für den Kim Jong Il Knödel kochen könnte. Der kennt noch keine österr. Hausmannskost…

Von den Russen, ob sie im Trump Tower Marillenknödel machen könnte…

Die PKK hat gefragt, sie möge für den Erdogan österreichisch kochen …

Der CIA hätt`s sogar auf eine internationale Knödeltournee schicken wolln in Regierungspaläste auf 5 Kontinenten …

Aber da ist sie dann in Pension gegangen.