Ein freier Tag wie aus dem Bilderbuch.

Lang schlafen.

Gemütlich frühstücken.

Bisschen aufräumen, Post erledigen.

Nach Linz fahren, ein paar Weihnachtsgutscheine einlösen. Ja, die hatte ich noch. Zwei hab ich jetzt noch, die entsprechenden Geschäfte hatten nichts, was ich hätte brauchen können oder haben wollen.

Verwandte besuchen.

Alles in aller Ruhe.

Rechtzeitig weggefahren.

Zeitgerecht angekommen.

Gemütlich gegessen, geplaudert.

Am späteren Nachmittag wieder heimgefahren.

Ein Geschenk besorgt für die nächste anstehende Geburtstagsfeier in ein paar Tagen.

Etwas gebügelt.

Zum Erstkommunionelternabend gefahren.

Und noch im Buch gelesen, das ich mir gestern in der Bücherei ausgeborgt habe.

Eine Dreiviertelstunde.

Entspannt schlafe ich dem morgigen Arbeitstag entgegen.

Es ist gut.

 

Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt … er hat mich gesandt, .,, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“

 

Ja klar, denken wir, das war eben bei Jesus so, ist ja Sohn Gottes, wer wenn nicht er …

Wozu er gekommen ist, sagt er auch gleich: den Armen eine frohe Nachricht bringen, Gefangene befreien, Blinde sehend machen, Zerschlagene befreien …

Er ist ja der Retter, der Erlöser. Wir erwarten das.

Im Griechischen heißt „Retter“ soter. Unser Wort „sozial“ kommt davon. Sozial tätig sein, menschenrettend handeln. Der Kernauftrag des Messias, ja Gottes.

 

Kann das nur Jesus?

Nein, denn wir sind getauft, viele auch gefirmt. Wir sind voll des heiligen Geistes, zumindest der Intention und Absicht Gottes nach, wir sind Gesalbte des Herrn.

 

Ist unser Kernauftrag: Menschen retten.

 

Ein Gnadenjahr des Herrn. Halten wir zuerst einmal fest, was damals mit dem „Gnadenjahr“ gemeint war.

 

Das Judentum, das Alte Testament, schreibt für jedes 7. Jahr einen Schuldenerlass vor, das Sabbatjahr, und für jedes 50. Jahr, das Jobeljahr, zusätzlich noch die Aufhebung jeder Schuldknechtschaft und Sklaverei. Wir erinnern uns: „Ich bin gekommen, die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen …“

Es spielt auch das Thema der Sündenvergebung durch Gott hinein – das wollte Jesus sicher auch bringen, und das war sein Spezielles, das nur er bieten kann.

 

Und wieso, fragen wir erstaunt, kann das jemand nicht wollen? Das ist doch super!

 

Liebe Brüder und Schwestern, nicht alle profitieren vom Gnaden- oder Jobeljahr.

Da hat ein Reicher einem Armen Geld geborgt, das der nicht zurückzahlen kann,  – wenn im 5. Oder 6. Jahr eine Not ausbricht, war keiner mehr bereit, Geld zu verleihen, weil man ja sicher sein konnte, es nicht zurückzubekommen.

Oder einer hat mehrere Schuldknechtsfamilien, die gratis für ihn arbeiten müssen – nach 50 Jahren hat er die mit einem Schlag nicht mehr und muss ihnen noch dazu ihre Felder zurückgeben, damit sie wieder eine Existenzgrundlage haben.

Da ist es aus mit dem großen Reichtum.

Wir können uns ausmalen, wie sehr sich der freut über das Jobeljahr.

 

Und im übertragenen Sinn?

Gibt es nicht auch viele, allzu viele, die von Hass, Missgunst, von Angst, Angstmacherei und Dummheit der anderen profitieren?

Menschen, die sich an der Not der Mitmenschen bereichern?

 

Es gibt Menschen, Familien, Systeme, die beziehen ihre Kraft und ihren Lebenssinn daraus, rachedurstig zu sein, verfeindet, nicht vergebungsbereit … alle fanatischen Richtungen dieser Erde leben davon, dass sie Feindbilder aufbauen – die lenken nämlich so gut von den eigenen Mängeln und Fehlern ab. Diktaturen benötigen Feinde und Krieg.

 

Schauen wir auf uns: Wovon möchten wir uns durch Jesus befreien lassen?

Wenn ab morgen früh alles gut wäre, vergeben, bereinigt, geheilt, gerecht, in Ordnung gebracht …

Wie sähe das aus?

Was wäre anders? Was müsste da sein?

Es IST möglich. Wir brauchen es nur zu wollen, Jesus Christus darum zu bitten.

 

 

Wenn wir das erfahren, erleben, dann kann das gehen, dass wir spüren, wir sind gesalbt und erfüllt vom Geist Gottes.

Dann können wir akzeptieren, wer wir eigentlich und im Grunde sind. Gesegnete. Sohn oder Tochter Gottes.

Aus einem Geschenkband 36 ca, 25 cm lange Stücke geschnitten. Morgen im Familiengottesdienst bekommen Kinder diese als Freundschaftsband mit Jesus, als Segensband, ums Handgelenk gebunden. Sie werden mit diesem Zeichen etwas anfangen können, denken wir vom Vorbereitungsteam.

Kindersegnung. Vorstellen der Erstkommunionkinder.

Welche Freundschaftszeichen haben wir für unsere Beziehung zu Jesus?

Tragen, zeigen wir sie mit Stolz und Freude?

Bedeutet es Luxus, spirituell zu sein?

Die Spiritualität als Grundlage von allem  – ich bin davon überzeugt, dass nur dann eine Entscheidung, ein Projekt, eine Beziehung … Bestand hat und erfolgreich sein kann, wenn Spiritualität, Glaube, dazu geführt hat.

Ich empfehle heute die Homepage der “Pioneers of change”. Schauen Sie einfach, was sich dort tut.

 

Was ist das überhaupt:”Spiritualität”?

In der katholischen Theologie ist das Leben im Heiligen Geist gemeint, wenn ein Mensch sich inspirieren lässt von den Eingebungen Gottes. Ein Leben führt, das nicht allein auf sich gestellt irgendwie bewältigt und gefristet wird, sondern in Verbindung mit Gott, den himmlischen Mächten, getragen und unterstützt von göttlicher Kraft, sinnvoll in Fülle erlebt, gestaltet wird.

 

Luxus: ja. Zugleich aber lebensnotwendig.

Gott, Freundin der Menschen, gönnt ihn uns von Herzen.

 

 

Eine sehr alte Dame ist verstorben.

Keine Familie, aber Nachbarn, Freunde, mit denen ich das Begräbnis vereinbare, das Leben, die Persönlichkeit bespreche.

Gläubig war sie, sogar sehr.

Aus der katholischen Kirche ausgetreten war sie, aus persönlichen Gründen.

Ein kirchliches Begräbnis? Ja, die Kirchenleitung empfiehlt dies bei allen zu tun, die darum bitten.

Eine weise Entscheidung.

Ja, sie war getauft. Jesus kennt sie, davon gehen wir aus.

Der Kirchenaustritt darf nicht verschwiegen werden.

Doch – das Reich Gottes ist nicht identisch mit der römisch-katholischen Kirche. Davon gehen wir auch aus.

 

 

2 Hindernisse sind es, warum wir Gottes Geschenke nicht oder nur spärlich bekommen.

 

Manchmal erwarten wir gar nicht, dass Gott uns helfen, beschenken könnte. wir verschließen unser Gefäß, und dann kann es nicht gefüllt werden.

Es kann aber auch sein, dass unser Gefäß – unsere geistige, spirituelle, seelische und körperliche Kapazität beschränkt ist. Gott kann nur soviel hineinfüllen, wie es aufnehmen kann.

Bemühen wir uns, unsere Fähigkeiten zu optimieren, uns zu weiten und zu bilden, an uns zu arbeiten.

 

Thomas von Aquin sagt: Die Gnade baut auf der Natur auf.

… also …!

Auszug aus meiner heutigen Predigt zur Hochzeit in Kana (Joh 2,1-11)

Das Johannesevangelium ist ein hochtheologischer, reflektierter Text, in den schon eine Reihe von Gemeindeerfahrungen, Kirchengeschichte, wenn wir so wollen, eingeflossen ist.

Der Geist Gottes will durch diesen Text unserer Gemeinde, Kirche heute etwas sagen.

Zahlen sind im alten Orient wichtig und heilig. 6 Krüge mit Wasser stehen da – 6 ist keine heilige Zahl – erst sieben wäre das, aber da fehlt eins. Im Enneagramm, eine arabische Weisheitslehre, ist 6 die Zahl der menschlichen Mühe und Anstrengung, des harten Arbeitens … Oder man nimmt sechs als die Hälfte der Heiligen Zahl der Vollkommenheit, das ist 12.

Das passt gut: Durch das, was die Menschen tun, auch durch das jüdische Gesetz der Tora, ist erst die Hälfte der Wirklichkeit, die Hälfte des Heils für Menschen greifbar.

Wasser für die Reinigungsvorschrift.

Mindestens die Hälfte trägt Gott bei, wenn es Gelingen und Erfolg und Freude gibt.

Trostreich! Echt super! Da geht es uns gut!

Oft sind wir ja geneigt, alles tausendprozentig abzusichern und vorherzuplanen und einzuteilen …

Und es heißt trotzdem nicht viel, was herauskommt.

Irgendwie sind wir mit dem Ergebnis immer unzufrieden.

Klar, wir Menschen schaffen es nur, Wasser zu schöpfen. Wir kochen nur mit Wasser, sagt das Sprichwort.

Gott möchte dass es uns gut geht. Das Leben in Fülle.

Schauen wir an, was im Evangelium getan wird.

Sie haben keinen Wein mehr. Wein steht symbolisch für Lebensfreude, Kraft, Begeisterung … die Highlights des Lebens.

Gott meint, wenn wir voll Vertrauen in seine Gegenwart und sein Wirken, im Bewusstsein, dass er da ist voll Liebe und Interesse für uns – das Notwendige Normale sorgfältig tun, auch wenn uns die Pflicht und Arbeit bis zum Hals steht, unser Leben scheinbar ausfüllt bis zum Rand: Er wird das verwandeln.

Er macht das Besondere daraus. Er schaut, dass unser Leben zum Fest wird, voller Enthusiasmus, Begeisterung, Freude, und Erfolg. Jesus schaut darauf, dass unser Leben gelingt.

Tanzgruppe im Pfarrheim.

2 Stunden.

Kann euch gar nicht sagen, wie fröhlich, vergnügt … die 65- bis 80jährigen Damen jetzt, nach 2 Stunden tanzen, sind.

Wann haben Sie das letzte Mal getanzt?

Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts mit dir anzufangen! (Dieser Spruch wird Augustinus von Hippo zugeschrieben)

Komme gerade von einer Caritasveranstaltung im Bildungshaus Puchberg.

Es ist sensationell, auf wie viele Arten man anderen helfen, beistehen … kann. Was beim Austausch genannt wurde (aus dem Gedächtnis, es war bestimmt noch mehr):

  • Geld spenden
  • Trauerbegleitung
  • Dinge spenden oder gratis reparieren
  • beraten
  • Selbsthilfegruppen
  • Lerngruppen (Nähworkshops, Deutschkurse …)
  • Benefizveranstaltungen organisieren oder bei solchen auftreten
  • Nachhilfe für Schüler/innen anbieten (gratis)
  • Streetwork
  • Obdachlose betreuen
  • Wohnmöglichkeit bereitstellen
  • SOMA- und CARLA- Läden
  • Tafel
  • Hilfen für Haftentlassene
  • Besuche in Gefängnissen
  • Besuche im Krankenhaus
  • Besuche in Altenheimen
  • Seniorencafés
  • Kinderbetreuung gratis
  • Taxidienste gratis
  • Haussammlung
  • Kranken- oder Altenbesuche zu Hause
  • Ausflüge, Erholungsangebote für pflegende Angehörige, Alleinerzieher/innen, …
  • Unterschriften sammeln, Briefe schreiben,um Spenden bitten
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Einrichtungen schaffen – z. B. Tafel, Frauenhaus, Notwohnen, Waisenhaus …

 

Vielleicht geht sich heute noch ein kurzer Gedanke aus: WIE kann ICH morgen helfen? (Bitte nur EINE MÖGLICHKEIT aussuchen…)

Haben Sie/hast du heute schon darüber nachgedacht, was es für Sie/Dich bedeutet, getauft zu sein?

… es ist noch Zeit!

 

Übrigens: Auf dem Bild eine Baptistentaufe im Meer in England